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Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Weißerih-Zeiümg. Pr^ro pro Quartal 10 Ngr. Inserate die Spalten-Zeile 8Pfg- Amts- und Meige-Matt der Königticheu Gerichts-Ämter und Stadtrüthe zu Dippoldiswalde und /raueustein. veraiüniorüicher Nedacteur: Larl Lehne in Dippoldiswalde. Aus dem Geschäftsbericht des Hänichener Sternkohlenbau-Vereins. Die Ausführlichkeit und Klarheit, die wir schon im vorjährigen Geschäftsbericht des Hänichener Steinkohle» - bau-Vereins rühmen durften, zeichnen jauch den so eben ausgegebenen diesjährigen Geschäftsbericht aus. Von der neuen 6 o/o Prioritätsanleihe im Betrage von 180,000 Thlr. sind 145,700 Thlr. begeben worden. Der Geschäftsbericht spricht die Hoffnung aus, daß bei der täglich sich günstiger gestaltenden Situation des Unternehmens für den Rest von 34,300 Thlr bei den hohen Zinsen und der schnellen Aus losung recht bald sich noch Abnehmer finden werden. Ge fördert wurden in dem am 30. Juni 1868 abgelausenen Geschäftsjahre 702,390 Scheffel gegen 726,957 Scheffel des Vorjahrs. Die Minderförderung von 24,567 Scheffeln findet ihre Erklärung durch verschiedene Betriebsstockungen in Folge von Wettercalamitäten, bedeutenden Schachtreparaturen, Vorrichtungsarbeiten auf allen 3 im Betriebe befindlichen Schächten und durch Aufstellung einer neuen 125pferdekräf< tigen Fördermaschine auf dein Beharrlichkeitsschachte. Den Wettercalimitäten ist gründlich abgeholfen durch Aufstellung eines Guibal'scheu Grubenventilators, der bei 90 Umdre hungen in der Minute ein Luftquantum von 30,000 Kubik fuß aufsaugt. Seit dieser Ventilator in Thätigkeit, sind die Wettercalamitäten beseitigt. Seine Probe hat der Ventilator bei der abnorm heißen Witterung des letzten Sommers be standen, wo unausgesetzt überall in der Grube hat gearbeitet werden können. Nachdem die vorerwähnten Einrichtungen vollendet sind, hat die Förderung einen großen Aufschwung genommen, wie ein Vergleich der Förderung und des Ver kaufs der 3 Monate Juli, August und September 1866, 1867 und 1868 nachweis't. In dem erwähnten Zeiträume des erste» der 3 Jabre wurden gefördert 144,546 Scheffel, verkauft 149,808 Scheffel, im zweite» gefördert 146,100 Scheffel, verkauft 173,569 Scheffel, im dritten aber (1868) gefördert 220,117 Scheffel und verkauft 199,540 Scheffel. Die Einnahmen hierfür stiegen von 31,838 Thlr. auf 36,818 Thlr. und aus 40,967 Thlr. Dabei siud jetzt die Förde- rungskosten bedeutend abgemindert. Während sie im Jahre 1856/7 durchschnittlich 53,2 Pf. pro Scheffel betrugen, haben sie 1867/8 nur 44,» Pf. betragen. Einschließlich des vom Vorjahre übernommenen Vorraths sind 719,066 Scheffel für 152,167 Thlr. verkauft, gegen 694,026 Scheffel und 155,845 Thlr. des Vorjahrs. Es stellt sich also der Er lös des letztabgelaufenen Jahres auf 63,s Pf. pro Scheffel gegen 67,4 Pf. des Vorjahrs. Trotz umfänglicher Erspa rungen, aus Regiekosten - Conto allein 4,344 Thlr., hat es wegen der vorerwähnten Störungen im Betriebe nicht gelin gen können, den von voriger Rechnung übernommenen Ver lust von 43,254 Thlr. in dem einen Jahr gänzlich zu til gen. Das diesmalige Gewinn- und Verlust - Conto schließt noch mit einem Verlust von 24,900 Thlr. ab. Wenn man aber bedenkt, daß in der Rechnung des Vorjahres das Cre- ditoren-Conto nach Abzug der Debitoren mit 100,803 Thlr., diesmal aber mit nur 29,465 Thlr. abschließt, daß das Transportkosten-Conto des Vorjahres mit 7,865 Thlr. voll ständig erledigt ist, und daß für Querschlagsarbeiten, Neu bauten, Schachtreparaturen und Neuanschaffungen 40,589 Thlr. verausgabt worden sind, so ist die Hoffnung auf Ren- tablität der Actieu schon im neu angetrctenen Betriebsjahre eine berechtigte. Tagesgesehichte. Dippoldldiswalde. Wie bei uns, hat auch im ganzen Lande der «Schneefall mehrfache Störungen im Postenlauf, sowie bei den Eisenbahnen, herbeige führt. Mildere Witterung bringt bei uns den Schnee fortwährend zum Schmelzen und füllt sich Fluß und Bäche mit dem so nöthigen Wasser. Die Cvmmuni- cation ist freilich eine sehr beschwerliche. Viel Schaden ist in den Waldungen durch Schneebruch entstanden. — Das Deficit, vor welchem Preußen steht, muß auch das Nachdenken bei seinen Bundesge nossen anregen. Kaum sind zwei Jahre seit Be gründung des Nordbundes verflossen und schon findet man, daß zur Erhaltung dieser gewiß kostspieligen Einrichtung die bisherigen Mittel nicht mehr aus reichen, ja daß vielleicht des großen Militär-Aufwandes wegen sogar neue Steuern den Bundesgenossen in Aussicht stehen. Für dieses Jahr ist der BundeSrath auf eine Erhöhung der Matrikularbeiträge nicht ein gegangen. Wird er für das nächste Jahr ausweichen können? Im norddeutschen Bunde ist ein eisernes Kriegsbudjet bis 1871 unbedingt festgestellt. „Bis 1871 wird die active Armee auf 1 Procent der Be völkerung normirt und pro Kopf des Soldaten werden 225 Thlr. gesteuert." Kostet der Kopf aber mehr, wie sich jetzt im preußischen Deficit zeigt — was will das Parlament anders machen, als auch dies Mehr an Kosten zu bewilligen, da ja die Stärke des Heeres von ihm mit festgestellt ist? Dresden. Die beim 12. Armeecorps (König reich Sachsen) bestehende Handwerker-Compagnie wird zu Neujahr 1869 eine Abtheilung (die der Schneider) verlieren, da dem Staate durch selbige ein Mehrauf wand von ca. 30,000 Thlrn. erwächst. — Im Königreich Sachsen sind jetzt 34 Städte, in denen sich Gasanstalten befinden. Die zu Leipzig und Freiberg stammen aus den vierziger, 19 andere aus den fünfziger Jahren. Die Städte über