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/reitag. Erscheint Dienstagsund Freitags. MM Zu beziehen 'M» durch alle Postanstakten. Ur. 95. 4. Perember 1868. kißerih-Zeitung.K M,- md Mchk-Mt der KS-Iglicht, Bericht,-Imkr «ich MÄlriche M DippoUNtvaldt «ch /raieistet«. vrraniwortlicher Nedacteur: Lari Fehne in SippalLirwalde. Tagesgesehichte. Dippoldiswalde. Nach der „Zeitschrift des kgl. sächs. Statistischen Bureaus" und nach der Volks zählung vom 3. Decbr. v. IS. bewohnen den Gerichts amtsbezirk Dippoldiswalde 10656 männliche und 11702 weibliche, zusammen 22358 Personen. Davon entfallen auf die Stadt 1436 männliche und 1558 weibliche, zusammen 2994, und auf das platte Land 9220 männliche und 10144 weibliche, zusammen 19364 Personen. Im Gerichts-AmtS-Bezirk Frauenstein wohnen 6352 männliche, 7200 weibliche, zusammen 13552 Personen, und davon in der Stadt 659 männliche, 776 weibliche, zusammen 1435 Personen, und auf dem platten Lande 5693 männliche, 6424 weibliche, zusammen 12117 Personen. Der Haus haltungen gab es in der Stadt Dippoldiswalde 727, und auf dem platten Lande 4360; — in der Stadt Frauenstein 334, und auf dem platten Lande 2575. — In ganz Sachsen zählte man 2,423,586 Seelen, darunter 1,186,889 männlichen und 1,236,697 weiblichen Geschlechts, in 514,427 Familien haushaltungen. — Das Königl. Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts hat gestattet, daß für die im letzten Kriege gefallenen Officiere, Unterofsiciere und Mannschaften der sächsischen Armee, wie solches auch in Preußen geschieht, einfache Gedenktafeln in den betreffenden Parochialkirchen errichtet werden dürfen. Dergleichen Erinnerungstafeln von Lindenholz mit guß eisernen broncirten Umfassungen und hübscher künstlerisch ausgeführter Form sind bei dem Musterzeichner M. E. Beck in Herrnhut für de» Preis von ca. 2l —24 Thlrn, je nach deren Größe zu erlangen. — Dasselbe Ministerium bringt auch die Verord nung in Erinnerung, nach welcher die Localschulinspec- toren und Schullehrer angewiesen werden, sich bei Aufnahme der Kinder in die Schulen zu erkundigen, ob dieselben geimpft worden oder die natürlichen Blattern gehabt haben, bezieheudlich die Eltern und Versorger derselben zu Nachholung der Impfung ein dringlich zu ermahnen, und verordnet weiter in Bezug auf das Impfwesen, nachdem das Königl. Ministerium des Innern auf Antrag des Landes-Medicinal-Collegi- umS wegen Einführung der Impfscheine und deren Ausstellung durch die Jmpfärzte Anordnung getroffen, daß die Schullehrer bei Aufnahme der Kinder in die Schule durch Production der Impfscheine der selben Seiten der Eltern oder Versorger sich überzeugen, ob die Ausnehmenden geimpft worden oder nicht, und haben die Lehrer zu mehrerer Controle nach einem von dem obgedachten Ministerium herausgegebenen Formular darüber Listen anzufertigen, welche an die Jmpfärzte abzugeben sind. Frauenstein. Dem Vernehmen nach wird hier künftigen 13. Decbr. der „Bergmannsgruß" zur Aufführung gebracht werden. Der Ertrag ist, nach Abzug der Regiekosten, zu einer Christbescheeruug für Arme bestimmt. Wie machen Freunde der Musik und des Gesanges daher schon jetzt darauf aufmerksam. ' * Altenberg. Daß eine gute Musik ein großes Auditorium herbeiziehen kann, und daß es im Gebirge auch noch Leute giebt, welche Verständniß für eine gute Concert-Musik haben, bewies das am vergangenen Montage von der Trenkler'schen Militärcapelle im Berger'schen Gasthofe zu Kratzhammer gegebene Concert. Der Saal war bereits gedrängt voll, noch ehe das Musikchor eintras, welches sich wegen beschwer lichen Fortkommens in einem Omnibuswagen auf der Schneebahn etwas verspätet hatte. Herr Trenkler hatte das Programm so sorgfältig gewählt, daß sämmt- liche Zuhörer hoch befriedigt wurden. Der schönste Beweis, daß das Concert außerordentlich gefiel, war die große Aufmerksamkeit, welche den Vorträgen ge widmet wurde. Es herrschte während desselben eine große Ruhe, so daß das Pianissimo im gedämpften Streichquartett der „Träumereien aus den Kinder- Scenen" von Schumann noch deutlich zu hören war, und das will doch gewiß viel sagen, da die Hälfte der Zuhörern ans Damen bestand. Obschon jede Nummer applaudirt wurde, so gefiel uns doch hauptsächlich außer dem Vorbemerkten „Nachruf an Carl Maria von Weber", Phantasie von Bach „Großmütterchen," Ländler für Violine von Langer, und die „Serenade" für Flöte und Waldhorn von Tittl, welche Stücke recht geeignet waren, in das musikalische Herz einzudringen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Wir können es daher dem strebsamen Gastwirth Herrn Ber ger nur Dank wissen, daß er uns einen solchen Kunst genuß verschafft hat, und wollen wir es ihm von gan zem Herzen gönne», daß er diesmal seine Rechnung gefunden hat; auch hatte derselbe ein großes Risico übernommen und sein Versprechen in Bezug auf Ver abreichung guter Speisen und Getränke redlich erfüllt und dabei civile Preise gestellt. Dresden. Der König ist am 30. November Abends mittelst ExtrazugS nach Altenburg gereist, um der Beisetzung der Leiche Herzog« Joseph beizuwohnen. — Seit einigen Tage» hält sich mit seiner Familie der seinerzeit vielgenannte Prätendent auf den schleswig- holsteinischen Thron, Prinz Friedrich VNI. von