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Der sächsische Erzähler : 03.03.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194303030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19430303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19430303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1943
-
Monat
1943-03
- Tag 1943-03-03
-
Monat
1943-03
-
Jahr
1943
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 03.03.1943
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.orten KriegSjahre »um ersten Male auch Rückschläge haben -innehmen müssen, so stehen wir doch aus allen Gebieten ganz anders als damals. Da» deutsche 90 Mtllionen-Volk ist erhaben über da» damalige Parteigezänk und hat au» jener bitteren Er« iahrung gelernt. ES folgt einig und geschloffen dem Führer, der eS im Frieden bereits von den Fesseln beS Versailler Schmachfriedens befreit und durch zahllose Erfolge wieder zu Grobe und Selbstbewusstsein geführt hat. Gewiss hatte auch im ersten Weltkriege die deutsche Rü stungsindustrie. namentlich seit dem Hindenburgvrogramm von ISIS, viel und Gutes geleistet. Aber die gegen heute unendlich viel schmalere Rohstoffbasis ließ unS doch an allem Kriegsmate rial dem Feinde gegenüber nur allzu leicht zurllckbleiben. Man che- kostbare deutsche Blut Hütte gespart werden können, wenn man mehr Munition und andere technische Kampfmittel zur Verfügung gehabt Hütte. Jeder Mitkümpfer deS ersten Welt krieges erinnert sich noch an Mun-tionskriftn, wo wir nicht im stande waren, trotz vorhandener Geschütze dem Feinde mit ent sprechender Kraft zu antworten, weil die Herstellung der Mu nition mit ihrem Bedarf nicht Schritt zu halten vermocht hatte, Daß wir sekt auf allen technischen Gebieten dem Feinde an Güte und Menae unserer Waffen, wo nicht überlegen, so doch mindestens eh-nbüriia stnd. kannten wir an-» zahllosen Kriegs berichten erfahren, wenn es nicht schon der Führer in mehreren seiner Reden ausdrücklich festgestellt haben würde. Wenn wie damals unter dem weichlichen Einfluß deS Reichs tages und seiner Erzbergerschen Friedensresolution in weiten .Freisen des deutschen Volkes der Kriegswille allmählich erlahm te, weil es die Regierung nicht verstand und kaum versuchte, ihn wieder anzufachen, so sehen wir gegenwärtig im Gegensatz dazu in dem neuen Gesetz über den Arbeitseinsatz sowie in sei ner schnellen Ausführung in Stadt und Land den festen Wil len von Volk und Regierung, durch Einsatz ieder Altersklasse bis herab zu den fünfzehnjährigen Schülern beide Geschlechter für die Leistunassteiaerung der Rüstung sowie kür das Frei machen neuer Frontkämpker mit üusierster Tatkraft einzuspan nen. Bald werden neue Kräfte auS den Rüstungsarbeitern der Industrie unserer Wehrmacht zugeführt zur wertvollen Ver« stärknna kür neue Kämvfe, sei es in Abwehr oder Angriff. Im bisherigen Verlauf des Ostkriegeö ist der Sommer die Zeit der deutschen Siege gewesen, während der Winter den mit ihm vertrauteren Bolschewisten günstigere Aussichten bot. Jetzt aber kommt der Frühling. Wir dürfen mit voller Zuversicht der Zeit entgegensehen, wo die Ströme wieder eisfrei und die Straßen fahrbar sein werden. Eine harte Zeit liegt hinter un serem Heere, aber die Zuversicht auf Besserung ist wohl begrün det. Für die Feinde sind 'überdies die steigenden Erfolge unse rer U-Boot-Waffe im Verein mit den namentlich für die ameri kanische Flotte so verlustreichen Kämpfen gegen die Japaner im Pazifischen Ozean eine Quelle steter Sorge. Hat doch auch die Konferenz aller britischen und amerikanischen Weisen in Casablanca gegen diese ungeheure Gefahr für die Existenz des britischen Weltreichs anscheinend kein Abwehrmittcl finden können, das auch nur die Gegner selbst für wirkungsvoll hielten. So kann nach Lage der Dinge das deutsche Volk in ruhiger Entschlossenheit und festem Vertrauen auf die Kraft seiner Wehrmacht sowie auf die Stärke und Einheitlichkeit seiner Füh rung in die nächste Zukunft sehen. Wir werden uns durchsetzen. Zur plaomSßlgeu »Summ» oou Demjansk Berlin, 2. März. Wie der heutige Wehrmachtbericht mel dete, wurde der im Raum don Demjansk weit nach Osten vorspringende Frontbogen trotz schwierigster Wetter- und Ge ländeverhältnisse planmäßig und ohne Druck des durch diese Maßnahme überraschten Feindes auf eine Sehnenstellüng zu rückgenommen. Damit haben umfangreiche Kampfhandlungen, die sich über 14 Monate — vom 8. Januar 42 bis 2. Mar» 43 — erstreckten, ihr vorläufiges Ende gefunden. In der Zeit vom 8. Januar 1942 bis 1. Mai 1942 verteidigte sich in diesem Raum in härte sten Winterkämpfen eine Ivie in einer belagerten Festung von ihren Verbindungen abgeschnittene und ausschließlich aüf dem Luftwege versorgte Kräftegruppe Unter dem Befehl des Gene rals der Infanterie Graf von Brockdorff-Ählefetd? Divisionen zahlreicher deutscher Gaue haben sich in heldenhafter Abwehr ununterbrochener und von stärksten Kräften geführter Angriffe der Sowjets dabei hervorragend bewährt, seit Ende des Win ters 1941-42 abschnittsweise durchgeführte Angriffsoperationen unter dem Oberbefehl des Generalfeldmarschalls Busch, hervor ragend unterstützt von Verbänden der Luftwaffe des General obersten Keller, stellten die Verbindung zu dieser Kräftegruppe wieder her. Seitdem versuchten die Sowjets immer wieder ver geblich, durch starke Angriffe die zu dem Frontbogen führende Landbrücke abzuschneiden. Ihre Angriffe scheiterten unter schwersten Verlusten. In diesem Kampfabschnitt wurden während der Operatio nen seit dem 8. Jan. 1942 30519 Gefangene eingebracht und 2292 Panzer, 617 Geschütze aller Art, 4886 Granatwerfer und Ma schinengewehre erbeutet oder vernichtet, 125 Flugzeuge wurden allein durch Truppen des Heeres abqeschossen oder erbeutet. «ergange- >e- Flug. Ast- zum Der heutige Wehrmachtbericht Feindlicher Angriff gegen de» Snban-VMenkopf blusig abgemiesen Starker sowjettfchsr «»griff nor-wchllch vrel im» Liehe« gebracht — Ltadt Rschew vom -einte »«bemerkt ge räumt - RS boWeWiMe Aiu-zeu» i« Aebruor abgeschossev Recht z»m ». Mär» nach Sprengung der Wolgabrücken unbe. WEkN NOM AktNDt. An den übrioe« Abschnitten de» mittlere« u«b im nörb. liche« Teil der Ostfront verlief der Tag bei ei«»el«ea örtliche» Anariffe» i« «Lyemeine« ruhig. Lnlage« der Murman. «ah» wurde« da« Sturzkampfflugzeuge« nachhaltig zerstört. Im Manat Februar verloren die Sowjet» 886 Flugzeuge. Hiervon wurde« 701 in Luftkömpfe« und LIS Lurch Flakartil. lerie der Luftwaffe sowie so durch Truppen de» Heeres abge- schoffen, die übrigen am Bode« zerstört. An der «orbtunesische« Front wurde« trotz starken feintl. Widerstand«» wettere örtliche Erfolge erzielt. Hie Luft. Waffe deUmPfte »atterieftelluaae« und wotorifierte verbände des AeiadeS. Kampfflieger griffen den Hafen von Tripolis an. Einzelne feindliche Störflugzeueg warfen in der nen Rächt Vomden auf Westdeutsche Orte. El« britisi zeua wurde abgeschoffen, zwei weitere an der Kanal Absturz gebracht. Italienischer Wehrmachtbericht Rom, 2. Mürz. Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der tunesischen Front gelungene örtlich« Aktio nen. Die feindliche Luftwaffe verlor dreizehn Maschinen, acht im Luftkampf und fünf durch Bodenavwehr. Italienische Flugzeugverbände erneuerten die heftigen An griffe auf den feindlichen Gelettzug, der bereits am 28. Februar angegriffen worden war, und versenkten einen Dampfer und beschädigten zwei schwer. Luftangriffe auf Palermo, Neapel und verschiedene Orte der Provinzen von Catanzaro und Cosenza unternommen. Un ter der Zivilbevölkerung wurden zehn Tote und 113 Verletzte in Neapel, zehn Tote und 96 Verletzte in Palermo, fünf Tote und zehn Verletzte in Cantazare Marina, ein Toter und elf Verletzte in Amantea (Cosenza) gemeldet. Ueber Neapel wur den drei Flugzeuge von unseren Jägern und zwei von der Bo- denabwehr abgeschoffen. Weitere zwei Flugzeuge stürzten in der Umgebung von Palermo ab, eines durch unsere Jäger und eine- durch die Flak getroffen. In Kürze Lu »er Ostfront starv Ritterkreuzträger Oberst Otto Heymer, Chef de» GeneralstaVeS eine» Luftwaffrnkommando», den Heldentod. — Bei den Kämpfen nördlich Kursk fand der Oberleutnant Hermann Balle, ehe maliger BerufSunterofstzier und Inhaber de» Ritterkreuze» und des E. K. l und H, den Heldentod. Da» einargllebert« vberschlesieu braucht nach Mitteilungen der Haupt- treuhandsteue Ost insgesamt 19000 Handwerker, davon 8000 im Sofort bedarf. Litanenbeutsch« Umsiedlung. Die kür den Osteinsab bestimmten und bisher noch nicht angestedelten litauendeutschen Umsiedler Haven sofort ihre Wohnanschrift dem AnsiedlnngSstab Kauen, Duonelaiciestratze 37, zu melden. Uuttr den «ebirgSkabhlen Franzöfisch-Marokko» wird von den USA.- Behärden eifrig die Werbetrommel gerührt, um die Marokkaner zur Bil dung irregulärer HilfStruppen zu gewinnen. Den „Geworbenen" wird Handgeld von 5000 Franken ausgehändigt. Ferner wird ihnen für die Nachkriegszeit Land und Vieh versprochen. Trotzdem bleibt der Erfolg diese» LlebeSweichenS gering. / Diamanten avf -em Meeresgrund Antalya. 2. März. Rohdiamanten im Mrte vün SO vOÜ Pfund, die Anfang November von Landon nach Palästina geschickt würden, sind nicht angekommen und werden als verloren,betrachtet. Derbri. tische Seneralpostmeister hat den Untergang des Schiffes, mit dem die Diamanten verschickt wurden, bisher offiziell noch nicht zugegeben. Maisernte in Brasilien dvrch Kälte und Dürre schwer getroffen Buenos Aires, 3. März. Infolge der anhaltenden Dürre nach dem strengen Frost des letzten Winter» hat die Maisernte in Brasilien so schwer gelitten, daß die Regierung gezwungen war, den Mäisver- brauch für dje Viehfütterung völlig zu untersagen. — Westnorwegische Ortschaft schwer betroffen. In der kleinen westnorwegischen Ortschaft Andenes ereignete sich eine doppelte Tra gödie. Zunächst wurde der Ort von einer Feuersbrunst heiyigesucht, der viele seiner aus Holz gebauten Häuser zum Opfer fielen. Kaum waren die letzten Flammen gelöscht, als einige Fischer ein im Meer treibendes Faß fanden. In dem Glauben, es handle sich um Brannt wein, veranstalteten sie sogleich ein Gelage, zu dem sich ein größerer Personenkreis einfand. Das unbefugt geöffnete, Faß enthielt jedoch Holzgeist, der sogleich seine Opfer forderte. 38 Menschen mußten mit schweren Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden, von denen bisher sechs verstorben. AuS de« Sührerhnuptaunrtlser, A Müe». Dn» Oberkommmando der W»hrm«cht ßidftdeknnNt: Der Feind griff de« «uban- Brückenkopf und die MiuS- Stellung an einige« Stellen erneut an. Er wurpe blutig ad- gewtesen. Der deutsch« Gegenangriff i« Rnu« von Jsju« hat nuf breiter Front den mittleren Do«ez erreicht. Auch ostwärts ««. wjansk und im Raum nordwestlich Lhorkow stieße« unsere Di visionen dem weichende« Feind «ach, schnitten «e-tere feindliche Kräftrgruppen ab und vernichtete« sie. »iihreyd südwestlich Orel der starke Druck des Feinde» gegen unser« Front anhlltt, brachten deutsche Infanterie- und Panzerdivisionen im Raum nordwestlich Orel einen starken Angriff »um Siebe«, zerschlu- gen die m da» Hauptkampffeld eingebrungetw« feindlichen Kräfte und Warfe« die Sowjets unter Vernichtung von I« schweren und schwersten Panzern wieder zurück. Die Stadt Rschew wurde im Zuge planmötziaer Bewe- gungen -ur Verkürzung der Front geräumt. RNMuten, die die Stadt seit Tage« nur «och besetzt Hielten, löste« sich in der Bulgarien zwei Jahre Achfenpartner Berlin, 2. März. Zur Wiederkehr beS Jahrestage» des Bei tritts Bulgariens zum Dreimächtepakt hat König Boris an den Führer daS nachstehende Telegramm gerichtet: „Anläßlich der Wiederkehr des historischen TggeS, an dem vor zwei Jahren Bulgarien dem Dreimächtepakt vesgetreten ist, übermittle ich Ihnen, Führer, weine und DeS Ihnen tiefst dank baren bulgarischen Volkes herzlichste GMckwunsche. Ich ver binde damit im Geiste der langjährigen festen Freundschaft und treuer Verbundenheit unserer Nationen die aufrichtigsten Wün sche für Ihr persönliche- Wohlergehen uftd für daS Glück deS heldenhaften deutschen Volkes und seiner im stolzen Kämpft um eine gerechtere Weltordnung eingesetzten siegreichen Waf fen." Der Führer hat darauf wie folgt geantwortet: „Für die mir zum Jahrestag des Beitritts Bulgariens zum Dreimächte pakt telegraphisch ausgesprochenen Glückwünsche sage ich Euerer Majestät meinen aufrichtigen Dank. Erfüllt von der festen Zu versicht auf unseren Endsieg und eine gerechte Neuordnung der Welt erwidere ich Ihre Gruße mit meinen herzlichen Wünschen für das Gedeihen deS unS durch langjährige Freundschaft ver bundenen bulgarischen Volkes und für Ihr persönliches Wohl ergehen." Auch zwischen dem bulgarischen Ministerpräsidenten Filoff und Hem deutschen Reichsaußenminister fand ein Telegramm wechsel statt, deSgl. zwischen Filoff und dem Duce. m SiAlIM stk WWkl MNklMlktM Berlin, 2. März Der Führer verlieh de« Oberleutnant Werner »an «garte n-CrusiuS, Bataillonsführer in einem westfälischen mot. Grenadier-Regiment, da» Eichenlaub zum Ritterkreuz de» Eisernen Kreuze». Oberleutnant Baumgarten-CruflUS erhielt im Februar 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für besondere Tapferkeit in den Abwehrkämpfen des Winters 1941/42. Als Kompäüieführer hielt er damals mit seiner Kompanie fast drei Wochen lang einen vorgeschobenen Stützpunkt siegen den An griff von drei feindlichen Bataillonen und 15 PanzerkämpDa- gen. Inzwischen Bataillonsführer , geworden,, mrt er hervorra genden Anteil an der im Wehrmachtbericht vom 24. Februar gemeldeten Vernichtung des sowjetischen VIl. mot. Garde-Korps. Der Feind- der mit zahlenmäßig wert überlegenen Kräften die vorderste deutsche. Linie durchstoßen hatte, drärtg in den Raum hinter das Bataillon des Oberleutnants Bäümgarten-Crusius ein. Dieser warf sich mit der Masse seines Bataillons dem Feinde in seinem Rucken entgegen und schuf so die Voraus setzung für seine vollständige Vernichtung Oberleutnant Baumgarten-Crusius wurde am 29. Januar 1919 als Sohn des Majors B.-C-in Dresden geboren. Nach Ablegung der Reifeprüfung und Ableistung des Arbeits dienstes trat er als Fahnenjunker in das Dresdner Jäger-Ba taillon ein. 1939 wurde er zum Leutnant und 1941 zum Ober leutnant befördert. Neue Ritterkreuzträger Berlin, 2. März. Der Führer verlieh das Ritterkreuz de» Eisernen Kreuzes an: Oberstleutnant d. R. Dr. Walter Lange aus Berlin, Kommand. eines Gren -Regts -, Leutnant Wilhelm Döring aus Nürnberg, Beobachter in einem Kampfgeschwader, mid Unteroffizier Walter Köppel aus Heilbronn, Geschützführer in der Panzerjager- Kompanie eines Grenadier-Regiments. Das Gesetz -er Wölfe Nordländische Skizze von Heinz Ockhardt Gelleja, der Waldläufer, glitt durch den schweigenden Schnee dahin. Die Schier zischten leise, wenn sie ihre Bahn in das makellose Tuch schnitten, das sich aus der Tundra gegen die schweigenden Hügel bis auf Fjäll hinbreitete. Stetig, ohne Hast, schritt Gelleja aus, ihm nach Arvi, der Wolfshund. Als der Waldläufer die sanft gestufte Böschung des Sce- ufers hinuntergeglitten war und nun das Eis unter sich wußte, blieb er horchend stehen. Unter der harmlosen Schneedecke knackte und grollte cs. Das war die Macht des Südwindes, der seit gestern wehte und die Ablösung des Winters ankün digte. Aber noch würde der See tagelang tragen, vielleicht eine Woche und mehr. Gelleja wurde durch ein fernes, klagendes Heulen aus seinen Gedanken gerissen, undeutlich nur vernahm es das Ohr durch den singenden Wind. Der Waldläufer aber wußte, was das zu bedeuten hatte Die Grauhunde liefen. Die reißenden, grauen Wölfe lagen mit hängender Zunge auf der Fährte eines Wildes ... Gelleja sah prüfend in den Himmel Die Nacht war nicht mehr fern, und Schneewolken dräuten. Er setzte sich wieder in Fahrt, mit ruhigen Bewegungen gewann er den See, und hin ter ihm lief Arvi auf Weichen Pfoten. Wie er weich und ge schmeidig durch den Schnee spürte, hätte man ihn selbst für einen Wolf halten können. Und wirklich war dieser verhal tene, elastische Gang ein Erbe aus dem Blut der unbändigen Tundrawölfe. Dort, wo die letzten Hütten der Menschen stehen, ehe sich die Herrschaft der schweigenden Einöde auftut, kommt es zuweilen vor, daß das drängende Blut die Hunde zur Paarungszeit zu den Wölfen treibt. Auch der Vater Arvis und seiner vier Geschwister hatte mit der Sippe der Grauwölfe das todgeweihte Wild gejagt. Gelleja hält im Lauf inne und wendet den Kopf, lauschend ist er vorgebeugt. Da — der Wind trägt daS Geheul noch ein mal heran, nur scheint cS ihm, als käme es nicht von weit heran. Des Waldläufers Blick fällt auf Arvi, der — mit gesträubtem Rückenhaar — die Nase in den Wind hält. Dabei knurrt er drohend. Und nun schallt ein drittes Mal der Jaadruf der Grauhunde herüber. Vom See her kommt es, da wird es dem Waldläufer zur Gewißheit, daß die Wölfe einen Menschen ja gen. Hinter ihm sind sie, ihn selbst jagen sie, denn sie hecheln auf seiner Fährte. Als Gelleja den Hund anruft, läuft ein Zittern über dessen Körper. Zögernd nur wendet er sich ab. „Auf, Arvi, jetzt gilt esl" Der ermunternde Zuruf briiigt den HUnd än seine Leite, und nun wirst der Mann den Körper machtvoll nach vorn, schwingt rhythmisch in den Hüsten, daß der weiße Pulver schnee in duftigen Wölkchen zur Seite stiebt. Hinter ihm ga loppiert in mächtigen Sätzen Arvi. Ein kurzer jäher Ruf und nun ein zweites Mal. Es mag der Hordenführer sein, der die anderen zu schnellerem Lauf an feuert. Die Wölfe kommen näher und näher. Bei dem kurzen Geheul ist mit Arvi eine seltsame Verwandlung vor sich ge gangen. Er hat sich langsam in den Schnee geduckt, nicht aber so, als erwarte er kampfbereit den Gegner, sondern als be schleiche ihn die Furcht. Als ihn nun der Blick seines Herrn trifft, windet er sich demütig zur Seite, und seine braunaelben Augen bitten um etwas, was Gelleja nicht begreift. Der Wald läufer steht starr. Arvi, der stärkste und ausdauerndste Wolfs hetzer weit und breit, der mit Todesverachtung den furchtbaren Bären angeht, fürchtet sich vor dem Wolfsgeheul? Er ruft Arvi zu sich heran, doch der bleibt liegen und peitscht mit der Rute den Schnee. Es ist das erstemal, daß Arvi den Gehorsam ver weigert. Gelleja muß einige Schritte vorwärts tun, um Arvi die Lederleine umlegen zu können. Und wieder mahnt das Ge läut der Meute zur Eile. Gelleja wirft die schmalen Birken schier nach vorn. Er wird sich wohl getäuscht haben, als er im Hinabwenden meinte, Arvi sträube sich gegen das führende Le der. Jetzt folgt er willig und ohne Zwang. Der Waldläufer rast durch den Schnee, daß die Lungen keuchen. Und nun liegt noch der letzte Hügel vor ihm, wenn er oben ist, kann er schon seine Hütte sehen. Der Aufstieg beginnt, Gelleja schlägt einen Winkel und dann wieder einen zur anderen Seite. Er hat eben die Kuppe erreicht, als unten wieder jenes schaurige Geheul ausbricht. Gelleja .kennt gewiß keine Angst. Wie oft hat sein Leben an einem Haar gehangen, wenn er dem angeschossenen Bären gegenüberstand oder wenn er im heulen den Schneesturm Weg und Richtung verloren hatte! Jetzt aber faßt er nach der Büchse, die ihm über der Schulter hängt. Er will sich gerade von der Höhe abstoßen und hinuntersausen, da spürt er einen starken Ruck an der Leine. Arvi weigert sich zu folgen, mit allen vier Läufen hat er sich in den Schnee gestemmt Gelleja ruft ihn zornig an und will ihn mit Gewalt zu sich Her anziehen. Da bleckt der Hund -um erstenmäl die Zahne gegen > seinen Herrn, zwar scheu und unsicher, doch als sicheres Zeichen, daß er sich nicht dem Willen des Menschen unterwirft. Seit gestern weht der Südwind, er bringt Schnee und Eis zum Weichen, und er macht das Blut der Tundrawölfe heißer, daß sie mit hechelnder Zunge eine Gefährtin suchen. Auch in Arvi ist daS Erve seines VaterS übermächtig geworden. In Gelleja wächst jäh der Zorn. Sein Hund, der treue Gefährte vieler Jahre, lehnt sich-gegen sein Wort auf. Er löst den Riemen vom Gürtel und will den Hund mit Schlägen un ter seinen Gehorsam zwingen. Das Leder ist aber noch nicht niedergesaust, da läßt der Schrei der Meute, jetzt aber er schreckend nahe, den Arm kraftlos niedersinken. Im gleichen Augenblick bricht der Wolf hemmungslos auS Arvi. Mit wil dem Satz springt er zurück und zerrt an der Fessel. Da laßt Gelleja die Leine fahren, denn er meint schon das Gieren des Rudels zu hören, glaubt schon dahinten die grauen Schatten auf der Fährte huschen zu sehen. In hastiger Fahrt rast er hin unter, der rettenden Hütte zu. Arvi steht mit gesträubtem Fell und sieht der heranjag.n- den Meute entgegen. Gr ist nun ein Wolf, den es zu den Sei nen treibt. Unerbittlich aber ist daS Gesetz der WiloniS. Einer nur kann Herr der Sippe sein. Bricht ein fremder Wolf her ein, so gibt eS einen Kampf auf Leben und Tod, bis ein Sieger bleibt, der dann die Hords zur Jagd anführt. Arvi starrt letzt dem ersten der Hatz in die glühenden Lichter. Der zieht den fremden Geruch in die Nase, gemischt mit dem Dust der Men schen. Der dort ist ein Abtrünniger, keiner reinen Blutes. Ein kurzes, zögerndes Abwägen, dann stürzt sich der Wolf mit dumpfem Knurren auf Arvi. Und er reißt die Meute mit sich- Von links, von rechts fallen sie an, und als der Leitwolf >n Nr- vis Kehle hängt, springt einer den Hund von hinten an. Was nützt sein rasender Widerstand, waS Hilst eS, daß zwei der Grauhunde zur Seift rollen. DaS Gebiß des Wolfs durchschnei det ArviS Gurgel, bis kein Atemhauch mehr durch sie entweicht. Als Gelleja die Tür zu seiner Hütte anfstoßt, fallen die Wölfe über ArviS zerfleischten Körper her. . . — Neuer Bundelführrr im Deutsch,« SSugerbuub. Oberbürgermeister Theodor Memmel, Würzburg, ist al» Nachfolger des im vergangenen Jahr verstorbenen Oberbürgermeister» Meister, Herne, zum Bundessiibrcr de» Deutschen Sängerbünde» ernannt worden. Dieser umfaßt heute etwa 25 000 MSnnerchöre mit 1'/» Millionen Mitgliedern. Oberbürgermeister Memmel war seit 1SS4 stellvertretender Bundr»sührer. Aus 2 Au» lrg« men und auj aber mit seil nobrung Sil! unter die sch grün der Bo gab Leute, d ansetzten, das der heimlich zusammenkan Biele aber b< ziehen und N Gestank, den höchstens auck Wurm unscki ster und dicke Hintertüren Spur zurück, sich ihm nicht und ihm mit es sich freilich geblasener Di auch die ande enge Brust u hätte schon lä bürdeten sich ten, war der Verdunkeln «eher i Btt dem a Srlegs-WHW. jonnkage erzielt bei dieser Sm Sammlung des L« ist som» ei Hundert z -* Die » gestern wegen wieder „ausv mäßig,sehr zr Die mitwirken beifallsfreudig Altvertrüute! auf kannten r Winterhilfswe zierlichen Pul dem sanaeS- i tagsaufführun dig erregt mit ihre Kiffe sein kraststärkenve —* NeimS beurkundet: Ge Sarb Rudolf Pä Hungen: Herl Reichenberg. S sandleiter (Lenti BelmSborf, 184k tcnempfänger, 1k —* Neuer ternbriefts de: grüß" beschafft antwortung u bringt dmm e reichen KVL.-Z gaues. Sehr aufgemachte B über bekannte ien dienten, b Jugend in der in den verschik und Landschaft wird sicherlich i27. korteohuog Heinz ist t! und er hat vb Meine Mo mit mir die v Jahre in der s erlebt hat, die sen und den g< obwohl wir nu ter der Erde, i Ich kann < jein, daß sich r gel gewölbt ha ihn niemand g Am letzten Hannen lassen, haben den Rex Ich wollte Rike war r Der Rex h hat hin und h der Hund war Auch Christ sen Wochen seh „Werden m wo ich doch niö zu sich holen! dummer Kerl, § „Aber Chri Er hat nur sagen wollte. So geht dei sind Karl Petei olles ist so schw nie hätte sein d In Rike ker Sie ist... i Heinz. Die uns Sie wird k»
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