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Der SüGsche Wähler Ileukmh und Umgegend Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten TageöM firAischchwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgexichtsbezirk e-«- -E-, UN» «« Dienstag, -en 6. August, 1940 NP.18S 95. Jahrgang bernormale rchtjäger dein deutschen kribbelnde Katz- und Ä «truch. ung'der Polpa. »der zu ! in der ütterna. seiyer schmäh fb Üere ur zur stSn- Entwick» oen AutöbuS verpatzt, hin! dem Kommenden verstecken , genutzt. Spannung und nervöse Angst völkerung nicht zur Ruhe kommen. Ken, dann wendet Hie bleiben heute utter men »einem «nsr^fer zu rrw rndlvft« Lustrau« ?Kur^die Maschine ' zurück lns'Dunkel der Nacht, »erftr «eiche« die 111 Po« Strahl zu Strahl weiter, an Stelle ziihk ich Gtenerborb» allein 84. Fünf «ugenpaare die Wold der.sich?t lang in- innere hie gewälti Unser erstes st unser Mu Hottland hinetnschtebt. Irgendwo liegt hier Hochbrücke, die den Firth of Forth an stelle überspannt. Siel aber führt dicht bis zur Westküste, ruhig mg Kurs. 8« Sekunden späte« beginnt ei« ottland macht Luftalarm. Wie ein glü. zerreitzen zahlreiche Strahlenbün» n Himmel, blenden zu uns herauf, um den sen und als winzig leuchtendes Ziel für die Mak festzuhalten. vergeblich die Suche im i, und wenn der Leuchtkegel einmal für Ge streift, bringt unser Flugzeugführer Wit einer der Nacht. ragen die steilen Grate der majestätischen norwegischen Berge Loch, skandinavische- Land. Deutschland ist fest im Besitz dieser strategisch wichtigen Flankenstellung gegenüber Englands Ost« küste. Mattrote Selle dringt von Westen her, wir fliegen der untergehenden Sonne entgegen, über See, auf der Weiße ZweiStuuden kreuz und quer iiberkugland «ombo»di«eung der Hafenanlagen von Aberdeen - G-anate aufGran-t- schlägt in» Ziel — Hunderte von Scheinwerfern suche« im Firth of Forth eine« deut. schen Bomber - DNB. griff auf Sekunden bleiben wir im grellen Scheinwerferlicht, wir blicken uns an, gespannte Mienen, harte entschlossene Kerle am Maschinengewehr. AuS dem Mikrophon spricht der Heckschütze ruhig und gelassen: „Nachtjäger von Achtern!' Gleich darauf huschen Leuchtzeichen an Backbord am Fenster vorbei. Betvnstellunaen. aus mit Kreuzfeuer bestrichen werden. Tiefer im Lande sollten schwere Geschütze versuchen, die Bildung beut- ^cher ^ückenköpfe^ zu verhindern. Jeder Hügel, jede Höhe sei Mr glauben eS gern, baß Churchill jetzt in nervöser Hast nachzuholen versucht, waS er jahrelang versäumte, als er sich ausfeiner Insel in völliger Sicherheit fühlte. Äser Churchill mag sicher sein, die deutschen,TruPpenhaben in kurzer Frist die „uneinnehmbare" Maginotlinie in Trümmer geschlagen, sie werden auch mit. den „unüberwindlichen" englischen Stachel drahtverhauen fertig werden. Wir machen uyS nicht leichtfertig Illusionen über die Widerstände, die England den deutschen Truppen entgegenzusehen versucht. Widerstande sind aber dazu da, um überwunden zu werden. Das haben unsere Soldaten im Verlaufe dieses Kriege- immer wieder bewiesen. Sie wer den auch vor London nicht davor zurückschrecken. Churchill mag vor seinen eigenen Worten gewarnt fein, London wird zu Schutt und Asche werden, fall» eS sein verbrecherischer Wunsch und Wille bleiben sollte. britisches Mensuchwel «vtergegaeqe» Erfolgreiche deutsch« Minenlegung vor englischen Häfen Berlin, 8. Aug. Wie Montag nacht au» London gemeldet wird, hat die britische Admiralität den Untergang des britischen Minensuchbootes „Marsona" vekanntgegeven. Nach der amt lichen Verlautbarung der Admiralität ist die „Marsona" auf eine deutsche Mine gelaufen. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß die intensive Mittentättgkeit: der deutschen Seestreitkräfte zu wieder holten Malen vorübergehend zut Schließung englischer Häsen geführt hat. müssen an der englischen Küste sein, alle Gefechtsposten find be setzt; eisern« Nerven Haven diese Männer, die seit einem Jahr über^ Polen, England, Norwegen, Holland, Belgien und Frank reich in der fliegenden deutschen Armada gegen den Feind stürmen. Unten, Tausende von Metern über Land, in gähnender Tiefe ein milchig-grauer Wolkenteppich. Längst sind die Ge- sichtzr der fliegenden Männer halb verdeckt von der Atem- ' rett Schläuche zum Sauerstoffgerät führen. Uner- tert nnserBomber der Stratosphäre zu, an . da- Wählzeichen der Staffelnder Dreizack mit dem Minuten noch, und über Schottland ist Mitternacht, >ecke verschwindet langsam, die Lust wird voll von rüblerisches ' WSWelt vor sich geht. Trotz aller Gespräche, Gerüchte und > Diskussionen, trotz aller Hoffnungen und Aengste sprach in den ' W*n Tagen eine englische Zeitung von der „falschen Wind- - über der britischen Insel eine Art von künstlicher ! Luftleere geschaffen bat. Diese falsche Windstille ist auch in an- , deren Ländern sehr deutlich zu verspüren. Aber sie stellt keinen «.Urlaub vom Kriege' dar. Sie hat für die meisten Menschen , jenseits der Reichsgrenzen etwas Beklemmendes und Furcht- , erregendes. Man empfindet die politische Schwüle, die sich um i Nvand zusammenzieht, trotz aller Gegenbeteuerungen immer , starker. Man Werk, daß ein Gewitter kommt. Nur über den Ausbruch des Orkans und das Lospoltern des Donners sind ° sich alle Wetterkundigen im unklaren. Sie trauen schon längst . nicht mehr den eigenen Prophezeiungen. , <- .Gs wäre .falsch, zu behaupten, daß man in Deutschland von , dieser Windstille völlig verschont geblieben ist. Auch bei uns ' an jedem neuen Tage die Frage erörtert, wann nun die Schlußauseinandersetzung mit England ihren Anfang nimmt. Es gibt noch etwas nervenschwache Gemüter, die von den gro- S ßen Erfahrungen der Vergangenheit noch nicht gelernt haben ! und die, reichlich phantastisch, am liebsten den kommenden Kampf so haben möchten, wie sie sich ihn in ihren durchaus pri vaten Gehirnen nun eben zusammenorakeln. Man kann nach den großen und raschen Erfolgen-im Westen dieses unwillkür- > siche Erstaunen über die eingetretene „Pause" sogar verstehen. Aber trotzdem herrscht Wohl auch im Ausland Klarheit darüber, Satz, diese deutsch« Windstille sehr wesentlich von^ der Vritischen verschieben i st. Sie ist nicht mit Sorgen belastet, die das ganze eigene Leben, die Existenz der Familie und die Zukunft als völlig fragwürdig empfinden. Sie ist nicht eine Windstille des schlechten Gewissens, das allen Engländern — und den obersten Plutokraten ganz besonders — das Leben heute zur Hölle macht. Sie ist eher Ausdruck einer gewissen „Ungeduld", eines lebhaften und starken Wunsches. Man weiß bet uns, daß alle Vorbereitungen für große militärische Ereig nisse mit beispielloser Sorgsamkeit und genauester Ausmessung des zum Erfolg nötigen Einsatzes betrieben werden. Nun wünscht man, daß diese Vorbereitungen möglichst rasch, rei bungslos und erfolgreich vonstatten gehen. Man ist also aktiv und kämpferisch auch in seinen Wünschen. Und man weiß sehr gut, daß der Ausdruck „Windstille" ein falsches Schlagwort dar stellt. Diese letzte Pause ist für Deutschland von der Spann kraft höchster Arbeit erfüllt. Auch die täglichen Einflüge unserer Flugzeuge nach England sind zum Unterschied von den bri tischen keine schwächlichen Drohungen. Unsere Flieger wissen genau, WaS sie wollen. Auch ihre Aufklärungsflüge und ihre Bombenabwürfe sind genau so sinnvoll wie die täglichen Versenkungen feindlicher Schiffe, die von unseren U-Booten vorgenommen werden. Diese unermüdlichen Erfolge gehören für uns Deutsche zum Bilde der großen Vorbereitung hinzu. Sie spannen unsere Erwartung. Wir sind gewiß, daß diese vorbereitenden Anstrengungen ihre Früchte tragen wer den, und zwar haargenau in dem Augenblick, den die deutsche Führung für den richtigen hält. Bon diesen Erwägungen her besitzen die meisten Meldun gen, die jetzt durch die ausländische Presse gejagt werden, mehr einen gewissen Raritätenwert. Ebenso wie wir heute mit iro nischem Kopfschütteln die Leitartikel der französischen Zeitungen vor dem Ausbruch des großen Sturmes im Westen lesen, so werben wir in wenigen Wochen auf die ähnlichen Herzensergie ßungen der englischen Presse von heute zurückblicken. Wir wer den dann hell auslachen, wenn wir noch einmal alle die Parolen lesen, mit denen heute Winston Churchill oder, der glorreiche Duff Cooper die geduldigen Inselbewohner überschütten. Wir werden bann nicht mehr wie jetzt die Engländer fragen, ob die Luftwaffe oder eine Blockade, ob eine Ladung oder ein Bomben angriff, ob die deutschen Reserven oder die reichlich imaginäre amerikanische Hilfe größere Aussichten versprechen. Wir werden dann dieses gemähte Wiesenheu der Gerüchte in getrocknetem Zustand sehr nüchtern und kritisch betrachten. Vielleicht ist dann auch das englische Volk etwas klüger geworden, genau so wie heute auch die Franzosen nicht mehr an die Verheißungen von 1939 glauben. Vielleicht geht dann Herr Churchill ebenfalls den Weg seines jüdischen Plutokratengenossen Mandel, der sich jetzt vor einem französischen Obersten Gerichtshof wegen seiner ver brecherischen Untaten verantworten muß. Denn so schön auch die von ihm geplante Flucht nach Kanada ist, so schwierig ist doch ihre Durchführung. Auch in dieser Parole steckt viel Phan tasie. Und selbst wenn Herr Churchill ausnahmsweise einmal bet diesen seinen Fluchtplänin die Wahrheit gesagt Haven sollte, so ist doch keineswegs sicher, daß auch die übrigen Engländer, die dann am Boden liegen, damit einverstanden sind und ihrem Oberverbrecher für seinen Sprung üver^den Atlantik noch ein Clipper-Flugzeug gratis zur Verfügung stellen. Man kann also sagen: Windstille her — Windstille hin. Von diesen ganzen Problemen interessiert uns nur, daß auch unsere Gegner daraus nicht schlau werden. Sie mögen sich weiter mit Kombinationen ernähren, wir können warten. Wir sind im- merhin mit dem Abwarten und dem Zuschlägen im rechten Augenblick ganz erfolgreich bis in den zwölften KriegSmonat hineingekommen. Auch der kommende Jahrestag de» großen EnglaUdvrrVrechenS macht uns nicht bange. Wir werden alle» unternehmen, UM ihn so würdig und glorreich wie möglich zu feiern. rott Helle ft» de« dunklen Raum — vorbei. Der groß« Augenblick kommt, wir find vor Aberbl KN LMLÄ O Nficht deutsche Bomben! Der Flugzeugführer drückt den Steuerknüppel, wir gehen auf Tiefe, über dem Zielgerät liegt der Beobachter, unten, dicht am Wasser unser Ziel. Jetzt kommt'S drauf an, jeder Wurf soll sitzen, Brände. RaüchündQuÄm v-rschluck-n für S-«m! teil« die züngelnden Flammen: Weiß, rot, vlauviolett. Lähmendes Entsetzen in Aberdeen, Lüfgereat fahren einige Scheinwerfer wie dünne Spinnenbeine in ine Höhe, tasten zit ternd durch den dunklen schweigenden Raum, Ästen sich sekun denlang an unsere Fersen — sie finden uns nicht. Zwei Kurven noch, jeder will noch einmal das Feuerwerk sehen — dann steuern wir Kurs Heimat, wieher verfolgt von Nachtjägern, die sich aber nach und nach in der Dunkelheit ver lieren. Das hat hingehauen, die Besatzung ist. bester Laune, einer stimmt ein Lied an, die Bordverständigung gibt es weiter: „Denn wir fliegen gegen Engeland". Uebev Norwegen graut bereits der Morgen, unsere Heinkel rollt über eine starke Wolkendecke, aus der zeitweise Bcrgkuppen herausragen. Wir stoßen durch, Richtung Fliegerhorst, für uns die -weite Heimat im Kampf gegen Engeland. In jedem ist noch das Erlebnis deS Erfolges wach. Eine prächtige Mann schaft, die eisern zusammenhält, aus einem Guß. Sie weiß: Wenn einer versagt, sind alle verloren! Der Staffelkapitän steht auf dem Rollfeld, er bat die ganze Nacht gewacht. Wir melden: „Zwei Stunden über England, Aberdeen erfolgreich angegriffen!" Bor der verdienten Ruhe erreicht den Horst die freudige Botschaft, bah sämtliche Flug, zeuge, alle Kameraden, sich wohlbehalten aus dem Hetmflug be. Wachsende Spannung «nd nervöse Angst in England Churchills schöne Worte, Hitler habe iter denen er seine ganze Furcht vor i wollte, haben anscheinend nicht viel nervöse Angst lassen die britische Be völkerung nicht zur Ruhe kommen. . „Times" wettert heftig dagegen, daß in England alle Welt ständig Barometer und sonstige Wettermesser studiere, um fest zustellen, ob die Bedingungen einem deutschen Angriff günstig seien. Herr Eden, der sich über die „Unfähigkeit " des „jungen Rutschen Offizierskorps"^ so spöttisch lustig machen konnte, hat, wie der Londoner Korrespondent von „Nha Dagliat Allehanba" meldet, eine große Anzahl pensionierter Generale und Admi rale, die bisher Häuptlinge in der britischen Heimwehr waren, verabschiedet, weil ihre Vorstellungen von der Kriegsführung „entschieden veraltet" anzusehen seien. Es scheint tatsächlich Churchills mörderischer Ernst zu.sein, die ganze Bevölkerung als Heckenschützen den Schrecken des Krieges auszusetzen; der Seimwehr ist nämlich jetzt nach der „Neuyork Herald Tribüne" die Erlaubnis erteilt worden, ihre Schießkunste an Feldhühnern aus- -uvrobieren. SiegeSgewjß gab der militärische Sachverständige „Morrow" darum seiner Zufriedenheit über die britische Vertei digung Ausdruck. Ein deutscher Angriff, so erklärte er, habe keine Aussicht auf Erfolg. Die englische Landschaft sei wie geschaffen kür einen Indianerkrieg (N) und damit würden eS wohl die Deut schen zu tun bekommen. Ss fehlt nur noch, daß man nächstens im Londoner Rundfunk hört, die Karl-May-Festspiele in Wer der wurden nur veranstaltet, um die Deutschen für diesen Jn- dianerkrieg in England auszubilden. Wie „Associated Preß" meldet, Werdeti indessen an der Küste fieberhaft BerteidigungSmaßnahmen getroffen. Millionen Mei len weit sei läng» der Küste „u«übersteigbarer'!. S.ta» chel draht gezogen. An den Landungsstellen würden Tank- kallen crriibtet. Alle Straßen würden von Blockhäusern und 'SN jeder Zeigefinger am Abzugshahn. , Spünden verrinnen, die Silhouette be» Jägers verschwtn- bet: unser Pilot, ein Meister deS Steuerknüppel», brauste dem Briten davon, im Dunkel der Nacht über Schottland. „Denkste «an die !m nicht um mit ichtund Die falsche Windstille -Die «Wesentlichkeit L-Ht gegenwärtig im Zeichen eines großen Rätselratens über die kommenden Ereignisse. Jede Zei- mng. die man aufschlägt, wartet mit Sonderinsormationen und Sondervermutungen, auf. Auch der Ausland - Rundfunk betei- U sich nn den wildesten Früchten und phantasievollen Ex- Asen an diesem Spiel der Möglichkeiten, das in manchen Län- Zern bereits an die Stelle anderer, weniger spannenden Unter- haltungsspiele getreten ist. Trotzdem hat Wohl niemand, der sich an der Fabrikation dieses großen Lärms mitbeteiligt, den Em- druck, daß s^n unruhiges Herumschnüffeln und"' " Spintisieren im Sherlock-Holmes-Sttl auf dem .engste sprach in den von der „falschen Wind-