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Der heutige Wehrmachtbericht la« b«i Drucklegung «och nicht Var. hölzern und sonstigen feuergefährlichere Spielzeugen gelangen können. . Durch diese Fahrlässigkeit Erwachsener find in einem Falle in der Gegend von Nauen 2500 Zentner Brotgetreide vernichtet und Jnventarschäben in Höhe von insgesamt 50 000 Reichsmark entstanden und noch mehr: Für mehr als 1000 Menschen ist der Jahresbedarf an Brotgetreide verlorengegangen. DaS sind Schäden, die vermieden werden können. Darum ergeht an alle Eltern nochmals die dringende Mahnung: B e- leyrt Eure Kinder über die Folgen der Feuersbrunst. Duldet niemals ein Spiel mit Streichhölzern oder offenem Licht. Denn: Schadenverhütung ist im Kriege eine nationale Pflicht! Neue Ritterkreuzträger Berlin, 22. Nov. Der Führer verlieh da« Ritterkreuz de» Eisernen Kreuze» an: vberleutnant Albert Köll«r au» Kleinretfling im Kreise Steyr, Staffelkapitän in einem Kampfgeschwader, und Leutnt. Theodor Weißenberg«» au» Mühlbach a. M, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader. „Deutsche Stukas von verheerender Wirkung" Stockholm. 22. Nov. Aus einer Erklärung, die im Haupt» quartier des USA.-Gentrals Eisenhower in Nordakrika ubge- geben wurde, geht hervor, daß sich die USA--Soldaten den Krieg wesentlich anders vorgestellt haben. Vielleicht haben sie von dem »Spaziergang durch die afrikanische Hintertür nach Europa" ge träumt, von dem auch USA.-Zeitungen im ersten künstlich ent fachten Siegestaumel phantasierten. Jetzt klagt Eisenbowers Hauptquartier, die größte Gefahr für den Vormarsch der Kolon nen bestehe in der Tätigkeit der deutschen Stukas. Besonders un ter den jungen NSA.-Soldaten, das könne man nicht verschwei gen, seien die Stuka-Angriffe zum Teil von verheerender Wir kung gewesen, und man müsse alles daran setzen, die in Tunesien operierenden USA -Einheiten daran zu gewöhnen, „die Stukas nicht zu ernst zu nehmen". Rundfnnkansprache Lavals Bichh, 22. Nov. Der französische Regierungschef Laval hielt eine Rundfunkansprache, in der er betonte, daß er mit den neuen, ihm von Marschall Petain übertragenen Vollmachten eine schwere Verantwortung übernehme. England und die Ver einigten Staaten hätten Frankreich Stück für Stück seines Im periums entrißen. Ohne, dieses Imperium aber könne Frank reich nicht leben. Er betonte dann, daß Frankreich niemals gegen die Verei nigten Staaten eine feindselige Handlung unternommen habe. „ES sind", so fuhr Laval fort, „die Juden und Emigranten, die in den Vereinigten Staaten versuchen, die öffentliche Meinung gegen Frankreich aufzuhctzen. Deutschland hat niemals etwas von Frankreich gefordert, was die französische Regierung daran hätte hindern können, die normalen Beziehungen zu Washington aufrechtzuerhalten." Laval gab dann seiner festen Ueberzeugung Ausdruck, daß Deutschland diesen Krieg siegreich benden werde. Wir wollen micht, daß der Weltbolschewismus, der die schlimmste Gefahr für die Völker ist, den englischen Quartier machern auf dem Fuße folgt. Laval behandelte dann die Ereignisse in Französisch-Nordafrika und hob hervor, daß Frankreich eine Freiwilligen-Legion auf stellen werde, um die ihm von Roosevelt entrissenen Gebiete wiederum zu erobern. Seit dem Eintreffen der nordamerikani schen Truppen in Marokko und Algerien habe Roosevelt klar zu erkennen gegeben, welches Schicksal Frankreich bevorstehen würde, wenn Roosevelt den Sieg davontragen sollte. Frank reich würde sich unter der Herrschaft von Kommunisten und Juden zu beugen haben. Laval schloß seine Rede mit den Worten: Es gehe jetzt da rum, die alte Kultur zu bewahren. Durch das Vorgehen Roose velts seien alle Länder Europas einem gemeinsamen Schicksal verschworen. Verän-erunqen in -er englischen Regierung Stockholm, 22. Novbr. Wie Reuter meldet, verläßt Sir Stafford Cripps das Kriegskabinett und wird Minister für die Flugzeugproduk tion. Herbert Morrison wurde der Auftrag erteilt, den durch Cripps geräumten Platz im Kriegskabinett einzunehmen, doch behält er seine Posten als Minister des Innern und Minister für die innere Sicherheit. Eden wird Führer des Unterhauses, behält jedoch den Posten eines Außenministers bei. Oberst Liewellin, der bisherige Minister für die Flugzeugproduktion, wird Beauftragter für Versorgungsangelegen beiten in Washington. Oberst Oliver Standley wird als Nachfolger Lord Cranbornes Kolonialminister, Lord Cranborne übernimmt das Amt eines Lordsiegelbewahrers, doch wird er nicht Mitglied des Kriegs kabinetts. Liewellins Arbeit in Washington wird darin bestehen, den Produktionsminister auf allen Gebieten innerhalb dieser Sphäre zu vertreten. Roosevelt läßt die.Freimaurerlogen in Französisch- Rordafrika wieder offnen Paris, 23. Nov. Der „Petit Parisien" berichtet aus Tanger, daß die von der französischen Regierung in Nordafrika geschlossenen Frei maurerlogen in Marokko auf Befehl Roosevelts wieder geöffnet wur den. In Casablanca seien Massenverhaftungen erfolgt U. a. seien zahlreiche Mitglieder des Fasclo festgenommen worden. In Casablanca lebten 15 000 Italiener. Jüdischer Vankbekrug in Palästina Ankara, 22. Nov. Ein Bankkrach in Palästina, der durch die Auf deckung betrügerifcher Manipulationen bei der Ashri-Bank in Tel-Aviv und der Paleftine-Bank in Haifa und Jerusalem seinen Anfang ge nommen hat, hat nun auch auf andere jüdische Banken übergegnffen. Der größt« Teil der Reserven dieser Banken ist durch betrügerisch« Ma nipulationen de» Personal, und de» Vorstande» verspekuliert worden. Der veruntreute Betrag beläuft sich auf 8 Millionen Palästina-Pfund. Sachsens llhrmacherhandwerk spendete Uhren Unter dem Leitwort „Der Front die Treue durch das Opfer der Heimat" hatte der Reichsmnunasmeister des Uhrmacher handwerks die Innungen zu einer Taschen- und Armbanduhren sammlung unter ihren Mitgliedern tkufgerufen. Auch in den Kreisen des sächsischen Uhrmacherhandwerres hat dieser Aufruf lebhaftesten Widerhall gefunden. So konnte Landeshandwerks- meister Naumann in Gegenwart des Bezirksinnungsmeisters des sächsischen Uhrmacherhandwerks Eismann eine große An zahl von Uhren dem Gauleiter und Reichsstatthalter Mutsch mann persönlich überreichen, der sie ihrer weiteren Bestimmung zuführen wird. Der Reichsstatthalter dankte dem Uhrmacher handwerk für seine freudige Opferbereitschaft. USA -Flotte räumt -ie Gewässer um die Salomon-Inseln Tokio, 22. Nov. Die geschlagene norbamerikanisch« Pazifik flotte bat die Gewässer um die Salomon-Inseln geräumt und sich auf die AuffangSstelluna Neu-Kaledomen — Fidschi-Inseln — Samoa zurückgezogen. Die schwer beschädigten Schiffe sind nach Sydney gebracht worden, da eS sich herauSstellte, daß die Schiffe den über 3000 Seemeilen langen Weg nach Hawaii nicht überstanden hätten. Die Werften in Sydney sind jHt mit Kriegsschiffsreparaturen auf viele Monate hinaus überlastet und können nur noch in beschränktem Matze für HandelSschiffneu- bauten herangezogen werden. Während sich die Nordamerikaner um baS Schicksal der ihnen noch verbliebenen Stützpunkte im Pazifik sorgen, wird der Kampf auf Guabaleanar mit Erbitterung weiteraeführt. Dre eingekesselten nordamerikanischen Truppen wehren sich ver zweifelt, werden jedoch von den Japanern auf immer engeren Raum gedrängt. Marine und Luftwaffe zerschlagen ein nord amerikanisches StellungSsystem nach dem anderen. Hu Kürze Der Sorpsführer de« ASKK., Krallst, traf zu einem kurzen Besuch in den Niederlanden ein. Der frühere Autzenminlster von Oesterreich-Unaarn, Graf Leopold Berchtold, ist am Sonnabend nach langer Krankheit im Alter von 7V Jahren gestorben. Der Verräter varlan versuchte in einer Rundfunkrede über den Sender Algier seine verräterische Haltung zu beschönigen und besaß die Frechheit, sich auf Marschall Pstain zu berufen, dessen Gedanken er „sicher richtig auslege". Die Bauern lm Sudan werden von den britischen Behörden ge zwungen, alle Restbestände von Getreide abzullefern. Auf den eigenen Bedarf der Bevölkerung wird keine Rücksicht genommen. Seit Oktober sind die Lebensmittelrationen in Aegypten um Sö Proz. herabgesetzt worden. Ecuador hat, wie Staatspräsident del Rio bKanntgab, an die Ver einigten Staaten Gebiete abgetreten, und zwar als erstes Land Süd amerikas zur Errichtung von Landstützpunkten. Roosevelts Marlneminister Knox mußte zugeben, daß trotz der starken Konzentration von Achsen-U-Booten bei Nordafrika noch immer im ganzen Atlantik deutsche U-Boote operieren. Wendel! Wilkle richtete in der „Neuyork Herold Tribun" erneut hef tige Angriffe gegen Churchill und dessen Erklärung, das britische Em pire in seinem Bestände bewahren zu wollen. Japanische Streitkräfte begannen neue Ofsensivoperationen gegen die tschungking - chinesisch - kommunistische vierte Armee im Gebiet des Hunatse-Stts in Kiangsu Die diesjährige japanische Reisernle ist nach den letzten Schätzun gen um mehr als 20 v. H. besser als im'Vorjahr. Heues am aikee Riefeabrand: Markthalle niedergebranal. In den frühen Morgen- ... — - »Ee von Pau (Frankreich) einem Riesenbrand ^rotz des schnellen Eingreifens, der Feuerwehr Feuer immer mehr aus und hatte nach Verlauf einer ganze 130 Meter lange Gebäude erfaßt, bas bis auf die mauern vernichtet wurde. Der Schaden wird auf 1V Millionen in Brasilien. Bei Porto Alegre (Bra- - iae zusammen, wobei vier Personen den .34 verletzt wurden, meldet Stefani aus Buenos Aires. — Erdstöße in Anatolien. Sonntagnachmittaa ereigneten sich in Ankara und einer Reihe von mittelanatollsmen Städten bi» zur Küste des Schwayen Meeres mehrer« kleine Erdstöße. Schaden entstand nicht. — Ueverschwemmung fordert 18 Todesopfer. Große Heber- schwemmunaen richteten im Staat MinaS ÄeraeS schwere Schä den an und forderten 18 Todesopfer, wie Stefani aus Buenos Aires meldet. — Um einen Geldschein zu glätten, hatte ihn «in Angeklagter in Gräfenroda (Kreis Arnstadt) unter das Bügeleisen gelegt, dann aber vergessen, den Strom auszuschalten, so daß em umfangreiches Schaden feuer entstanden war. Er wurde zu 300 RM. Geldstrafe «rurteilt. — Diedesversteck unter der Zunge. Ein Strafsenat deS Kreisstrafgerichtes in Prag verurteilte den 63jährigen Ange klagten Shkora als Gewohnheitsdieb zu zehn Jahren Kerker. Der alte Verbrecher ist bereits vorbestraft. Diesmal war er an geklagt, nach und nach 15000 Kronen erschwindelt und zusammen gestohlen zu haben. Als man ihn verhaftete, hatte er nur noch eine Tausend-Kronen-Note und selbst diese fand man zunächst nicht, da er sie eine Woche lang unter — der Zunge versteckt hielt. — Teuer bezahlte Verjüngung. Die 29jährige Katharina B. hätte auf ihrem Gebutts- und Taufschein das Geburtsjahr 1913 in 1918 um gefälscht, um fünf Jahre jünger zu erscheinen, und di« gefälschten Doku- mente zur Erlangung einer Kennkatt« voraelegt. Da sie nur die Zis- fer 3 in eine 8 umgewandelt hatte, kam der Schwindel bald heraus. Nun wurde die B. wegen Urkundenfälschung vom Kreisgericht in vl- mütz zu vier Monaten schweren Kerkers verurteilt. — Hahn vetteidigte fein« Hühner. Zur Zeit herrscht in der Ge gend von Lüdingworth geradezu eine Krähenplage. Scharen von 50 und mehr Krähen wagen sich bis in die Bauernhöfe und suchen sich hort Nahrung. Wie frech das Krähenvolk dabei vorgeht, zeigt ein Vorfall, der sich dieser Tage in Westerende abspielte. Dem Huhnerhof eines Bauern näherte sich eine Schar von etwa 50 Krähen, die auf Hühner raub aüsging. Mehrere Krähen gingen die Hühner an, die jedoch der Hahn nach Kräften verteidigte. Die Krähen griffen jedoch immer wie der an und setzten dem Hahn derartig zu, daß er, von den spitzen Schnä beln der Krähen vollkommen zerhackt, schließlich tot lieben blieb. Die Hühner hatten die Zeit, in der der Hahn sie so mutig verteidigte, ge nutzt 'und waren in die Geflügelscheune geflüchtet, wohin dl« Krähen ihm» nicht folgen konnten. 200 Jahre Hoffmannstropfen — Riefeabrand: Mar stunden ist die Marktho zum Opfer gefallen. Ti breitete sich das Feu Stund« bas ganze 1i Grund» , . Frank«» -«schätzt. — Zuazusammenstotz Klien) stießen zwei Züge Zittau. Durch Gasvergiftung tödlich verunglückt ist nachts ein alter, in Zittau sehr bekannter Afrikakämpfer, der Rentner Gl atz. Infolge eines Versehens beim Kaffeekvchen war unbe merkt Gas ausgeströmt. Morgens wurde Glatz tot aufgefunden. Plauen i. B. Schneesang als Retter. Als ein 18jähriger Schornsteinfegergehilfe den Schornstein eines Grundstückes rei nigen wollte, rutschte er das schräge Dach des dreistöckigen Hau ses hinab. Er wäre unweigerlich abgestürzt, wenn ihn nicht der Schneefang, an dem er hängengeblieoen war, aufgehalten hätte. 2500 Zentner Brotgetreide durch Kinderhand vernichtet Es ist immer das alte Lied: Brände durch Kinderhand, deren Ursache in der Fahrlässigkeit und Leichtsinnigkeit Erwach sener zu suchen ist. Wie oft hat die Reichsarbeitsgemeinschast Schadenverhütung auf diese Gefahrenquelle hingewiesen, wie ost ist den Eltern und sonstigen Erziehungsberechtigten gesagt wor den: Gebt Euren Kindern keine Streichhölzer zum Spielen, bewahrt sie so auf, daß sie durch Kinderhand nicht zu erreichen sind. Und doch kommt es immer wieder vor» daß gerade Kinder im Alter von vier bis acht Jahren in den Besitz von Streich- Hoffmannstropfen gehören zum eisernen Bestandteil ün- serer Hausapotheke. Das Heilmittel war schon bei nyseren Großeltern beliebt und lindert uns auch heute noch Schmerzen und Unbehagen. Wer aber ahnt, daß es älter als 200 Jahre ist? Der Erfinder der Hoffmannstropfen, Prof. Dr. Friedrich Hoffmann, starb vor 200 Fahren, am 12. Nov. 1742, in Halle a. d. Saale. Seine Heilmittel machten ihn zu seinen Lebzeiten zu einem berühmten Mann. Nach seinem Tode verblaßte sein Ruhm als Arzt, Gelehrter und Heilmittelerfinder, überliefert wurde der Nachwelt nur sein Name in Verbindung mit seinen unsterblichen Tropfen. Hoffmann lehrte jahrzehntelang als Professor der Medizin an der Universität seiner Vaterstadt Halle und führte als Leibarzt des ersten preußischen Königs Friedrich und des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm l. erfolg reiche Kuren durch, die ihm hohe Ehrungen und einen bedeu tenden Wohlstand eintrugen. Durch seine pharmazeutischen Er findungen, u. a. die Hoffmannstropfen, und seine Untersuchun gen über die Heilkraft von Mineralwässern ging sein Name in die Geschichte der Medizin ein. Im Gedenken, seines Todes tages erinnert man sich freilich mehr der Verbreitung und Be liebtheit seiner Hausmittel als seiner Verdienste als Arzt und Gelehrter. Gdle heimatliche Kunst Vom Schaffen der Künstler im kreise Bautzen ii 3. Marianne Leihe Wir möchten Marianne Britze auch in dieser Betrachtungs reihe als Meisterin des Stillebens bezeichnen, die uns aufs neue in das farbenbunte Blumenland ihrer Knnst führt. Da glühen weiße Lilien mitten in einem Rausche von Farben, da drängt das rote Blütenglück der Alpenveilchen dem Lichte entgegen, da schwelgen Tulpen und Begonien mit tiefen, reizvollen Farben im Glanze des Lichtes. Eine Tigerlilie erhielt iene Leichtigkeit, die uns auf Blättern mit farbiger Kreide besonders anspricht. Als lockendes Farbenspiel in Rot erscheint das Gemälde „Gladi olen", auf dem man Wohl alle roten Farbtöne wiederfindet. Auf früheren Stilleben waren es oft die Sonnenrosen, deren Blü ten sich golden und schwer der Erde zuneigten. Die Künstlerin weiß aber auch einer Landschaft alle Feinheiten der Farben ab zugewinnen. Auf dem Blatte „Seefeld l" spricht uns besonder? der Gegensatz zwischen einem duftigen hellgrünen Vordergrund und dem tiefen, satten Blau wuchtiger Bergmassen an. Beim Anblick dieser Arbeit erinnert man sich gern einer Vorfrüh- linqslandschast; sie war erdverbunden und zart, und der geheim nisvolle Zauber waldumsvonnener Fluren war zu ahnen. 4. Max DScke Max Döcke liebt es. alle Gegenstände seiner Gemälde mit großer zeichnerischer Treue darzustellen; Banm und Strauch, Stein nnd Fels finden bei ihm eine besonders sorgfältige Ge staltung. Betrachtet man seine Arbeiten, dann kann das Auge weit ans schönen deutschen Landschaften «mhergehen. Sein Ge mälde „Erntezeit in der Lausitz" ist in ein leuchtendes, sommer liches Gold getaucht: man spürt Sonne nnd Wärme über den Bauern auf den Feldern, über Busch und Dorf. Eine „Fel- scngasse im Elbsandstcingebirge" erfreut uns durch den Gegen satz von Licht nnd Schatten des reichen Vordergrundes, während in der Ferne Helle Gipfel in die Bläue ragen. Licht und Schat ten zeichnen auch sein Gemälde „Am Lindenweiher" auS. Wir blicken durch dunkler Bäume Schatten auf eine sommerhelle Weldwiese mit weidenden Kühen. Das Bildnis eines Mädchens schließt sich an; wie auS tiefem Nachdenken wendet sich uns die ¬ ser Kopf zu: eine Bewegung, die diese Schöpfung besonders lebensvoll erscheinen läßt. 5. Karl Eifler Sahen wir im Mai in der Ausstellung der Arbeitsgemein schaft Lausitzer bildender Künstler von Karl Eifler daS packend gezeichnete Antlitz eines Soldaten, so ist es diesmal der Kopf eines Oberlausitzer Bauern, der uns ausdruckskräftig und schick- salsverbunden anschaut. Ein besonders fesselndes Gemälde zeigt einen Lausitzer Bauern inmitten seiner Welt. Auch diese Arbeit spürt dem Inneren, dem Wesentlichen nach; der Künstler läßt es im harten, runzeligen Antlitz mit dem festen, zuversicht lichen, fast trotzigen Blick erscheinen. Auf vier weiteren Arbei ten kommen große Aktdarstellungen zur Geltung. Dabei be gnügt sich der Künstler nicht mit der malerischen Gestaltung des Aktes, sondern jedes Bild ist eine Erzählung. Das eine heißt „Störung": ein Mädchen springt beim Bad« rasch zum Fenster. „Im Gegenlicht" zeigt anmutige Mädchengestalten im Walde. Der „Junge Tag" spricht uns als Sinnbild an: eine Erwachende hebt das Haupt in die Morgenfeuer der Natur empor. Beson ders reizvoll wirkt dabei das Spiel des Lichtes, daS die Gestal ten umfließt. 6. Rudolf Enderlein Enderlein, der bisher mit zahlreichen verheißungsvollen Bildhauerarbeiten an die Oeffentlichkeit trat, bietet diesmal vier fesselnde Steinzeugarbeiten. Neben einem jungen Pavian sehen wir einen liegenden Fuchs: seine Ohren stehen lauschend ab, die etwas zusammengeknisfenen Augen scheinen die Umgebung scharf zu beobachten, im ganzen Körper herrscht Spannung. Ein springendes Kalb tappt mit ungeschickten Bewegungen einher; hier ist alles Gelöstheit, Leichtigkeit. Endlich sehen wir zwei strei tende Bären, die sich ans die Hinterbeine stellten, «m mit drol ligen Gebärden ihren Streit auszutragen. Was an diesen Ar beiten besonders gefällt, ist die Sicherheit lebensvoller Gestal tung. Sein früher ausgestelltes Bildnis „Gitta" ließ unS das innere Leben eines Menschen ahnen; dies ist Wohl der Sinn aller Bildkunst. Erich KlauSnitzer Reueinstudierung im Schauspielhaus Dresden Am 26. Nov. wird im Staatlichen Schauspielhaus in neuer Einstu dierung und Inszenierung die Tragödie ,Othello" von Shakespeare in der neuen Uebrrtragung von Waller Josten zum 1. Male aufgesührt. Unseren PiuS bat einmal vor vielen Jahren das Steu sirig gemacht, also kritzelt er einen Papierbogen voll, klebt kaiserlichen ....' .... „7... 7 7 " " ' " gaben mit solchen Zetteln versehen worden die Stadt hinein aufs Amt. Der Schreiber aber liest das Blattl ka rechthaberischen Waldler vor die Füße hin. »Hier ist — der Kopf — von Seiner - ... sagt der PiuS laut und langsam, daß es alle auf dem Steuern' hören, „ihmach' — dih — fei — aafmerksam!" Ja, und da hat sich derselbe Stcuerschreibe, schleunig geb" und baS Schreiben vom Erdboden wiederum aufgehoben ... Böhrrrerwald-Schnurren Bon Rudolf Kubitschek Baüernwitz Da scht ein ganzer Bauernhof um die Abendschiissel herum, und die Bäuerin läßt noch einen hungerdürren Hausierer mit essen. Der lügt den Leuten großsprecherisch was vor von den allerneuesten Erfindungen, die alle Arbeiten von selber machen: „Grad nur aas an Knopf darfst drucka, und so a Maschin' ver- richt't scha, was d' hab'» willst!" Unter dem Beifall aller Versammelten, die sich das Glück der Arbeit nicht rauben lassen wollen, redet von der Osenbänk her ein altes Mannbl dem Mauldrescher also drein: „Allweil aaf an Knovf drucka, döS wird oan' halt aas d' Läng denest aah -'wider werd';,!" ES ist halt ein Kreuz! 7 , Dem alten PschMerer ist das Weib gestorben! Und Wie es der Brauch ist, haben die Nachbarn den Wittiber aufgesucht und getröstet. „Nimm 's nit so hart aaf", sagt em alter Schulkamerad zu seinem Freund, „sie iS hiazt ban unfern Herrgott'» in Himmel!" „O mei', o mei", hat der olt Pschellerer mit dem Kopf ge- beutelt und geredet, ,cher wird aah bald g'nua' hab'» von ihr!" Die Kunst des Schreibens Ein Bauernknecht muß auf dem Amtsgericht seinen Schreib namen unter ein Schriftstück setzen. Weil er aber nicht Lesen und Schreiben gelernt hat, malt er halt drei Kreuzeln hin: Das erste ordentlich, daS andere nicht schlecht und daS dritte windschief. „Ma' glaubtS nit"' brummt er nach der Arbeit in sich hinein, „wia ma' döS Schreib'» verlernt, wann ma' lang nix schreibt!" Er kennt sich au» ' das Steueramt . i einen tempel auf — im alten Oesterreich sind alle Ein- " c — und geht selber in kaum und wirft es dc — Majestät — draal