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Aus Bischofswerda und Umgegend Bischofswerda, 17. Oktober. Bischofswerda im Zeichen heimatlicher Kunst Für die Dauer einer Woche, die von Sonntag zu Sonntag reicht, steht unsere Stadt und die gesamte Umgebung im Zeichen heimischen Kunstschaffens. Der Bautzener Kunstveretn führt, wie schon berichtet, im Zusammenwirken mit dem Neichsvrova« gandaamt Sachsen in der Turnhalle an der Bautzner Straße eine große heimatliche Kunstschau durch, wie wir sie in Bischofswerda zu sehen nicht allzu oft Gelegenheit haben werden. Die Au», ttellung wird darum dem besonderen Interesse der Bewohner, schäft von Stadt und Umgebung begegnen. > Sinn und Aufgabe der Ausstellung, die unter der Devise ,.L)olk und Kunst" ausschließlich Werke heimischer Künstler vorführt, haben wir bereits gestern näher Umrissen. Sie hat ncht allein Kunst-, sie hat mehr noch BolkStumSaufgaben und oll nicht nur mit dem heimischen Kunstleben vertraut machen, sondern vor allem in der Pflege und Würdigung wertvollen heimatlichen Kulturgutes «nS selbst bereichern und seelisch und artmäßig aufwärts führen. Die Bedeutung der Ausstellung kommt auch darin zum Aus druck, daß der Leiter des Neichspropaganbaamtes Sachsen, Lan- deskulturwalter Pa. Salz mann, selbst nach Bischofswerda kommt, um die Schau zu eröffnen und ihre hohe Aufgabe uns näherzubringen. Die Eröffnung erfolgt Sonntag vormittag 10 Uhr in feierlichem Rahmen. Namhafte heimische Künstler sind eS, die ihre Werke zur Schau stellen, und ein erster Rundgang zeigt bereits, daß unS hier hochwertige heimatliche Kunst vor Äugen geführt wird, die uns in fesselnder Weise in die heimatliche Landschaft, in Volks tum und Volksleben hineinführt. Die Turnhalle selbst hat sich in einen überaus ansprechenden Ausstellungsraum verwandelt. Rechts und links ziehen sich, in gebrochener Linie jede Oede und Landweiligkeit vermeidend, die Scherwände mit dem AuS- stellungSmaterial hin. Im Hintergründe grüßt in festlicher Umrahmung die Führervüste deS Bautzener Bildhauers HannS P e t s ch Le. Auf die zur Schau gestellten Kunstwerke im einzelnen wer den wir im Laufe der Ausstellunaszeit noch näher eingehen. Möge der Ausstellung ein voller Erfolg beschieden sein! Ueber L^SMiMonen am zweiten Opferionntag Mit fortschreitender Dauer des Krieges steigt auch die Ovkerbereitschaft des deutschen Volkes, wie dies erneut brr zweite Opfersonntag des bieSiSbrigen KrieaS-WinterbilkSwerke» gezeigt hat, der für den Gau Sachsen als vorläufiges Ergebnis den Betrag von S »07 «21,68 RM., bas sind 2»,« v. .tz. mehr als bei der gleichen Sammlung des Vorjahres, Verdunkeln von Sonnabend 19.10 bl» Sonntag 7.02 Uhr Verdunkeln von Sonntag 19.0S bis Montag 7.04 Uhr —* Deutsche Arbeitsfront. Wiederbeginn der Lehrgänge Mr Maschinenschreiben und Kurzschrift sowie Beginn des Lehr ganges „Kaufmännisches Grundwissen". Näheres siehe unter amtlichem Teil. —* NSFK. Bischofswerda, Fliegeraefolgschaft 2/168. Am Montag findet 19.30 Uhr Werkstattdienst statt, am Dienstag 19.30 Uhr Bordfunkerdienst. —* Sturm Reiter 4/188, Wehrmannschaft und HJ.-Reiter- schar. Mittwoch, 21. Oktober, 19 Uhr Dlenstbeginn. Stellen: Gasthaus Roß. —* Der NSB.-Kindergarten, Selmsdorfer Straß«, wird am 19. Oktober wieder eröffnet. —* Die Mütterberatungsstunben im Landkreis Bautzen werden, wie uns das Staatliche Gesundheitsamt Bautzen Mit teilt, ab 19. Oktober wieder regelmäßig abgehalten. —* Spende für unsere Kriegsblinden. Der verstorbene Zoll- Inspektor i. R. Karl Nagel in Dresden hat den Dresdner Kriegsblinden letztwillig einen namhaften Betrag vermacht.— In den beiden Weltkriegen sind bisher fast 80 Dresdener Fami lien von diesem schweren Geschick betroffen worden, in Ost- Sachsen insgesamt etwa 170 Mann. Sie werden von einer besonderen Fachabteilung für Kriegsblinde innerhalb der NSKOV. betreut, deren Geschäftsstelle sich in Dresden-A. 16, Eomeniusstraße 65, befindet. Fernsprecher 63 621. » —* Elektrische Heizkörper sind die größten Kohleverschwen- der. Die Stromerwarnis ist besonders in den frühen Vormit tagsstunden der Wintermonate wichtig, in denen gleichzeitig sämtliche Fabriken, Werkstätten, Läden und Haushaltungen . O du Heimatflurr / iren .ind. „ Fluren iolgen. Totengräber gen. da» groß« Wunder von den Urtagen der Schöpfung. Wo Sonne und Wasser die mannigfaltigsten Formen de- Leben- au- der Urzelle zauberte. Hier trinkt zur schönen Maienzeit dein Auge da- blütenbunte Treiben deS DiesengrundeS und du lernst da bei die Namen der vielen Blumenkinder kennen. Selbst an grauen Nebeltagen kannst du hier noch allerlei erleben. Da werden die alten Kopfweiden zu spukhaften Ge stalten und der Baumstumpf zum rabenschwarzen Haupt des Erlkönig-. Hier wird dir bi« einsame Eiche »um Sinnbild un verwüstlicher, trutziaer Lebenskraft. Mit ihren windverdrehten Besten mahnt sie, allen Stürmen de- Lebens die Stirn zu bie ten. Hier sagen dir di« alten Feldwege, wie sie einst zu ihi Namen, wie Viebig-, SchweinSarundweg usw. gekommen st Hier bereiten dir die bäuerlichen Bezeichnungen der Flui und Waldstücke, wie Hähn, ZinSwiesen, Fol ' felder usw., manches geschichtliche Rätselraten. Und senkst du deinen Blick in die Vergangenheit, dann webt die Erinnerung ihre schönsten Marchenbilder. Da steht noch die alt« Brücke, wo tief im Wasser der Häkelmann wohnt« und auf kleine Kinder heimtückisch lauerte. Hier träumt noch der stille Weiler von verwunschenen Nixen und anderen rätselhaften Dingen mehr. Hier führt noch der Weg hinauf zur Schule, wie in fernen Kindertagen. . Ja, senkst du deinen Blick tief in die Vergangenheit, bann siehst du sogar noch deine Ahnen als Bauern hier über das Land schreiten und sich in harter Arbeit mühen. Heilig war ihnen die heimatliche Erde. Sie trank ihren Schweiß und in harten Zeiten zuweilen auch ihr Blut. Viele, unendlich viele deiner Ahnen ruhen in der heimatlichen Erde, und sie wird auch einst dich umfangen, wenn dein Leben vollendet und erfüllt ist. Ein Gang über die heimaüiche Flur ... Zuckst du immer noch verächtlich mit den Achseln? Martin Burkhardt. O Ein Tang über die heimatliche Flur ... Du lächelst und zuckst vielleicht sogar verächtlich mit den Achseln. Und doch kann dir ein Gang über unsere Felber große innere Be glückung bringen. Hand aufs Herz: Du magst weit herum gekommen sein in den deutschen Gauen. Kennst du aber deine Heimat, deine engere Heimat schon genau? Spöttisch magst du vielleicht denken, waS soll eS da schon viel zu sehen geben? Gewiß! Unsere Lausitzer Berge gleichen nicht den schnee- und ei-gekrönten Riesen der Alpenwelt, und unsere Täler be sitzen nicht die wildromantische Schönheit wasserdurchtoster Ge birgsschluchten. Zwerghaft nehmen sich unsere Teiche gegen über den Seen anderer deutscher Gaue auS. Dennoch ist un - sere Lausitzer Heimat schön! Schau dich nur um! Auf den h«matuchen Fluren erlebst du weit mehr, als meist angenommen wird.- Hier spürst du den PulSschlaa jener ge heimnisvollen Kräfte, die jahraus und jahrein unablässig zwi schen Saat und Ernte weben. Hier erfüllt neues Hoffen dein Herz, wenn nach langer Winternacht der erste grüne Hauch deS Frühling» über die Wiesen fliegt. Hier darfst du Zeuge sein, wenn auS der Scholle neues Leben bricht. Hier erlebst ou, wie Regen und Maiensonne die Halme hoch aufschießen läßt, und zuweilen wogt daS Heer der Halme wie die leichtbewegte Flut de» Meere». An solchem winddurchrauschten Gefilde werden wieder die lieben, asten Märchen ferner Kindertage lebendig. Da leuchtet der mohnrote Rock der Roggenmuhme, da sagt der rätselhafte Kornwolf, da lauert der Alp und schleicht daS rostbraune Brandweib. Und wenn die MittaaSalut flimmernd Über der reifenden Brotfrucht steht, dann will sich auch dein Wunsch um daS tägliche Brot erfüllen. Hier erfährst du aber auch, warum Distel und Quecke ein lästige» Unkraut ist. Hier lernst du der Vögel Flug und Singen unterscheiden. Hier kannst du beob achten, wie und warum und womit die Grille musiziert. Hier offenbart sich dir im Gerinnsel der WiesengräVtn noch einmal Strom brauchen. Während der Stunden von 7 bis 9 Uhr dür fen deshalb auf keineri Fall elektrische Heizkörper und Bügel eisen eingeschaltet werden, denn diese brauchen etwa zehnmal so viel Strom wie eine normale WohnhausLeleuchtungsanlage. ES ist auch viel zu wenig bekannt, daß elektrische Heizkörper mindesten» fünfmal soviel Kohle zur Erzeugung einer gewissen Wärmemenge brauchen, als wenn diese Därme unmittelbar durch Verbrennung von Kohle gewonnen wird. Elektrische Heizkörper sind deshalb die größten Kohleverschwender! —* Zwei auf einem Fahrrad. Wir haben erst vor kurzem an dieser Stelle wieder einmal besonders darauf hingewiesen, daß nicht nur der Autofahrer und der Fuhrwerkshändler, son dern jeder Verkehrsteilnehmer, also auch der Radfahrer und Fußgänger, den Berkehrsvorschriften unterliegen. So ist eS streng verboten, die Straße zum Kunstreiaenfahren mit dem Fahrrad zu benutzen, und überhaupt unzulässig ist eS, daß zwei Personen ein Fahrrad benutzen. Wie sehr berechtigt dieses Verbot ist, zeigt ein tragischer Vorfall, der sich jetzt in der Um gebung von Nassau (Lahn) zutrug. Ein Junge,der aus seinem Heimatdorf mit dem Rade nach Nassau zum Markt gekommen war, fuhr, begleitet von einem Kameraden, der ebenfalls ein Rad hatte, heimwärts. Die Dunkelheit sank schon hernieder, als der Freund deS 17jährigen bemerkte, daß er sein Rad nicht beleuchten konnte. Er mußte deshalb fürchten, vom nächsten Gendarm angehalten zu werden. . Außerdem sah er, daß fein geübterer und kräftigerer Gefährte bester vorwärts kam als er. Er veranlaßte diesen, ihn mit auf das Rad zu nehmen. Beide fuhren weiter in die Dunkelheit hinein und gerieten dabei in einen Graben. Die beiden Jungen stürzten, wobei der 17jäh- rlge so unglücklich zu Fall kam, daß er den erlittenen sckweren Verletzungen erlag. Besuch in einem Bautzener Dichterheim e. In freundliches Grün gebettet liegt eS. Lust, Sonne, Ausblick nach allen Seiten. Und ein wenig hoch, Wolken, Luft und Winden nahe. Ja, so muß ein Dichter wohnen, der Schönes denken, empfinden und uns schenken, der unS über den Alltag erheben, Wege zu den Sternen weisen soll. Wir hatten uns Jahre nicht gesehen und gesprochen. Zeit und Schicksal hatten uns — räumlich nur — auseinanberge- hracht. Nun sollten wir, die wir schon so manchen blumigen Pfad gemeinsam gegangen, einander so manche schöne Stund geschenkt hatten, uns zum ersten Male Wiedersehen. Das war ein Ereignis und ein Fest zugleich, ein Fest der Herzen, das es würdig vorzubereiten galt. So faßte ich, ganz für mich, und zunächst nur für meinen Privatgebrauch bestimmt, vorerst noch einmal die Wesenheit meines Dichter-Freundes zusammen, was er ist, was er schafft, was er will, wie er sich mit den Dingen der Umwelt auSeinan- dersetzt und wie diese sich mit ihm auseinandersetzt. Und da stand er wieder lebendig vor meinem geistigen Auge, wie ich ihn von den ersten Tagen unseres Begegnens kenne: der Poet, der mit nimmermüden Märchenaugen durch die Welt geht; der Musikant, in dem in begnadeter Weise der Rhythmus des Levens, der Freude, der Schönheit schwingt; der Sonnenmensch, dem stets die Sonne leuchtet und der selbst die Sonne in sich trägt. ,Des Menschen Gemüt ist sein Ge schick". Parallelen zum Leben deS großen Olympier» kamen mir bet. Nun saß er — wie einst vor Jahren — al» derselbe neben mir. Ein wenig strenger und herber, ein wenig September weite im Blick. Im großen und ganzen aber unverändert, in seinem Schwung Und JoealiSmu» unerschüttert. Arbeit und Jahre, Dornen und Enttäuschung, die da» Leven keinem er spart, haben ihm im Grunde nicht» anzuhaben vermocht. Nach wie vor ist er ein einziger Bejaher de» Lüben», ein Anwalt der Fremde, der Schönheit, oer Erhebung, ein Führer auf leuchten den LebenSpfaden. Schier unerschöpflich rauscht der Strom sei ner Lieder, perlen hohe Gedanken mid edle Empfindungen aus einem Lsrzen voll reicher Harmonien. Und sein Dichterheim ist nach wie vor ein Quell neuer Lebenskraft und Lebensfreude. Wie so kitzle, die in all den Jahren zu ihm pilgerten, habe ich's jetzt auf» neUe erlebt. Und so soll e» sein und möge es bleiben. Wie das Vaterland mächtiger ist al» der Einzelne, der Soldat härter als der Bürger, so soll der Dichter schöner den ken, als die nüchternen Dinge de» Leben» vielfach sind. „Wisset, ein erhab'ner Sinn legt da» Große in da» Leben . . ." Der Besuch bei ihm war wieder wie ein Weg nach Wei mar. Und als er mir gar einen Ausschnitt vom Kickelhahn zu meinem Eintrag in sem FreundschastSbuch vorlegte, da emp fand ich daS al» eine ganz unwillkürliche Bestätigung meines glstächaften Empfindens. Beschwingten Herzen» konnte ich schreiben: Wie e» vor Jahren war, . So schwang e» heute wieder! Aufklangen sie erneut, Die alten schönen Lieder! Demitz. Thumitz. Gefolgschaft 88/168. Morgen Sonntag 9L^U^r Appell an der Alten Schule. Erscheinen jedes Kame- Demitz-Thumitz. NS.-Araueuschatt und Deutsche» Frauen- Werk. Der nächste Gemeinschaftsabend findet Dienstag, den 20. Oktober, stockt. Zahlreiches Erscheinen wird erwartet. Gäste sind herzlich willkommen. Schmölln. Filmabenb. Am kommenden Dienstag- 20 Uhr, bietet di« Gaupropagandaleitung, Hauptstelle Film, im Gasthof Oberschmölln wieder einen der beliebten Filmabende. Ein Bei film und die neueste Wochenschau führen zum Hauptfilm: „Zwei in einer großen Stadt". Da der Besuch wieder wie immer sehr stark sein wird, wird auf den Kartenvorverkauf und rechtzeiti ges Platznehmen besonder» hingewiesen. Neukirch (Lausitz) und Umgegend Neukirch (Lausitz). Kriegsauszeichnung. Für besondere Tapferkeit im Kampfe gegen den Bolschewismus wurde der Ge freite Fritz Hötzel von hier, wohnhaft Pfarrgasse 6, mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Ringenharn. Unmutiger Führerschein. Der Führerschein für Kraftfahrzeuge der Klasse 1 für Paul Alfred GÜnther. Die neue Wochenschau Der Zusammenklang von Heimat und Front, der in den letzten Tagen die Reden der führenden Männer Deutschland» durchhallte, kehrt als Leitmotiv in den Bildern der neuesten Wochenschau wieder. Sie lassen den Zuschauer alles, waS bei der Uebertragung der großen Kundgebungen an seinem Ohr vorüberzog, nun auch mit den Augen erleben. Im zweiten Teil wendet sich der Filmstreifen der Front zu. Er führt diesmal zunächst an ihren Nordflügel, in das Land der Mitternachts sonne. Bei ihrem Hellen Licht strömt der Fluß der Nachschub kolonnen auf der Eismeerstraße den Stellungen in den Kareli schen Wäldern zu. Der Nordkarclienexpreß wird mit seinen 3 ks als pfcrdebespannte Feldbahn zu einer Hauptschlagader des Nachschubes. Eine Wasserleitung wird nach dem Prinzip der Seilbahnen von den Landsern gebaut und bringt in den zu Wassertanks umgebauten Förderkörben das kostbare Naß in die wasserlose Einöde. Dann tauchen wir mit einem Stoßtrupp in die Waldwildnis unter, schleichen — sorgsam getarnt — mit ihm von Busch zu Busch, halten die Maschinenpistole schußbe reit in der Rechten und ziehen mit der Linken den Fernfprech- draht hinter uns her, graben und hämmern mit den Pionieren an den Kampfwagengräbcn und Stolperdrähten vor den Stellungen. Szenen aus dem mittleren Frontabschnitt schneiden neue Seiten an: Arbeitsmänner, die weit vorne mit Hacke und Spa ten wirken, werden unversehens von einem bolschewistischen Vorstoß gefaßt, greifen entschlossen zum Gewehr und leichten Maschinengewehr und tragen durch ihr gut gezieltes Feuer wesentlich dazu bei, daß der Feind zurückgeschlagen, die Stellung gehalten wird. Ein Ausschnitt aus dem Ärabennetz und Gra benkampf wird in allen Weltkriegsteilnehmern lebhafte Erin nerungen an die Tage von 1915/18 wecken. Die Luftwaffe ist nicht vergessen, die mit Bombenabwürfen in den Grabenkampf ein greift, die im Hinterland liegenden Reserven gleichfalls nicht, die Arme und Hände rühren, um die Ernte deS besetzten Gebie tes in die Scheuern zu schaffen. Den Abschluß bildet — wie cs anders gar nicht sein kann — Stalingrad, sein Trümmerfeld und die Hakenkreuzflagge, die über einem neu eroberten Stütz punkt des Stadtgebiete» flattert. Aus -en Lichtspielhäusern Lichtspiele Neukirch (Lausitz) „Drei Kaiserjäger", ein Film mit Ernst und Humor auS den Tagen vor dem Weltkrieoe nach dem gleichnamigen VolkSstücke deS Heimatdichter- Fred A. Angermayer, der selbst das Drehbuch schrieb, gelangt im neuen Programm zur Aufführung. Tirol, seine Landschaft, sein Volk und sein berühmte- Kaiserjäaerreglment stehen im Mittelpunkt der Handlung. In den tragenden Rollen steht man: Grit Haid, Else Elster, Erna Morena, Paul Richter, Fritz Kämpers, Heinrich Hetlinger, (diese verkörpern die Drei Kaiserjäger), Hein» Salsner, Carl Wert), Fritz Alberti. Die volks tümliche Handlung mit Ernst und Humor gruppiert sich um Angehörige des berühmten Kaiserjägerregiments in Innsbruck. Kammerlichtspiele Bischofswerda „So ein Früchtchen". Dieses Siegel-Lustspiel führt hinein in den tur bulenten Betrieb einer Revue. DaS quecksilbrige künstlerische Durchein ander, das der Premiere vorhergeht, wird amüsant dadurch gesteigert, daß Direktor, Regisseur und Komponist in letzter Minute noch fieberhaft nach dem ..gewissen Etwa»" suchen, daS bei der Revue nach der Meinung des mit hundert Prozent Berliner Mutterwitz auSgestatteien Theaterbesitzers „bat Knallige von di ganze Sache" werden soll. Mitten in diesen Nervösen Bühnenwirrwarr platzt Margit Romvach /Lucie Englisch), eine junge, vielseitige und überdies nicht auf den Mund gefallene Stcptänzerin. Sie wird zwar daS „Knallige", aber erst auf hindernisreichen, für oaS Publi kum vergnüglichen Umwegen. Margit nimmt dabei ihre liebreizende Schwester Trude (Maria And er gast) als ihre „Mutti" ins Schlepptau ihres „kindlichen" Uebcrmuts. Trude ist erste Verkäuferin im Hutsalnn deS komisch-pedantischen Herrn Wiedemann (Jaeok Tiebtke), der sie gern heiraten möchte und ganz erschüttert ist, datz seine Angebetene so einen „moralischen Fehltritt" hinter sich hat. Sein Vorurteil wird aber gründlich korrigiert. Frühzeitig merk^ils einziger der Regisseur Ruppert (Paul Hörbiger), daß dieses „Früchtchen" recht erwachsen ist. Aber er spielt belustigt die Rolle deS Unwissenden weiter, bis die Premiere erfolg reich gestartet ist. AlS dann zum Schluß die für einander bestimmten Paare glücklich vereint sind, hat der Filmbesucher ein netteS Quodlibet er lebt, daS ihn nach nichts anderem als nach heiterer Unterhaltung fragen läßt. Wo Lucir Englisch, Paul Hörbiger, Rudolf Platte, Paul Henckels «. a. bekannte Künstler Mitwirken, gibt eS zünftigen Humor, der fürs Ge müt spricht. Wenn zudem Fita Äenkh 0 f als eine aus dem Sattel gc hoben« Rcvuediva durch ihr exaltierte» Wesen der Umwelt daS Leben sauer macht, wenn ferner Will Dohm al« aufgebrachter Theatcrvesitzer droht, seine zweihundert Pfund „Lebendgewicht" in Pose zu setzen, wenn ferner hin Paul Henckel» al» viclgeplagter Bübneninsptzient in unverfälschten! Baterzorn da» kecke „Früchtchen" für einen losen Streich erbost nach strich und Faden „versohlt", ist e» nicht wunderlich, daß die Lach muSkekn in rege Tätigkeit gebracht werden. Alfred Stöger hat als Spiel leiter dem Filmschwank seinerseits noch manche Witzspritze Aufgesetzt, der nach dem Bühnenstück (von Fran, Artbitz) von Georg Z-ch «nd A.V. Pi- nelli filmschwankmäßtg ganz ergötzlich ,»bereitet wurde. Alfred Möckel. Dresdner Lheaterspielplan für di« Jett vom IS. bi» 2V. Oktober Opernhaus: Mo. 18: Don PaSguale (für DienStao-Anr. A vom 20. 10.). Di. 17: Rienzi, Gedenkaufsühruna anläßlich der Uraufführung vor 100 Jahren (auß. Anr.). Mi. IS: Ballettabend («nr. Ä). Do. IS: Daphne (für Montag-Anr. A vom IS. 16.). Fr. 18,36: Zar und Zimmer mann (für DonnerStag-Anr. vom 22.16.). Sbd. 18: Die Fledermaus (anß. Anr.). Stg. 17,36: Carmen (auß. Anr.). Schauspielhaus: Mo. 18: Der weiße Heiland (kein off. Kartenverkauf). Di. iS: Die Waage (Anr. A). Mi. 18: Struensee («nr. L). Do. 18: Der Kreidekreis (auß. Anr.). Fr. 18: Kabale und Liebe (auß. Anr.). Sbd. 19: Der blaue Strohhut (Anr. A). Stg. 18: Die Räuber (auß. Anr.). Theater de» Volke«: Mo. 1880: Friederike (Ring C). Di. 1886: Der Freischütz (Ring L). Mi. 1880: Friederike (Ring 2S). Do. 1886: Fa- schingstraum (Ring F). Fr. 1886: Wa» ihr wollt (Ring G). «bd. 1886: Faschmgstraum (Ring 23). Stg. 1«: Friederike (Ring I); 18,36: Friede rike. Mo. 18,36: WaS ihr wollt (Ring K). KomöbienhauS: Mo. bi» Mo. tägl. l?8O: Sophienlund. Mi. und Sbd. 16: Kindermärchenspiel Hänsel und Gretel. Ceniraltheater: Mo. bi» Sto. täglich 19,15: Paganint. Mi., Sbd. und Stg. auch 15,36. Stg. 11: Morgenveranstaltung Geschwist. Spalinger. Der Rundfunk am Sonnkag, IS. Oktober: Reichsprogram«: 9—16: Dichtungen von HSlty und Tteck bi» zu Kol- venheyer mit musikalischer Umrahnmng. 15-1586: Kulturfilm-Musik. „Allen zur Freude" von 16—18. Bunte Unterhaltung. 18—19: Mozart- Divertimento und Beethoven» S. Sinfonie. 26,26—22: Fröhliche Unter haltung. . Deutschlandsender: 8—8,39: Werke von Händel und Bach auf der Orgel des Bremer Dom». 15,36-15,55: Kantate „An die Liebe". 26,15 bis 21: Ernste und heitere Lieder von Otto Nicolai. 21—22: Querschnitt durch Verdis Oper „Der Troubadour". Au» der Monkaa-Sendefolge: Reichsprogramm: 16-11: Neuzeitliche Unterhaltungsmusik. 15-16: Klassische Lied- und Kammermusik. 16—17: Klassische und neuere Kunst musik. 17,15-18,30: Tänzerische Musik unserer Zeit. 26,26—22: Zwei bunte Stunden mit Benjamtno Giglt, Helge RoSwacnge, Erna Sack usw. Deutschlands»«»«»: 17,15—18,36: Werke von Beethoven, Brnck usw. 26,15—21: Leichte Lied- und Klaviermusik. 21—22: Sinfonische Musik von Robert Schumann. Landwirtschastltche Sendungen: Leipzig: Montag, iS. Okt., 11,15-12: Landwirtschaftliche Umschau. — Deutschlandsender: 6,56—7: Landwirt- ichastltcher ArbmtSkalender. 11,15—11,26: Blick in» Buch. 11,20—11,30: Al» KreiSlandwirt in der Ukraine.