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Der sächsische Erzähler : 17.10.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194210177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19421017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19421017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-10
- Tag 1942-10-17
-
Monat
1942-10
-
Jahr
1942
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 17.10.1942
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Mltauer Spatzvögel Siu Strauß deutscher Anekdoten au» dem Ostland Die. Worte «Herr" und «Deutscher" bedeuteten einst im Nlt-Livländischenda- gleiche. Es ist dies ein schlüssiger Beweis für den hohen Kulturwert deutscher Pionierarbeit in den Ostae. bieten. Die baltischen Geschlechter, die Jahrhunderte lang ihre auf Leistung gegründete Herrenstellung dort einnahmen nnd sich im zähen VoUStumskamvfe gegen alle EntdeutschungSversuche Polnischr, russischer und anderer fremdstämmiger Machthaber behaupteten, waren standhaft und tüchttg, auch, wie der Chro nist vermeldet, „godeSfürchtia und drift" Ein guter Kenner der Lebensart und des gesunden Mutterwitzes diese» Menschen schlags, der Dorpater Han» von Schrorder, hat seinen Lands leuten vor einer Reihe von Jahren ein Denkmal in Anekdoten gesetzt, von denen hier einige verzeichnet seien. Früh übt sich ... Ein kleiner Junge baltischen Geblüt«» sitzt auf seinem Dhrönchen, um einer bringenden leiblichen Verpflichtung zu ge nügen. Die Tür de» KinderzimmerS »um Flur steqt offen. DaS wurmt den Hosenmatz, und so kräht er zur Mutter: „Mammi, mach Türe zul Kein Fremder soll sehen, wie ein Deutscher auf dem Tops sitzt." — ÄuS diesem Kindexmund spricht das Selbst- bewutztsein vieler Generationen. Unverhofft und Bismarck Der Bürgermeister von Wehstadt, ein Herr namens Unver hofft, war ein besonderer Verehrer Bismarcks. Nach der Ge burt seine» ersten Sohnes bat er den Altreichskanzler schriftlich um die Erlaubnis, seinen Stammhalter auf den Vornamen Bis marck zu tcmfen. BiSmarck antwortete alsbald, er fühle sich sehr geehrt und bitte, fall- ihm selbst noch ein Sohn geboren werden sollte, (was nach menschlicher Voraussicht allerdings nicht mehr zu erhoffen sei) diesen seinerseits auf den Vornamen Unverhofft taufen las- srn zu dürfen. Womit er in doppeltem Sinne die Lacher wieder einmal auf seiner Seite hatte. Sin lockerer Vogel Der Baron von RaudenS-Siwtmois führte in Saus und Braus da» Leben eines großen Herrn, ohne indessen wirtschaf ten zu können. So kam sein Besitztum bald unter den Hammer, und der Baron zog als bescheidener Privatmann nach Dorpat. Adelsstolz wie er war, nannte er sich bei Vorstellungen auch weiterhin nach seinem einstigen Gut. Eine» Tages entspann sich in der „Ressource" zwischen ihm und einem Mitauer Stu denten namens Bogel folgender Wortwechsel: „Gestatten, mein Name ist RaudenS-SiwemoiS." — „Ange nehm. Vogel-Mitau — gehört mir übrigen» auch nicht." Dem von Raubens verschlug es die Sprache! Nicht zu üppig Eine ebenfalls adelsstolze und als hochmütig geltende Dame erschien mit erheblicher Verspätung bei einer öffentlichen Fest lichkeit in Mitau. Sie wandte sich, ihr Lorgnon zückend, an einen gerade am Eingang stehenden Tanzoroner: „Wo sitzen denn hier die adligen Damen?" Der also Angeredete, selbst adlig und verärgert über solch überhebliches Benehmen, antwortete ihr grob: „Auf ihren vier Buchstaben, gnädige Frau!" Behüt' dich Gott! Zu Beginn des Weltkrieges unterhielten sich zwei kurländi sche Pastoren über die Zeppeline. Der eine von beiden erklärte, er habe mit dem Grasen Zeppelin das größte Mitgefühl. Zwei fellos habe der Graf der Menschheit zu ihrem Heile da» lenk bare Luftschiff geschenkt und müsse nun erleben, wie e» kriegeri schen Zwecken diene. DaS sei ein tragisches Geschick. Worauf der AmtSbruder trocken bemerkte: „Mutzt du aber froh sein, daß du nicht daS Pulver erfunden hast!" Abgekürzte» Verfahren Der bekannte Historiker Staatsrat Recke in Mitau hatte die peinliche Angewohnheit, in seiner Zerstreutheit Dinge einzu stecken, die ihm nicht gehörten. Taschenmesser, Zigarrenabschnei der und Obst zum Beispiel. So hatte er sich nach einen! Essen beide Laschen seines Frackes mit Weintrauben gefüllt, ohne sich dessen bewußt zu fein. Die Amerikaner «ad wir / «»» Konteradmiral Sadow MM man lesen: Moosevelt verliert diesen Krieg!" Da werden die Reklamezahlen deS Schiffsbaus zerpflückt, die Ver öffentlichung der wahren BersenkungSziffern und Verluste der Flotte verlangt, dorthin hat sich ein Rest von Vernunft und Sorge gerettet. „Unser Optimismus ist idiotisch", schrieb „Life". Wir betrachten mit Gelassenheit dieses bunte Bild einer Nation, die nur zu wissen glaubt, wa» sie will. Manches an ihr erscheint unS kindhaft, anderes komisch, noch anderes gefähr lich, wie alle blinde Gewalt. Aber wir haben ihr daS Matz ge nommen, besser al» sie uns, und wir wissen: Zum Siege gehört außer den stärkeren Bataillonen, welche die Mächte des Dreier- pans und ihre Verbündeten besitzen, und mehr al» Gelb und Masse die tragende Idee, der Glaube an daS Absolute, an da» höhere Ziel, an die reine Lösung der Weltfragen. DaS bebt unsere Siegshoffnung, beschwingt durch eine unerhörte Reihe von Erfolgen und ungehemmt durch den Ausblick auf Zeit und Raum, zur Gewißheit. „Siege", schreibt Clausewitz, «sind nicht nur an den Trophäen zu ermessen, an Kanonen, Ge fangenen und besetztem Land, sondern sie zeigen das Matz der moralischen Ueberlegenheit." tiasten Voraussetzungen für einen Kurort fehlen. Andererseits durfte es in Deutschland noch viele Landstriche geben, deren Heilfaktoren erst entdeckt werden müssen, um in den Dienst der leidenden Menschheit gestellt werden zu können. Der geplante „GesundheitsatlaS" wird in hohem Maße,dazu beitragen, die vorhandenen Zweifel auf diesem Gebiet zu klären, da in dieses wichtige Kartenwerk natürlich nur solche Gegenden und Kur orte eingetragen werden, deren klimatische Verhältnisse auch der strengsten fachwissenschastlichen Prüfung standhielten. Die Fontäne von Sanssouci Erst die Dampfmaschine vollendete «inen Plan Friedrich« de- Großen Vor 100 Jahren verwirklichte August Borsig den Pots damer Springbrunnen-Plan Friedrichs des Großen. In dem Plan, den Friedrich der Große zur Ausgestaltung seines Lieblingsschlosses Sanssouci entworfen hatte, stand auch ein großes Bassin, aus dem ein gewaltiger Springbrunnen hoch aufsteigen sollte. Im Jahre 1747 hatte der große Baumeister Knobelsdorfs seine Arbeiten auf dem Plateau der sogen. Pots damer Terrasse beendet; daS Schloß Sanssouci war fertig. Der einstöckige Bau von fast 160 Metern Länge mit der flachen Ausbuchtung nach der Gartenfront und den dem Ruinenberg zugewandten halbkreisförmigen Kolonnaden gefiel dem König so sehr, daß er es bald zu seiner ständigen Sommerresidenz erhob. Die unzähligen deutschen und ausländischen Besucher, die an den Potsdamer Stätten der altpreußischen Tradition weilten und sich an dem reizvollen Anblick des Hauptgebäudes, der anschließenden Bildergalerie mit den Werken von Rubens, van Dtzck und Cranach, an dem Javanischen Haus, an dem Tempel der Freundschaft mit dem steinernen Bildnis der Mark- aräftn von Bayreuth, än der Muschelgrotte, an der historischen Windmühle, an den in einem Saal deS Orangenhauses unter gebrachten sorgsamen Kopten der 45 berühmtesten Raphael- Gemälde und an den Statuen im Park von Sanssouci er freuten, haben auch vor dem großen Bassin und dem Spring brunnen gestanden der eine so sonderliche Geschichte hat. Friedrich der Große wollte partout, daß die geplante große Fontäne in Gang gesetzt werde. Es gelang ihm nicht. So sparsam er sonst auch war: für die Fontäne gab er viel Geld aus, und trotzdem fanden die damaligen Fachleute kein Mittel, um das Wasser des Bassin» mit solcher Wucht in ein Steige röhr zu Pressen, daß sich ein schöner Springbrunnen bildete. Der König legte alle Rechnungen, die er bezahlt hatte, säuber lich beiseite, und als man die Summen zusammenzählte, ergab sich, daß 158490 Taler vergeblich ausgegeben worden waren. Friedrich schloß seine Augen für immer. Seine Nachfolger griffen um das Jahr 1840 den Plan des Gründers von Sans souci wieder auf und zogen den Berliner Maschinenbauer Borsig zu Rate. Der rechnete hin und her und fand, daß ein« Mpferdige Dampfmaschine genügen müßte, um das Wasser des Bassins stark und steil in die Höhe springen zu lassen. Dann begann eine systematische Arbeit, und ein umfangreiches Netz von Rohrschlangen wurde verlegt. Ueber der Dampfmaschine wölbte sich ein „maurisches Gebäude", bas Maschinenhaus hatte die Form einer „Moschee" und der Schornstein war in einem „Minarett" verborgen. Am 23. Oktober 1842 war es endlich so »eit, daß die Anlage in Betrieb genommen werden konnte. Die Dampfmaschine stampfte loS, der Druck war stark genug, und die Fontäne rauschte 36 Meter hoch in die Lust. Kosten punkt: 66156 Taler. Als dann die Technik neue Wege ging, bekam auch die Springbrunnenanlage von Sanssouci ein neues Gesicht. Die alte Dampfmaschine, die den Traum des großen Preußenkönigs verwirklichte, wurde in Ehren gehalten; sie steht heute noch in einenz Potsdamer Maschinenhaus an der Neustädter Bucht. Doktor Lichtenstein, ein wohlmeinender Freund deS Gelehr ten, schlich unauffällig an ihn heran und zerquetschte ihm den Inhalt einer Tasche. „Was machst du da?" fragte Stecke. — „Ich keltere Wein", antwortet« Lichtenstein mit todernster Miene. Ein treuer Diener feines Herrn > Auf Schloß Mosahn gab der alte Graf Mengden seinen Jagdfreunden eine seiner vielbelächelten Geschichten zum besten. Er berichtete von einem Reh, da» er mit einer einzigen Kugel am Kopf und Hinterlauf zur Strecke gebracht haben wollte. Darob allgemeines Kopfschütteln. Jan», deS Grafen bejahrter Diener, der ihn ständig auf der Jagd begleitete, wurde herein- aeholt, um die Angaben seines Herrn zu bekräftigen. „Nun, Jan», wie war das mit dem Reh?" wollten die Gaste wissen. „Ja , sagte der Alte in seiner wortkargen Art, „als Graf schoß, kratzte sich Reh gerade am Gehör." Später aber — unter vier Augen — bemerkte die treue Seele vorwurfsvoll zu Mengden: „Graf müßten nicht so weit auseinander flunkern. Ich kriege oft nicht mehr zusammen . . ." Gebratene Straußeneier Die drei Seebären Pepersack, Johannsen und Enquist saßen eines Abends mit der Landratte Karlchen Schmid aus Bolderaa im Johanniskeller zu Riga und tranken fleißig Grog. So bei läufig erzählte Pepersack, wie er mit Hageubeck bet den Ovum- bos Känguruhs gefangen habe. In der Wüste verspeisten sie einige Straußeneier, die von der Sonne im Sand« gekocht worden waren. „Das ist gar nichts", fiel ihm Johannsen ins Wort, „als »vir auf Island Straußeneier fanden» stießen wir nur mit dem Messer in den Boden. Schon sprangen heiße Wasserstrahlen hervor, und im Nu waren die Eier gar." Da spuckte Enquist seinen Priem auS und begann ein neue» Garn zu spinnen: „AIS ich 18S7 mit Nansen zum Nordpol ..." Weiter kam er nicht. Zornbebend hatte sich Karlchen Schmid auS Bolderaa erhoben und hielt ihm eine Faust unter die vom Grog sanft gerötete Nase: „Wenn du setzt vielleicht erzählen willst, daß du deine Straußeneier über dem Nordlicht gebraten hast, schlage ich dich zu Rührei!" -nd Die Biokltmatologie ist gegenwärtig damit beschäftigt, in Zusammenarbeit mit der Medtzm einen „Gesunb- heitsatlas" von Grotzdeutschland herzustellen. Man pflegt die Kurorte in reine Höhenkurorte, klimatische Kurorte, Kurorte.mit Bitterwässern, Moorbädern, Kochsalz oder alkalischen Quellen, Stahl-, Schwefel- oder radioaktiven Quellen, Säuerlingen, sowie See- und Wildbäder einzuteilen. Die Höhenkurorte sind durch günstige Temperatzren, eine ge schützte Lage, rein«, bakterien, und staubfreie Lust mit konstan- tem FeuchtigkeitsarÄ und einem gewissen Sauerstoffmlmgel, sowie ungehindene ^Sonnenstrahlung und Windstille gekenn zeichnet- Zn den . klimatischen Kurorten gehören neben den eigentlichen Höhenkurorten die Heeklimakurone, Wüstenkurorte und tropischen Höhenkurorte. . . Es tft schon an dieser Einteilung zu erkennen, daß nicht jeder Kurort oder auch jede Landschastszone zur Heilung einer bestimmten Krankheit geeignet ist. Man hat auf diesem Gebiet sogar innerhalb derselben Leiden weitgehende Unterschieb« fest gestellt. So gibt es bei b«r Tuberkulose Fälle, in denen aus- schlieMich ein milde», andere, Mr die nur ein Reizklima heilsam i t. Bei allen Schtlddrüsenerkrankungen lassen sich günstige Ergebnisse durch «inen Aufenthalt in jodarmer ober jodfreier Luft erzielen, während wieder bei anderen Krankheiten ein Jod reichtum der Lrttt voHuziehen ist. Mit diesen Erkenntnissen ist jedoch erst ejn Anfang auf diesem Gebiet gemacht. Üm hier da» RÄte zu treffen, müssen die Eigentümlich, leiten der einzelnen Kranken ebenso erforscht werben wie jene de» entsprechenden Klimas. Erst wenn die einzelnen Klimafak- toren genau bekannt sind, können sie wie Medikamente in die Therapie eingesetzt werben. Man wäre bann imstande, ge gebenenfalls an d«r Meeresküste die Heilwerte des Klimas un ter Abschirmung des Windes oder im Hochgebirge den Sauer stoff unter AusschÄtung der Höhenstrahlen- zu verabreichen. Diese Methode ist um so erfolgversprechender, als die in den letzten vier Jahren zum Reich gekommenen Länder auf Lal- neolosischem wie klimatischem Gebiet gerade jene Ergänzungen zum deutschen Heilschatz mitbrachten, Vie unS noch fehlten. Um für jeden Kranken die richtige Heilmöglichkeit zu fin den,, hat man das ganze Reichsgebiet mit einem Netz von Kur- ortklima-Kreisstellen überzogen, die in enger Zusammenarbeit mit den balneoloaischen Forschungsstellen, der Medizin, dem ReichsfremdenverkchrSverband und dem Wetterdienst stehen. Ihr Ausbau ist in Süddeutschland am weitesten fortgeschritten. Darüber hinaus ist di« Biokltmatologie gegenwärtig damit be schäftigt, in Verbindung mit der Medizin einen „Gesundheits- Atlas" des gesamten Reichsgebiets herzustellen. Er wird eine Reihe von Klimakarten enthalten, in die alle diejenigen Orte und Gegenden eingetragen werden, die bestimmte Heilfaktoren nachweisen können- Hierzu gehören in erster Linie eine reine Luft, wenig Nebel und viel Sanne. Ferner muß ein reger Austausch der tzuftmassen von Taa zu Nacht vorhanden sein. Er erfolgt in der Weise, daß im Laufe b«S Tages entstandene Staubschichten der Bodenatmosphäre während der Nacht durch entsprechende „Ortwinde" vertrieben und durch reine Luft er setzt werden. Dies ist naturgemäß vorzugsweise im Hochgebirge und an der See her Fall. Ferner ist in dem „Gesundheitsatlas" auch die jeweilige BodenVeschaffenheit zu berücksichtigen, der man z. B. daS außer gewöhnlich zuträgliche Klima im Maintal und der „märkischen Sandbüchse" rund/um Berlin zuschreibt. Schließlich werden bei den Eintragungen auch die verschiedenen Höhenlagen, die Einfallmöglichkeiten rauher Wind« und besonderen Wirkungen der ultravioletten Sonnenstrahlungen eine große Rolle spielen. Al» nachteilig wird man die Nähe von Fabrikabwässern und umfangreicheren Industrieanlagen ansehen müssen. Es läßt sich heute schon sagen, daß manchen Gegenden, die ein hervorragendes Klima zu besitzen glauben, gerade die wich- Louren: Man hat die besten Panzerdivisionen der Welt (bis erste »och nicht ein Jcchr alt), die schnellsten und stärksten Flugzeuge, die dicksten und meisten Schiffe. Bom Soldaten, dem aus Mes serheld, Fassadenkletterer und Revolverbandtt" zusammengesetz ten Jdeaithp, spricht man vorläufig erst zögernd, schon müssen zehn' v. H. Analphabeten eingestellt werden, aber wer zweifelt, bah kein anderer ihm gewachsen ist? — Die englische Führung und Wehrmacht wurden schon al» untauglich abgeschrieben, man gibt vor, auf den eigenen großen Einsatz, den „all-out" Krieg zu brennen. Doch zurück zum Volk, zur öffentlichen Meinung. Was sagt Babbitt? Er ist etwas besorgt, nicht alle- gefällt ihm, aber er ist stumm und weiß nicht» zu sagen. Eher schon die Schichten, für dis Zeitschriften wie „Time", „Life" und „Fortune" schrei ben. Da hagelt e» Anklagen gegen Roosevelt, den selhsternann- ten „synthetischen Feldherrn", gegen den GeÄrntrust, die Fehl leistungen der Verwaltung, die soldatische Führung, da kann Krieg ist kein Normalzustand, am allerwenigsten für eine Nation wie die ue-amerikanische, die sich seit 1812 um ihre Ver teidigung nicht zu kümmern brauchte. Ihre LebenSäutzrunaev und Mentalität in solchen Zeiten stehen daher unter besonde ren Einflüssen, über die man sich klar werden muß,, um Stärke und Gefährlichkeit solchen Gegner» richtig abzuschittzen. Wa» führte dieses Volk in den Krieg? Wir sahen ein Bild auf einer amerikanischen Zeitschrtftsette. die komischen Dingen gewidmet war: Zwei Farmer sitzen auf dem Zaun, und der eine sagt: ,,WaS ist nun wieder los? Haben sie wieder einen Er». Herzog ermordet?" — Solche „Witze" können in» Schwarze tret- fen, sie sprechen für sich sewst. Inzwischen bat da- Land durch die von den bekannten Einflüssen beherrschte Presse seine Krieg». Parole empfangen und aufgegriffen: ES geht um „Freiheit" schlechthin, denn von dem „lesenswerten Leben", bei dem elf Millionen Arbeitslose auf der Straße lagen und die Farmen zu Lausenden verödeten, von der „Staubsauger, und Kühl- schrankkultur" wie die Franzosen sagen, kann man den Massen nicht gut auf die Dauer sprechen. So wurde daraus die „bessere Welt nach dem Kriege", nach Stichworten, die man unseren so- zialen Programmen und Taten stehlen muß. Also werden ,Liberty"-Gchtffe gebaut, die Kriegsanleihen heißen jetzt „De- fense Bond-Vman hat der Nation suggeriert — freilich bisher ohno rechten Erfolg und zur Verachtung der Militär» —, da- e» um ihre .Verteidigung" gehe. Freiheit für wen, Verteidigung gegen wen? Erst der Angriff auf Pearl Harbour, die Wegnah me der Philippinen, die Festsetzung der Javaner auf den Als», ten, also auf amerikanischem" Boden, gab diesen Stichworten etwa» Untergrund, und in den Staaten am Pazifik lernt« man U-Boot« und Luftgefahr kennen. Natürlich nagte niemand da nach, wie diese Gefahr entstanden war, nämlich durch denJm» Periali-muS, die Expanfion-kust und Gewinnsucht eine» Staa tengebildes, da» sich von jeher al» da» reichste, stärkste und best versorgt« betrachten konnte und anprie«. Also ^Verteidigung , wenn auch nur unbegründeter Ansprüche, da» hat man Version» den und fragt nicht mehr, Ser, wer will wen befr«en? Etwa Finnland, Polen und da» Batikum.de man den Sowjets be- reit» vertraglich auSlieferte einschließlich der „stratsgrfchen Si cherungen" in Norwegen und gar» Europa? Oder Frankreich- Belgien, dessen Kolonien man stückweise an sich reißt- Indien, Iran, Irak, Syrien, Aegypten? Keine Antwort, ober Freiheit muß her, alle Welt muß die „Bier Freiheiten" Roosevelt» haben, während die „FriedenSyetzer" einschließlich Lindberghs, dir sich auf Redefreiheit berufen, verhaftet oder auS dem Lärche gejagt, Kongreß und Presse und Pater Loughlin unter Druck gesetzt werden und diktatorische Gewalt vom Weißen Haus und seinem Judentrust frei gehandhabt wird. Mit alledem kann man na türlich nicht rechten, nur dis Symptom« vermerken. Die Kriegs psychose ist jedenfalls da, der Haß gegen die „Totalitären" au» schlummernden Untergründen zur Flämme entfacht, der Zweck der Drahtzieher wurde erreicht. Wa» aber sind deren Motive? Wir kennen die schweren staats politischen Mißerfolge deS Präsidenten, au» denen nur noch der Krieg «men Ausweg zu zeigen schien. Wir kennen seine größen wahnsinnigen Pläne für Ns wirtschaftliche und Politische Be- bsrrschung der westlichen Hemisphäre, di« Ausdehnung ihre- Be- griffS über Grönland und die atlantischen Inseln, „;e nachdem, mit welchem Geographen Roosevelt zuletzt gesprochen hat", den Zugriff auf Afrika unk allo RohstoMammern der Welt, nicht nur fürHie Kriegsdauer zur Aushungerung des Gegners, son dern für immer, für daS „amerikanische Zeitalter", die Ein schmelzung des britischen Weltreichs in das amerikanische. Dazu hrauiHe man da» Vhantafleüild de» deutschen Streben» nach Weltherrschaft. Deckmäntel, wohin man sieht, haushohe Lügen als Werkzeug, Gier und tiefste moralische Unsauberkeit als Na tur. Starker al» alle» diese» jedoch der fanatische Hak dieses einzelnen Mannes, der sich durch die Kniffe und Pfiffe oes de mokratischen System» zur fast unbegrenzten Macht ausschwingen konnte, Haß gegen die Großgestalt des Führer», seine Taten, Lei stungen und Pläne, Neid auf seine Erfolge, Haß de» Kranken gegen da» Gesunde und Zukunftträchtige. Diese Erscheinung ist längst pathologisch, die Maßstäbe gingen ihr verloren. Dio anderen Führer? Man vetrachte nächst der Galerie von Juden die Biwer der Generale und Admirale. Es sind keine soldatischen Gesichter. Nicht einer unter ihnen, der nicht im nächsten Augenblick im Kontor de» Geschäftshauses, deS Zei tungskonzerns (wie Knox, der Marineminister, Titularoberst und Pressemagnat), an der Börse oder im Sessel des gerissenen Politikers seine Rolle spielen könnte. Vielleicht ausgenommen McArthur, der nur in Bronze ober Gips vorstellbar ist. Ihr politischer Weltbltck ist gleich dem der amerikanischen Diploma ten, die die Welt mit ihren absurden Berichten beglückten oder, wie Carle, den Ort ihrer Tätigkeit unter allseitiger Verachtung räumen mutzten. Die Admirale, die „Japan in neunzig Tagen auslöschen" wollten, tun allerdings fen Pearl-Harbour, der Java- und Ko rallensee, seit Guam und Wake, den Salomon» und Muten den Mund nicht mehr so weit auf. Alle zusammen aber haben „den Sieg in der Tasche", Die Äehrmachtpropaganda läuft höchste Grotzdeutschland erhält einen „GesundheitsatlaS" Aorschungooufgaben der Bioklimatologie — kurorlklima-kreisskellen lm ganzen Reich
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