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Da, heutige »lall umfahr S Seiten mel wal.„ mehr! gerS nicht vernichtet Feinden nicht den erhofften Erfolg. Im Laufe deS Krieges erlangt cr^ee Hauptgewinn von 100 000 RM. fiel auf Nr. 3Z4 448 Berlin, 17. Okt. In der 1 Klasse der 8. Deutschen Reichsloiteric fiel der Hauptgewinn von 3mal je 100 000 Reichsmark auf die Nummer 334 448. Außerdem fielen drei Gewinne von je 25 000 Reichsmark aus die Nummer 327 772. Weiter sielen noch drei Gewinne von je 10 000 Reichsmark auf die Nummer 261 122. Davon wurde die 1. Abteilung in Achteln, die 2. und 3. Abteilung in Vierteln ausgegeben. Der heutige Wehrmachtbericht In Stalingrad weiter in schwungvollem Angriff In die Gefchühfabrik „Rote Varrlkado" elngedrungen — Aeindkräfte nordwestlich der Stadt abgeschnitten. Bolschewistische Ausmarschbewegung im Abschnitt Kalinin — Toropez mit großem Erfolg bekämpft Druck und Verlag: Friedrich May, Bischofswerda: Fernruf 44« und 44»; Postscheck Dresden 1VS1. BerlagSIeiter: Johanne» BrabmS; Hauvtschrtft- leiter: Georg Schwär,: Stellv.: Alfred MSckel; sämtlich tn Bischofswerda Der SSchsifckie Erzähle, erscheint werltägiich. Bezugspreis: durch Boten lret Dau» halbmonatlich l.lv iNM.: bei Abholung tn der Geschäftsstelle wäch-nt- lich 4» Npf.; SInzel-Nr. 10 Rpf. Bet Nichterscheinen Infolge höherer Gewalh Betriebsstörung usw. kein Ersatzanspruch. Slilttge An,etgenp». >»». 1 Zu der gleichen Zeit, in der der Tenno Freitag morgen zu einer eindrucksvollen Heldenehrung am Basukini - Schrein weilte, gedachte mit ihm das gesamte japanische Volk durch ein Schweigen von einer Minute Dauer der Gefallenen. — Alle Mieter mietefrei. Ein Bremer Bürger besitzt in Verden zwei Wöhngrundstücke, ur denen fünf Familien, eine kinderreiche Familie, zwei Witwen und ein älterer Volksgenosse wohnen. Seit dem Jahre 1930 hat der Hauswirt von allen die sen Mietern keine Miete gefordert, sie wohnen seit Kriegsbcginn völlig kostenlos. — Speck gegen Kartoffeln. Im Kriegsjahr 1910 fanden sie sich: der fetzt 40jährige Willi Stadthagen, der ein seiner Frau gehöriges Obst- und Gemüsegeschäft betrieb, und der 33- jährige Erwin Schulz, Inhaber einer Ladenschlächterei, beide in Berlin NW. Stadthagen wurde Kunde bei Schulz. Zwei Jahre später, Anfang 1942, war die Freundschaft so weit ge diehen, daß Schulz, wenn Stadthafsen auf Marken bei ihm emkaufte, „reichlich" wog. St. seinerseits zeigte sich durch vor zugsweise Lieferung von Kartoffeln sowie durch Abgabe von Kakao, Pralinen u. a. erkenntlich Hiergegen lieferte Schulz wiederum im ganzen 70 Kilogramm Bacon-Speck und 25 Kilo gramm Schmalz, von denen Stadthagen seinerseits Leuten, die er dessen für würdig hielt, abgab. Bei diesen Geschäften wurde St. tatkräftig von seiner Frau unterstützt. Alle drei wurden jetzt vom Berliner Sonderaericht als KricgSwirtkchaftsverbre- cher verurteilt, und zwar Willi Stadthagen und Erwin Schulz zu je 3 Jahren Zuchthaus, 3 Jahren Ehrverlust und je 5000 Reichsmark Geldstrafe, Frau Stadthagen zu einem Jahr Ge fängnis. Vor Stalingrad. Panzer brechen durch eine Ortschaft (PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Thiede, Alt., Z.) — Rechts: Von deutschen Fttegerbomde« zerschmettert liegen hier bolschewistische Waffenlranrportzüge in Trümmer. lPK.-Aufnahme: Kriegsberichter Jütte, HH., Z.) Au» -em Aührerhauptquartirr, 17. vktbr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im WestkaukasuS erzielte gestern der Angriff beut- scher und slowakischer Truppe« trotz.heftigen feindlichen Wider- stände» abermals bedeutende« Raumgewinn. Kampf- und Zer- störerflugzeuae griffen wirksam i« die Erbkiimpfe ein. Westlich de» Terek Warfe« rumänische Truppen de« Feind aus mehreren Bergstellunge« und brachten zahlreiche Gefangene ein. In Stalingrad setzte« Infanterie -und Panzerverbände in engem Zusammenwirken mit dausenlos angretfenbeu Flie- gerkräften und der Flakartillerie der Luftwaffe ihren schwung. vollen Angriff trotz erbitterter feindlicher Gegenwehr fort, überrannten zahlreiche Stützpunkte und etnargrabene Panzer und drangen in die Geschützfabrik „Rote Barrikade" ei«. Durch Borstotz nach Narbe« find feindliche Kräfte nordwestlich der Stadt von ihren Verbindungen abgeschnitten und gehen ihrer Vernichtung entgegen. SOverste Angriffe der Luftwaffe richteten sich außerdem gegen «atterirstellunaen ostwärts der Wolga. Eigene Jagd- verbände schalteten dw sowjetische Luftwaffe bei Lage vollkom- «e« au» und schaffen 18 feindliche Flugzeug« ohne eigene ver- lüfte ab. Im übrigen verlauf der Ostfront fanden nur «ampfhand- Immen von örtlicher Bedeutung statt. Line seit etwa vierzehn Tagen erkannte Aufmarschbewegung der Sowjet» auf allen Bahnen und Straßen im Abschnitt Ka ¬ linin—Toropez wurde durch die Luftwaffe laufend und mit grotzem Erfolg bekämpft. Die für die «ahnbewegungen wicht«, gen Bahnhöfe Bologoje. Ostaschkow, Toropez, Selischarewo und Soblago wurden mehrfach mit stärkster Wirkung angegriffen, die Bahnlinien selbst häufig unterbrochen und zahlreiche Züge mit Truppen und Material vernichtet. Durch diesen trotz schwieriger Wetterlage fortlaufend ge- führten Einsatz der Luftwaffe ist «S gelungen, Len Aufmarsch der Sowjet» nicht nur M stören, sondern ihn teilweise zu un terbinden ober erheblich zu verzögern. Die Bombardierung militärischer Anlagen auf der Insel- festung Malta wurde bei Tag und Nacht durch deutsch« und italienische Fliegerverbänbe fortgesetzt. In LuftkSmpsen ver. lor der Feind durch die verbündeten Jagoflieger iS Flugzeuge. Zwei deutsche Flugzeuge sind nicht zurückaekehrt. In Südengland bekämpften Leichte deutsche Kampfflug, zeuge bei Tage militärische Anlagen und Ansammlungen von Landungsbooten an der britischen Sübküste. Sechs Landungs boote wurden versenkt, eine Anzahl beschädigt. In der ver gangenen Nacht griffen Kampfflugzeuge Hafen- und Dock- anlagen in Nordostenaland an. üeber dem Seegebiet westlich Brest wurden bei Tage zwei britische Bomber durch deutsche Kampfflugzeuge abgeschoffe«. Außerdem brachte Flakartillerie der Luftwaffe und der Kriegs marine vier britische Bomber bei nächtlichen Vorstöße« in die Deutsche Bucht und gegen westfranzöfifches Küstengebiet zum Absturz. In Kürze Ritterkreuzträger Major Orthofer, Kommodore eines Sturzkamps- geschwaders, gebürtig aus Neustadt a.d.Donau, erlag in einem Kriegs lazarett einer schweren Verwundung, die er an der Ostfront erlitten hat. — Der Breslauer Ritterkreuzträger Hauptmann d.R. Karl Greve erlag ebenfalls seiner schweren, im Kampf gegen den Bolschewismus erlittenen Verwundung. Der britische Landwirtschastsminister richtete in Leamington einen dringenden Appell an die britischen Landwirte, ihre Erzeugung zu vermehren, „um Schisse für eine Offensive freizumachen". Dabei gestand er, daß die britische Schiffahrt schwere Verluste erlitten hat. Vie gesamte Insel Borneo ist nunmehr restlos von feindlichen Streitkräften gesäubert. ver britische Terror in Indien wütet weiter. Mit Verhaftungen, Hausdurchsuchungen, Geschästsschließungen und anderen Schikanen sucht man das Freiheitsstreben des indischen Volkes zu unterdrücken. Die britische Lathi-Polizei tobt sich weiter in blindwütigen Schieße- reien aus. Verschleppte spanische Kinde« an -er Ostfront aufgefunden Madrid, 17. Okt. In großer Aufmachung bringt die Madrider Presse eine Meldung über die Auffindung von elf spanischen Kindern an der Ostfront, die von den Roten im Mai 1937 nach der Sowjetunion verschleppt wurden. ,Lnforniaciones" bringt dazu ein Bild, auf dem die dramatische Szene dargestellt ist, wie eine spanische Mutter nach mehreren Jahren ein ihr von den Roten entführtes Kind zum ersten Male wiedersteht. „Pueblo" stellt zu der Meldung die bange Frage: „Wieoiele spanische Kinder, die aus ihrer Heimat entführt wurden, mögen heute noch mit hungrigem Magen und Sehnsucht im Herzen unter der bolschewistischen Knute leben? Wieoiele werden es sein, die von den bolschewistischen Kommissaren in den Tod gehetzt wurden? Das Wiederfinden der spanischen Kinder ist ungleich wertvoller als alles Gold, was uns die Roten gestohlen haben. Diese Kinder unseres Volkes sind Berechtigung genug dafür, daß die Blaue Division lm Osten mitkämpst." Japan ehrt feine gefallenen Helden Orden des Goldenen Drachens nachträglich verliehen Tokio, 16. Okt. Alle hiesigen Zeitungen bringen am Freitag m großer Aufmachung die gemeinsame Bekanntgabe des Kriegs- und Marineministeriums über die Verleihung von Post mortem-Auszeichnungen an mehrere japanische Helden, die im Kampf um Großostasien den Tod gefunden haben. Die Zei tungen bringen Bilder des Generalmajors Tatco Kato, des .Helden der Luft", der im Mai d. I. bei Akhab den ruhmreichen Fliegertod fand, nachdem er vorher glänzende Taten geleistet hatte. Bilder erschienen auch von den neun Mitgliedern der Spezial-U-Boot-Flottille, die am 8. Dezember vorigen Jahres in den Hafen von Pearl-Harbour eindrangen, und von sieben Mitgliedern der Marineluftwaffe, die ihre Flugzeuge als menschliche Bomben auf die Haupteinheiten der vielqerühmten Pazifikflotte stürzten. Alle diese Helden Haven der neuen Be kanntmachung zufolge nachträglich den Orden des Goldenen Drachens erhalten. „Einigen Personen?" fuhr ihn Ludwig an. „Ich stehe nun bald eine Stunde am Fenster, und noch sehe ich kein Ende. Das ist Unfug, heilloser Unfug, und muß aufhörenl" Es erging strenger Befehl, die Bündel ungewaschen zu las sen, die Waschküche bis Osterdienstag zu sperren und vorher kein Stück, dann aber alles schmutzig zurückzuliefern, mit einem stren gen Verbot, jemals wiederzukommen. Und, so heißt es, hatte an jenem Ostersonntag 1826 halb München kein sauberes Hemd anzuziehen. Alfred Se meran. Humor prüfungssrage. „Was ist die stärkste Wasserkraft, Herr Kan didat?" „Frauentränen, Herr Professor!" Der „Junggeselle". Lehrerin: „Wie kommt es, Kurtchen, daß Deine Mutti Wegner heißt und Du selbst Hartwig?" Kurtchen. sechs Jahre alt: „Weil Mutti sich wieder verheiratet hat 7-- und ich bin lebig geblieben!" Melcher Meinung. Kam einst ein Mensch zur Kartenlegerin. Die schaute In die Karten, rollte mit den Augen und sagte: „Eie fallen einem gemeinen Schwindel zum Opfer!" Der Kunde nickte: „Das glaub« Ich im Grunde auch. Aber trotzdem wollte ich mir mal die Karten legen lassen!" . . ^in gute, Gefchäfk. „Ich habe hier einen Kachelofen, mein Herr, bei dun «le glatt die Hälft« an Heizmaterial sparen". „Ausgezeichnet — dann geben Sie mir bitte zwei Stück davon". Heiratsvermittler. „Mein Herr", sagte der Heiratsvermittler, „die Milllonenerbin sitzt hier lm Nebenzimmer. Betrachten Sie sie bitte unauffällig, aber denken S«, dabei immer an die Millionen!" Der Kunde schaute durch die Tür, kam dann, etwas bleich, zurück und griff nach seinem Hut: „Jammerschade um die schönen Millionen", sagt, er und ging. Lehre« ms zwei VeWege» Bon Generalmajor a. D. Otto Schulz ersten Weltkrieg vollzog sich der Kampf in der Art, daß Manterie de» Angreife?», unterstützt von ver ArtiÜerie, UrS starke» Feuer den Gegner niederhielt und sich dadurch da» Vorgehen bi» zu einer diesem möglichst nahen Stellung er lang, von der au» fie den Sturm aussührte. Der Angreifer bemühte sich, die Wirkung seines Feuers durch Flankierung oder Umfassung des Feinde» zu erhöhen. Im Bewegungskrieg ist dies den Deutschen oft hervorragend gelungen; im Stellungskrieg dagegen war e» für gewöhnlich nicht möglich. " Eine große Verstärkung des Jnfanterlefeuers brachte daS Maschinengewehr. Die Anzahl der MGs. eine» Jnfanteriereai- ment» vergrößerte sie. Ende ISIS waren Maschinengewehre die Hauptwasfe der Infanterie, die dadurch eine solche Äbwehrkraft erhielt, daß manche Taktiker einen Angriff auf sie in der üb- licken Weise für ausstchtslö» hielten. Die Engländer und Fran- zosen glaubten, einen Erfolg durch wettere Verstärkung der Feuerwirkung erringen zu können. Die Artillerie wurde ver- chrt, das Kaliber ihrer Geschütze erhöht und eine Reihe ge- iltiaer Materialschlachten geschlagen. Da aber selbst durch '.rtagiges Trommelfeuer die Widerstandskraft des Verteidi- nicht vernichtet wurde,^brachten diese Schlachten unseren ""'Im Laufendes Krieges erlangten zwei reine Angriffswaf fen Bedeutung, da» Flugzeug, das anfangs nur zur Erkundung gedient hatte, und der Panzerkampfwagen. Engländer und Franzosen verwendeten diesen zunächst nur zur Verstärkung der Infanterie und erzielten mit ihm wiederholt überraschende Er folge. Die Kriege zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg klar- ten die Frage, wie der moderne Krieg zu führen sei, nicht. In Abessinien schlug zwar Marschall Baooglio durch beschickte Ver wendung der Luftwaffe innerhalb weniger Wochen vier Ver nichtungsschlachten, und Marschall Graztani machte von der Motorisierung einen geradezu vorbildlichen Gebrauch; aber dem Gegner fehlten die neuen Waffen fast vollständig. Ebensowenig Klarheit brachte der Krieg in Spanien, wenn er auch Gelegen heit gab, die Wirkung verschiedener Waffen auszuprobicren; noch viel weniger der Krieg in China, da über ihn nur wenig Ein zelheiten bekannt wurden. , Infolgedessen stützten sich die Bestimmungen aller Machte über die Gefechtsäusbilduna ünd die Truppenverwendung auf die Erfahrungen des ersten Weltkrieges, aus denen im einzelnen jedoch sehr verschiedene Lehren gezogen wurden. Die Westmächte glaubten immer noch, daß die massierte Feuerwirkung jeden Angriff scheitern lassen würde. Frankreich baute sich zu seiner Sicherheit eine starke Grenzbefestigung, die Maginotlinie, an der, wie es glanbte, sich die Deutschen, wenn sie angriffen, verbluten sollten. Eine mindestens ebenso große Sicherung erblickte England tn dem die Insel «mgürtenden Meer, zumal es wähnte, gegen die ihm im ersten Weltkrieg so gefährliche „U-Boot-Pest" unfehlbare Mittel gefunden zu haben. Ohne schwere Kämpfe hofften beide, Deutschland durch die Blockade niederzwingen zu können. Das die Westmächte als Vorbild betrachtende Polen hatte ähnliche Anschauungen wie diese. Der zweite Weltkrieg brachte allen Feindmächten die unan genehme Ueberraschung, daß der Deutsche ein Freund deS Re- wegungs- und Angriffskrieges geblieben war und gerade mit der Luft- und der Panzerwaffe ungeahnte Erfolge errang. Dagegen huldigten die — nach ihrer Anschauung — über unerschöpfliche Menschenmässen und Materialmengen verfügen den Bolschewisten dem Massenwahn. Die Sowjetunion wurde eine große Waffenschmiede, in der das gesamte Volk um einen Hungerlohn schuftete, mn Kriegsmaterial, insbesondere Ge schütze. Panzerwagen und Flugzeuge in unvorstellbaren Massen berzustellen. Ungeheure Menschenmässen wurden zum Kriegs dienst eingezogen.: Sie wurden, gedrillt auf Fertigkeit in der Handhabung von Waffen und Maschinen. Die Massenwirkung hatte — nach bolschewistischer Anschauung — im ersten Weltkrieg zum Erfolg geführt und sollte ihn auch im zweiten bringen. Zu Maschinensklaven hergbgewürdigt, bekommen die Menschen massen ihre Befehle, die sie blindlings auszuführen haben. Ans Selbsttätigkit des einzelnen Kämpfers wird verzichtet. Damit er seine ganze Kraft einsetzt, erweckt man in ihm einen fanati schen Haß gegen den Feind, indem man diesem alle denkbaren Scheußlichkeiten und bösen Absichten nachsagt. u. a. versichert, daß er ave Gefangenen umbringt und so weiter. Für die ge naue Ausführung: der Befehle, die nach bolschewistischer Auffas sung allein zum Erfolg fiibrt. sorgt letzten Endes der Kommis sar, indem er jeden niederschießt, der den erhaltenen Befehl nicht exakt ausfiibrt oder aar Miene macht, zurückzugehen. , Da Stalin die Weltrevolütion und die Weltherrschaft er strebt, muß er auch angreifen, und zwar jene Macht, die beson ders feinen Wünschen im Wege siebt. Deutschland. Der Führer ist ihm indessen'in Weiser Voraussicht zuvoraekominen. Wenn auch die sowjetische Wehrmacht durch ihre Masse nnd ihre ge waltige Rüstung ein starker Gegner ist, ist sse doch im Bewe gungskriege den für den Angriffskrieg geschulten Deutschen der maßen unterlegen, daß sie im Sommerfeldzng 1911 furchtbare Niederlagen erlitt. Der zweite Weltkrieg hat eine Wendung in der Kriegfüh rung gebracht Vom Stellungskrieg ist man wieder znm Bewe gungskrieg übergeqangen. Material und Masse haben zwar ibre Bedeutung: denn nur ein Staat, der über eine leistungs fähige Rüstungsindustrie und eine zahlreich» Bevölkerung ver fügt. kann eine kräftige Wehrmacht aissüellen nnd ausrüsien. Das Material muß aber van gut geschulten Sa!dat»n gehand habt nnd die Masse von tüchtigen Rührern zwe-kmäßia einaesevt 'n->rden; denn den Ausschlag gehen heute geistige nnd seelische Werte. Der Schmarotzerschreck AIS König Ludwig I. vött BMrn den Thron bestieg, siel es ihm nicht leicht, die zur Ausführung seiner künstlerischen Pläne nötigen Mittel zu finden. Der Hoshalt war unter seinem guten Vater Max Joseph unglaublich verschwenderisch geführt wor den, und jeder Versuch, Einsparungen vorzunehmen, verletzte angemaßte Gewohnheitsrechte der hohen und nieder« Schma rotzer. Max Joseph hatte als sehr lebenslustiger Herr von be quemem Wesen gegolten, der leicht gewahrte und dessen Gut mütigkeit aufs äußerste mißbraucht wurde. Wer in München Lust nach einem guten Punsch hatte, verschaffte sich einen der zahllos ausgegebenen Scheine zur freien Benutzung der könig lichen Hofapotheke und holte sich dort seine Flajche Rum mit Zucker und Zitronen. Die von seinen Beamten bei Max Joseph alleruntertiinigst erbetene Unterstützung zu einer kleinen Bade reise deS abgearbeiteten Familienoberhauptes siel oft so reichlich au», daß der Bittsteller dank dem königlichen Zuschuß mit Frau und Kindern den Sommer in Tegernsee zubringen konnte. Nächst der freien Apotheke war die freie Wäsche in .der könia- lichen Hofwaschküche ein sehr angenehmes Vorrecht für alle, die auch nur die entfernteste Beziehung zu einer Hmcharge hatten, sei eS zum Oberhofmarschall oder auch nur zum Ofeuhcizer. Nun stand in der ersten Karwoche seiner Regierung König Ludwig am Fenster nach den inneren Residenzhöfen und sah. in Gedanken verloren, auf die Wagen, die. mit Bündeln schmutzi ger Wäsche beladen, den Hof passierten und in der Gegend der Waschküche verschwanden. Essdlich fiel ihm doch die groge An zahl dieser Wagen auf, die eine lange Kette bildeten. Er Uetz den Schloßverwalter rufen und hörte von ihm, daß der höchst- selige König einigen bedürftigen und würdigen Personen er laubt habe, ihre Wische in der Hofwaschküche waschen zu lasse«.