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Der sächsische Erzähler : 10.09.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194209105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19420910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19420910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-09
- Tag 1942-09-10
-
Monat
1942-09
-
Jahr
1942
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 10.09.1942
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ü> r. c ! Verdunkeln von Donnerstag 20.33 bis Freitag 8.02 Uhr 2. 'i- i 1' i! - ! ö- Die Gemüse- nnd Obstversorgrmg Sachsens Zwecks gerechter Verteilung fchiirfere Erfassung > „Nein, gnädige Frau", war die höfliche Erwiderung. „Aber, Ich schreibe Dir das alles, damit Du im Bilde bist, falls gegen Abend ist Post gekommen für die gnädige Frau." Der man doch Deinen Aufenthaltsort ausfindig machen sollte, woran Empfangschef trat att ein Regal und kam dann mit einem Brief, ich aber nicht glaube. Ich habe natürlich, wie ausgemacht, als Aus Bischofswerda und Umgegend »tfchvfswerba, 1». «ept-mwr Gei hilfsbereit gesen Verwundete! Sehr viel kann man leider die Beobachtung machens datz Volksgenossen im Augenblick nicht wissen, wie sie unseren ver wundeten Soldaten im. Getriebe des Straßenlebens gegenüber treten sollen. Sie sind dann oft hilfloser als die Verwundeten selber, die auf die Hilfsbereitschaft der Stratzenpassanten warten. Der Verwundete will nicht auf Schritt und Tritt mitleids vollen Blicken begegnen. Er verlangt, daß map ihm kamerad schaftlich gegenübertritt. Er freut sich, wenn man ihn anspricht, chn auf dies und jenes aufmerksam macht, den Weg weist und auch hilfsbereit zur Seite springt, wenn er vor allem über die Straße will und am Gehen behindert ist. Also kein falsches Mitleid, sondern kameradschaftliche Verbundenheit, vor allem aber darf nicht Vorkommen, daß unsere Verwundeten keinen Sitzplatz in den oft überfüllten Bahnen finden. Unsere Solda ten sind bescheiden. Sie wollen eS nicht merken, daß ihrs Wun den ihnen noch Beschwerden machen, und höflich lehnen sie sehr oft die angebotenen Sitzplätze in den Verkehrsmitteln ab. Wir »vollen ihnen dennoch dm ihnen. zustehenden Sitzplatz frei machen. Bester ist. es jedenfalls,, e- bieten sofort sechs, acht oder zehn Personen unseren Verwundeten ihre Plätze an, als datz ein Greis oder ein Mütterchen aufsteht und seinen Platz dem Verwundeten anbietet und damit alle beschämt. Drautzen an der Front können sich unsere Soldaten auch nicht erst gegensei tig fragend anschauen, sondern wenn der Befehl kommt, stürmt ein jeder gegen den Feind. Unser Verhalten Verwundeten gegenüber muß daher allen eine Herzensangelegenheit sein. Das gilt auch bei Unterhaltungen und anderen sonstigen Angelegenheiten. Bedenkt immer- daß die kriegsversehrten Kameraden jede Minute ihr Leben für die Heimat eingesetzt haben. Seid daher ihrer Opfer würdig! zurück. „Bitte fehr, gnädige Frau." „Danke!" Inge Ferchlano sah nach dem Absender und stutzte. Bon Elisabeth? Sie hatte es ihx doch ausdrücklich ver boten zu schreiben! Wie leicht konnte dadurch ihr Aufenthalts ort ermittelt werden. Aber vielleicht war es etwas Dringen des, was sie unbedingt wissen, mußte? Sich nach einem geeigne ten Platz umschauend, ging sie wiegenden Schrittes durch die Halle. Gerade als sie sich setzte, trat der Zimmerkellner auf sie zu. Inge, die den Mann bisher nicht angesehen hatte, schaute überrascht auf und blickte forschend in sein glattes Gesicht. Doch nicht eine Muskel rührte sich oarin. „Ach so — ich verstehe!" sagte sie kalt, »vorauf sic, ohne den Mann noch eines Blickes zu würdigen, den Brief öffnete: Allein liebes Kind! Entschuldige bitte, wenn ich entgegen Deinen Anordnmlgcn zur Feder greife und die nachfolgenden Zeilen zu Papier bringe. Ich bitt ii» großer Sorge. Soeben waren nämlich zwei Män ner von der Kriminalpolizei bei mir, um über den, Tod Deiner Schivester Erkundigungen einzuziehen. Man glaubt allem An schein nach nicht daran, daß sie an einer Lungenentzündung staöb. Di» Schuld, daß es soweit kommen konnte, trägt Pro fessor Bckrnhelm, der gestern hier eintraf und geradezu entsetzt war, als- er wernahm, daß die Beisetzung der Verstorbenen schon vor einigen Tagen stattgefundcn hatte. Er wurde sogleich stutzig, als er etwas von einer doppel seitigen Lungenentzündung hörte. Er kannte den Gesundheits zustand seiner Sekretärin vor ihrer Abreise aus München und glaubt deshalb nicht an eine solche Krankheit. Als ich ihm dar aufhin den Totenschein zeigte, wurde er sehr erregt und drohte sogar mif der Polizei, was er auch tatsächlich wahrmachte. Ich weiß zwar nicht, ob er eine Anzeige gegen uns erließ, aber fest steht jÄenfallS, daß die Behörden jetzt ein mehr als auffallendes Interesse für die Todesursache an den Tag legen. Ich habe alle Fragen des Beamten so beantwortet, wie wir sie vor deiner Abreise nach Warnemünde besprachen. Und es hatte auch ganz den Anschein, als wenn man meinen Worten Glauben schenkte. Aber trotzdem müssen wir diesen Leuten gegenüber äußerste Vorsicht walten lassen^ Sie fragen und fragen, bis man sich doch einmal eine Blöße gibt und dcmn plötzlich das Ganze zusammenbrechen sieht. Wovor uns der Himmel be wahren möge! Ich wundere mich selbst, daß ich es fertig brachte, den Beamten so anzulügen. Aber mach Dir deshalb keine Sor gen. Ich halte durch, was immer auch kommen möge! Das „Drittelsbrot" In diesen Tagen kommt erstmals das neue „Drittelsbrot" in den Verkehr, das von nun ab unsere Hauptbrotnahkung darstellen wird. Das Drittelsbrot ist ein Mischbrot. Sein Name rührt daher, daß es zu drei — allerdings verschiedenen — Teilen aus Weizenmehl, Roggen mehl und Gerstenmehl besteht. In verschiedenen deutschen Gegenden ist dieses Drlttelsbrot vor. allem in der Selbstversorgerbäck«ei der Bauern schon sekt scher üblich. Wie jetzt in der „NS.-Landpost" mit geteilt wird, ist für dieses Brot eine Mischung aus 45 Teilen Roggen mehl, 35 leisen Weizenbrotmehl und 20 Teilen Gerstenmehl vorge sehen. Zu dieser Mischung kommt noch ein Zusatz von 3 v. H. Kar- toffelwalz- oder Quellmehl, wir er schon bisher zum Roggenmehl ver- wendet wurde. Die Beimischung von Gerste, wodurch aus dem bisher üblichen Mischbrot ein Drittelsbrot wird, ist nicht nur ein Mittel, um für die durch Auswinterungsschäden bedingte geringere Weizenernte einen Ausgleich zu schaffen, sondern macht uns mit einem Brot be kannt, das dieselben Nährwerte besitzt "wie Weizen- und Roggenbrot. Die neuen Brote werden eine trockenere Krume aufweisen als die bis herigen Brote. Damit das Gerstenmehl bei der Brotbereitung in dem vorgesehenen Anteilverhältnis verarbeitet wird, wird es bereits in der Mühle dem Weizenbrotmehl Type 2800 beigemischt, wodurch auch dem Bäcker die Arbeit erlekchtert wird. Dem Weizenmehl Type IMS «er den 10 v. Gerstenmehl belgemischt, wodurch sich aber die Helle Farbe des Mehles kaum verändert. —* Hitler-Jugend Standort Bischofswerda. Die gesamte Führerschaft der HF. und des DJ. (einschl. Kameradschaftsfüh rer und Jungschaftsführer) tritt heute Donnerstag um 18 Uhr am Heim der Jugend, Ludendorfstraße, in tadellosem Dienstan- zu gzu einer »nichtigen Dienstbesprechung an. Es spricht Ober stammführer Suck. . - * Reifezeugnis für Soldaten. Regelung für frühere Schüler. Der Reichserziehungsminister hat einen Erlaß über das Reifezeugnis für KrieasMnehmer herausaegeben, in dem bestimmt wird: Frühere Schuler der höheren Schulen, die das Versetzungszeugnis in die Oberprima einer neunjährigen höhe ren Schule bztv. das Versetzungszeugnis in die Klasse 8 der achtklassigen höheren Schule besitzen, können auf diesem Zeug nis nachträglich auf Antrag bei ihrer Schule den Reifevermerk unter der Voraussetzung erhalten, daß sie mindestens ein Jahr im Wehrdienst gestanden und sich vor dem Feinde bewährt haben. Dem Antrag ist die entsprechende Bescheinigung des Truppenteils beizufügen. Bedingung für die Zuerkennung des Rcisevermerks ist, daß der Betreffende die Schule nicht vor ich aber nicht glaube. Ich habe natürlich, wie ausgemacht, als Deinen Aufenthaltsort Stuttgart angegeben. Du hast also vorläufig nichts zu befürchten und kannst alles in Ruhe vorbc- reiten. Ich drücke den Daumen, daß Mailing Dich trotz allem gut aufmmmt und Dir Vertrauen schenkt. Solltest Du meinen Brief beantworten, so schreibe Postlagernd. Ich halte es näm lich nicht für ausgeschlossen, daß man mich polizeilich über wacht! Sobald ich ctivas Neues erfahre, teile ich es Dir mit. Indem ich Dir viel Glück wünsche :md der Hoffnung Aus druck gebe, daß cs Dir recht bald gelingen wird, Dein Ziel zu erreichen, bin ich mit den herzlichsten Grüßen Deine Elisabeth." Inge Ferchland ließ das Schreiben sinken und sah sinnend vor sich hm. Jetzt wurde es wahrhaftig ernst! Daß man so schnell dahinter kommen würde, hatte sie nicht erwartet. Pro fessor Barnhelm trug also an allen? die Schuld! Das hätte sie eigentlich voraussehcn müsscn.' Hatte sie nicht schon vor ihrer Abreise aus Magdeburg das Gefühl gehabt, als wenn sie von dieser Seite Schwierigkeiten bekommen sollte? Und nun hatte sich ihre Ahnung erfüllt. Was war jetzt zu tun? Wenn cs der Polizei gelang, ihren Aufenthaltsort zu ermitteln, so mußte sie damit rechnen, schon in den nächsten Tagen verhaftet zn wer den! Das durfte aber keineswegs geschehen. Das würde ihre ganze Kombination über den Haufen werfen. Vielleicht gelang es, noch rechtzeitig mit Malling eine Vereinbarung zu treffen. Allein davon hing jetzt ihre ganze Sicherheit ab. Ihr Stief bruder Horjc war jetzt der rettende Anker! ' Sie blickte auf die Uhr. Es war gleich um neun. Wenn sic sich beeilte, konnte sie noch zu Malling gehen, bevor Paul Ferch land zurückkehrte. Es »var heute sowieso das letztemal, daß sic der Pension einen Besuch abstattcte. Sic stand auf und schautc suchend durch die Halle. Der Zimmerkellner war nicht mehr zu sehen. Doch hatte sie das Gefühl, daß er sie von irgendeiner Ecke aus beobachtete. Als sie auf die Straße trat, pfiff irgendwo noch eine Amsel. ES »var schon fast dunkel. Der Himmel hatte sich mit Wolken überzogen, doch war es ziemlich warm. Kurz bevor sie in die Eukerstraße einbog, fing cs an leicht zu regnen. Sie beschleu nigte ihre Schritte und betrat rasch den kleinen Garten vor Mallings Pensionat. Aber gerade als sie die Hand hob, um nach der Klingel zn greifen, öffnete sich die Tür und Inspektor Hartmann erschien auf der Schwelle. Er grüßte höflich und trat zur Seite. „Bitte sehr, gnädige Frau!" (Fortsetzung folgt) v» in« komsn von d/I. Soegsmvnn , s (17. Fortsetzung) (Nachdruck verboten.) „Ich gebe zu und bin sogar überzeugt davon, daß hier aller Wahrscheinlichkeit nach ein Verbrechen vorliegt. Aber Ihre Verrichtung, daß die Sekretärin Unsinn! Der Gedanke ist einfach absurd! Zudem habe ich vorhin in Bremen angerusen und Direktor Ferchland zu sprechen verlängt. Ferchland »st nach Warnemünde abgereist." „Was sie nicht sagen!" „Ja. Ich nehme an, daß er dort mit seiner Frau zusam- mentrisst." „Hm — das bestärkt nrrr meinen Entschluß, noch heute nach Warnemünde abzurersen." „Dagegen habe ich nichts einzuivenden. Herr Kommissar. Doch rate ich zur äußersten Vorsicht! Im übrigen habe ich die Oeffnung der Leiche beantragt. Sie wird morgen vormittag im Beisein Professor Barnhelms stattfinden." „Auf das Ergebnis bin ich sehr gespannt, Herr Staatsan walt! Ich darf wohl darum bitten, daß nur das Resultat-nach Warnemünde gedrahtet wird?" „Selbstverständlich, Herr Aasten. Dabei wird es sich ja Herausstellen, ob Mre etwas allzu kühnen Folgerungen stich haltig sind oder nicht." „Ich bin felsenfest davon überzeugt, Herr Staatsanwalt! Es kann kaum noch einen Zweifel geben, daß eine Reihe günsti ger Umstände zusammenwirkt, den Fall schon in allerkürzester Zeit zu klären." Der Staatsanwalt zuckte die.Achseln. „Mir soll daS nur recht sein, Herr Kommissar. Doch fühle ich mich nicht ganz Wohl bei dem Gedanken, einen Zusammen stoß mit Ferchland herbeiznführen! Aber wenn Sie so fest überzeugt sind..." Kommissar Agsten verbeugte sich und ging. Zwei Stunden spater bestieg er den Schnellzug nach War nemünde. . Elftes Kapitel Als Inge Ferchland am Abend das Strandhotel betrat, be gann es bereits zu dunkeln. Die schön eingerichtete, geräumige Halle war gut besetzt und aus dem Hotelrestaurant drang ge dämpfte Musik herüber. „Wißen Sie, ob mein Gatte schon zurück ist?" erkundigte sie sich bei dein Empfangschef. sen, zur Aufklärung mitzuhelfen und auch fahrlässige Vcrdunk- lungssünder, ehe eine Bestrafung eintritt, auf ihre mangelhafte Verdunklungsdisziplin aufmerksam zu machen. Nicht tatenlos der Raupenplage Zusehen! Der Kohlweißling ist in diesem Jähre so stark ausgetreten, daß bald die Halste der Kraut- und Kohlstauden von den Weibchen heimgesucht und die Brnt darauf abgesetzt wurde. Bald schlüpfen die kleinen Raupen aus den Eiern und entwik- keln eine derartige Gefräßigkeit, daß in wenigen Tagen nur noch die Rippen von den Blättern zu sehen sind. Dieser Raupenplagc darf man nicht untätig zusehen, sondern man muh die Raupen oft ablesen und vernichten. Sie eignen sich übrigens auch sehr gut als Geflügel- und Vogelfutter. Wer das Ablesen der Raupen unterläßt, schädigt nicht nur sich selbst, sondern bringt auch die Nachvargärten in große Gefahr. Bretnig. Kriegsauszeichnung. Dem Gefreiten Paul Oswald wurde für besondere Tapferkeit das Eiserne Kreuz Klasse verliehen. ' Neukirch (Lausitz) und Umgegend Neukirch (Lausitz). Aufgeklärter Einbruchsdiebstahl. In der Nacht zum 4. September wurde hier bei einer Firma in der Adolf-Hitler-Straßc eingebrochen und dabei eine Anzahl Fla schen Wein und gefüllter Einleggläser gestohlen. In der dar auffolgenden Nacht wurde auch im Lager des im gleichen GründstüFc befindlichen abwesenden Einwohners cingebrochen. DDie Ermittlungen der Schutzpolizcidienstabteilung Neukirch führten zu dem überraschenden Ergebnis, daß der letztgenannte Einbruch fingiert war und die Anzcigeerstattcrin dieses Ein bruchs die Täterin des erstgenannten Einbruchsdiebstahls ge wesen ist. Schirgiswalde. Helft die Rüpel fassen. Eine gemeine Tat wurde in der von Neu-Schirgiswalde nach Wchrsdorf sich hin ziehenden Hohberg-Waldung dadurch verübt, daß unbekannte Täter eine ganze Anzahl Wegweiser des Gebirgsvereins herun- tergerisscn und z. T. absichtlich wieder so angebracht haben, daß sie gerade nach der entgegengesetzten Richtung zeigten. Jeder, der derartige Gemeinheiten beobachtet, muß bemüht sein, die Täter namentlich fcstzustellcn und zur AiWeigc zu bringen, da mit sic ihrer empfindlichen Strafe zugeführt werden können. Der neue Lausitzer Ritterkreuzträger Bautzen. Dem Lebenslauf des neuen Lausitzer Ritter kreuzträgers, Generalleutnant Hans von Tettau, entneh men »vir noch folgendes: Nach dem Besuch des Kadettenkorps Dresden trat er im März 190!» als Fähnrich in das I. R. 105 ein, in. dem er im Januar 1910 Leutnant wurde. Den Krieg Parole für Freitag, 11. September: Nicht der Glanz des Erfolges, sondern die Lauterkeit lies Strebens und das treue Beharren in der Pflicht, auch der gering erscheinenden, wird den Wert eines Menschenlebens entscheiden. von Moltke. D«r verbrauch an Obst und Gemüse ist in den Kriegsjahren ver- ständlicherwets« um «in vielfache, gestiegen, von den zuständigen Stellen wird alle» möaltche zur Befriedigung dieses Mehrbedarfs ge tan. In Sachsen läuft zur Zeit neben der Vertiefung der Liefer- beztehungen zu den Haupterzeugungsgebieten die Planung einer noch starreren Ausweitung des Gemüseanbaues für das kom mende Jahr. Es ist zu erwarten, daß in diesem Zusammenhang den Ansprüchen der sächsischen Berbraucherschast an Gemüse weitestgehend Rechnung getragen und, wenn nicht ungünstige Witterungsverhältnisse den Ernteertrag wesentlich herabmindern, eine befriedigende Lösung der Versorgung mit Gemüse herbrigeführt «erden wird. Die Bersorgungslage in Obst wurde durch die drei letz ten strengen Winter ungünstig beeinflußt, so daß die zur Verfügung stehenden Mengen dem vermehrten Bedarf der Berbraucherschast nicht voll Rechnung tragen können. Zwecks gerechter Verteilung der zur Verfügung stehenden Ge müse- und vbstmengen läuft zur Zeit ein neues Verteilungs system an. Durch Anmeldung des Verbrauchers beim Kletnoertekler wird per Lersormmgskreis des betreffenden Kleinverteilers ermittelt und hieraus der auf ihn entfallende Zuteilungsanteil sestgestellt. Durch eine bestimmte Gruppeneinteilung der einzelnen Verbrauchsorte erhal ten die Verbraucher der Großstädte, größeren Jndustrieorte sowie der klimatisch ungünstigen Lagen die entsprechende Berücksichtigung. Zur Vervollständigung des auf eine gerechte Verteilung der an- , fallenden Gemüse- und Vbstmengen hinstrebenden Verteilungssystems swie de machte sich auch eine schärfere Erfassung der in den sächsischen Anbau- nung > gebieten erzeugten Gemüse- und vbstmengen notwendig. Durch eine! spreche. Verordnung des Reichs st atthalters wird in den genau bezeichneten Anbaugebieten Sachsens der Erzeuger-'und Verbraucher verkehr auf innerhalb des Vries beschränkt. Die Wochenmarktbeschik- kung hat gleichfalls insofern eine gewisse Einschränkung erfahren, als Wochenmärkte für die Zukunft nur von Erzeugern beschickt werden dürfen, die vom Gartenbauwirtschastsoerband Sachsen einen Wochen- marktausweis erhalten haben. Ferner darf in den vorgenannten Ge bieten auch das Ladengeschäft direkt beim Erzeuger die von den Be zirksabgabestellen erfaßten Erzeugnisse nicht mehr aufkaufen. Anderseits ist größte Rücksicht auf die Klein - und Schreber gärtner sowie auf dke Hausgartenbesitzer genommen wor ben. Diese.sind, soweit sie nicht bisher ihre Erzeugnisse an die jeweils züstkindige Bezirksabaabestelle abgeliefert haben, von der Andienungs pflicht befreit. Damit werden die Bestrebungen der Parteistellen, ins besondere aus eine Gemüseanbauauswektuna durch den Kleingarten besitz und der damit verbundenen Möglichkeit der Beschaffung zusätz licher Nahrungsmittel weitestgehend unterstützt. Die dadurch für die Verteilung freiwerdenden Mengen werden über das neue Verteilungssystem gleichmäßig der säch sischen Berbraucherschast zugeführt. Durch diese Verordnung wird auch der sächsische Erzeuger wieder mehr in der Lage sein, seine bisher durch den Kleinverkauf beanspruchte Arbeitszeit für seine eigentliche Auf gabe, d. h. die Erzeugung von Obst und Gemüse zu verwenden. , Der Reichsstatthalter erwartet, daß von feiten des Verbrauchen des Erzeugers die im heute Amtlichen Teil erscheinende Verord- mit der den entscheidenden Schicksalsstunden Deutschlands ent- spielenden Disziplin beachtet und befolgt wird. Ostern 1936 »»erlassen hat, da den früheren Jahrgängen genü gend Gelegenheit gbgeben »var, vor Ausbruch des Krieges das Reifezeugnis zu erwerben. Weitere Voraussetzung für den Reifevermerk ist, daß nach dem Charakter des Versetzungszeug nisses zu erwarten »var, daß der Betreffende die Reifeprüfung ein Jahr nach seiner Versetzung in die oberste Klasse hätte be stehen können: Die endgültige Entscheidung darüber trifft die zuständige Schulaufsichtsbehörde. —* Da» aue Plakat im Laben. Der ursprüngliche Sinn des Plakates im Laden war, für irgendeinen Artikel zu werben. Jetzt hat das Plakat noch eine zweite Aufgabe zu erfüllen: Es soll zum Käüfer sprechen und die Kundschaft über Fragen der Kriegswirtschaft unterrichten. Fragen, die Hunderte Male am Tage beantwortet werden müßten, werden hier geklärt. Soll diese Aufgabe aber wirklich erfüllt werden, so ist es notwendig, daß der Kaufmann die vorhandenen Plakate überprüft, vor allem in den Geschäften, die unter einem Uebermaß an Plakaten leiden. Eine Reihe alter Reklame- und nSuer Mitteilungsplakate verbessert nicht den Eindruck eines Ladens. Gerade wenn das Mitteilungsplakat das gesprochene Wort ersetzen soll, mutz es sinngemäß eingesetzt werden. Ordnung auch' in den Plakaten bestimmt den äußeren Eindruck, den der Kunde von einem Laden erhalt. —* Die Störungen des Runbfunkempfangs. In letzter Zeit ist der Run-funkempfang im Reich besonders in den Abendstunden häufig durch Störungen beeinträchtigt. Diese Störungen werden durch technische Maßnahmen hervorgeru fen, die aus Gründen der Reichsverteidigung nicht näher erör tert werden können. Wir bitten die Hörer für diese im Inte resse der Bevölkerung getroffenen Maßnahmen um Ver ständnis. * „Was gehen uns die Sonnenflecken an?" Zu diesem Thema spricht Prof. Dr. Julius Bartels, der Direktor des Geophysikalischen Instituts in Potsdam, im Großdeutschen Rundfunk heute von 19,45—20,00 Uhr. Hattet Verdunklungsdisziplin! Die Disziplin in der Verdunklung hat in der letzten Zeit teilweise recht nachgelassen, sowohl in der Stadt als besonders auch auf dem Lande. Bei einem Gang durch die verdunkelten Straßen muß man immer und immer wieder die Wahrneh mung. machen, daß manche Volksgenossen den Ernst der Lage überhaupt noch nicht erfaßt haben. Licht ist das sicherste Bom benziel! Das muß sich jeder einzelne immer wieder vor Au gen halten. Und wenn schon einmal an warmen Tagen bei offenem Fenster gesöPafen wird, dann muß dafür gesorgt sein, daß entweder das Licht ausgeschaltet bleibt oder die Hellen Birnen gegen blaue eingetauscht sind. Jeder Verstoß gegen die Verdunklungsbestimmungen ist zugleich ein Vergehen gegen die Gemeinschaft. Deshalb prüfe jeder Haushalt gerade jetzt in der Nebergangszeit nochmals seine Verdunklungseinrichtungen. Wie wir erfahren, werden wieder regelmäßig Kontrollen durch geführt und Verdunklunassünder haben dabei Strafen zu ge wärtigen. Die Polizei, Gendarmerie und Luftschutzbeauftragtcn aber können die Ueberwachung des Stadt- und Landgcbictcs nicht allein durchführen. Es ist Pflicht eines jeden Volksgenos-
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