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Der sächsische Erzähler : 17.07.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194207175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19420717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19420717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-07
- Tag 1942-07-17
-
Monat
1942-07
-
Jahr
1942
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 17.07.1942
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und die Einwohnerschaft ein treues Andenken be- In der schöngelegenen Fuße des Hochsteines nen (15. Fortsetzung) (Nachdruck verboten.) »Niemand anders als Christian selbst, mein verehrter Bru der, hat eS mir erzählt." „Christian?" Maßloses Erstaunen spricht aus ihren Worten. „Jawohl, Christian. Wir kamen bei einer fachlichen Be- ^e von 2 RM. ohne vorherige Warnung zu er rat'machen sich auch Reisende, die aus den Zügen Aus Bischofswerda und Umgegend BtschofSwerba, 17. J«N. Sirius meldet die Hundstage Wie Gefreiter Rietscher neu« Sowjetpanzer abschoß Au seiner Kaltblütigkeit und Tapferkeit scheiterte der feindlich« Durchbruch Treue nm Treue kamUlenroman von Nuri Solocker Frankenthal. Mitten au, einem schassensfreudigen Leben heraus verstarb unerwartet im Bautzener Stadtkrankenhaus nach kurzem, schwerem Krankenlager im besten Alter von 42 Jahren die Leiterin des hiesigen Frauenwerkes in der NS.-Frauenschaft, Pgn. Paula Richter, Ehesrau des Schulleiters und Hauptlehrers Pg. Albert Richter. Die so früh Dahingeschiedene galt nkcht nur als eine eifrige Förderin zur Verwirklichung des nationalsozialistischen Gedankengutes und der Ideale unseres Führers, sondern war auch bekannt als uner müdliche treueste Mitarbeiterin der Ortsgruppe der NSDAP. Als eine der ersten Parteigenossinnen im Ort widmete sie sich durch selbst lose Aufopferung, neben der Erfüllung ihrer Hausfrauenpflkchten, in ehrenamtlicher Tätigkeit bereits von dem Jahre 1934 an als Sachbe arbeiterin des Hilfswerkes „Mutter und Kind". Im Jahre 1S3S war sie Mitbegründerin der Ortsgruppe des Deutschen Frauenwerkes in der NS.-Frauenschaft, deren bewährte Leitung bis zu ihrem Hinscheiden in ihren Händen lag. Ihre Tätigkekt als Handarbeitslehrerin an der hiesigen Volksschule, der sie zufolge Ueberlastung nicht mehr vorstehen konnte, übergab sie alsdann in andere Hände mit bewährten Fach kenntnissen. Die Ortsgruppe der NSDAP. - -- - werden der stets hilfsbereiten Mitarbeiterin wahren. Hauswalde. Heimatfreundetreffen. Gaststätte „Forsthaus Luchsenburg" am findet am Sonntag ein Sommertreffen der Westlausitzer Vereine des Oberlausitzer Keimatverbandes statt. Es beginnt vormit tags 9 Nhr. Im Mittelpunkte der Veranstaltung steht eine An sprache des Verbandsführers Iänichen (Bautzen). Gesangs darbietungen und mundartliche Vorträge werden die Teilneh mer — auch alle Heimatfreunde des Rödertales sind dazu eingc- laden — erfreuen. Pulsnitz. Einbruch. In einem Gute in Lichtenberg ist nachts ein Einbruch verübt worden. Es wurden 35 Kilogramm Wurst und 'andere Fleischwaren, auch Butter und einige Fla schen Wein gestohlen. Sachdienliche Mitteilungen über die Per son des Diebes erbittet der Gendarmerieposten Oberlichtenau. Nutzkau. Der Gemcinschaftsabend der NS-Frauenschast und des Deutschen Franenwerkes findet heute Freitag 20.30 Nhr im Erbaericht Vutzkau statt. Gäste sind herzlich willkommen! Schirgiswalde. Das Fest der Goldenen Hochzeit konnte der frühere Weber und jetzige Rentner August Leeder mit seiner Frau Maria geb. Krahl in geistiger und körperlicher Frische feiern. Bautzen. Allerlei Preissjinder. Der Oberbürgermeister sPreisbehörde) teilt mit, daß im Juni 1942 Ordnungsstrafen uerbänat iuerden mußten iucgen Ueberschreitung des Stoppreises für Tabletts, Briefpapier, Fußbadepulver, Einkaufstaschen, fer- Wie berichtet, wurde ein sächsischer Infanterist, Gefr. Georg Rietscher aus Schweinerden bei Panschwitz (Kreis Kamenz) für hervorragende Tapferkeit und zäheS AuSharren al- Richtschütze seiner Pak mit dem Ritterkreuz deS Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Durch seinen Einsatz hatte der sächsische Gefreite wesentlich dazu beigetragen, daß ein starker feindlicher Panzervorstoß und Jnfanterieangrifs im Abschnitt einer sächsischen Jnfantene-Di- Vision erfolgreich abgewehrt werden konnte. Nach dreistündiger starker Artillerievorbereitung traten die Bolschewisten zum Panzerangriff atz, voraus drei 34-Tonner, auf die Gefr. Rietscher sofort das Feuer eröffnete. Seine Gra naten trafen gut. Er erzielte zahlreiche Treffer und zwang da- mit diese Kampfwagen zum Abdrehen. Aber schon im nächsten Augenblick rollten weitere fünfzehn Panzer gegen die deutschen Stellungen. Ungeachtet des schweren FeindbeschusseS schoß der Gefreite in kürzester Zeit zwei Kampfwagen in Brand, ein weiterer blieb unbeweglich liegen. Aber auch die Feind- insanterie, die dem Panzerangriff folgte, war inzwischen auf nahe Entferung herangekommen. Rietscher feuerte nun dumme Geschichte war, werden wir Christian bitten, diesen Herrn Dr. Mergentin aufzufordern, bei uns Besuch zu machen. Dann können wir ihn einmal einladen; du lernst ihn kennen, und wenn wir uns dann einmal in der Oefsentlichkeit mit ihm zeigen, natürlich mußt du dabei sein, stopfen wir den bösen Zungen, vor denen du dich so scheust, den Mund." „Gut, liebe Sabine, ich billige deinen Vorschlag. Und nun ist alles klar. Ich habe dich doch lieb." Dabei beugt er sich tief zu ihr herab und drückt einen Kuß auf ihre Lippen. 6. Kapitel. „Also hör' mal, Christian, du könntest diesen Dr. Mergen tin, deinen Bekannten aus Buenos Aires, gelegentlich, natür lich möglichst unauffällig auffordern, bei uns Besuch zu ma chen. Deinen Angaben nach und was mir Sabine erzählte, scheint er ein ganz annehmbarer Mensch zu sein. Ich gebe zu, daß es ein wenig still in unserm Hause zugeht. Er könnte uns dann gelegentlich zwanglos besuchen und von seinen Eindrücken in Ueversee erzählen. Ich hab' so was auch ganz gern." Christian Brenkenkamp blickt erstaunt von seiner Zeich nung auf, die er gerade vor seinem Bruder auf dem Tisch in besten Privatkontor ausgelegt. Merkt Cornelius doch endlich, daß man als Ehemann seiner iungen Frau auch etwas Zer streuung bieten muß? Er hat ihm ja vor ein paar Tagen' ab sichtlich von dem Zusammentreffen mit Sabine und Lisa in den „Vier Jahreszeiten" erzählt, um ihn etwas aufzuputschen. Nun, es scheint gelungen zu An. So erklärt er sich gern be reit dazu und ist überzeugt, Dr. Mergentin wird sich darüber freuen, da er hier noch wenig Bekannte hat. Er hat sich auch nicht getäuscht. Bald an einem der Näch sten Sonntage erscheint Dr. Mergentin bei dem Brenkenkamp- schen Ehepaar, wird von Sabine mit offensichtlicher Herzlich keit, von Cornelius Brenkenkamp mit der ihm eigentümlichen Zurückhaltung begrüßt, aus der er aber immer mehr heraus geht, je länger der Besuch sich hinzicht. Dr. Mergentin verweilt nämlich nicht nur die im „Guten Ton" vorgeschriebenen zehn Minuten, sondern es vergeht eine gute Stunde, ehe das Schlagen der Stutzuhr auf dem SimS des altertümlichen Kamins ihn zum Aufbruch mahnt. Als er Cornelius Brenkenkamp die Hand zum Abschied reicht, fordert dieser ihn auf: „Herr Dr. Mergentin, wir wür- den „uns freuen, Sie öfter» zwanglos bei unS zu sehen. Steife Abfütterungen liegen uns nicht; um so mehr schätzen wir eine gemütliche Plauderstunde." (Fortsetzung folgt.) —* NSFA..FltegergefoIgschast 2/lvli. Am Sonntag Flug dienst auf dem Hutberg (Kamenz). Auch die Bordfunker haben daran teilzunehmen. Die Bahnfahrer treffen 6.15 Uhr am Bahnhof, die Radfahrer 6.30 Uhr an der Carolastraße ein. —* Zur Erleichterung des Güterversandes. Das Reichs- wtrtschaftsmlnlsterium teilt mit: Anfang Juni d. I. mußten Bersan-verbote erlassen werden, durch die der Transport nickt unmittelbar lebenswichtiger Güter auf begrenzte Zeit zurück gestellt wurde. Sie sind inzwischen bereits zum größten Teil abgelaufen. Soweit das nicht der Fall ist, sind diese Verbote nunmehr bis auf weiteres außer Kraft gesetzt worden. Diese Erleichterung für den Wirtschaftsverkehr kann aber nur dann aufrechterhalten bleiben, wenn vermeidbare Transporte unter lassen und allgemein die kürzesten Transportwege gewählt wer den. Außerdem muß die Wirtschaft nach wie vor einest schnellen Wagenumlauf mit allen Mitteln unterstützen und durch Zu sammenlegung verschiedener Sendungen auf volle Auslastung der Güterwagen bedacht sein. Kein Laderaum darf unnötig in Anspruch genommen werden. —* Gegen daS Rauchverbot in den Zügen wird wieder sehr häufig verstoßen. Das Zugbegleitpersonal ist angewiesen wor den, die Beachtung des Rauchverbots, auch in den mit Ver botsschild versehenen Seitengäugen der D-Züge, streng zu über wachen und bei Zuwiderhandlungen ohne Rücksicht auf die Per son die Rauchbuße von 2 RM. ohne vorherige Warnung zu er heben. Strafbc.. —7.. 7 ", 7"'7 " , glimmende Zigarren- und Zigarettenreste oder Streichhölzer werfen. —* Eine Beschränkung des Bestickens von Spinnftoffwaren bringt eine Anordnung der Reichsstelle für Kleidung und ver wandte Gebiete vom 1. Juli. Hiernach ist das Besticken und Gar nieren von Bettlaken und Deckbezügen verboten. Das Verbot gilt nicht für Buchstabenstickerei. Maschinenhohlsaumarbeitcn dürfen an Bettwäsche nicht ausgeführt werden, Handhohlsaum arbeiten nur insoweit, als das Besticken erlaubt ist. Auch das Be^ sticken von bezugsbeschränkten Geweben nach Art der Lochstickerei (Madeirästickerei) ist verboten. Ausgenommen hiervon ist die hat eS mir erzählt." .Christian?" Maßloses Erstaunen spricht „Jawohl, Christian. Wir kamen bei e..... ... sprechuna ganz zufällig auf seinen Aufenthalt in Buenos Aires zu sprechen. Dabtt fiel auch der Name dieses Dr. Mergentin, und l«Rift und . in diesem Falle vielleicht etwas unüberlegt, wie der gute Christian nun einmal ist, erzählte er mir von seinem Zusammentreffen mit ihm in den „Vier Jahreszeiten", wie er auch euch dort getroffen habe. DaS übrige weißt du besser al» ich." Wie sie dieser überlegen ruhige, fast spöttische Ton in sei ner Stimme reizt! „Nun, waS hast du mir sonst noch vorzuwerfen?" fragt sie und versucht den gleichen Ton zu treffen und funkelt ihn kampf bereit an. „Borwerfen?" dehnt er seitze Entgegnung, „Vorwerken will ich dir nichts. Du bist alt genug, um zu wissen, wie weit du in einem solchen Falle gehen darfst. ES handelt sich dabei um deine Person auch erst in zweiter Linie. Voran geht der Ruf de» Hauses Brenkenkamp, und den bitte ich dir in Zukunft stets vor Auaen zu halten. Du trägst nicht umsonst den Ring meiner Familie. Du brauchst ihn in einem solchen Falle nur anzusehen, und er wird dich die richtige Entscheidung treffen lassen." Sie kommt also erst in zweiter Linie; voran geht der Ruf des Laufes Brenkenkamp! Am liebsten möchte sie diesen niederträchtigen Ring vom Finger reißen und ihm vor die Füße werfen. Wie höhnisch alle da von den Wänden auf sie herniederlächeln, alle diese Frauen de» Hauses Brenkenkamp! Nein, Ye läßt sich nicht wie ein bet einem Stelldichein ertappter Backfisch abkanzeln. Sein ganze» Gehabe ist ja einfach lächerlich. Sie wirst den Kopf hoch, blitzt ihn an und entgegnet und gibt ihren Worten wieder den bewußt spöttischen Ton: „Nun gestatte, lieber Corneliu», daß ich zu deinen letzten Worten Stellung nehme. Christian, Lisa und ich haben un» an dem bewußten Nachmittag mit jenem Dr. Mergentin längere Zeit rein sachlich von seinen Forschungsreisen unterhalten. Ms der Stoff zunächst erschöpft schien, forderte Christian meine SpvenggranatM gegen die Bolschewisten und zerslhlug dadurch den angreifenden Feind. Bis auf 400 Meter batten sich inzwischen die anderen Panzer dem Geschütz deS Gefreiten genähert, und wieder eröffnete Riet scher sofort daS Feuer gegen die Stahlungetüme und vernich tete im heftigen Feuerkampf weitere vier Sowjetpanzer. Gan- überraschend tauchten plötzlich im Rücken seiner Feuerstellung zwei weitere Panzer auf. Ungeachtet deS gutliegenden Feind feuerS warf Rietscher sein Geschütz in die neue Schußrichtung und konnte schon nach kurzem Feuergefecht so günstige Treffer erzielen, daß beide Kampfwagen bewegungsunfähig liegen blieben. Fünfundzwanzig Minuten hattet dieser erbitterte Kamp, gedauert. Mit außerordentlicher Ruhe und Kaltblütigkeit hatte Gefr. Rietscher trotz schweren Beschüsses durch feindliche Artille rie, Infanterie und Tiefflieger seine Feuerstellung verteidigt, die ersten Wellen der angreisenden Feindinfanterie zerschlagen und insgesamt neun Feindpanzer vernichtet. DI« Absicht deS Feindes, an entscheidender Stelle den Durchbruch zu erzwingen, scheiterte an der Kaltblütigkeit und der Tapferkeit diese- säch sischen Gefreiten. Ausführung sogenannter Weißstickereiarbeiten an Leib- und Bettwäsche unter gewissen Beschränkungen. -* «erztliche Untersuchung ist Pflichtdienst. Die Bebeu- tung, die der Gesunderhaltung unserer Jugend heute beige- messen wird, wird unterstrichen durch einen Erlaß des ReichS- jugendführers, der für sämtliche Einheiten der HI. die jugend ärztlichen und jugendzahnärztlichen Untersuchungen zum Pflicht dienst erklärt. —* Weiße und gelbe Seerosen find geschützt. Nach den Na turschutzbestimmungen gehören Weiße und gelbe Seerosen zu den geschützten wildwachsenden Pflanzenarten. Es ist verboten, diese Seerosen abzupflttcken oder ihre Bestände zu verwüsten. Da diese Pflanzen immer seltener werden, muß erwartet werden, daß Zu widerhandelnde bei der Polizeibehörde zur Anzeige gebracht werden. die hier lärmst bewährte Kunst des Studienrats Mehlhose in einigen Solostücken für Klavier. Bewundernswürdig wurde schließlich die LeistvngSkraft des Konzertleiters dadurch, daß er auch oie verbindenden Worte aus Findeise ns gleichbetitel ter Novelle las. Und es bleibt noch sein besonderes Verdienst, dieses TeMüch -aus allen Gefahren der Sentimentalität oder Geschmacklosigkeit, mit sicherer Hand und durch eneraiscke Kür zungen, herauSgesteuert zu haben. Vielleicht hätte die Zusam menballung des Textes und der Musikstücke zu größeren Ein heiten noch ein wenig Weitergetrieben und eine Pause eingelegt werden können. Aber daS sind nur unbedeutende Wünscke angesichts der künstlerischen Geschlossenheit und edlen Volkstümlichkeit, die dem ganzen Abend ein stilsicheres Gepräge verlieh, und man kann Wohl kein höheres Lob aussprechen. als daß, besonders im Auftreten der beiden Gesangssolisten, die Erinnerung an die entsprechenden Sologesänge in Orffs „Carmina Burana" (in der unvergleichlichen Besetzung der Dresdner Staatsoper mit Margar. Teschemacher und Matth. Nhlersmcher) immer von neuem wachgernfen wurde. So fanden sich die Mitwirkendcn am Schluß mit Reckt von brausendem Beifall und Blumenspenden seitens der zahlreich erschienenen Zuhörerschaft überschüttet. Dr. Saupe. Schwester Lisa zum Tanz auf, und weil nun wohl dieser Dr. Mergentin der Meinung war, er dürfe mich nicht als Mauer blümchen sitzen lassen, bot er auch mir den Arm. Jawohl, ich hatte sogar zuerst die Absicht, ihm einen Korb zu geben; dann aber dachte ich, warum sollst du mit deinen vierundzwanzig Jahren nicht wieder einmal tanzen, da ia dein eigener Mann dir dazu keine Gelegenheit verschafft. Schließlich bin ich doch noch jung, lieber Cornelius." „Ja, daS bist du allerdings — aber " seufzt er. „Entschuldige, wenn ich dich unterbreche. Ich muß dir noch mehr sagen, damit Klarheit zwischen uns herrscht. Du liebst ja klare Verhältnisse, wie du mir einmal früher gesagt hast. Dein vorhin geäußertes Wort, daß in erster Linie der Ruf des Hauses Brenkenkamp gewahrt werden müsse und meine Person erst in zweiter Linie komtne, hat mich tief verletzt. Jawohl, mein Lieber, mache kein so erstauntes Gesicht. Wozu hast du mich eigentlich geheiratet?" „Aber liebste beste Sabine, du hast mich völlig mißverstan den", wirft er sichtlich verwirrt ein. „Natürlich gehst du als meine liebe Frau allem andern vor. Ich will dir auch kein Vergnügen mißgönnen. Tanze, so viel du willst. Nur der Ort irritiert mich. Die e öffentliche Gaststätte, wo hundert und aberhundert Augen dich beobachten. Mußte es nicht aufsallen, daß du dort ohne Dabe sein deines Mannes mit einem fremden Manne tanztest? Es g bt nun einmal in der Welt böse Zun gen. Siehst du, so meinte ich eS. In so einem Falle geht der Ritt deS Hauses Brenkenkamp den eigenen Wünschen vor. Ich will nicht, daß auf dich und dantit mein HauS auch nur der geringste Schatten fällt. Ich will dich, meine liebe Sabine, auch vor dem geringsten falschen Schein bewahren. Verstehst du daS?" Cornelius Brenkenkamp ist bei den letzten Worten aufge standen und hat seinen Arm um Sabines Nacken gelegt. In diesem Augenblick fühlt er wieder deutlich, wie lieb er dieses junge Geschöpf hat, lieb in seiner schwerfälligen, steifen Art. Sabine hält die Hände im Schoß gefaltet. Hat er nicht reckt? Gewiß, es gibt heutzutage genug Frauen, die über seine und ihre Bedenken mit einem lächelnden Achselzucken hinweg gehen würden nach dem Grundsatz eines bequemen „Leben und leben lassen"! Aber zu diesen Oberflächlichen gehört sie nicht. Sie ist wieder- einmal nahe daran, seine Ueberlegenheit an zuerkennen. Aber gegen dieses Sichwiederfügenmussen bänmt sich in ihr etwas auf. Sie hebt den Kopf und blickt ihm ruhig prüfend ins Auge. Dann sagt sie langsam: „Gut, ich will annehmen, daß ich dir vor allem wert bin, und damit du siehst, wie harmlos die ganze Die sogen. HundStage nehmen am 23. Juli ihren Anfang. Biele vermuten in ihrem Namen nur einen Sprachgebrauch, wie man etwa davon spricht, daß jemand „hundemüde" ist oder daß man bei diesem oder jenem Wetter „keinen Hund auf die Straße jagt". Der Name der HundStage aber hat seinen ganz realen, astronomischen Hintergrund: in dieser Zeitspanne vom 23. Juli bi» 24. August geht der Hundsstern, der Sirius, mit her Tonne gleichzeitig auf und unter. Der SiriuS, der volks tümlich als „Hundsstern" bezeichnet wird, ist ein Stern erster Größe und gehört »um Sternbild de» Großen Hunde-, er ist zugleich der hellste Stern am ganzen Himmel. Sein weiße» Licht überstrahlt sämtliche anderen Stern« am nächtlichen Mr- mament. Dieser Stern, der der Erd« verhältnismäßig nahe ist, ist „nur" neun Lichtjahr« von ihr entfernt. Für un» bedeutet der gleichzeitige Auf- und Untergang de» SiriuS mit unserer SSnn« den? Beginn der heißesten Zeit de» Jahre», der „HundSkaste?. . Di« Erfahrung lehrt allerdings, daß man auch mit ihnen nicht mit unbedingter Sicherheit rech- ' bqtz zumindest starke Abweichungen möglich sind und ...Stage durchaus nicht immer „HundStage" im Sinne der größten Sommerhitze sein müssen. Die „HundStage" sollen, kalendermäßig, einen Monat dauern. Sie beginnen zu einer Zett, in der der Höhepunkt de» Sommer» bereit» überschritten ist und sich da» Jahr wieher.langsam zu neigen beginnt. Der Bauer freut sich, wenn sie heiße Sommertage mit sich bringen. Darum sagt die alte Bauernregel: „HundStage, hell und Nar, zeigen an ein gute» Jahr.".. Verdunkel« vo« Ireikag 22.13 bl« Sonnabend 4.3S Uhr —* Seinen 80. Geburtstag begeht heute Stadlrat und Fabrikbesitzer Alfred Klein, der vor allem in Wirtschafts und Jndustriekreisen der Oberlausitz eine bekannt« Persönlich- kett ist. Wegen seiner reichen Erfahrungen und Kenntnisse auf wirtschaftlichem Gebiet wurde er nach der Machtüber nahme zum Kreiswirtschaftsberater der Kreisleitung der NSDAP, berufen. AVer auch der Stadt Bischofswerda wid mete er seit 1933 trotz beruflicher Ueberlastung seine Schaffens kraft als Beigeordneter und Stadtrat. Möge es Pg. Klein, der sich allgemeiner Wertschätzung erfreut, noch recht viele Jahre vergönnt sein, mit seiner Arbeitskraft seinem Betriebe, der All gemeinheit und dem Vaterland« zu dienen. —* Hftler.Jugenb, Standort Bischofswerda. Heute Frei tag 19L0 Uhr nochmals Abnahme deS Schwimmens für das Hftler-Jugend-LeistungSäbzeichen. —* Deutsche» JunAMk. DaS gesamte Fähnlein tritt mor gen Sonnabend 14.20 Uhr auf dem alten Sportplatz an. Ta schen zum Sammeln von Birkenblättern und Lindenblüten sind mitzubringen! „Gin Musikant ging durch die Welt Zu einem Musikabend unter diesem Motto und im Zeichen Franz Schubert» hatte die Wilhelm-Gustloff-Oberschule für geffl-rn eingeladen, um damit einer neuen Form-von „Kunst- erziehungSaSenden", wie sie schon nach dem ersttn Mltkrieg aufgekommen waren, gleich bchm ersten Anlauf zu einem wahr haft triumphalen Erfolg zu verhelfen. Es war eigentlich zu schön, um viele Wort« zu machen, zumal da brr Abend als ein« wohltätige Veranstaltung (für das „Rote Kreuz") als Wi derhall eigentlich nur Worte der Dankbarkeit verlangt. Die Mitwirkenden hatte der neuberufene Musiklehrer G r u- nert mit besonderem Geschick und Glück ausgewählt. In der gerade letzthin viel gerühmten Dresdener Konzertsängerin Herta Maria Böhme stand ihm eine jener reinen Sopranstimmen zur Verfügung, deren keuscher, über den Gegensatz von Frauen- und Männerstimmen mühelos aufschwebender Klang sich mit einer gleichsam «US Botticellis Renaiflancebildern heraustre tenden Frauengestalt zu einem Erlebnis von seltenem geistig seelischem Reiz verband. Unh die klangliche Charakterisierungs kunst de» (gleichfalls) Dresdener Konzertsängers HellmutPaul blieb der Dämonie von Schuberts „Erlkönig" ebensowenig schul dig wie dem Weltschmerz seiner letzten Lieder. Dazu trat die erlesene Begleitung des MusiklehrerS Grunert selbst und
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