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Der sächsische Erzähler : 14.05.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194205145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19420514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19420514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-05
- Tag 1942-05-14
-
Monat
1942-05
-
Jahr
1942
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 14.05.1942
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wurden LN -Dienststellen, im Haag und in ü»lo Besehlestellen er richtet. Namentlich in Holland, wo überall vrte-ruppen der Tech nischen Nothilfe gegründet wurden, sind bereit» beachtlich« Erfplge om verzeichnen, zumal sich die ausbauwillige Bevölkerung mit den TN.- Männern zu gemeinsamer Arbeit zusammenfindet. Hier sind mitten im Kriege die ersten Ansätze zum Bau einer europäischen Technischen Nothils« zu erkennen. > Vielseitiger Vien« in der Heimat In der Heimat befinden sich di« Einheiten der Technischen Nothils« Über da» ganz« Reichegebiet verteilt. Zu Beginn de» Kriege» find die im sogen. Lustschutzdienst zusammenaefatzten Männer al» «in Bestand teil de» Sicherheit»- und Hllfedtenstes unter den unmittelbaren Be fehl der Polizei getreten. Dank ihrer Ausbildung im Technischen Dienst und im Bereitschastsdienst stehen sie al» erst« Helfer im In standsetzungsdienst für all« notwendigen Einsätze zur Verfügung. Da neben tritt bet Luftangriffen auf deutsche Städte der zum größten Teil motorisierte B«reitschast»dienst, der eine Formation der Heimat darstellt, in Tätigkeit. Er ist für die verschiedensten Aufgaben der KatastrovhenhNfe vorbereitet und wird z. Ä. auch bei Hochwasser, Waldbränden und Verkehrsunfällen eingesetzt. Im Bereich der San» desgrupve 4 vberelbe sind von der Technischen Nothllf« im Laufe de» letzten Winter» eine ganze Anzahl von Schneeverwehungen und Eis stauungen beseitigt sowie besonders hart eingefrorene Rübenmieten ge- sprengt worden. Bedenkt man, daß auch in der Heimat der Technische Dienst mit der Aufrechterhaltung der Versoraungsbetriebe betraut ist und daß alle diese Arbeiten von den Nothelfern ehrenamtlich neben dem Berufe an den Feierabenden sowie sonnabends und sonntags ge- leistet «erden, so erhält man eine annähernd richtige Vorstellung vom Umfang der Aufgaben und wird im Wirken der TR.-Kamerad«n nicht nur den praktischen Erfolg, sondern auch die beispielhafte Einsatzbereit schaft für Deutschland erkennen. „Die ungarischen Soldaten vor neue« Aufgaben" Budapest, 14. Mai. Ministerpräsident von Kallay verab schiedete am Mittivochvormittag einen an die Ostfront abrücken den ungarisch«: Truppenverband. In seinen Abschiedsworten betont« der Ministerpräsident, daß die ungarischen Soldaten heute vor neuen Aufgaben stünden. Der Feind müsse nicht vor den Toren der Heimat, sondern in seinem eigenen Lande ge schlagen werden. Abschließend versprach er den Honvedsol- daten, daß di« Heimat für die Daheimgebliebenen sorgen iverde. Britische Matrosen rauben vor Hunger Vigo. 13. Mai. Ein britischer Trawler hielt vor der Hafenein- fahrt von Lissabon etwa 18 Meilen westlich von Eascais den portu giesischen Dampfer „Lima" an. Die Passagiere, die Koffer und die Kabinen wurden durchsucht. 718 Postsendungen nahmen die Briten mit. — Die Passagiere des Dampfers berichteten nach ihrer Ankunft in Lissabon, daß die Mannschaften des britischen Trawlers, die übri- gens betrunken waren, über Hunger geklagt hätten. Seit einem Mo nat hätten sie kekne Eier gesehen. Bei der Abfahrt erzählten sie dann, daß sie jetzt Zucker und Butter hätten. Zucker und Butter stammten aus den beschlagnahmten Postsendungen, welche portugiesische Sol daten an ihre Familien in Portugal schicken wollten. Diese Feststel lung spricht für sich selbst. Ruhr und Typhus auf Song Island Oslo, 13. Mai. Wie aus Long Island bekannt wird, ist unter den dort internierten Seeleuten norwegischer und nie derländischer Nationalität erneut eine starke Steigerung von Ruhr- und Typhuserkrankungen aufgetreten. Zahlreiche Fälle verliefen tödlich. Bereits im Herbst vergange nen Jahres war eine ähnliche Erscheinung von den Behörden festgestellt worden, die.auf mangelhafte sanitäre Ver hältnisse zurückzuführen waren. Der damalige Leiter der Station, Jac Dawson, wurde verhaftet und unter Anklage ge stellt. Er hatte die für die Betreuung der internierten: Seeleute zugetviescnen Gelder in seine eigene Tasche verschwinden lassen. Das umfangreiche neue Auftreten bon Ruhr- und TyphuDer- krankungen läßt vermuten, daß auch inzwischen keine Verbesse rung der hygienischen. Anlagen erfolgt ist. Long Island ist die größte Insel an der Ostküste der Ver einigten Staaten und gehört zum Staate Ncuhork. I« Kürze Dänische Mitarbeit im Sflen. Zwischen den beiderseitigen Regie rungsausschüssen finden gegenwärtig Verhandlungen über die Frage einer dänischen Mitarbeit am wirtschaftlichen Aufbau der besetzten Ostgebiete statt. Der dänische Verkehrsmintster Gunnar Lausen be findet sich zur Zeit auf einer Informationsreise durch das Reichskom missariat Ostlano. Reichsminister Rust sprach auf einer Kundgebung des NS.» Lehrerbundes in Graz über grundsätzliche Einzelsragen des Cr- ziehungswesens. Er betonte dabei, daß Auslese und Leistungssteige rung das Ziel der Erziehung seien. In diesem Hetbst werde nach Möglichkeit im ganzen Reich die neue Hauptschule eingeführt werden. 3m Attenkawprozetz von Ankara erfolgte am Mittwoch der Schluß der Beweisaufnahme. Zwischen dem Verteidiger des Angeklagten Mütter, Vie «ns Helden schenkten Bon Oskar G. Foerster, „Wie oft ist es mir vor die Seele getreten", so schreibt Helmuth von Moltke einmal „daß von allen Wohltaten der erste mütterliche Unterricht die größte und bleibendste ist. Auf die sem Grund bauen sich der ganze Charakter uns alles Gute in demselben auf, und wenn Du, liebe Mutter, acht Kinder zu red lichen Leuten heomgezogen, so muß ihr Tank, muß Gottes Se gen auf Dir ruhen." Was der Feldmarschall hier .ausspricht, erlebten viele be deutende Deutsche in ihrem kämpferischen Leben. Gerade in dunklen und trüben Tagen und in Zeiten des höchsten Krästc- einsatzeS erhob sich deutsches Muttcrtum zum Kraftquell deut schen Soldaten- und Kämpfertums. Vom Heldenruhm der- Söhne umschimmert, würdig neben ihnen, stehen die Mütter großer deutscher Soldäten im Gedächt nis des Volkes. In ihnen war jene unbedingte Hingabe an das Vaterland lebendig, die m einem Brief der Königin Luise in Preußens Notzeit leuchtet: „Ach, meine Söhne, weint meinem Angedenken Tränen, wie ich sie dem Umsturz des Vaterlandes weine! Aber begnügt Euch nicht mit den Tränen allein, han delt, befreit Euer Volk von der Schande! Lasset Euch nicht von der Entartung dieses: Zeitalters hinrcißen. werdet Männer, würdig als Enkel des großen Friedrich! Könnt Ihr aber den niedergebeugten Staat nicht aufrichtcn, so sucht den Tod wie Louis Ferdinand!" Noch nicht sechzehn Jahre alt, wurde Heinrich von Jork, der Sohn des Generals Bork von Wartenburg, am 1. Juli 1815 bei Versailles in erbittertem Kampf schwcrvcrwundet. Erst vier zehn Tage später erhielten die Eltern diese Mitteilung. Da schrieb Johanna Bork dem fernen Sohn: „Ich bete für Dich, mein lieber Heinrich, und um Segen für alle, die Dir GuteS tun. Dank Dir aber auch, mein lieber Sohu, Du hast unsere Erwar tungen erfüllt, sie sind Ehrenzeichen für Dich' mit Schmerz, aber auöh mit mütterlichem Stolze denke ich an mehren braven Sohn, mit meinem besten Segen lqhne ich Dich dafür. Dein Vater spricht mit Freudentränen von Dir. Und nun, mein geliebter Sohn, gebe ich Dich in die schützende Hand GptteS; mit inniger Liebe drückt Dich an ihr Herz Deine treue, zärtliche Mutter." Als die Mutter diesen Brief schrieb, war Heinrich nicht mehr am Leben... Ein weiterer Dampfer wurde durch Torpedotreffer beschä- digt. Andere Unterseeboote versenkten in amerikanischen Ge- wassern 12 Handelsschiffe mit 82 o«a BRT. und «inen Bewacher. Damit hat die feindliche Schiffahrt innerhalb von wenigen Ta gen wieder 21 Schiffe mit 11» o«« BRT. verloren. Im weiteren Verlauf der Seegefechte am Eingang des Kanals, deren Beginn im Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom 1». Mai gemeldet wurde, versenkte «in deut sches Torpedoboot ein britisches Schnellboot durch Rammstoß. Mn zweites britisches Schnellboot ging im Kampf mit Räum booten unter. Einzelne britische Bomber führten am gestrigen Tage im Schutze der Wolken einen wirkungslosen Storangriff auf west deutsches Gebiet durch. Hauptmann Marienfeld, Bataillonskommandeur in einem Infanterie-Regiment, und Leutnant Reimann, Kom- panieführer im gleichen Regiment, haben sich bei den Durch bruchkämpfen auf der Halbinsel Kertsch durch besondere Tap ferkeit ausgezeichnet. Bei den gleichen Kämpfen hat das Pionierbataillon 17» allein am 8. Mai trotz stärksten feindlichen Feuers über 16 6W feindliche Minen beseitigt. Die 5. Kompanie des Infanterie- Regiments 4»« und ein ein Zug der 2. Kompanie des Pionier bataillons 46 haben mit Teilen des SturmvootkommandoS A>2 trotz schweren Seegangs im feindlichen Feuer die Landung im Rücken der feindlichen Stellung erzwungen. Bei den Unterseeboot-Erfolgen im Atlantik zeichnet« sich das Boot des Fregattenkapitäns Wattenberg besonders aus. Oberleutnant O st ermann, Staffelkapitän in einem Jagd geschwader errang seinen Iva. Luftfieg. Der heutige Wehrmachtbericht Meder 21 Schiffe mit 113 M VM. versenk Vie Verfolgung -es geschlagenen Feinde» auf -er Halbinsel Kertsch wird unermüdlich forlgefeht — Der Hafen von Kertsch mit Bomben belegt — In 2'/s Wochen verloren die Sowjet» 74S Flugzeuge bei nur S2 eigenen Verlusten Au- dem Aüdrerhauptauartier, 14. Mai. Daö Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf der Halbinsel Kertsch wird die Verfolgung des ge schlagenen Feindes unermüdlich fortgesetzt. Der Hafen von Kertsch sowie Schiffsansammlungen in diese« Gewässern wur de» erfolgreich mit Bomben belegt. An mehreren Stellen derDonezfront befinden sich un sere Truppen in der Abwehr gegenüber dem Angriff starker von Panzer unterstützter Kräfte de- Gegners. I« nördlichen Frontabschnitt brachte» eigene Angriffs- Unternehmungen örtliche Erfolge. In Luftkampfen des ge- strige« Tages wurden an der Ostfront 84 sowjetische Flugzeug« abgeschossen, fünf eigene Flugzeuge werden vermißt. Finnische Luftftreitkräfte bekämpften mit guter Wirkung SchiffSziele an der «odla,Mündung. In der Zeit vom 26. April bis 1». Mai verloren die Sowjets 748 Flugzeuge, davon wurden K4» Flugzeuge in Luftkämpfen, 7» durch Flakartillerie abgeschossen, 76 durch verbände des Heeres vernichtet oder erbeutet, der Rest am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen an der Ostfront 82 eigene Flugzeuge verloren. Auf Malta erzielten deutsche Sturzkampfflugzeuge Bom- benvollireffer in Flugplatzanlagen und Flakstellungen. Bier bri- tische Flugzeuge wurden im Mittelmeerraum zum Absturz ge bracht. Im Nordatlantkk griffen deutsche Unterseeboote, wie durch Sondermeldung bekanntgegebe», einen Geleitzug der Englandfahrt an und ersenkten aus ihm in mehrtägigem, schwe rem, zähem Kampf neu« Schifffe mit »1 All» BRT. lieber drei Millionen BRT. Tankschiffsraum versenkt Berlin, 13. Mai. Die Verknappung der dem Feinde zur Verfügung stehenden Welt-Tankertonnaae nimmt weiterhin zu. Unter den durch die deutschen Unterseeboote nach den letzten beiden Sondermeldunaen des Oberkommandos der Wehrmacht versenkten Schiffen befindet sich wiederum eine Reihe von gro ßen Tankern. Eine Zusammenstellung über die seit dem ersten Auftreten deutscher Unterseeboote in nordamerikanischen Ge wässern eingetretenen Tankerverluste wurde zuletzt am 11. April ausgegeben. Bis zu diesem Tage waren seit Mitte Januar vor der USA.-Küste und in anderen Seegebicten des Atlantik 81 Tanker mti 642 710 BRT. versenkt. Vier Wochen später hatte sich diese Zahl auf 105 Tanker mit 854 100 BRT. erhöht. Diese Tankerverluste treffen die feindliche Versorgnug um so schwerer, als auch schon vor dem Eintritt der USA. in den Krieg in mehr als zweijährigem Seekrieg die feindliche oder dem Feind dienstbare Tankertonnage stark mitgenommen wurde. Die letzten Versenkungen bringen die feindlichen Tanker verluste dieses Krieges, die seit September 1S8S bis zum 16. S. 42 eintraten, auf insgesamt 3,1 Millionen BRT. Dieser Gesamt verlust der britischen, norbamerikanischen und dem Feinde nutz baren Tankertonnage nähert sich damit dem Gesamtbestand an Tankschiffen, den die USA. in Friedenszeiten besaßen. Abdurhaman und dem Angeklagten Pawlow kam es zu einem heftigen Zusammenstoß, weil der Verteidiger dem Bolschewisten glatte Lüge vorwarf. Pawlow und Kornilow seien in alle Wege keine Wissen schaftler, sondern nichts anderes als bolschewistische Agenten und An stifter von Anschlägen. Am 20. Mai wird der Staatsanwalt die An klagerede halten. Der irakische Ministerpräsident und der Großmufti von Palästina sind in Begleitung mehrerer Mitglieder ihres Stabes in Berlin ein getroffen. Ein niederländisches Handelsschiff von 4666 VRT., das zu Be ginn des Krieges mit den USA. von der amerikanischen Bundesschiff fahrtsbehörde mit Beschlag belegt worden war, wurde auf der Höhe der Ostküste der USA. von einem deutschen Unterseeboot durch Tor- pedovolltresfer versenkt. . Der italienische Verkehrsminister berichtete den Kamineraus- schüssen über die Lage der italienischen Verkehrsbetriebe. Die Staats bahn habe infolge des Krieges eine Mehrleistung zu bewältigen, die beträchtlich sei. Einige in den Vorjahren stillgelegte Eisenbahnlinien, deren Verkehr auf Kraftwagen übergegangen war, seien wieder in Betrieb. Die Gaswerke von Duenas Aires, die in englischen Händen sind, haben ihre Dividende gegenüber dem Borjahr um 40 Prozent kürzen müssen „wegen der Schwierigkeiten der Kohleneinfuhr nach Argen tinien". Daraus geht hervor, daß England die zugesagten Kohlen lieferungen infolge der Schlacht auf dem Atlantik nicht aushalten konnte. Stolzer Erfolg der ersten hausjammlung des Kriegs Hilfswerkes für das Deutsche Roke kreuz Fast 2» v. H. mehr als im Vorjahr. „Zum drittenmal rufe ich das deutsche Volk zum Kriegs hilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz auf. Die Erfüllung die ser Pflicht der Front gegenüber soll einen bescheidenen Aus druck des Dankes der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft au unsere Soldaten darstellen." Diesem Rufe des Führers ist die Heimat in unerschütterli chem Vertrauen freudig gefolgt. Bei der am 26. April durchgc- Edwin von Manteuffel war 1849 Adjutant des Preußischen Königs. Seine Mutter erkrankte schwer, er eilte an das Sterbe lager, aber die Mutter, noch mit dem letzten Hauch des rasch verrinnenden Lebens um die Zukunft des durch inneren Hader zerrissenen Vaterlandes bangend, überwand ihre Sehnsucht, den geliebten Sohn bis zuletzt bei sich zu haben, und sandte ihn nach kurzem Abschied wieder fort: „Du mußt zu deiner Pflicht zurückeilen. In dieser unruhigen Zeit gehörst du ganz dem König und dem Vaterland." Am 1. August zog der junge Leutnant Karl Liizmaun in den Feldzug. Während des Ausmarsches las er den Brief, den seine Mutter ihm zum Abschied geschrieben hatte. „Lieber Sohn! Es schmerzt mich. Dich vor Eurem Abmarsch nicht noch einmal in die Arme schließen zu können. Aber viel größer als dieser Kummer ist meine Freude, daß Du in diesen Krieg ziehen darfst. Und ich weiß, Du wirst Deine Mutter rich tig verstehen, wenn sie ihren Abschiedsgrutz in die Worte kleidet: Es ist nicht nötig, daß Du wiedcrkehrst, Wohl aber, daß Du Deine Schuldigkeit tust!" Bald nach seiner Ernennung zum Geucralfcldmarschall be suchte Mackensen seine alte Mutter in Gcuglcufclde. Die Neun undachtzigjährige erschien, als der Wagen vorfnhr, aufrecht und ehrfurchtgebietend in der Tür. Mackensen eilte zu ihr empor, und sie, die in langen Nächten um ihn gebangt hatte und nun in stolzer Freude seinen großen, ehrenvollen Ausstieg miterlcüte, vermochte nichts zu sagen bei diesem Wiedersehen, als mit der ganzen Inbrunst ihrer mütterlichen Seele „Mein liebes Kind!" zu flüstern... „Mein liebes Kind! — Ich habe cs von jener Stunde an nachklingen hören und höre cs heute noch, wenn ich im Geiste oder im Bilde in die treuen mütterlichen Äugen schone und des Segens gedenke, der von dieser Mutter auf mein Leben anSgc- ganaen ist!" Voll stolzer Erwartung und Zuversicht siud die Briefe der Mütter Boclckcs, Jmmelmanns, Richthofens. „Wir sind stolz darauf, daß unser Sohu sein Leben für Deutschland gab!" sagt <rrau Jmmelmann noch am Grabe des Sohnes. Und im Tage buch der, Mutter Richthofens lesen wir ehrfürchtig das heilige Bekenntnis einer deutschen Mutter: „Mein Junge ist tot — ich lebe . . . Und ich weiß, baß ich mich überwinden muß in mei nem Gram und Trost finden im Gedanken an das Ganze Hei lige, Ewige. . „Das sind die Mütter, die uns Helden schenkten!" sagt der Dichter. führten ersten Haussammlung des Kriegshilfswerkes für das Deutsche Rote Kreuz 1942 wurde ein vorläufiges Ergebnis von 42560 664,45 Reichsmark erzielt. Die gleiche Sammlung des vorjährigen Kriegshilfswerkes hatte ein Ergebnis von 35638634,99 Reichsmark. Die Zunahme beträgt somit 6922029,46 Reichsmark, das sind 19,42 v. H. Um eine Million versenkter Gold-Dollar Tokio, 14. Mai. Unweit des Südufcrs der Insel Schönau (Singapur) sind augenblicklich malaiische Taucher unter Aufsicht der japanischen Militärbehörden tätig, um einen Goldschatz zu heben. Als seinerzeit japanische Streitkräfte die Landung auf Schonan durchführten und sich zeigte, daß die Jnselfestung un haltbar war, versenkten die britischen Verwaltungsbehörden et wa zweihundert Meter von dem alten am Ufer gelegenen Post gebäude entfernt etwa eine Million Gold-Dollar. Die Arbeit der Taucher bildet augenblicklich die Sensation der Bevölkerung Schönaus, die zu Tausenden die Vorgänge als Zuschauer ver folgt. — Zwei Brüder trafen sich auf der Krim. Seit drei Jah ren hatten sich die Brüder Rudi und Walther Hentschel vou Beucha nicht wiedergeschen. Diese Freude sollte ihnen jetzt auf der Halbinsel Krim zuteil werden. Einige Stunden konnten sich die Brüder unterhalten, und einer konnte von zu Haus be richten, wo er kurz auf Urlaub geweilt hatte. — Mehr als 8i»0mal den Großvenediger bestiegen. In Ma trei am Großvenediger starb im Alter vou 84 Jahren der Se nior der Lsttirolcr Bergführer Tobias Trost. Er erlebte noch die Zeit, in der man mit Buckclkörben und Spornstäben auf die Dreitausender stieg. Hütten und Unterkünfte gab es damals in jener Gegend noch nicht, nur die Jäger kamen hinauf in die Berge. In den siebziger Jahren wurde zuerst die alte Prager- Hütte errichtet; Proviant für mehrere Tage wurde im Buckel korb mitgenommen. In jener Zeit entstand der Beruf des Berg führers. Trost hat 807mal den 3660 Meter hohen Großvenediger in den Hohen Tauern erstiegen. Ein merkwürdiges Häuschen Zinnwald. In Zinnwald befindet sich hart an der ehema ligen Grenze ein Häuschen, das insofern Beachtung verdient, als es vor über 200 Jahren von Böhmisch-Zinnwalo über die Grenze nach Sachsen hinübcrgcschobcn worden ist. Hierüber ist folgendes bekannt: In Zinnwald hatten sich mehrere evan gelische Bergmannsfamilicn noch 100 Jahre nach der Auswei sung aller Protestanten aus Böhmen erhalten. Wahrscheinlich wurde ein Auge zngcdrückt, um nicht, wie es in Klostergrab ge schehen ist, den ganzen Bergbau iu Zinnwald lahm zu legen. Im Jahre 1726 wurden nun die Leute durch die Mariaschemer Jesuiten doch dahin gebracht, auszuwandern nnd jenseits der Grenze durch Gründung der Orte Gottcsgctrcu nnd Ncugcor- gcnfeld sich ein neues Heim zu schaffen. Einem der Bergleute wurde es aber doch zu schwer, sich von seiner Hütte zu trennen, nnd da diese hart an der Grenze stand und aus Holz erbaut war, so hals er sich damit, daß er eines Tages das Anwesen mit Hilfe seiner Nachbarn über die Grenze hinüber schob. Der merkwürdige Vorgang wurde durch eine Inschrift an der Stnbendeckc fcstqchaltcu: Ich bin nun auf Sachsens Böden, gottlob, weil mich mein Wirt ans Böhmen hcrübcrschob. Leider ist diese Inschrift iu späterer Zeit übertüncht worden. Dresden. Ein Jagdwagcn sucht seinen Besitzer. Vor etwa Jahresfrist wurde von zwei unbekannten Männern bei einem Dresdner Stellmachermcistcr ein vierrädriger Jagdwa gcn, dunkelgrün lackiert, auf Federn gebaut, mit vier Polster sitzen aus braunem Leder, am Bocke zwei Einstecklamven, mit Gabel und Deichsel, zwei Pferdegeschirren und zwei Peitschen zur Aufbewahrung gegeben nnd nicht wieder abgeholt. Nun mehr wird der Eigentümer gesucht. Vas heutige Llatt umfaß« v Setten. Druck und Verlag: Friedrich May, Bischofswerda; Fernruf 444 und 445; Postscheck Dresden 1521. VcrlagSleitcr: Joliaunes Brahms; Hauptschrift leiter i V.: Georg Schwarz; Stellv.: NIfrcdMöckel, sämtlich in Bischofswerda Der Sächsische Erzähler erscheint werktäglich. Bezugspreis: durch Boten frei Haus halbmonatlich 1,1l> NM.; bei Abholung in der Geschäftsstelle wöchent lich 45 Rpf.; Einzel-Nr. 10 Rpf. Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt Betriebsstörung usw. kein Ersatzanspruch. Gültige LlnzcigcnpreiSliste: Nr.
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