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Der sächsische Erzähler : 03.02.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194202039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19420203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19420203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-02
- Tag 1942-02-03
-
Monat
1942-02
-
Jahr
1942
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 03.02.1942
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irup! legten die Hühner keine sie sich wiedei Wenn der trachtet, so w Wetter; denn „wenn zu es nm" an Lic, weit; ist es aber kla Bauernversammlung in Bischofswerda / LULANüL»« Mr den Bezirk Bischofswerda da» Reichsnährstandes fand «leinprgrabei Göda, von der Kreisbauernschaft Bautzen, über gestern nachmittag im Sonnensaal eine gutbesuchte Bersamm- die Elektrifizierung der Landttürtschaft, die wesentlich auSge- luug statt. Rach Begrüßung-Worten KS Äqirksbauernfüh- bautwerdensoll, ferner über die Fragen der Verwendung von nrs L i«tzs ch/^emitz-Tyuuntz, behandelte Landwirtschaftsrat Rohöl,Treibstoff und Schmieröl sowie über die Versorgung Dr. Paul von der Kreisbauernschaft Bautzen die neuen Pro« von Düngemitteln. Tmlüntz, VehandÄte Landwirtschatti siSbauernschaftBautzen dieneuen P _»scklacht gestellt sind. Ein- ber die Ergebnisse der vorigen Emey- Bischofswerda an Land von interessan- ch In der Milchleistung hält der Be. je Hektar die Spitze. DgS sei eine — m nicht mehr Futter erzeugt ist als >. Die Äilchleistung ist etwa SO Prozent höKr als in Kreisbezirken. Nicht an der Spitze steht iyi Bezirk ingt der Zwischenfruchtanbau. Er betrug hier 12 Pro- Einhchitich« OualttSlrkoulrolle -er IriEnUch Im Hinblick auf di« erschwerten Erzeugung»- und Traneparwer- biiltnisse sowie auf di« Beschränkung de» Voluntlchbezug, auf «inen bestimmten Persvnenkreis ist eine laufend« Ueberwachung der Ttink- milchaualität heute besonder» wichtig, damit der Verbraucher nur Mit einer in jeder Beziehung einwandfreien Ware beliefert wird. Die Milchnachorüfungen wurden bisher in den einzelnen Mtlchwirt- schäftsgebieten unterschkedlich gehandhabt. Außerdem war die ent rahmt« Frischmilch bet den Prllfungsvorschriften noch nicht berück sichtigt. Zur Vereinheitlichung der UeberwachungsmaßNahmen hat die Hauptoereiuigung der deutschen Milch- und Fettwirtschaft sämt liche Trinkmilchbetriebe zur Teilnahme an den regelmäßigen Prü fungen verpflichtet, die in bestimmten Zeitabständen stattfinden. Ferner werden die Betriebe verpflichtet, täglich durch eigene Unter suchungen die wichtigsten Qualitätsprüfungen anzustellen und über die Ergebnisse laufend Buch zu führen. Scklachtschwein« für Selbstversorger. Der Reichsnähr stand, Lanbesbauernschaft Sachsen, macht darauf aufmerksam, daß Selbstversorger der Gruppen B und C, also nichtlandwirt- schüftliche Selbstversorger, Schlachtschweine mit einem höheren Lebendgewicht als 60 Kg. nicht mehr aufkaufen dürfen, da Tie re dieser Gewichtsklasse nur an auskaufsberechtigte Händler, an' Schlachthöfe und Marktgemeinschaften abgegeben werden sol len. Auch werden für diese Schweine kerne Schlachtgenehrpi- gungen erteilt. Außerdem ist der Aufkauf von Hausschlach tunässchweinen Lurch Selbstversorger der Gruppe B und C verboten. . Zuschläge für Schlachtfchweine. Für die Schweine der jenigen Schlachtwertklassen, für die bisher der Zuschlag bei Slbnahme auf den Märkten oder den Verteilunasstellen gezahlt worden ist, wird der Zuschlag noch bis einschließlich 7. Februar 1942 in der bisherigen Hohe gezahlt. - Verdunkeln von Dienstag 1SL7 bl« Mittwoch S,10 Ahr Der Anonymus, -ie Giftpflanze irn Volk Die Giftpslamzen der anonymen Briefschreiber sind erfreu licherweise seltener geworden. Soweit noch hin und wieder ein solches verächtliches Gewächs irgendwo im Dunkeln wuchert, Witt» eS auch noch auSgemeiqt werden. Denn wahrhafte Volks gemeinschaft kann nicht dulden, daß dunkle, feige Gestalten, er» Üärmliche Byleumder, hinterhältige Charaktere Gerüchte aüf dem Wege über unterschrtftlose Briefe auSstreuen oder Volks genossen verdächtigen, verleumden und mitunter gar zur Ver zweiflung bringen. Wer irgend etwas nicht in Ordnung weiß, hat oaS Recht «nd die Pflicht, bei Partei- und Behördendienst- stellen mit seinem Namen darauf hinzuweisen, sofern eS sich nicht um kleinliche Dinge unbeachtlicher Art handelt. Wer aber zu feige ist, mit seinem Namen für das, was er zu sagen hat, einzustehen, ist schlimmer als der, dessen angebliche oder wirk liche Verfehlung er mit seinem anonymen Schreiben irgend wem „zur Kenntnis" bringen will. Er ist mit einem Wort ein Feigling, eine Giftpflanze, der man ja auch äußerlich nicht an- stehr, lmß sie schädlich rst. Die Volksgemeinscmrft wird daher insgesamt bemüht sein, solche Giftpflanzen auszurotten. Und die feigen unbenamsten Briefeschreiber mögen auch wissen, daß es früher oder später immer gelingen wird, sie ausfindig zu machen und zur Verantwortung zu ziehen. Meist stellt sich dann das anonym Gesagte als gemeine Verdächtigung oder Verleumdung oder als Erdichtung von Zufälligkeiten heraus, und die Strafe^ für den Briesschreiver wird dann sehr hatt aus» fallen. Wir haben es nicht nötig, namenlos zu schreiben. Offen,- ehrlich und aufrecht zu sein, ist ganzer Charaktere Art. Wep seinc Volksgenossen aus andere Weise, zu verdächtigen sucht, steht außerHrlV der Volksgemeinschaft. —* Deutsches JuugvoÜ. Heute 19.40 Uhr treten die Jung züge 1 und 2 beider Fähnlein sowie sämtliche Führer^ uyd Stellvertreter zu einem Vortrag eines SS.-Unterfmrmfuhrers vor der „Goldnen Sonne" an. * Gesunde Nerve«. Am harmonischen Zusammenspiel aller Körperfunktionen, am Verhalten des Einzelnen zur Mit welt, an seiner Leistung in der Volksgemeinschaft, an seiner Gesundheit, ist daS Leimmgsvermögen des Nervensystems maß geblich beteiligt. Sieger im Lebenskämpfe ist, wer die besseren Nerven hat. Naturgemäße Lebensführung, Beherrschung der natürlichen Heilfaktoren wessen den Weg zur Kräftigung des Nervenapparates. Der Deutsche Bolksgesundheitsbund mit sei nen eingealiederten Verbänden: Prießnitz, Kneipp, Homöovatbie und Biochemie, angeschlossen an das Hauptamt für Volks gesundheit, ist vom ReichSgesundbeitsfiihrer beauftragt. daS Wissen um die naturgemäße Lebensführung allen Volksgenossen zugänglich zu machen. Im Rahmen dieser Aktton findet am Aus Bischofswerda und Umgegend Bischofswerda, «. Februar: Das Gestcht-eS Februar 1V4L Alte Kalender lieben,es durch ein« Schmuckleiste über jeoem MonatSVlatt daS Gesicht deS NamentragerS durch einige bezeichnende Striche herauszustellen. Beim Februar sind die Kaleiuiermacher Über seinen tollen Charakter, über Maskerade« üyd Narrenfreiheit so weitgehend einig, daß man geneigt^wäre, allsolche Einmütigkeit der übrigen Welt al» Muster hinzustellen. Mt derartigem Gaukeltand vermag nun allerdings heutzutage der nichts anzufangen, dem e» eine liebe Gewohnheit wurde, unserem Monaten der Heimat ein wohlgemeintes Wort mit auf den Weg zu geben. Fastnachtstreiben im dritten Kriegs- februar, größere Gegensätze wären kaum zu denken! Gewiß, weder wir in der Heimat noch unsere Frontsoldaten neigen ir gendwie zu kopfhängerischer Sauertöpsischkeit. Doch erschiene MS obige Tändeltt wie ein Schlag inS Gesicht der Zeit. Woll ten wir daS Bild dieses Februar zeichnen, so blickt eS uns ernst, doch entschlossen und yosfnungsfest an. Draußen in der Natur stellt er uns mitten in daS letzte Warten hinein, das vor dem kommenden Umbruch ausgebreitet liegt. Die Zeit des Sammelns und deS Bereitstellens von Kräften unter der Ober fläche geht ihrem Ende zu. Wenn auch die Ruhe im Kriegs geschehen nicht ganz der Winterruhe in der Natur enttprach, so scheint doch das Bereitstellen für daS Zeitgeschehen recht gut in daS Bild des heurigen Februar zu passen. Auf waS war das Tun und Denken des Schaffenden daheim, des KriegerS an der Front anders gerichtet als auf Bereitschaft für kommendes Freitag, 6. Kbr^ ein Vortrag im „Deutschen Krug" statt, der weiteste Beachtung verdient. —* Spare Strom im Haushalt! Strom ist wichtiges Volks gut. Auch im Haushalt muß er deshalb sparsam verwandt werden. Licht m unbenutzten Räumen ist Stromverschwen dung. Das Rundfunkgerät soll nur dann spielen, wenn die Sendungen wirklich abaehört werden. Elektrische Heizöfen soll ten keinesfalls in den Vormittagsstunden benutzt werden und in der Zeit von 6L0 bis S Uhr geht der Bedarf der kriegswich tigen Industrie der Verwendung von Elektrogeräten im Haus- halt vor. Mit allen Elektrogeräten muß pfleglich umgegangen werden. —* Schutz ber Schwangeren beim Notdienst. Durch einen Erlaß des/ReichsinnenministerS ist der Schutz der Schwangeren beim Notdienst weiter ausgebaut worden. So wirb bestimmt, daß auch vor dem sechsten Monat der Schwangerschaft Schwan gere nur mit ihrer Zustimmung zum Notdienst herangezogen werhe^dürfen. ^Atach dem sechsten Monat ist die Heranziehung —* PreiseeaeluNg Nir Putzmacher. Durch eine Anordnung deS ReichSkoMMssars für die Preisbildung wird fiir Las Putz- macherhayLwerk eine MeiSregelung. getroffen. Die Lem Hand werk. angeschlossenen Betrieb« haben den höchst zulässigen Ver kaufspreis Mr Damen- und Kinderkopfbekleidung und daS höch ste zulässige Entgelt für Umarbeiten und Ausbessern nach be- sonbettn Richtlinien zu bilden, -je vom Preiskommiffar durch Mitteilung an den Reichsstand des Deutschen Handwerks erlas sen werden. Handwerkern, die auf Grund ihrer Geschäftslage find ihres Umsatzes mit niedrigeren Preisen auskommen kön nen, kann Lie- Einhaltung dieser niederen Preise zur Pflicht gemächt werhen —* Wenn's zu Lichtmeß .. . Wenn auch der wirkliche Frühling noch fern ist, so gilt für das Landvolk der Tag Mariä Lichtmeß (2. Februar) Loch schon als der allererste Frühlings beginn. Im Hühnerstall regt sich neues Leben; seit November ' ' " 7-ühner keine Eier mehr, von Lichtmeß an bequemen der zur Ausübung ihres pflichtgemäßen Geschäfts. Landüiann auch Lichtmeß als Frühlingsbeginn be- Wünscht er doch gerade an diesem Tage kein Schön- .. ..... „u Lichtmeß die Sonne scheint, so friert »ch vierzig Täge". Eine andere Bauernregel lautet: „Wenn's ichtmeß stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr rst es aber klar und hell, kommt der Lenz noch nicht fo schnell." LMmeß ist der Tag, att dem man schon wiÄer «ne Stunde länger den Sonnenschein „messen" kann, DaS mittel hochdeutsche Wort „MGzen" hat auch den Sinn von dichten, verkündigen, Lichtmesse kann also sehr Wohl „Lichtverkundi- gung" sein. ) Appell der Politischen Letter. Die.Orts- P. hielt am 30. Jan. 20 Uhr im würdig ge- _on RöNtzsch' Gasthof einen Appell der Poli- tsschen Leiter ab anläßlich des Gedenkens des Tages der Macht übernahme iM Jahre 1933. Ortsgruppenleiter Bertr. i. Kr. Löpelt eröffnete nach einem der Feierstunde angepaßten Führerwort den Appell. Seine Grüße galten im besonderen den auf Heimaturlaub weilenden Ortsgruppenleiter H. Mühle und Pg. Rudolf Gebauer.' Das Gedächtnis der im Kampfe me- gen den Bolschewismus gefallenen Kameraden würde im stillen Gedenken mit Erheben von den Plätzen geehrt, wobei bei ge dämpftem Spiel das Lied vom guten Kameraden erklang. Stell vertretender Schulungsleiter Arno Men de gab einen . Rück blick sowie Ausblick auf die ZukMst. . . . Schmölln. Feierstunde der Ortsgruppe der NSDAP. Um Freitagabend, fand aus Anlaß der 9. Wiederkehr Les Tages der Machtergreifung in der Schule eine Feierstunde statt. Nach Fahneneinmarsch, Begrüßung und Dorspruch wurde die Ge fallenenehrung durch den Ortsgruppenleiter Kulesch vorge nommen, der sich einige Lieder, von BDM. und HI. gesungen, aitschlossen. Dcktauf würde im Gemeinschaftsempfang die große Rede unseres geliebten Führers gehört. Gaüßig. Alte Bo-enfunde. In der Mauer des Hauses Fahland in Schwarznaußlitz wurden beim früheren Umbau drei kleine, hartgebralMte Saloentöpfchen mit verkrustetem Inhalt gefunden und eiugeliefert.. Nach Brand und Ton sind die klei nen Gefäße nicht älter als 100 Jahre. Es ist möglich, daß es sich noch um em Hausopfer handelt. Der Fund bestand ur sprünglich aus fünf Gefäßen. ...» Rückersdorf. Bon der Strohpresse zerquetscht. Ein be dauerliches Unglück mit tödlichem Ausgang ereignete sich hier am Sonnabendvormittag. Ortsbauernführer Hugo Stein brecher wollte an - der im Gange befindlichen Strohpresse einen Fehler beheben und kroch unter die Maschine. Dabei ist er wahrscheinlich zu nahe an den Zubringer gekommen, der den Kopf erfaßte, gegen die Achse quetschte und dadurch den sofor tigen Tod herbefführte. Der so jäh aus dem Leben geschiedene bleme, die der Erz« ugung-schlack tgej leitend berichtete.er über die Ergebnisse ber gungSschlackt im Lm staMMen ! zirk mit 1235 KÜograi anoerswo. Dre Mucyi anderen l" zey^es ses der Durchschnitt von 16 Prozent an-ustreben. "In der Schweineerzeugung erreicht der Bezirk auch nicht den Durch schnitt im Kreis. Das kommt Wohl daher, daß durch die guten VerkehrSverbiüdungen ein großer Absatz an Speisekartoffeln be- steht- Je größer im einzelnen Falle der Betrieb ist, desto grö ßer ist seine Matktle stuna an Getreide. Im Getreideanbau sollen 600 Kilogramm pro Hektar erreicht werden. Die Futter grundlage für Ke Viehbestände unserer Betriebe mutz etwa SO Ar je Stück Großvieh betragen. Diese Fläche gliedert sich dann in 27 Ar Grünland, 15 Ar Feldfutter und 6 Ar Rüben. Nicht berücksichtigt sind dabei die bei unS im Kreis Bautzen vor handenen IS Ar^ Zwischenfruchtfläche. Die Futterflächen dür fen nicht vergrößert werden, sondern müssen besser auSgenützt und zu höheren Leistungen gebracht werben als bis her. AuSzudehnett ist der Raps-, Rübsen-, Flachs- und Mohnanbau zur Gewinnung von Kraftfutter und gleichzeitig von Oel und Fett. AuS Mohn werden SO Prozent reines Oe! gewonnen. Der Raps verbessert den Boden. Auch der Feld gemüseanbau soll in steigendem Maße versucht werden; es gibt da viele Arten, die man je nach Boden anbauen kann. Dem Frühkartoffelanbau ist auch besondere- Augenmerk zu schenken. Es müsse versucht werden, damit Ende Juni, Anfang Juli auf den Markt zu kqmmen. DaS Borkelmen ist unbedingt durch- züflihren. Ende Man bis Mitte April müßten die Frühkar toffeln gelegt sein. ES hangt aber natürlich von der Witte rung ab. Im Anschluß an die aufklärenden Ausführungen von Dr. Pam, die manchen Fingerzeig gaben, sprach BauerZ ieschan g, Bezirk ograrnm sie mit nicht mehr anderen l .... .. naturbedingt der Zwischenfruchtanbau. Er Se zeyt. eS sei der Durchschnitt von 16 Prozent mi sein lassen wollen. ES wird Herbst. Wenn ich in der Frühe aufwache, ist daS Viereck meines Fensters von einer milchigen Helle erfüllt ... Rebel. ES ist eine zerteilende Kraft in ihm. Ich wende Meine Aufmerksamkeit den Dingen zu, die zunächst um mich und für mich find. ES ist hier und dort etwas beschädigt, was gerichtet werden muß: Ich lasse eine elektrische Pumpanlage machen. Christine braucht nun nicht mehr daS Wasser zu tragen, ob wohl sie behauptet, daß so WaS ein unnötiges Geld kostet und sie noch in den besten Jahren sei. „Ja, ja, Christine. versichere ich lächelnd, „daS bezweifle ich absolut nicht, aber man geht eben doch mit der Zeit. Du wirstssehen, wie angenehm es ist." Manchmal fahre ich gegen Abend die Pappelallee hinunter, und Hermann öffnet mir freudig daS Tor. „Der Herr Baron Clement und der Herr Baron Konrad sind noch auf dem Felde." „Wo?" „Beim Wegkreuz gegen Euerbach, wo die Weiden anfan gen, links vom Back." Da fahre ich den Wagen in die Garage und gehe den Waldweg nach Euerbach, den ich so gut kenne. Von weitem winken Konrad und Clement mir zu und Konrad hastet einen Feldrain herunter und ist der erste bei mir. „DaS ist schön, Ekkhardt daß du da bist!" Dann gehen wir zu dritt zum Schloß, und der Abend ist gemütlich, erfüllt von allerlei interessanten Gesprächen. In solchen Stunden bin ich versucht, meinen BLrns ganz und vollständig an den Nagel zu hängen, da er mich in Per- ÄerTurru von^Merk Roma» von 2^. von Sageutzofru Urtebrr-eiechteschutzl Drrt-Qvelleri-Derlaa. twwgebrück (Be». Dreed«) (18. ^ornek-uno.» (Nackvnw verbalen.) Er ist so lieb erfreut, so wqrm intereffiert an allem. Him mel, ich bin machtloser als je! Ich btn wieder der Meinung, daß nicht er eS ist, well der Verdacht lächerlich und absurd ist, wenn man ihn kennt. Karl Steinhuber. der Name häm mert sich in meine Stirn ein. Es ist keme Frage. Wenn e» ein Mord war, ist Karl Steinhuber der Mörder, und ich sage in Fortsetzung meiner Gedanken laut: „ES ist unverzeihlich, daß man die Leichen nicht obduziert hat. Dabei sehe ich im Spiegel — wir gehen gerade durch mein Ankleidezimmer. — sehr Gesicht. ES ist bestürzt und voll erschrockener Teilnahme um mich. . /„ES bewegt dich noch immer?" sagt er leise. .„Ich verstehe es. ES wäre besser gewesen, man Hütte eS getän .. - besser für unS beide." An diesem Abend ist eS. ES liegt Mondschein sachte im Zimmer: aerade so, daß die Gesichter All sind und alles andere schattenhaft verwischt ist. Da spreche ich zu ihm von Herta. Ich habe sonst kttnen Menschen, mit dem ich über Herta und meine Liebe zu ihr reden kann. Er versteht Liebe ... er. ja er versteht sie. Während ich ihm alles sage und mich iU Vertrau«: aus gebe, Deht Mißtrauen in meiner Seele. Ich beachte eS nicht, eS soll schweigen! Er hort mir zu und sagt dann zögernd: „Warum Haven wir so gar keine Voraussicht? Wir sehen nicht in das andere Zimmer, wenn eine Tür es aLschließt, und nicht in die nächste Wnute. Hätte ich sie doch damals noch in den Turm begleitet! Hätte ich sie nicht vor der Tür verlassen! Man hätte gewMt.. ." Ich Mlterbreche ibn. Etwas ärgert mich daran, und so sage sich scharf: „Ja, vielleicht — vielleicht auch nicht. Doktor Kerbbauer hat Herzlähmung erkannt. Dagegen läßt sich nicht- machen." Er sieht «sich vorwurfsvoll an. „Sag' mir grab' heraus, watz du denkst!" Ich lache auf, beuge mich vor und fasse seine Hand. „DaS darf nmn von einem Detektiv nie verlangen, lieber Konrad. Daran «mßt du dich gewöhnen, daß ich von allen Menschen Schlechte- denke ... daS gehört zum Beruf. Beziehe eS nicht auf dich!" Ich lasse seine Hand los, deren Druck er warm er widertest, steh« auf und schalte daS Licht ein. suchung gebracht hat, einen vorzüglichen Menschen und meinen besten Freund mit einer so fürchterlichen Anklage zu belasten. Christine fragt mich etwas, und ich höre nur mit halbem Ohr hin. „Wie? Ich habe dich nicht verstärken." Ob sie den.Uhrmacher bestellen soll, damit er die Uhr auf der Kömmode wieder in Gang bringt. Sie ginge in die Stadt. „Ja, k«stell' -den UhrmaAr!" ' . „Um 5 Uhr bin ich wieder da!" Ich nicke. Die Rachmittagssonne steht schräg vor dem Fen ster und spinnt dünne, goldene Fäden quer durch das Zimmer. Ich sehe auf die Stockuhr. Dreiviertel drei. Dann greife ich nach der Zeitung, die neben mir auf dem Diwan liegt.. Plötzlich läutet das Telephon. „Was ist denn wieder!", frage ich gereizt und erhebe mich widerwillig mit einem un- Ich stehe am Schreibtisch und halte die Muschel ans Ohr, ES reißt mich vornüber, und ich greife mit der Rechten in eine gläserne Aschenschal«,, die umfliegt. Ich kenne die Stimme, sie ist rauh,.zerrisst«, zerpflückt, und doch kenne ich sie: sic gehört dem alten Frehschlag. Dann schreie ich etwas in den Apparat hinein, lasse den Trichter fallen, simrze auS dem Zimmer, ohne Hut, im Haus rock, wie ich bin. . In der nächsten Minute bm ich auf dem Motorrad. Ich weiß nichts mehr. Alles ist zu einem farbig getupften Bank geworden: Bäume, Firmenschilder, Menschen, Auslagen und Wagen. Das große, eiserne Gittertor ist weit offen. Ich fahre durch. Ich sehe, wie Konrad mir entgegenstürzt, stoppe und springe ab. Meine Zähne haben sich in die Unterlippe festgebisspn, vielleicht durch die Erschütterungen der tollen Fahrt ... was weiß ich. » Ich starre ihm wortlos in daS Gesicht. Er taumelt und fällt mir an die Schulter. „Entsetzlich!", m»mmät er. Ich richte ihn auf und schiebe ihn von mir. „Wo ist er?" Er deutet stumm gegen den Turm. „Komm mit!', befehle ich. Er läuft neben mir her. Der Turm ist weit offen. Neber di« Sandsteinstufen rinnt ein Keiner Blutsaden herunter und färbt ein paar dünne Graser. Ich sehe fo scharf, wie ich nie gesehen habe. Auf dem Bö den, mit oey Füßen gegen daS Fenster, dessen aufgerissener Laden halb aus der einen Angel hängt, liegt Clement. Blut ist um ihn herum. Der Hals sist rechtsseitig aufgerissen. Ein Gewehr liegt neben ihm, mit der Mündung über der Achsel höhle, mit ver Richtung gegen die Schlagader. (Forts, folgt.) Er scheint sich mit dieser Erklärung abgefunden zp hqben, und der Abend verlauft ganz harmonisch und bringt uns ein ander seelisch so nahe wie noch nie. Da eS spät geworden ist, bringe ich ihn in meinem Wagen bis an die Pappelallee. „Hast du den Schlüssel zum Tor„ oder müßt du läuten?" „Ich . habe den Schlüssel." „Grüße Element, und Clara meine Empfehlung!" Ar nickt und steigt auS. Der Mond beleuchtet sein Gesicht mit seinem großen Frieden. Ich wende und Lenke: Ich werde die Nachforschungen über Karl Steinhuber fortsetzen und je nach dem Ergebnis die Gendarmette verständige«. * * * Es sind acht Tage vergangen. Manchmal denke ick, daß ich alles geträumt habe. Dsie Ermittlungen üb« Karl Stein-
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