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Der Sächsische Erzähler sein. de» « Domrersta-, de» 20 November 1S4i ^^"7 «etblatt A« R»»n»er 272 Liebe Mutter ... Erzählung von Walter Michel Die Kompanie kam nur langsam vorwärts. Bald wurde sie durch Leuchtkugeln aufgehalten, Aald durch Verwundete, die zu- rückgetragen wurden. Fünf Tage Und fünf Nächte hatten wir, auf dem Hartmannsweilerkopf liegend, die Kuppe des Berges im Pausenlosen Granatfeuer tanzen sehen. Ewigkeiten schien eS uns. Nun hatten Kameraden uns wieder einmal abgelost, wir durften wieder zurückkehren ins Leben. Aus den deutschen Artilleriestellungen um Jungholz, Berr- weiler und dem nahen Lehwald, dröhnten von Zeit zu Zeit noch flammenspeiende Abschüsse. Aber bald ebbte da- dumpfe Pum pern auch dort ab. „Ob in KeßlerS Garten schon die Maikäfer summen?" hörte ich Kamerad Hellwig sagen. Er war ein sonderbarer Mensch, mitten im Gefecht konnte er eine Feldblume streicheln, und Beet hoven lebte in feinem tapferen Soldatenherzen. Vor Ollweiler gab es langen Aufenthalt. Eine Lage Gra naten war in eine fahrende Münitionskolonne geschlagen. Da zwischen saß ein verwundeter Artillerist, der die Feldmütze in den Händen knetete, und nach seinen Pferden schrie. „Erst will ich mich von ihnen verabschieden, bevor ich nach hinten komme", rief er immer wieder. „Wie willst du sie herausfinden, fetzt in der Nacht!" brumm ten einige Sanitäter. „Dreißig Stück hat man. da vorn zusäm- menaetrieben, und von einer Feldbäckerei sind auch noch einige dabei. Latz dich also fortschaffen, Kamerad!" i Das Knarren der kleinen Gartenpforte ritz uns aus un serer Versunkenheit. Und als wir aufblickten, sahen wir unsere Quartieraeberin auf uns zukommen. Mit etwas zur Seite ge neigtem Kopf, wie es ihre Gewohnheit war, trat sie vor Hellwig hin, zog einen Bries unter der blauen Schürze hervor und sagte: .Lesen Sie mir diesen Brief vor. Sie wissen, meine Augen . . . Ich möchte hören, was in dem Brief steht." Hellwig nahm den Brief, stellte sich mit dem Rücken gegen das einfallende Mondlicht, überflog die Zeilen mit den Augen, war verwundert und sagte: „Aber den kenne ich ja schon, Mutter Keßler. Den habe ich ihnen doch schon beim letzten Hiersein vor gelesen. Nicht wahr, er ist von Ihrem Sohn, der an der Ostfront steht. Schreibt er nicht: Meine liebe Mutter, ich bin gesund und es geht mir gut. ,. Schreibt er nicht: Meine liebe Mut ter, wir schlagen uns tapfer . . . Schreibt er nicht: Meine liebe Mutter, wenn alles gut geht, komme ich bald heim zu dir . ..?" Hellwig lächelte. „Wollen Sie es denn immer wieder hören.. In die Mundwinkel der gütigen Frau stahl sich ein verstohle ne- Aufzucken. ,,Wie sollte ich nicht", sagte sie glücklich und schob sich verschämt ein paar graue Haarsträhnen aus der Stirn. „Wie sollte ich es nicht gern hören! Wo er doch immer wieder schreibt: Meine liebe Mutter." Sie faltete den zerlesenen Brief zusammen und ging aus dem Garten Wir aber schlichen unS wortlos zu unserm Strohlager hin, zündeten die Kerzen an, hockten uns nieder und schrieben heim. Alle. Denn all? acht waren wir nur noch ein einziges, von Gedanken'an die eigene Mutter erfülltes Herz, das ihr m Dank barkeit entgegenschlug. allgemeine,, Vertrag»-» trat. Alle «eriLp, liefen, verlängerten di» Wh den allgem WU Nach der neuen Verordnung, wird das in Zukunft ander» in die Verjährung nach den allgemeinen Vorschriften — iber 1941 oder spä- ist um die erwähn- ««itzrvngSprSstdent zu DreSben-Bautzen darimfhtn, daß in seinem Neaierungsbezrrk am 1. April' 1942 Berwaltungslehr- finge für die gehobene (RegierungSinspektor-)Laufbahn- einge stellt werden. —* Abgabe der eisernen Gparerkläruug bi» 2». November. Gehaltsempfänger, die ihre MonatSb^üge nachträglich er halten, können schort von ihrem Novembers eh alt eisern sparen. Sie müssen dann ihre eiserne Sparerklärung spa testen- am 29. November an ihren Arbeitgeber abgeben. —* 8». Geburtstag. Frau Anna Weickert geb. Kletzsch, Kamenzer Straße wohnhaft, begeht morgen am 21. November ihren 80. Geburtstag. Frau Weickert ist eine Tochter des Grün ders der Firma Mantel-KlHsch. Möge der Jubilarin noch ein gesegneter Lebensabend Veschieden sein. —* Daß Konzert blinder Künstler (Konzertaemeinschast blinder Künstler Mtieldeutschlands) gestern abend im Sonnen saal erfreute sich eine- guten Besuches. ES ist immer ein er hebendes Gefühl, sich von der Kunst von Mitmenschen beschen ken zu lasten, die daS köstlichste vermissen: das Augenlicht. So Verdunkelt von Vounerslag 17.01 bl» Arellag 8H1 Uhr Staudegamtsnachrlchien von Bischofswerda vck» Standesamt Bischofswerda wurden in der Woche vom 10. bis IS. November beurkundet: Geburten: Rudolf Ludwig Wolf, «ine Tochter; Martin Lein» Metzner, Dresden, «in Sohn; Richard Paul Schmucker, zwtt Töchter. — Eheschließungen: Erich Sdcholf Otto Papp. Radeberg- mit Frida Gertrud Bischoff, BelmSborf. — Sterbe fälle: Iohamr Gottlieb Metasch, Rentenempfänger, 18SS geboren; Klara Wilhelmine Schurig, geb. Tronitz, 18SS geboren; Karl Rudolf Sieg fried Vaulisch, kauf«, Angestellter (Unteroffizier), ISIS geboren; eine Tot geburt. - ....... , r/Ls .luakellmitäimGea —L»^«ä^ieim><äüM mümea äi-eiekrig« VanmSrb« baden, um ckw aSUge 1ü-lu- Oermn «im ckw» weg ra ricbtiaer ^umuaung cker ver leiinmg ru geben. Oemm-V-Iampen grSllemr^anetSrd-a KMdamn Llekrrwirtmm-n-e. ,inä vinecdakiieber. Die Oemm-ir-l^nipeooVan/aioVol« t»ck «nck/aee/a» — «dt mekr »!» «lmlmal «viel Liebt vie «ine Oenuo-l^mp« « Ü/LuLLS, «, lVM/i/«» Volt. Vie Oemm-Vopp-kmaii-l macdt «len Lladl»«peo,incke«a8ch»eia8Ieotbeauaä»topbeavvllen. Uätereebleckl o SK/ldh-M-1.^88dl ikmM mnitmzikrlttr kostenlos und ohne ärztlich« Untrrjuchung auf Grund der Akten vom Gesundheitsamt ausgestellt. Ihr« Vorlegung erüb- rigt sich, wenn von den Verlobten «in Eheuntauglichkeitszeugni» öder «ine amtsärztliche Vejcheintgung üb« di« Untersuchung auf Eignung zur Eh« zweck» Erlangung b«s Ehestandsdarlehen» <EH««kgnungezeug- nts) betgebracht oder wenn di« ' — kung ohne Ausaedot aeichlosien gung muß von jedem Verlobten hsltsamte mündlich oder s ten dl« Grsundheitsämter und - . tragöoordruck« kostenlos vorrätig. Lies« sind zur Vermeidung von Verzögerungen persönlich genau auszusüllen und dem Gesundh«tt«amte twrsänlich «inzureichen od«r «inzusendrn. Die Cheunbedenklkchkeitsbe- schtiniguna wird jnn«rhalb 1Ü Tagen dem Antragsteller ausgehändigt oder auf verlangen zur Post gegeben. Li«g«n beim Gesundheitsamt Gründ» vor, die für da» Vorhandensein «kne» Ehehindernisses nach dem Eheg«sundh«it»-»l»tz sprech«», so erhält der verlobt« ein« schriftlich« Be stätigung über di« Versagung der Eheunbedintlichkeltsbescheinl- aung. In diesem Fall« kann «r beim Gesundheitsamt ekn Ehetauglich- keit»z«ugnie beantragen. » Dl« Ausstellung einer ltzeunbedenklichkeitobescheinigung ist dann Nicht erforderlich, wenn der Verlobt« «in« fremde Staaisangehörkgkeit beftlt. Während de» Kriege» und de» damit bedingten beson deren Einsatz«» brauchen oie Dehrmachtangehörigen und di« diesen liegt denn auch in den Vorträgen dieser Künstler ein beson dere» innige» Gepräge, da» von Seele zu Seele schwingt. So war e» auch gestern abend wieder. Die blinden Künstler Karl Otto (Tenor) und Walter Jentzsch (Klavier) brachten eine Reihe von Musikperlen von Mozart, Fr. Schubert, E. Grieg und A. Lortzina zu Gehör. Karl Otto verfügt über eine schöne hochtragende Lenorstimme, während sich da» Spiel von Walter Jentzsch durch perlende Flüssigkeit auSzeichnet. Die Opern sängerin Susanne Prüe, die hier im KonzertbesucherkreiS ebenfalls eine gute Bekannte ist, sang sich mit ihrem glocken hellen Sopran m di« Herren «r Zuhörer. Besonders anspre chend und stimmungsvoll gesungen wurden die Duette (Karl Otto und Susanne Prüe), von denen daS Duett aus LortzingS ^Zar und Zimmermann" wohl am besten gefiel. Helga WeiS- haupt war am Klavier eine feinsinnige Begleiterin. Alle Mitwirkenden wurden für ihre Kunstgaben durch herzlichen Beifall belohnt. —» Kleine Müh« — großer Vorteil. Es ist leider Tatsache, daß sich die Zusteller der Deutschen Reichspost noch immer mit allzuvielen — vornehmlich für Untermieter be stimmten — Postsendungen abmühen müssen, die unzu reichende Anschriften tragen, vor allem keinerlei An- äcchen über den Gebäudeteil, daS Stockwerk oder den Wohnungs- mhaber enthalten. Mit Recht fordert die Post erneut auf, die Anschriften sorgfältiger abzufassen, und mahnt die Untermieter, nicht länger mehr mit der Anbringung eines TSrschildeS an der Wohnung zu zögern. Es halte sich ein feder bor, wie er durch solche Unterlassungen immer wieder die Zustellung der Post erschwert und die Abgabe nicht nur der eigenen, sondern damit auch aller einwandfrei beanschristeten Sendungen durch zeitraubende Mehrarbeit verzögert. Frankenthal. Der fiir heute, Donnerstag, aygesetzte Mit- glieberappev ber NSDAP. ML aus. Neuer Termin wird noch vekanntgeaeben. Schmölln. Heimatschöahett in farbigen Bilder». Am Sonnabend hatte der Verein der Heimatfreunde Schmölln Stu dienrat Kau bisch aus Bautzen zu einem Vortrag mit Farb lichtbildern verpflichtet: 100 Lichtbilder umrahmten den Vor trag „Die Welt vor deiner Tür". Der Vortragende hat mit seiner Kamera eine Welt der Schönheit in unsrer nächster Nähe eingefanaen. Seine Bilder sind vollendete Kunst. Er führte zuerst.seine begeisterten Zuhörer und Zuschauer in die Welt des Gartens. Er deckte hier die wundersame Schönheit gerade der einfachsten Gartenblüher auf. Alle lernten in den Einzel- und Nahaufnahme^ diese Blumen erst kennen. Wer hat wohl ie geglaubt, daß der Löwenzahn ein so herrliches Gebilde ist. Daß Bautzen eine schöne Stadt ist, wußten wir alk, aber es war unS, als führte uns der Redner in eine völlig neu« Wun derwelt. Dann wanderten wir hinaus auf die Felder, an die Leiche (herrliche Teichrosenaufnahmen) und in unsere herrlichen heimischen Berge. Das Sandstemgebirge und unser Sudeten- Äus Bischofswerda und Umgegend Bischofswerda, SS. NatzewHer. Die Verjährung von Aor-erimgen Der Reich»mtntster der Justiz hat soeben eine, Verordnung iae Vorschriften über die VÄSHrung von alt (Verordnung zur Ergänzung dir Per- lN-KWZMK« mung dauerte an bi» zum Erlaß der a. die am S. Dezember 1939 in Kraft sten, die bei Kriegsausbruch bereits danach um 87 Tage. Die Forderungen, ; Vorschriften im bürgerlichen Gesetzbuch verjährt wären, verjährten z. B. erst am lNj ... Verjährung nach den allgenn iS «W-W« KLVK. n ten 87 Dis« nicht wehr. Die Förderungen au- den Geschäf ten de». tSglliÄn LWenS verjähren , jetzt also wieder — wie^vor Kriegsausbruch — am Ende de» zweiten Jahre» nach ihrer Ent stehung. Die im Jahre 1939 entstandenen Forderungen verjäh ren z.B. am 31. Dezember 1941, nicht erst am 28. Marz 1942. Line Sonderregelung gilt nur für Wehr- machtangehöriae und andere Personen, die durch di« Auswirkungen de- Kriege» an der Wahrnehmung ihrer . ' . ..I ^7. „..7 gegen Wehrmachtangehörige ist die mna weittrhin gehemmt. We die neue Verordnung be- endigt die Verjährung bei den Wehrmmhtangehöriaen » Monate nach der Beendigung be» Wehrverhältnisse». rmachtangebörigen und ihre Gläubiger haben also nach der Entlassung de» Soldaten noch sechs Monate Zeit, in denen sie den Eintrttt der Verjährung durch Klageerhebung verhin dern können. Zugunsten von Wehrmachtangehöriaen und anderen Perso- n«,, die durch di« Auswirkung des Kriege» an der Wahrneh- mung ihrer Rechte verhindert sind, find ;n Zukunft auch die Fristen gehemmt, innerhalb deren Zin-scheine und Dividenden scheine dem Aussteller zur Einlösung vorzulegen find. Ehestandsdarlehen» «kheekgnungszeug- Ehe wegen lebenrgefilhrlicher Erkran- wird. Di« UnbedenMchkeltrbescheint- «n bei seinem zuständigen Gesund- schrkstllch beantragt werden Hierzu Hal- d di« Standesbeamten entsprechende An« - eidung v« »ersänllch einzureichen oder einzusrnden. Die Eheunbedenkttchkeitsbe- scheiniguna wird innerhalb 10 Tagen dem Antragsteller ausgehändigt od«s auf Verlangen zur Post gegeben. Liegen beim Gesundhett»amt Negesündhestw'sttz sprechen, so erhält der verlobt« «in« schriftlich« Be stätiguna über die Versagung der Eheunbedentlichkeitsbeschelni- aung 8n diesem Fall« kann er beim Gesundheitsamt ekn Ehetauglich- «houKd^ouNichrottsboscheinigung aletchgesteMen Personen (Angehörige der Dassen-ft, die männlichen Angehörlgen de» Retchrarbettvdftnste», die Vollzug»- und Verwaltungs beamten der Ordnung,Polizei, die Angehörigen der Sicherheitspolizei und de» SD. de» R«ich»führer» ft, di« auf Grund der Notdienjtver- ordnuna vom 15. 1l). 1938 herangezogenen nicht beamteten Hilfskräfte der Polizei, dke Schiffsangestellten der Kriegsmarine) kein« Eheunbe- denNtchteitsbescheintgung betzubringen. Die Braut jedoch, di« regel- mäßig nicht zu dem eben geschtkdetten Personenkreise gehören wird, muß sich für ihre Pmson di« Eheunbedenklichreitsbeschet- ntgungbeschaf fe n Di«, gilt auch bei den Eheschließungen, bei denen Befreiung vöm Aufgebot «tteilt wird (Kriegstrauungen) und bei Ferntrauunaen. In diesem Falle wird allerdings die Frkst für die Ausstellung der Eheunbedenklichkeitsbeschelnigung auf 48 Stunden und — wenn die Verlobte da» Gesundheitsamt nicht persönlich ausgesucht hat — auf 72 Stunden herabgesetzt (Sonn- und Feiertags bleiben hier- b«k außer Ansatz). Bet Personen, die zwar nicht zu dem Personenkrelse gehören, für den Kriegrtrauungen zugelassen sind, die aber infolge des besonderen Einsatzes dauernd außerhalb des Reichsgebietes eingesetzt sind, (z. B. Organisation Todt, Deutsches Rotes Kreuz) wird ebenfalls die Frist auf oie Ausstellung einer EheunbedenklichkektsbescheinigMig aus 48 Stünden, bzw. 72 Stunden herabgesetzt. Cs empfiehlt sich also in jedem Falle, daß di« Berlobten — bei Kriegstrauungen die Braut — sich rechtzeitig bei dem zuständigen Gesundhektsamt oder bei dem Stan desbeamten um die Eheunbedenklichkeitsbescheinigung bemühen, damit später« unliebsame Verzögerungen bei der Ausstellung der Eheunbe- denklichkeitsbescheinkgung vermieden werden. Die Vorsprache bei dem Standesbeamten empfiehlt sich auch deshulb, damit sich die Verlobten die für Vie Eheschkietzuna erforderlichen weiteren Urkunden und Befchel- nigupgen rechtzeitig beschaffen können. land haben wir noch nie so gesehen. Und dann die Wande rung in den verschiedenen Jahreszeiten auf unseren Schleif berg. Die letzte nicht mehr zu Überbietende Steigerung brachte die Aufnahme vom Sonnenuntergang an der Bastei und die Winteraufnahme. Für alle Anwesenden waren die beiden Stun den eine richtige Andacht. Alle aber werden gelernt haben, die Welt vor der Tür mit anderen Augen zu betrachten. Neukirch lLausth) und Umgegend 7V0 Jahre Neukirch Neukirch (Lausitz). Die in festlicher Weise geplante 700- Jahrfeier der Gemeinde . Neukirch konnte der Zettverhältnisse wegen nicht abaehalteu werden. Die. zuständigen Stellen woll ten nun aber daS Jähr 1941 nicht vorübergehen lassen, ohne dieses wichtigen Zeitabschnitts besonders zu gedenken. Bür germeister Seidel hatte deswegen am vergangenen Sonn abend Vertreter der Partei, verschiedener Behörden, der Wirt schaft usw. aus der Gemeinde zu einer schlichten Feier in dem Sitzungssaal des Gemeindeamts eingeladen. Kreisleiter Mar tin, Landrat Dr. Eckürdt und Kameraden der Front wohn ten der Veranstaltung bei. Nach einem Führerwort hörten die Versammelten, umrahmt von Musikdarbietungen, einen Vortrag über die 700jährige Geschichte der Gemeinde. Landrat Dr. Eckardt überreichte die füt.solche Feiern vom Deutschen Ge meindetem gestiftete Plakört« des Freiherrn v. Stein, während be- sondsre Glückwünsche usw. seitens der Partei, von Vertretern der Nachbaraemeinden und .der Industrie übermittelt wurden. Dieser Feier schloß sich ein kameradschaftliches Beisammensein in der Gaststätte zur Krone an, wobei Konzert- und Oratorien- sänger Zinnert, Dresden, begleitet von I. Tchömbaum, mit GesangSvorträaen und der Heimatschriststeller Klippel mit seinen Heimatdichtungen aufwarteten. — Die Jahrhun dertfeier soll selbstverständlich nach dem Kriege für die ganze Gemeinde in der ursprünglich gedachten Weise abgehalteu Werden. Slandesamksnachrichlen von Gaußlg Im Oktober wurden u. a. beurkundet: Geburten: Der Fabrikarbeite rin E. A. Buchmann in Diehmen eine Tochter; der Packerin I. L. Pre- scher in Birkenrode ein Sohn; dem Schlosser W. E. Rentsch in Naundorf eia Sohn; dem Hilfsarbeiter G. Freidt in Medewitz ein Sohn; dem Buch drucker H. H, Weber in Birkenrode eine Tochter. — Sterbesälle: Gefallen der PflastersteinschlSger E, A. Prescher, Oberschühs in Birkenrode. Kirschau. Butterkartenavschnitte gefunden. Hier wurden eine Anzahl Bestellscheine der Reichsfettkarte der gegenwärtig laufenden Bersorgungsperiode gefunden. Die Abschnitte dürf ten von einem Landler verloren worden sein, dem der Verlust sicher, einen großen Schreck eingejagt hat, da die Abschnitte ja unersetzbar sind. Sie wurden zum Glück durch einen ehrlichen Aber da der Artillerist nicht aufhörte, nach seinen Pferden zu rüfen, hoben ihn zwei von un» auf die verschränkten Arme Und trügen ihn zu einer Fabrikmauer hin, wo die Pferde stan den. Als er seine Tiere gefunden hätte, umschlang er ihren HalS und redete zu ihnen wie zu Menschen. — Unser Quartier, in dem wir zu acht lagen, wqr un- fast Heimat geworden. Und als wir vor» Haus traten, stand Mut ter Keßler schon in der Tür und winkte unS. Sie war ein kum- mergebeuates Weiblein, mit schwachem Augenlicht, der Franzo sen den Mann verschleppt hatten. Ja, nun dursten wir wieder drei Tage lang an Mutter Ketz- lerS kaffeegedecktem Tisch sitzen, den schwarzen Kater streicheln, der unS schnurrend um die Füße strich, und die Schwarzwälder Nr ticken hören. Wir hätten uns gewaschen, saßen im Garten und genossen die Freude des Geborgenseins wre em unverhofftes Glück. Die Nacht war Mild, und der Sternenhimmel, anzusehen wie ein lich terbesticktes Tuch, daS unsichtbare Hände über die Erde ausge breitet hatten, stimmte uns froh und wunschlos. „Ihr werdet sehen", sagte Lengler und blickte versonnen vor sich nieder, „wenn einige Jahre vergangen sind, werden wir uns irgendwo -usammenfinden und unS an diese Tage zurück- eriNnern. Wir werden von unseren Angriffen reden, von Ge fechten, und von diesem Berg, der uns s» viele Wochen in Atem hielt. Wir worden' lachend uns die Hande drücken und sagen: «Kameraden '.trötz alledem .. . es war eine schöne Zeit, da- ^4^.-.." Lengler .sprach dies alle^ leise, mit kleinen Pausen,