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Der sächsische Erzähler : 26.07.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194107267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19410726
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19410726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-07
- Tag 1941-07-26
-
Monat
1941-07
-
Jahr
1941
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 26.07.1941
- Autor
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Re in ' slesi auf! . gelassenen Textilien einem aro! 'n liegen« !tv«S -uzu« . ' und in-« i, werben ge« em schicksalShaften Ringe« um die Freiheit ter Ra« deutsche Bo« WM entscheiLenden.EnLkampf ange- gilt nun, den Steg zu vollenden. «beugsamer SiegeSwille vetteiht unseren Soldaten oder vernichtet wurden. Der Vorstoß auf Salla, der Uevergang über den Pruth, der Vormarsch nach Kiew und die Doppel schlacht von Bialystok und Minsk sind besondere Höhepunkte heS Bildberichts der vierten Woche, sofern in dieser einheitlichen Siegessinsonie einzelne Akkorde besonders stark aufklingen. Wieoer gibt es ein erschütterndes Inferno: jenes unsagbare M, das die bolschewistischer GPlr.-Derbr;cher überRiga brach ten, Bildet, deren schmerzliche Wirklichkeit, unS zütiefst aufwüAt un5 deren Eindrua sich beklemmend auf unser Herz ckUt. Welche Entspannung bedeuten dann die Svenen, dje uns den Blick freigeben in die Ruhepausen unserer tapferen Soldaten, die hi?r wahrhaft Uebermenschliches leisten. Wieder gibt es Zeitlupenaufnahmen, die uns Beschutzwirkungen auf Sowjet, vümber und die sicheren Leistungen der Luftwaffe.zeig«, MV wieder sehen wir die Bevölkerung, die von denk bolschewistischen Druck befreit ist, aufatmen: die steinernen und tönernen, gipser nen oder metallenen Stalins und Lenine .fallen in den Dör fern von ihren Postamenten und zerbrechen — Sinnbilder einer zugrunde gehenden unmenschlichen Welt. Gesichter' der Gefan genen sehen uns stur und scheu an — Flintenweiber schleichen im Zuge der Besiegten —, welch eine Welt gegenüber der un serer Soldaten, die die farbenfrohen Blumen der Felder den gefallenen Kameraden aufs Soldatengräb legen. Dann nimmt uns wieder das Tempo des Vormarsches gefangen — der Kampf Um die Stalin-Linie ist entbrannt. Panzerspähwagen eilen der kämpfenden Truppe weit voraus, und Sowjetpänzer rasen in ihr Verderben. Mit dem Vorstoß aus Leningrad schließen die gewaltigen Bilder aL deren schlagender Beweiskraft sich der ganze Erdball nicht mehr verschließen ,kann . . M . Tiei Mithelfer zum Endsieg! Jeder hilft der schaffende« Arm». Vekriebßftlhrer wie Nachbarschaft I «S-nArdtzev Voß der sraullch« «rbttfteiasatz in der »tte««Ittschaft «Ich» ,» entbehr« ist, daß er ein« «lchll^n Teil d»rstrll«,!st ein«« groß« Teil unserer Arao« bewußt «worden. Lw Hab« mit ihren» Set trag nlqst zurückaehallrn und sich, Vvrnrfeil« und yemmnvg« öber- wludeud. zur Verfügung gestellt. Der Aufruf de» Führers ist es, der hier überzeugend gewkkt hat, die Hinweise der zuständigen Stellen, vor allem der Arbettoänüer, haben da» Ihrige dazu getan, wichtig, ost sogar auischlagaebend in dieser Frage, ist der Beitrag, den di« Betrieb«, und da vor allem wie der dke Betriebssichrer — in ihrem eigenen gnteresse —. aber auch di« Volksgemeinschaft zu leisten haben. Der Leiter de» Arbeitsamtes Dresden, Präsident Dr. Link, macht hierzu in der „Sächsischen Wirtschaft' bemerken,wett« Ausfüh rungen, die manche Anregung geben und Mißverständnisse auf beiden Seiten beseitigen werden. Wichtig kst besonder», so betont Präsident Dr. Link, di« Haltung gegenüber den Frauen, dl« bisher nicht berufttätig waren. Sie bring« ein wahrlich nicht klein« Opfer. Lin freundlicher Empfang in» Betrieb«, eia Wort d« Dank« und der Anerktmmm für ihr« Einsatzbereitschaft durch dry Lttttebssührer ist da wirklich nicht zuviel. Und wenn diese Frauen, die bisher in ihrer Hauswirtschaft zu be stimmen hatten, nicht vom ersten Tage an die Einsicht in die Betriebs notwendigkeiten und dke Disziplin, die der berufsmäßigen Arbeiterin selbstverständlich ist, zeigen, dann ist sicherlich Geduld und Nachsicht mehr am Matze al» scharf« Vorgehen Der Betriebsführer soll führen; Führung erfordert aber in erster Linie Verständnis für die Gefolgschaft, Einfühlungsvermögen gegen über den neuen Mitgliedern der Gefolgschaft, pädagogisches Geschick, um sie für di« Beftiebsgemeinschast und für di« Aumaben de» Be« triebe» zu gewinnen und au« ihnen gute unh leistungsfähige Arbeit«- kameraden zu machen. Führung erfordert ferner die Bestellung der geeigneten Unterführer, Lin Meister kann mkt seinem urwüchsigen, seinen langjährigen Mitar beitern durchaus vertrauten und vielleicht nicht mehr unerwünschten Fabrikdeutsch gegenüber den an diese» Deutsch noch nicht gewohnten Frauen absichtslos und vielleicht auch unbewußt großes Unheil an richten. Der Führer haftet hier für seinen Unter führer. ' Alsdann gift es, die betrieblichen Einrichtungen zu überprüfen. Wie manche Erleichterung läßt sich auch heute noch schaffen, die das Arbeiten erträglicher macht, die die Gesundheit schützt, die dann im Endergebnis auch die Leistung steigert. Erst jüngst er gaben sich bei einem Gang durch «men Betrieb ein« ganze Anzahs Möglichkeiten; sie erfordern einen Betrag; der überhaupt" nicht in» Gewicht fällt, aber sie setzen einen verantwortungsbewußten, sorgen den, mit seiner Arbeiterschaft fühlenden Betriebsfuhrer voraus. Schon barschaft — Der Leiter de« Arbettsamls» Dr«den zvwich- da» Kalken der wände, das «usitellen einer Blum« kann -um Ausdruck bringen, da» man der Seele der Sesolgschast-mitglteder Beachtung schenkt, do» man im Betrieb frohe SHchter sehen möchte. Uebt man in diesem'Sinne Fürsorge, im besten, schönsten Sinne de» «Sorte», dann wird man um so mehr die Strenge mnstch«, dl« etwa minder fleißig«, minder pünktlich«, minder zuverlässig« Arbeiwkräst« herausfordern. »s gib« Betrieb«,,» d«« auch die nur schWxeu Her,«, den Sem, in di« Fabrik augpttätz» habep, ihrer Arbeit und lhäe» Leber» froh »erd«. In diesen Betrieben ist man in aller Regel dann auch mst den Leistun gen der Frauen zufrieden; und e» gibt Betrieb«, au» den« di« Frauen fortzukommen suchen, kn denen sich die Anträge ,auf Zustimmung zur Küiwiaung häufen und in denen dl« bi»her nicht beruf»tätige Fräst niemals heimisch werden wird. Lo wüst« dl« Vetrtebsführer, die auf weitere weibliche Arbeit»- kräft« rechnen, sewsi da» Beste tun, «« die Lust zur Arkmt zu «eck« und d« werbemahmchm« d« Arbeitsamtes Erfolg zu, sichern. Ein Welter«, ist notwendig. Biele Frauen, di« aüch nach der Arbettsübernahme noch für «in« Haurhalt, für «inen Ehegaften oher wohl gar Pir Kinder zu sorgen haben, tönsien sich nur zur Halbtags schicht bereit erklär«. Kein Betriebssichrer hat da» Recht, solch« Frauen, die ihn« nur zur Halbtagsarbeit zuaeteilt sind, ganztägig in Anspruch zu nehm«. Sucht man sie gleichwohl ganztägig anzusm«, wird da» al» Treulosig keit empfunden, macht böse» Blut und erschwert die weitert Werbung. Und wie steht e« mit den angeblich immer wtederkrhrenhen, dm Betrieben das Leben so schwer machend«! Sonderwünschtn der bisher nicht Berufstätigen? Cs gibt doch zu denken, daß es wegen solcher Sonderwünsche nur in einzelnen Betrieben zu Schwierigkeiten kommt, und da» in anderen Betrieben «in vertrauensvolle» Llavernrhmeuzwisch« Vetriebrführer »ad keinerlei Unstkmmigkesten aufkommen läßt. Ein steundltches Eingehen aus Sonderwünsche bedeutet keineswegs «in Kapitulieren gegenüber der Gefolgschaft; es erklärt sich vielmehr daraus, da» di« Gefolgschafts mitglieder den NoNvendigkeiten de» Betriebe« , DersiSndnis entgegen bringen und unbillig« Wünsche zurücksiell« und die Bettteb»leitung den berechtigten Wünschen nach Möglichkeit entaegenzukommen sucht- Präsident Dr. Link behandelt dann noch Fragen de» Arbeite Huche», an dessen Stelle bei bisher nicht berufstätigen Frauen eine Ersatzkart« ausgesteM wird, kommt auf dl« teilweise Anrechnungde.» Arbekwverdienstes auf d« Familienunterhalt zu sprechen und wendet sich schließlich mit dm Worten: ' „Ja der Voikrgemelnschafi krägt «laer de» aadera Last' an den Einzelhandel, der den berufstätigen Frauen durch Entgegen- komm« nicht minder zeigen soll, doch ihr Opfer gewürdigt wird, wie hä» ganze deutsche Volk den berufstätigen Frästen peMichtet ist. Wer mithklft, ihn« di« Arbeit zu erleichtern, ist „Mithelfer zum Endsieg'. —* Nachahmenswertes Beispiel. Der Kegelklub „Sonne", Bischofswerda, stiftete anläßlich oeS SO. GeburiStagrs eines sei ner Mitglieder anstatt eines Geschenks für das Kriegshilfswerk deS Deutschen Roten Kreuzes 100 Reichsmark. —* Schützt Len Wald! Zur Sommerszeit ergeht Meder im alle Volksgenossen die dringende Aufforderung, unsere Wälder vor Schäden zu bewahren und nicht durch." ' —- durch Rauchen und Feueranmachen, ihren K Man muß sich dabei vor Augen halben, I notwendig sind, um einen Wald, der in Vst abbreNnt: wieder nutzbar zu machen. —* Lebensmittelkarten von Reifenden i gebiete. Zivilpersonen, die in die vesGtrn und sich dort vorübergehend aUfhDen, WehrmachtSaNaehötige, die nicht nn Äner M Verpflegung teilnehmen, französische bztd. VW Aus Bischofswerda und Umgegend Juli. Aasms W Ueichs-Splaastsff-Üa»»!«»« vom rr. Z«II bi« rs. Mgaft Der Reichskommissar für Altmaterialverwertung und Reichsbeauftragter der NSDAP, für Altmaterialerfassung, HanS Heck, erläßt folgenden Aufruf: In feinem schickst tion ist Las Lettische treten. SS gilt nun, Ein E an allen Fronten Lie Kraft zu beispiellosen Leistungen unb Er- folgen. Die Heimat bewundert nicht «ttr Lie Waffentaten ihrer Soldaten, sondern ist auch stet» bereit, ihre ganze Kraft in Lie- sem Kampf einzusetzen. Go wird auch dje Heimat einmütig mit ihrer Spende hin ter der ReichS-Svinnstofffammlung stehen unL zur Schaffung einer textilen Rohstofsreserve beitragen. Eine umfassende Sammlung von Textilien aller Art, Le- stehend au» StoffabfSllen, alten Teppichen und Vorhängen, nicht mehr tragfähigen Kleidung», und Wäschestücken usw. wird - ' - m L8. Juli bis LS. August durchaeführt. Viel ¬ werden sich regen, um die bisher vielfach achtlos oder vermeintlich als wertlose Lumpe: " „ .. Hen und nützlicheren ZV führen. Alle diese Abfälle, die sich in jedem Haushalt besondere im Lumpensack Ler Hausfrau befinden, w« braucht und verarbeitet. Ich rufe daher Lie Leutschen Volksgenossen, besonLer- aber Lie teutsche Frau auf. alle vorhandenen Stoffabfälle zu Len Sammelstätten Ler ReichS-Spinnstoffsammlung zu bringen unb dort »vzuliefern. * Mchklg! , Wichtig! Bitte an alle Hausfrauen! Die Reichs-Spinnstoff-Sammlung 1941 beginnk am Monlag, dem 2». Juli 1941. Die hiesige Orlssammelstelle befindet sich in der früher« Schreier- schen Fahrradhandluug, Schmiedegäßch«. Sie ist geöffnet: Wochen tag» von v—S Uhr abend», sonntag» von S—11 Uhr vormittag». D«tsche Hausfrau«! An Luch geht di« Bitte, milzuhelfen, dem Vaterlande eine gewaltige Rohstoffreserv« vor allem für die Aeit nach dem Sriege zu schaffen Bringt alle», wa» Ihr an nicht mehr ge- brauchrfähwen Spinnstoffen oder Spinnstossrest«, an nicht m«r tragbarer Wäsche oder Kleidungsstücken — auch vermottet oder ver- fchmutzt, aber trocken — besitzt, zur Sammelfielle. Euer Opfer findet Äußere Anerkennung in einer Urkunde, die Ihr bei Abgabe auch der kleinst« Meng« in oer Ortssammelsfille erhaltet. Die Orlssammelstelle nimmt auch von gewerblich« Betrieb« solche Spinnskoffabfälle an Der orksgruppenleiter Die neue deutsche Wochenschau VMMmenl der vierte« wiche Der Wechsel der Machenschaft wird jetzt immer erst Sonn tags'vorgenommen. Die ab morgen gezeigte berichtet zum 4ten Male den Siegeszug im Osten, wieder eindringlicher, mitreißen der, erschütternder und erhebender als je zuvor und hämmert uns ins Bewußtsein, daß hier Geschichte mit deutschen Waffen geschrieben wird, Geschichte, an -er das klar denkende Europa mitgestälten will. So wirft denn die Kamera zuerst Blick; nach Dänemark, Spanien, Holland und Norwegen, wo sich Freiheits kämpfer gegen den Bolschewismus in gewaltigen Scharen sam meln. Die Regimenter Italiens und der Slowakei, Ungarns und Rumäniens kämpfen Schulter an Schulter mit unseren Truppen. Dann ist der Beschauer Zeuge jenes gigantischen Ringens, das der Freiheit Europas gilt — wieder leisten die Bildberichter Außergewöhnliches, wieder reißen sie uns mit auf den Vormarschstraßen, deren Ränder bedeckt sind mit den Trüm mern sowjetischer Armeen, und deren Wegweiser, Grauen und Vernichtung, sind überall da, wo die Bolschewisten flüchteten : «e besetzten West. ebiete^,eitzre^W. lssem Trüpp?n- je odex hollän- GeschäfMche» — (Ohne Verantwortung der SchttstleftuNg) GuteHUfe bek Kopfschmerzen infolge von Stockschnupfen, Verstopfungen und Stauungen im Nasenrachenraum bringt meist Klosterfrau-Schnüps- pulver. Bei mehrfachem.Gebrauch.pflegt ohne schädliche Nebenwir kungen bald eine angenehme sind befreiende Erleichterung rinzutreten. Seit über hundert Jahren bewährt! Au» Heilkräutern hergestellt,von der gleich« Firma, die den bekannt gut« Klosterftau-Melissengeist erzeugt. - Bitte machen Ske einen Versuch! vriginäldosen zu 50 Pfg. (In halt 4 Gramm) in Apotheken und Drogerien. Jungens unter sich Skizze von Käth «Franz Es ist fünf Minuten vor Unterrichtsbeginn. Als letzter stürmt der Reckwitz in das Klassenzimmer. Hochrot im Gesicht, schwingt er einen Briefumschlag wie eine Fahne in der Hand. „Alle Herkommen!" kommandiert er. Wenn Reckwitz befiehlt, wird bedingungslos gehorcht. Er ist der weitaus Stärkste von allen, auch auf der Leiter des Geistes steht er am höchsten. Dreiunddreißig Köpfe drängen zusammen, strubbelige, wasserglatte, blonde und braune. Alle suchen Blickfeld zu gewinnen auf das winzige Fetzchen Papier, das der Reckwitz dem Umschlag entnimmt. „Lewa braun!" erklärt er und hebt die Briefmarke, allen sichtbar, hoch empor. ,Hat mein Vater geschickt!" Von Stolz vollgepfropft sind diese vier Worte. „Aus -em Felde —", kann er gerade noch in das kurze, andachtsvolle Schweigen hinein setzen, dann bricht ein Sturm der Begeisterung los. „Sechzig Mark!" taxiert ein Kenner. — „Mindestens acht zig!" eifert ein anderer, und mit der Vielfalt der auseinander gehenden Meinungen steigert sich der Lärm. Ein einziger steht abseits, interesselos, wie es scheint. Der Frieder Bärlap, der Kleinste, Schmächtigste, der Träumer der Klasse. Keinen Blick gönnt er der Marke, die jetzt auf einem Löschblatt von Hand zu Hand geht und gerade an ihm vorbei gereicht wird, als das Klingelzeichen zum Stundenbeginn er tönt. Holteroipolter stürzt alles an die Plätze. AIS der Lärm verebbt, schallt nur noch des Reckwitz Stim me durch den Klassenraum. Er will seine Marke! Die Marke? Ja, zum Kuckuck, wer hat sie? Abhandenge kommen im Getümmel? Auf der Bank, wo der Reckwitz stand, ist nichts zu finden; auch der Fußboden wird vergeblich abge sucht. Als der Klassenlehrer kurz darauf das Zimmer betritt, findet er einen wüsten Knäuel sich balgender Jungens. Wer hat damit angefangen, den Kameraden des Mausens zu beschul digen? Niemand will jetzt der erste gewesen sein. Tatsache aber ist, daß alle scheelen Blicke dem Bärlap gelten, der mit Beulen und Schrammen, weiß im Gesicht, wie das personifizierte schlechte Gewissen, jetzt von der Meute freigegeben wird. „Der Bärlap?" fragt der Lehrer zweifelnd, als ihm Bericht erstattet wird. „Der soll's gewesen sein?" Sein Blick ruht prü fend auf dem blassen, stillen Zungen, der nur mit Mühe das Weinen verbeißt. Weiter aber sagt er nichts. Läßt zur Turn stunde antreten und die Jüngens sich sportmäßig umkleiden, als sei nichts geschehen. Wenn Je vor ihm stehen, stramm Wie die Soldaten, wird er an die Ehre der Klasse appellieren — mit Erfolg, darauf rechnet er! In Reckwitz aber kocht die Wut. Turnen- sonst die belieb teste aller Stunden, ist ihm heute gleichgültig! Seine Marke will er, sonst nichts! Krachend schleudert er die Nagelschuhe gegen die Wand. Er traut seinen Augen nicht - ein winzi ¬ ges Etwas hat sich bei dem Aufprall von der Sohle gelöst — die Marke, die der Bärlap gemaust haben soll! , - Sekundenlang bricht Tumult los, bis Bestürzung und Be schämung Stille nach sich ziehen. Alle sehen auf den Bärlap, dem der Lehrer die Hand auf die Schulter legt: „Was fehlt dir, Bärlap? Warum hast du dir das alles so gefallen fassen?" Eine Weile vergeht, bis es der Bärlap hervorzustoßen vermag: Sein Vater ist vermißt. Gestern erst wäre die Nachricht ge kommen. Kein Atemzug ist hörbar. Mit brennenden Ohren steht man da und möchte jetzt sich selber verprügeln. Der Reckwitz aber, die Turnschuhe noch in der Linken, in der Rechten die Marke, ist . .. 7"" "... 7.'... ,Hier — ich schenke sie dir!" sagt er und weiß se. barsch daS klingt, und spürt doch brennenden Herzens, daß die ser Augenblick besiegelnd ist für ihn und den Bärlap. Auch die Klasse packt eS. Jeder spürt, daß an dieser neuen Freundschaft in Zukunft nichts zu rütteln sein wird. Der Lehrer streicht dem kleinen Bärlap überS Haar, sagt dabei auch jetzt nicht viel. Würden nicht Worte verblassen neben dem schönsten und größten Trost — dem der Kameradschaft? ,Lsn Linie «»getreten!" kommandiert die Stimme deS LehrerS. Me die Soldaten stehen die^JungenS, und daS Schla ¬ gen von dreiunbbreißig jungen Herzen ist wie ein einziger Schlag. : Die Elbe, ihre Fischer und Schiffer Elve v«e Sonderaurfielluag lm O»kar-Seyffett-Aluseum Der Krieg lehrt in die Weite schau« und das Nahe beachten. Draußen, die Front ist die große Mauer um uns, wir müssen ihre Stützen sein. Darum müssen mir uns auf die Werte der Heimat mehr d«N je besinnen und sie lebendig werden lassen. Dieses Sinnes waren die Ausführungen von Studtenrat Zöllner, Meißen, als er im Oskar-Seyffert-Museum eine neue jener Hermatschauen eröffnete, die in dkesem Schatzkäftlrin sächsischer Volkskunst neben dem bleibenden Bestand an Sehenswertem immer neue Einsichten in das Wesen säch sischen Bolkstums bieten. Diesmal Ist die Elbe mit ihren Fischern, Kähnen und Schiffen im Mittelpunkt einer Sonderschau, die aus dem Clbezimmer der Ausstel- lung ,K«in schöner Land' gewachsen sst. Schiffszimmermeifter Starke aus Meißen bat die Modelle der verschiedenen Fischerkühne und in fei- ner Filetarbeit die dazugehörigen Netze geschaffen, von seiner Hand er standen auch die Sportboot« und Schleppkähne. Ein Herrnskretjchener Elbschisfer schuf da» naturgetreu« Modell eines Flösse» und um all da» breiten sich jene Dinge, dk« von Schiffe« und Fische« wett ge halten werd«. Wir sehen alle Sinnbilder, erfahr«, wie au, Fischer- und Schifferbrauch alte schön« Volkskunst sich entwickelt und Verfölgen an Wapventafeln, wieviel Elbaemeinden doch sich «in auf den Elbstrom bezugnehmender Wappen geschaffen haben. Es ist «in« ^Ausstellung, mit zwei'SSrltten beim Bärlapp die so recht auf alte» Vvlk«ut uns besinn« läßt. Um so erfreulicher dir!" saat «und Weik selber wie wa» «»für dm Leiter de» Museum», Dozent Lohse, «kNe große Zahl - - ^°gr er .unv weitz seioer^ »:e schlichten Eröffnung»?«,«r-«grüßenkönnm. »* Au» der Groß« Dr«du«r kinustausstevaug 1S41. Auf «er- anlassung d«, Rekchöstatthalters Martin Mutschmann' hat di« v - Baensch-Stistung «in« R«ihe von Gemälden und Plastiken au» d«r „Großen Dresdner Kunstausstellung 1S41' «rworbm, darunter Werke von Walter Beflg, Ernst Bursch«, Mlix Etßner, Ferdinand Grebefteln, Dor« Mönkemryer-Lotty, Peter PSvpelmann, Rudolf Poeschmann, Will, Tag, Franz Wenzel, Margarethe Winckler. !m gi!)! 68 Vlk!6 WO Vv"o!,c^p6!v6l 56!s6 gOk ^0 66t^>6^l'66 8:661, WEM! 6106 70 mmmt — aoco boim ^6:o:g6o 8!o-!< jo68(.,imm/:o: i-fcm<^6. dis. tzandÄetteri Kreksttnge, Mcht ist « wch eine OopEttg (LK. Fo meser Stu trmbt. Si hält sich Füßen. Ihr Hinter aber sein unglückten. „Mein nickt ihm r die gefaßte möglich, dc Luzia Troß s ihm erhob: kett, «nett weiter, nm du sie den t « «HM jedem Gel ttnd iw» ft ein» Sch« Willigt S< Im R« orbnung i cu» NlvÄ ten Gchlu groß«, r denen, di: an felsige: einiauna I wirsschaftt iramdweb Eier von -*« btzrene. 5 der Blüte Pflanze t wedel in kömmmde Ottskonm ein Dann —* L WÄSIartv al» auch Wd vom Ware zu
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