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Der sächsische Erzähler : 21.05.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194105212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19410521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19410521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-05
- Tag 1941-05-21
-
Monat
1941-05
-
Jahr
1941
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 21.05.1941
- Autor
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l«ee^ M ist vov Hauers terbury, Deutsche Reichslotterie 1. Tag der 2. Klasse vom 20. Mal — Vormittagsziehung OhneGewähr 3 Gewinne zu je 100 000 RM. 106 610 3 Gewinne zu je 500» RM. 131820 3 Gewinne zu je 4000 RM. 316 414 12 Gewinne zu je 2000 RM. 17 984, 31820, 128936, 209 766 21 Gewinne zu je 1000 RM. 4553, 158 518, 169 782, 192 275, 240 780, 265 480, 303 971 90 Gewinne zu je 500 RM. 3520, 14 513, 39 909, 41 750, 45 570, 92725, 106413, 116019, 124362, 130491, 137 100, 168 483, 190 078, 206 496, 206 891, 207 362, 222 011, 237 235, 276 217, 277 672, 303 712, 309 224, 314 396, 322 812. 339 453, 348 996, 349 276, 351 112, 355 672, 359 726 Ferner 285 Gewinne zu je 200 RM., 510 Gewinne zu je 150 RM. und 6573 Gewinne zu je 90 RM. Nachmittagsziehung: 25 000 RM: 295 418, 101>00 RM.: 72 633, 5000 RM.: 6478, 4000 RM.: 374101, 3000 RM.: 183 002, 198 93!, 241706, 2000 RM.: 14 872, 180 575, 277 278, 282 741, 1000 RM: 34 819, 34 984, 43 791, 93 578, 350 861. üer der «ischof re Rede, Banner chr für er Lan- : argell- ö s u n g r crivei- en oder ein iag- letter »sorgani- n in der liefe Tä- tadt der der AO-, '.tniszur en. Strapaze!» Er reißt n, weihen lte. Wäh lt, was zu »en Linien rbereiteten Kameraden schon ver- >n Panzer, iS sie kom- iggeränsch. entlang, »ich sucht? tll weit ab »rvt. Ein erleutnant Hirn» .des n versucht »Kranz- n Grab» üne'Slm SDAP., uslaNds' ptzk- Nur »Munden en? Das ich nicht mtS. "schekiang Mar bei »unkt -er- n Dien;- Inesische'n rere hohe en. Die schekmng- rläufigen » Piste -zu nnt einen ich einige enpfad in schwollen, »ergehen, er und in n g. Aus W. Plötze aber vol len Hang: reien und Fahrzeuge Sand auf / ar bleibt » der un. Aufopfe- Generals Die Erde wird träger Schwedische Astronomen haben jüngst berechnet, daß unsere Erde bei ihrer Drehung um die eigene Achse nicht mehr die gewohnte Ge schwindigkeit einhält. Natürlich ist von einer solchen Verlangsamung für uns nichts zu spüren. Aber nach vielen Jahrhunderten könnten vielleicht unsere Nachfahren erleben, daß die Tage länger werden Jene Astronomen versichern auch, daß die verminderte Schnelligkeit der Erdumdrehung triftige Gründe physikalischer Art habe. Denn die Bewegung der Erde um ihre Achse stößt auf verschiedene Widerstände So beeinflußt der beständige Wechsel von Ebbe und Flut das Tempo der Rotation, desgleichen die in einem gewissen Rhythmus verlaufen den Zusammenziehungen der Erdrinde. Diese Zusammenziehungen sind nicht sichtbar, lassen sich jedoch mittels wissenschaftlicher Präzi sionsinstrumente registrieren. Der Prozeß planetarischer Atmung, der tagtäglich den Erdboden um einige Millimeter hebt und senkt, erfordert Energien, die die Ro tation hemmen. Nicht zu vergessen sind auch die Erdbeben, die in glei cher Weise wirken. Uebrigens kann man annehmen, daß vor Millionen Jahren die Tage weit kürzer waren als jetzt. Damals soll die Dauer eines Tages nur vier Stunden, die eines Jahres nur zwei Monate betragen haben- Unter dieser Voraussetzung ergeben astronomische Be rechnungen, daß der Tag sich im Laufe eines Jahrhunderts um den hundertsten Teil einer Sekunde verlängert. «raberfützrer Mislyrr vsffZmr «zi Kauls!, der ihrer der Palä- ra-Erhebung de« hre« 1886, wurde durch Sgl. Dekret zum Major der ira kischen Armee er nannt. Der Araber führer, der pch mit einer Abteilung Freiwilliger in die tranrjorvanischen Grenzgebiete be geben hat, um den Kampf gegen die EnalLnder zu orga« stdemira- ommando und gilt irakischer Soldat. (Presse- Bild-Zentrale-M.) Hauptschriftleiter: BerlagSdirektor Max Fi «derer, ».Zt. auf Urlaub. I. v.r Georg Schwarz; stellv. Hauptschristleiter: Alfred Möck«l; Druck und Verlag von Friedrich May, sämtlich in Bischofs Werda. — Zur Leit gilt Preisliste Rr. 7. Sechs Jahre Zuchthaus für Feldposlpackchenrauber Noch nie war das Band zwischen Heimat und Front ein so engeS und noch nie das Vertrauen so felsenfest, wie in diesem siegreichen Kriege. Wer diese Verbindung zwischen Heimat und Front stört, stellt sich außerhalb der Volksgemeinschaft und wird Der heutige Wehemachtveeicht öombeuvolltteffer a«f Ilugplützeu in Südwestengland Große Brände und Zerstörungen — Auch Flugplätze auf der Jnfel Malta mit guter Wirkung angegriffen Berlin, 21. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In der letzten Nacht bombardierten Kampfflugzeuge meh rere Flugplätze in Sübwestengland. Durch Bombendolltreffer entstanden zahlreiche große Brände und Zerstörungen in Hallen und Unterkünften. Deutsche Kampfflugzeug« griffen mit guter Wirkung Flug- Plätze auf der Insel Malta an, vernichteten zwei britisch« Flug, zeuge am Boden und schaffen ein Jagdflugzeug vom Muster Hurrirane ab. In Nordafrika Spähtrupptätigkeit. Deutsche Kampf flugzeuge bekämpften erfolgreich britische Kraftfahrkolonnen bei Sollum und Tibi Barani. Kampfhandlungen des Feindes über dem Reichsgebiet fan- den weder bei Tage noch bei Nacht statt. », zu heftigen Auseinandersetzungen, so daß die Polizei einen regelrech ten Ordnungsdienst einrichten mußte. Interessant war noch, daß an die Wartenden Nummern ausgegeben wurden, die von besonders ge schäftstüchtigen Personen an die später Kommenden zu Preisen von 400—500 Franken verkauft wurden. — Hühner mit Alkohol berauscht und gestohlen. Auf eine überaus raffinierte Art entwendete der 37jährige Fritz Lehmann aus Bismarck höhe bei Glogau seiner Betriebssührerin, einer Erbhofbäuerin, mehr als 160 Hühner. Lehmann legte Getreide als Futter aus, das er vor her in Trinkbranntwein gelagert hatte. Die Hühner berauschten sich und fielen wie tot um, so daß der Gauner leichte Arbeit hatte. Bei jedem Diebeszug sielen Lehmann etwa 40 Hühner in die Hände, so daß er, nachdem er sein schändliches Manöver viermal wiederholt hatte, über 160 Hühner erbeutete. Abnehmer der Hühner war der 61- jährige Harry Bergmann aus Tauer, der 3,50 RM. je Stück zahlte und sie für 4,50 RM. weiterverkaufte. Lehmann wurde wegen fortge setzten Diebstahls zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, Bergmann we gen gewerbsmäßiger Hehlerei mit zwei Jahren Zuchthaus bestraft. al» ÄolkSschädling und Verbrecher mit aller Schärfe angefaßt. So mußte sich setzt vor dem Gondergericht l beim Landgericht Dresden der am 24. Dezember 1910 geborene Emil Otto Müller aus Dresden verantworten, der bei einem Dresd ner Postamt beschäftigt war und eine größere Anzahl Feld- post Päckchen geöffnet bzw. ausgeplündert hat. Das Urteil lautete aus sechs Jahre Zuchthaus und entsprechende! Ehrverlust. Gefährlicher Volksschädling hingerichlel Berlin, 20. Mai. Am 20. Mai 1041 ist der 40jährige Johann Brocks au« Essen hkngerichtet worden, den das Sondergericht in Essen am ü. April 1941 als Bolkrschädllng zum Tode verurteilt bat. Brock» war ein oft vorbestrafter gefährlicher Gewohnheitsver brecher," der insgesamt schon IS Jahre in Gefängnissen und Zucht häusern gesessen hat. Er hat etwa 4V Einbruchsdiebstähle begangen und sich dabet die Verdunklung zunutze gemacht. et«»» Zeltete»«-«* Leitmeritz, 21. Mai. Aus Unfug wurde Tragödie. Das Opfer eines tragischen Unfalls wurde der 15 Jahre alte Elek- ttikerlehrling Ulrich Paloun aus dem nahen Prosmik. Mit anderen Jugendlichen hielt er sich gegen Abend auf der Mauer des sogenannten Judenfriedhofcs in Lobositz auf. Aus dem Friedhof warf ein Junge ein Brett, in dem sich noch Wgel be fanden. über die Mauer. Ein anderer Junge warf das Brett zurück. Dabei traf er den Ulrich Paloun so unglücklich am Kopf, daß ein Nagel die Schädcldeckc durchbohrte. Außerdem hatte Paloun einen Schädelbruch erlitten. Im Krankenhaus erlag er seinen Verletzungen. Der Rattenfänger hin ich benannt! Bor 75 Jahren traten die Sänger von Finsterwalde zusammen Von Rolf Stanke Ein kleines Lied klingt auf, das uns etwas besonders Nettes zu sagen hat, irgendwo erklingt es, in einem Film, in einer Ope rette . . . Und schon bringt es uns der Rundfunk, rollt es die Schallplatte rings um die Welt. Eine kurze Spanne genügt, um dfe.neue Weise Millionen Menschenohren nahezubringen. Wir erinnern uns kaum noch, daß es einmal eine Zeit ge geben hat, als man noch keine mechanische und elektrische Wie dergabe von Musik kannte, als so ein Liedchen es recht schwer hatte und recht viel Zeit brauchte, um bekannt zu werden und sich durchzusetzen. Seit Walther von der Vogelweide waren cs die durch die Welt wandernden und deshalb so benannten „fahren den Sänger", die der Musen süßen Wohllaut verbreiteten Es sind justament 75 Jahre her, daß die letzten fahrenden Sänger bei uns noch einmal eine Blütezeit erlebten. Diese Männer, die nach dem 70er Kriege sich zusammenfanden, boten zumeist gute gesangliche.Leistungen, und ihre heiteren Szenen brachten dem „kleinen Manne" Freude und Genuß. Diese Stet tiner, Leipziger, Hamburger, Dresdner Sänger, die sich zum Teil später seßhaft machten und deren heitere Kunst Abend für Abend ihre großen Theatersälc füllte, sie haben es in ihrem Jubiläumsjahr redlich verdient, daß man ihrer volkstümlichen Kunst gedenkt. — Denn wenn auch viele dieser wie Kometen am Kunsthimmel anftauchenden und ebenso schnell verschwindenden „Sänger" in ihren Darbietungen die Gefilde des Kitsches nur selten verlassen haben, so gab es doch wiederum auch solche, die, kunstbeseelt und schöpferisch begabt, sich zu der Höhe einer wah ren Volkskunst emporarbeiteten. Zu diesen letzten fahrenden Sängern gehörte Robert Engelhardt von den Leipzigern. Sein „Rattenfänger"- Lied singen wir heute noch: „Ein fahrender Sänger, von niemand gekannt, Der Rattenfänger, so bin ich benannt . . . ." In den neunziger Jahren bekam dann jeder Liederkomponist seine „Mutter-Komplexe". „Weißt du, Mutter, was mir träum te" fvurde. da der Komponist damals noch nicht genügenden Schutz fand, mehrfach vertont. Es gab bald keine Sängergesell- schaft, die nicht ihr eigenes Mutterlied hatte. Die Stettiner Sänger in Berlin sangen ihr: „Wein' nicht, Mutter — Mutter, wciw nicht!" Emil Neumann-Bliemchcn, der übrigens reich be gabte Kopf der Leipziger Sänger, brachte sein Lied „Wenn du noch eine Mutter hast". Worauf von anderer Seite prompt in die Welt gesetzt wurde: „Wenn i ch doch eine Mutter hiitt'l" Der sehr bekannte Leiter der Dresdner Sänger, Emil Wiirter- Tvmian, schrieb das erfolgreichste aller Mutter- und Eltern lieder jener Zeit: „Die Rasenbank am Elterngrav". Der neue Hafen von Tokio eröffnet Tokio, 20. Mai. Am Dienstag wurde ekn 60 Jahre alter Traum der Tokioter verwirklicht: der Hasen von Ketschin, das „neue Tor" Japans, wurde feierlich eröffnet. Ms erstes Schiff traf um 9 Uhr der 5000 BRT. große Dämpfer „Micken Maru" Ms Schanghai in dem neuen Hafen ein. ' - ^VA^-DMeidiaungsantÄbll stärk hinter -en -- Erwartung«^ Washington, 20. Mai. Der republikanische Abgeordnete Cräw- fort, Mitglied des Bänkenausschüsses, erklärte Journalisten gegenüber, der Verkauf der am 1. Mai aufgelegten Verteidigungsanleihe hinke stärk hinter den Eüvärtungen her. Nach Angabe Morgenthaus habe der Verkauf während der Heiden ersten Maiwochen 216 845 000 Dollar beträten. Pas Finanzministerium habe mit einem Absatz von einer Milliarde Dollar monätlich gerechnet. Jedoch werde kaum drekviertel hiervän erreicht werden. Sn Kürze «elchsmluiiler Dr. Garivt» empfing am Dienstag die Gaupropagan- bawalter der DAF., die in Berlin zu eurer Tagung versammelt sind. In längeren AusWntllden gab er ihnen einen Ueberblick über die Lage. A« der ganze« U»terstrirrmark ist die bäuerliche Bevölkerung dem steirischen Heimatbund beigetreten. Sie hat sich damit ohne Unterschied zu ihrem Führer Und Befreier bekannt. Deuüch-italieaischr» ArvritSäbkommen. Aus Anlaß der Anwesenheit des Präsidenten der Deutschen Akademie, Ministerpräsident Ludwig Sie bert, in Rom würbe ein Ärbeitsabkommen zwischen der Italienisch-Deut schen Gesellschaft und ber Deutschen Akademie unterzeichnet. Zum Gouverneur tum Dalmatien wurde Guisevpe Bastianini, zuletzt italienischer Botschafter in Nom, ernannt. Frankreich» n»Ue Politik begegnet in der brasilianischen Presse stärk stem Interesse. DaS Riovlatt „Meiodia" nennt sie den Triumph des ge sunden Menschenverstandes. Französischer Protest in US«. Wie amtlich bekanntgegeben wird, hat der französische Botschafter in Washington, Henri Haha, bei ber Re gierung ber USA. gegen die Beschlagnahme der französischen Schiffe in USA.-Häfen protestiert. - Eine Neuregelung de« Presse- und Propaganbawesen» erfolgte in Spanien. , - Wieder 280 Inder festgenounne«. Die Masscnverhaftungen, die die Engländer in ganz' Indien durchführen, nehmen größere Ausmaße an- So wurden in Lucknow an einem einzigen Tage 280 Inder festgenommen. Ter irakisch« Vreresbericht meldet u. a„ die Bombardierung einer feindlichen Panzerabteilung und von Truppentransporten durch irakische Kampfflugzeuge. Labei wurden dreißig Panzer und Kraftwagen zerstört. Russisch-japanischrr Neutralltötspakt. In der Amtswohnung Mat- suoka» sand am DieüStag in feierlichem Rahmen der Austausch ber Räti- fikationSurkunden des japanisch-sowjetrnssischen NeutralitätSpakteS statt. — 2» Sibirien ging «in Riejeumeleor nieder. In der Nähe der Stadt Kätawiwanosk ist «in große» Meteor nkedergegangen, das in, Stur- durch die Atmosphäre strahlend Helles Licht aussandte. Schon kurz vorher hört« man ein ungeheures Getöse. Man glaubt, daß die Abmessungen diese» auf die Erde gefallenen Himmelskörpers ganz ge waltig sein müssen. Eine Abordnung ist entsandt worden, um das Meteor äufzujuchen. -.Pl« verhängnisvolle „Weinprobe". Aus Zeitz wird berichtet: Ende November 1040 wurden versehentlich zwei Wagen mit Holzfäs sern, die mit Rotwein gefüllt waren, an einen für ein Jndustrkewerk bestimmten Güterzug angehängt und gelangten somit auf das Rangier gelände des Werks. Ehe di« Weinwagen wieder abgerollt werden konnten, hatten einig« Werksangehörige von diesem seltenen Fracht gut Kenntnis erhalten, ein Faß angezapft und nach und nach 900 Liter Wein als „Probe" entnommen. Mit Eimern und Gefäßen wurde der Wein fürtgeschafft. Fünf Personen aus Techwktz und Burtschütz hat ten sich nun vor dem in Zeitz tagenden Weißenfelser Amtsgericht zu verantworten. Mit ihrer Ausrede, sie hätten geglaubt, es handele sich um herrenlosen Beutewein, konnten die Angeklagten natürlich nicht gehört werden. Immerhin fanden die Weinabzapfer einen milden Richter. Es wurde an Stelle ekner verwirkten Gefängnisstrafe von einem Monat auf Geldstrafen von 90 bis 150 RM. erkannt. Staats anwalt und Gericht nahmen an, daß die bisher unbescholtenen Ange klagten nicht aus verbrecherischer Neigung gehandelt, sondern nur eine einmalige Dummheit begangen haben. — Eine Maschine möhk und drischt gleichzeitig. Dem Landwirt Karl Weber aus Grolshekm ist es nach jahrelangen Bemühungen ge lungen, einen neuen Mähdrescher herzustellen, der für die Landwirt schaft von hohem Wert sein wird, weil er eine gewaltige Leistungs steigerung ermöglicht. Da das Getreide durch die Maschine gleichzeitig geerntet und ausgedroschen wird, kann dke auf dem Felde fertig in die Säcke gefüllte Frucht sofort in die Mühle abgefahren werden. Der Reichsnährstand ist bereits mit der Erfindung bekanntgemacht. — S0 Meter lief abgestürzl und nur leicht verletzt. Aufsehen er- regte ein überaus glimpflich abgelaufener Ungliicksfall, der einem in das Krankenhaus in Aälesund eingelieferten 13jährigen Jungen zuge stoßen ist. Er war von einer Felsplatte 60 Mtr. tief abgestürzt und nach seiner gefährlichen Luftreise auf einem kleinen grünen Fleckchen inmitten der zerklüfteten Schroffen und Wände gelandet. Nachdem er sich von seinem ersten Schrecken erholt hatte, erklärte er, nach Hause gehen zu wollen. Sicherheitshalber wurde er aber im Krankenhaus in ärztliche Obhut genommen. Seine eingehende Untersuchung führte zu dem ebenso überraschenden wie erfreulichen Ergebnis, daß er sich außer einem Oberarmbruch und einigen leichten Kopfverletzungen keinerlei Schaden zugezogen hatte. — Rekordleistung einer japanischen Brieftaube. Bei einem von der japanischen Gesellschaft für Heeresbrieftallben durchgeführten Probefliegen zwischen Aomori im Norden und Kobe im Süden legten L6 Brieftauben die über 800 Kilometer lange Strecke erfolgreich zurück, wobei di« siegreiche Taube eine Geschwindigkeit von 978 Meter — also fast einen Kilometer — in der Minute entwickelte. Der bisherige japanische Rekord für Brieftauben war 700 Meter. - — Briefmarkensammler stehen „Schlange". Die Pariser Brief markensammler haben ebenso anstrengende wie aufregende Stunden hinter sich. Bor einem Postbüro in der Rue de Louvre ist eine neue Serie der Monaco-Wohlfahrtsmarken zum- Verkauf gelangt. Schon in der Rächt zum Donnerstag hatten sich zahlreiche Philatelisten ein gefunden. Die Hotels der Umgebung waren bereits seit zwei Tagen besetzt. Gegen 5 Uhr morgens war die Schlange der Wartenden schon etwa 800 Meter lang. Die Briefmarken, die zu 50 Franken abgegeben wurden, stieg« im freien Händel um 8 Uhr auf 110 Franken und um 12 Uhr auf 200 Franken Später wurden sogar 500 Franken geboten. Diele Sammler, unter denen zahlreiche Frauen zu sehen waren, haben übrigens die Nacht im Freien verbracht, um rechtzeitig an den Post schalter zu kommen. Zwischen den Wartenden kam es verschiedentlich Die erfolgreichsten Lieder jener Tage stammen übrigens von Neumann-Bliemchen. Etwa: „Der Mensch braucht ein Plätzchen, Und wär's noch so klein, von dem er kann sagen: Schau'-her: Das ist mein!" Den „Stettinern" gebührt ein besonders rühmender Nach ruf, denn sie Haber» sich gerade während der Shstcmzeit durch die Pflege eines betont nationalen Programms um die Wieder erweckung -es deutschen Gewissens im Volke sehr verdient ge macht. Sie boten ja nicht allein Quartett- und Sologesang, son dern auch eine Reihe von Ensemblestücken, die nicht Klamauk- Possen waren. Um z..B- ihrem Publikum das deutsche Volkslied wieder nahezubringcn, bauten sie sich da mit szenischen Effekten durchsetzte stimmungsvolle Melodramen, wie: „Vom Rhein zur Donau", „Minnesängers Wanderfahrt" oder „Im Komponisten- Himmcl". Oder sie geißelten den sittlichen Zerfall jener Zeit mit ihren Rauschgifthöhlen und Nackttanzhars in einem drolligen Einakter „Piepers Diele", der so einschlug, daß sie ihn drei Jahre hindurch Abend für Abend vor ausverkauften Häusern spielen konnten! An lustigen Abenden des Rundfunks hört man bisweilen heute noch: „Wir sind hie Sänger von Finsterwalde, Wir leben und sterben für den Gesang." Diese Barden gibt es nicht nur in dem bekannten Marsch lied, sondern sie sind eigentlich die älteste, fidelste nnd bekannteste Sängergruppe des alten Jahrhunderts gewesen. Sie könnte heute, bestüude sie noch, ihr 75jährigcs Jubiläum feiern! Ja, also ich hab's noch von dem letzten Sänger von Finster waldes dein Papa Gebhardt. Der hat es mir 1935 erzählt, als er 92 Jahre alt war. 1866 schon sind diese Sänger in Finsterwalde allwöchentlich zi» Uebüngen zusammengckommcn. Bekannt wur den sie aber erst im Kriege 1870/71, als sie, 35 Mann hoch, im Infanterieregiment 52 eitteS Tages in Reims, im Cafe Voltaire, aus Uebermut auf das Podium klettertest und den Kameraden ihre Lieber zum bestell gaben. Von da ab hießen sie im Regi ment nur noch: „Die Sänger von Finsterwalde". Ihr Ruhm verblaßte nach dem Kriege, bis ihn» im Jahre 1899 die Hamburger Sänger zu neuem Glanze verhalfen. Das war cbcüfalls eine bekannte Männergcsellschaft 1899 verfaßten sie ein Lustspiel, daö sie „Die Sänger von Finsterwalde" nann ten. Es hatte einen pstgeahnten Erfolg, und zwar hauptsächlich wegen einer schneidigen Marscheinlagc, die von ihrem Kapell meister Robert Bachhofer stammte. DaS Textbuch ist längst verschollen, der Marsch aber wurde unsterblich: „DaS weih ein jedes Kind, daß wir die Sänger sind, wir leben und sterben für den Gesang Billy Jenkins' Eisenbahn-Brand, der diesen braven deutsche» Artisten vor etwa Jahresfrist auf der Rück fahrt aus dem jetzigen Generalgouvernement nach Deutschland in seinem Wohnwagen mcht nur um seine gesamte Habe brachte, sondern auch seine treuen Arbcitskameradcn, die herrlichen See- und Steinadler, Falk.-n. Unus und Waldkäuzchen qualvoll vernichtete, ist noch in lebhafter Er innerung! Nach langem Krankenlager infolge der erlittenen schweren Brandwunden und zwei lckcnsgcfährdendcn Eingriffe» ist der tapfcre Mann jetzt so weit wieder hcrgcstcllt, daß er dem Rufe des BctricbsführerS der Sarrasanischau zum 16. Mai folgen konnte, der dem ölten Cowboy- Kämpen und Naubvoqelvezwingcr die Wicdcraufsticgsmögiichkcit bieten soll. Die feinfühlige und im richtigen Moment cinsctzcnde HilfSbcrcit- schast der «arrasaniS ist seit Jahrzehnten bekannt, und auch diesmal folgte HanS Stosch-Sarrasani nur der schönen Tradition und seiner» eigene» guten Herzen, als er beschloß, den wcltbciahrencn deutschen Ar tisten Billy JcnkinS nicht der Vergessenheit anhcimfallcn zu lassen. Durch Ehrengaben aus den Beständen seiner Sattelkammern und echt amerika nischen Ausrüstungsstücke, die JcnkinS überreicht wurden, darunter auch der berühmte Sattel Kaiser Maximilians von Mexiko, soll dem Manne die WicdcrauSiibung seines Cowboyaktes ermöglicht werden. — Treue um Treue, so handelt man auch heute noch bei Sarrasani, ohne viel Worte davon zn machen. Vas heutige Bla« vmfahk S Seile«.
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