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Der sächsische Erzähler : 04.02.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194102042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19410204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19410204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-02
- Tag 1941-02-04
-
Monat
1941-02
-
Jahr
1941
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 04.02.1941
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BettUM z« -vm»er 2g OerGächfische Erzähler Dienstag, de» 4 Febxaar 1941 WMW—WW—W—»—WW>— melten sich die M ,er Ortsgruppe des,,Deüts iesonderer Liebe widmete er i Oisrsr 5ct>uk kislt längs «eil »r jvckvn lag mit dligrin kxim gapilagt v/ii-6, ci,5 nicht nur takivil« gISnch ron6»rn auch cis; I.a6ar kon- »arviart. A>,o auch tür ün-s Zctiuks jacian lag dl Ix rin Lxlrs die KohlenhändlerSwitwe Alwin« Augusta Winller geb. Leb- Mann in Neukirch, 77 Jahre alt; der Kleinrentner Theodor Albert Sie«! in Neukirch, 6S Jahre alt; der Schuhmacher Heinrich Julius Paust st, Neukirch, 68 Jahre cllt; der Straßen meister Max Gustav Lehmann in Neukirch, 62 Jahre alt. Aus Bischofswerda und Umgegend »tssiesswerda, < Februar. BorvWNcher AtheitSschrrtz Schon vor Jahren hat die Gauwaltung Sachsen der Deut- schen Arbeitsfront mit Unttrstützung sächsischer Betriebe ihre Wanderschau .Arbeitsschutz — Gewerbehygtene — Unfallver hütung" geschaffen, die bisher in zahlreichen Betrieben ausge stellt und pon über 16000Ü ArbeitSkämeraden in kleinen Grup pen unter sachkundiger Führung belicht wurde. Anläßlich der Reichstagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsschutz in Frankfurt a. M. wurde sie auch über die Grenzen unseres Gaues hinaus bekannt und immer wieder kommen aus allen Teilen unseres Großdeutschen Reiches Wünsche, diese Ausstellung zu sehen. Stzmmehr war die Gaüwaltung Sachsen in der Lage, einigt dieser Wünsche zu erfüllen. So wurde im Januar diese Wauderschau zehn Tage itn Werk Schwarzheide der Braunkohle- Benzin-LG. gezeigt. Welches Interesse dieser sächsischen Schöp ¬ fung entgegengebrmht wird, geht auch daraus hervor, daß zur Eröffnung der Ausstellung in Schwarzheide, der Gaupropagan- dawalter der Gauwaltung Brandenburg, der Kreisleiter der NSDAP, und der KreiSobmann der DAF. sowie sämtliche Be- friebSobmänner auS der Umgebung von Schwarzheide und Rühland erschienen waren. Die Gefolgschaft, um derentwillen die Ausstellung ja gezeigt wird, zeigte sich äußerst interessiert und so mußte die AuSstälung auf Gründ der Schichtarbeit Tag und Pacht geöffnet bleiben. Auch den ganzen Februar wird die Ausstellung noch im Gau Mark Brandenburg bleiben, wo sie eine Woche im Lama-Werk bei Schwarzkollm und bann drei Wochen in den Werken der Grube Alse-Bergbau gezeigt wird. ES ist erfreulich, daß diese von einem Gau geschaffene Einrich tung im nationalsozialistischen Deutschland, das keine inneren GreNzen mehr kennt, auch den Arbeitskameraden anderer Teile unsere» Vaterlandes zugute komMt. Lehrwerkstatt mit Internat für den Weberberuf Zittau. 3. Februar. Die Oberlausitzer Textilindustrie hat sich mit der Gründung eines Vereins „Gemeinschafts-Lehrwerkstatt für die Textilindustrie im Kreis Zittau, Reichenau e. V." eine vorbildliche Einrichtung geschaffen, die in hohem Maße berufen ist, dem Beruf des Webers eine gebührende Förderung zuteil werden zu lassen. Die van Betriebsführer Günther Wäntkg, Zittau, geleitete Vereinigung pachtet eine schon bestehende große Lehrwerkstatt in Reichenau. In dem an geschlossenen Internat werden die für ein ganzes Jahr einem gründ- Amtsgericht Wfchof-wer-a FolM« UuüRrleali» Haudluug. Ein 30 Jahre alte^ «Sher noch, unbestrafter Putzkauer' Einwohner hatte am 16. Dezember auf dem Heimweg von seiner Arbeitsstätte in krSÄgau einen Mit 2 Zentner Kleie beladenen Rodelschlitten, der kurze Kit ohne Aussicht auf der Straße stand, mit sich genommen. Nachdem er den Schlitten etwa 1 Kilometer mit« lefahren hatte, wurde er ihm vom nachgefolgten Besitzer wie der abgenommen. Der Angeklagte Writt DiebstahlKabsicht. er habe mit einigen Soldaten Wedersehen gefeiert, mit denen er sich auf dem Heimweg befunden habe. Er sei angetrunken gewesen und da er außerdem an einer Nervenkrankheit leide, habe er nicht gewußt, warum and weshalb er den Schlitten mitnehme. Das Gericht sah den Angeklagten zwar des Dieb stahls für überführt an, betrachtete den. Fall aber von einer milden Seite, weshalb es von einer Freiheitsstrafe absah unk nur an Stelle einer an sich verwirkten Gefängnisstrafe von IS Tagen auf eine Geldstrafe von SO Mark erkannte. Bei Blendung ««halten! Am 26. Oktober 1940 hatte in Neukirch in der Nahe der „Krone" ein Motorradfahrer einen Radfahrer von hinten angefahren, wobei beide zum Sturz !amen und der Radfahrer verletzt wurde. An dem betreffen den Morgen war-es -sehr dunkel gewesen, so daß der Mdfahrer statt ganz rechts zu fahren, rmhr auf der Mitte der Straße fuhr. MS sich der Motorradfahrer dem Radfahrer näherte,, wurde er von einem entgegenkommenden Radfahrer so geblen det, daß er erst auf ö.Meter Entfernung den vor ihm fahren den Radfahrer bemerkte, Len er dann noch-streifte. Der Mo torradfahrer wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung lind einer Uebertretung zu einer Geldstrafe von 20 Mark oder fünf Tagen Haft verurteilte. Wenn er durch die Blendung nichts mehr gesehen habe, hätte er anhaltcn müssen, bis er wieder Sicht hatte. —* De« 70. Geburtstag feiert morgen, am 5. Februar, Pro fessor Dr. Schwager, StMendirektor i.,R. Alls geborener Overlausitzer wat er immer mit der Landschaft und dem BolkStum seiner Heimat geistig Verbunden. Der wissenschaftliche Ausdruck dieser Verbundenheit war seine Dissertation über „Die geographische Mannigfaltigkeit des oberen Spree tales in ihren ursächsischen Beziehungen zur Natur und zur Tätigkit des Menschen"? Auf Grund dieser wissenschaftlichen Abhandlung Promovierte er, an. der U n ip e r s t t ä t L e i p z i g, wo er Philosophie, Whagögik, Gertnanistik,. Astronomie und Erdkunde studierte. Ostern 1912 kam:er nach B i sch o fswer - d a, Wo er am neugegrtzndeten Königl. Seminar, später an der „Deutschen Oberschule tätig war. Am öffent lichen, geistigen und künstlerischen Leben unserer Stadt nahm er jederzeit lebhaften Anteil. Er war Gründer und Vorsitzender Wer Ortsgrmppe d^^DeütsMn SpraLpereius';. - Mit besonderer Liebe widmete er sich der Volks-Hoch sch «lbe weg ung, I« ihrem Dienste hielt er in uttstrer Stadt und nhrer Umgebung zahlreiche litetarifche und astronomische Vor- Iträge, die^großes Interesse fanden und ihm viele FreuÄe zu- Mhrten. Am 1. April 1SS3 tßat er freiwillig in den Ruhestand. Mögen unserem verehrten Mitbürger noch Viele Jahre in der gleichen Rüstigkeit, der ev sich noch-erfreuen darf, beschieden sein. , - - - i —* Wann kaaü man DamenfUzhötc kaufen? Nach einem „Tertil-Heituna" wurde in der Arbeitsgemein- ; im deutschen Damenhutgewerbe nm '29. Januar Muß gefaßt: Es ist ab 15. MärzLis,30.Iuni cin- im Einzelhand'el."zu verkauft». MM Zmii arbene Filzhüte sowie Trachtenhüte zum Verkauf im indel freigegeben. Bis KUM 21. März können mit Strqh vermheitete Filzhüte, sogenannte Le b e r g a n a S h ü t e, frei verkauft Werda». Es ist ferner verböten, in der- Zeit vom M. JUni Umarbeitungen von Filzhüten für Dritte vpr- zunehmen oder vor dieser. Frist von der Kundschaft gekaufte Capelineß in gleichen Materialien zU verarbeiten. Das Verbot betrifft auch den Verkauf von Damenhüten in Herrenhutgeschäf ten mit. oder ohne Damewhutabteilüiig< sowie m sonstigen Ein- zelhandelsgeschäften, die Dümenhüte führen. Üebcrtretungen werden dnrch die der Arbeitsgemeinschäft angeschlosscnen Or ganisationen nchhdrüMch vcrfolgti ; cdertc. die r und Volk .... ,, ... einen dem Führer uiid Volk gewidmeten Sprechchor vor, DiL irchaltvollen Verse waren durch Kampf- und Vaterlandslieder umrahmt. Den Hauptteil des Abends bestritt Pan. Nau man.«- .mit M. Der. reiche Mallbei . , M>-wuhtG^MuMM«gen' In einem. Bericht über/ M.Matz. Kriege erfuhren, die Eltern von den Leistungen der Kinder be; den Knochen- Metall- -unL^nd^.HkUWMa^M'^.vM dem Einsatz in her Ernte. Am Ende des Abends bekamen Vie Eltern noch Schmalfilme zu setzen. Es Ware nur zu Wiipschsn, daß der-nächste Elternkreisabend auch von den anderen Mit-, gliedern besucht wird. ' 1 Stächa, 4. Februar. Todesfall. Im 83. Lebensjahre ver storben ist der am 28. Februar, 1858/aKprsne allgemein be liebte und arschatzte Einwohner urch Rentner Karl Waner. Der Verstorbene wär früher lange Jahre im Stemvruchbetrieb der MchfischM-GvWn^-A.-G.' börmM E.G.Kuüäth in/Demitz- Thumitz MsWftigi'ÜM äls fr-H«r eifriger Säyger Igngjäh- riges- Mitglftd Les PoWer MättNcrgesängvcreinS. 7. Neukirch (LZausttz) und Umgegend Neukirch (Lausitz), 4, Februar. Bevölkerungsstatistik. Dio Einwohnerzahl unserer Gemeinde betrug am 1. Februar nach der amtlichen Fortschreibung 6859; im vergangene«' Mpttat wurden 8 Geburten, 32 Zuzüge, 9 Storbefälle Und 26 Wegzüge gebucht. , .. - - Neukirch (Lausitz); 4 Februar. Nachrichten aus dem Stan- dcsamte. In der Zeit vom 16. bis 31. Januar 1941 wütden folgende Beurkundungen vorgenommen: Geburten: dem Packer Paul Arthur Arnold in Neukirch 1 Knabe, dem Klemp ner Fritz Rudolf HillMann in Neukirch 1 Mädchen, dem Giro kassenkassierer Willy Kurt Fritsche aus Wilthen 1 Knabe, dem Gärtner Walter Hevmüt Wirth in Neürircht Knabe. Eheschließungen:, der Dekorationsmaler Ernst Alwin Baer und die Fabrilnäherin Auguste MiNna "Richter äeb. Günther, beide aus Ringenham. Slerbefällo: der Ren tenempfänger Gustav'Adolf Wobst in Neukirch, 80 Jahre alt; Aus dem Meißner Hochland Seellgstabt, 4. Februar. Aus ber NS -Kriegerkaweradfchaft. Der am 2. Februar in Kühnes Gastwirtschaft stattgefundenc Jahreshauptappell der hiesigen Kriegerkameradschaft war außerordentlich gut besucht. Zn seinem Jahresbericht dankte Krr Kameradschaftsführer Reinhard Rüdiger seine» Mit- ärbcitern und gedachte in ehrender Weise der drei verstorbe nen Kameraden: Moritz Teich, Arthur Herzog und Arno Schütze, von denen der Erstgenannte der letzte Veteran von 1870/71 war. Anschließend erstattete der Kassenwart Paul Eisold ein Bild von der Finanzlage der Kameradschaft, die äls gut zu bezeichnen ist. Propaaandawart Paul Mittag entwarf dann ein Bild von der geleisteten Jahresarbeit. Die Monatsapprlle waren durchschnittlich von 45 Prozent der Mit glieder besucht; Einige von den Appellen waren mit Filmvor führungen ausgestattet. An den Sammlungen für das WHW. und Deutsches Rotes Kreuz hat sich die Kameradschaft aktiv und erfolgreich, wie das Ergebnis am Tage der Wehrmacht zeitigte, beteiligt. DreiMkilig wurden für unsere Wehrmacht angehörigen Päckchen ins Feld gescheckt. Eine während der Versammlung stattgefundene Tellersammlung für das WHW.- Wunschkonzert erbrachte den stattlichen Betrag von 18 Reichs mark. Damit auch künftig in der Kameradschaft ein reges Le ben, pulsieren soll, werden die nächsten Appelle eine entspre chen«: Ausgestaltung erfahren. So ist ein Clausewitz- wieHcr- mann-Löns-Abend geplant. Im zweite« Teil des Abends kam der Humor zu seinem Recht. Kamerad Burkhardt las einige lustige Sachen vor, unter denen auch der urwüchsige, »erbe Soldatcnwitz nicht fehlte. Mit einem Trcucgclöbnis für Führer,. Volk und Vaterland schloß Kameradschaftssührer Rü diger- die angeregt verlaufene Versammlung, Die Frühjahrsfütterung -er Menen Für die Frühiahrssutterung der Bienenvölker sind vom Reichsministtt'für Ernährung und Landwirtschaft für das kom mende FrüMhr 2H Kilogramm vergällter Zucker je Bienenvolk für den Gesämtbereich des Großdeutschen Reiches zur Verfügung gestellt worden. Damit ist Vorsorge dafür getroffen, daß alle Bienenvölker über die schwierigen Frühjahrsmonate Hinweg kommen und sich entwickeln können, um für die Bestäubung der Obstblüte und der Oelfrüchte eingesetzt zu werden. Die Durch führung der Zuckcrbelieferung geht in derselben Weise wie am Vorfahre vor sich, d. h. sie erfolgt durch die Ortsfachgruppen- denen Lie einzelnen Imker angcschlossen sind. Leider gibt cs aber auch heute noch immer,-wenn auch nur wenige Bienen züchter, die lischt organisiert, also der Reichsfachgruppe Imker durch ihre Untergliederungen nicht angeschlosscn sind. Lluch fin deren Völker kommt diese Zuckerbelicferung in Frage. Dies! Imker müssen sich nun sofort unter Angabe ihrer Völkerzah Und Her gewünschten Zuckermenge, die aber höchstciis 2,5 Kilo Gfgramm je Bienenvolk beträgt, an die für ihren Wohnort zustan oige Oistsfachgruppc Imker wenden, die dann das Weitere ver anlaßt. Notwendig ist aber, daß diese Meldung an die Orts fachgruppe Imker umgehend erfolgt, damit später keine Schwie rigkeiten-bei der Belieferung entstehen. ' . Vwm wirb vskhmkelt sei». Wwichr s schließlich ve'rbo'ten/DamenhMe Hs"Woll-, Ärar- und - ... sind Ei veiAänft wemw»- Es -i» Iüni Um arbeit« nge« von Filzhüten für Dritte vor Araitkenthäl,' 4. Februar. Zu einem Elteruqbeub versam- melten sich dis Mstglieder.des Mternkreises der hiesigen Volks schule. Der Schulleiter sprach nach fernen Begrüßuugsworte« über die großen MifÜmaen. Unsrer, Soldaten und- forderte^tzie Eltern auf, sich auch im ronuNeNden Jahr für Führer " restlos einzusetzen. Darauf trügen die Schulender Führer mrL Volk gewidmeten Sprel^ Den Hauptteil .... ihrem Vortraa über En wies, wie dankbar die. E waren. Bernhard Gchnei-er — der ßyShrtze ijefior Lavfther Komponisten * Z«m S. Febrpar 1941. 80 , Jahre? — Ist em wirkich schon so alt, dieser Nim mermüde, dieser Jmmerschaffeirdc, dieser Ewigwandelbare? So fragt Wohl mancher. von der ältxren Generation, dem das Werden des musikalischen' Lebenswerkes dieses Lausitzer Mei sters noch in frischer Erinuerung ist. Zwar ist ihm Ls: sächsische Landeshauptstadt zur zweiten Heimat geworden, aber immer wieder zog es'ihn bin zur Mutter Lusatia, in deren Schoß seine Wiege stand und deren Wort und Sang er ihr abaelauscht. DaS Schulhaus zu- Milstrich bei Kawenz - Sächsische Ob-r- laufitz—ist feine GewirtSstattc. Der Schülmeisterssphn ergriff auch dön Beruf des-Baiers, der ihm schön in Kindcstaaen die elementare» Begriffe ünh Kenntnisse in der Musik Le,brachte und die sich dann auf dem Landständischen S?mmär zu Bautzen (1874 bis 1889) bei seiner hervorragenden Begabung weiteten ürch steigerten. Seine , erste Anstellung erhielt er 1Y8O> als Schulvikar und Organist in Königswartha, wirkte von-1883 als Lehrer am Mochmannschen Ptivqtäymnäsmm in Dresden und von 188S an städtischen Volks- und Bürgerschulen bis zu sei ner Pensionier»«« im Jahre 1924. 1913 erfolgte seine Ernen nung -um Oberlehrer, 1916 wurde er mit dem Kriegsverdienst- kreuz au-ayeichnet und 1918 verlieh ihm Königliche Huld den Titel „Königlicher llBrsikbirektor". Bei der besonderen Neigung und Veranlagung sür Musik lag eS nahe, daß er neben oem Beruf seine musikalische Fort bildung mit zähem Fleiß u»d Eifev förderte, teils durch Pri vatunterricht bei Schülz-Bcuthcn, teils durch ein dreijähriges Studium in Klavier, Kompokitionstchre, Musikgeschichte und Gesang am Landeskonservatorium, unter Dracsekc, Bnchmryer, Naumaiin und Krantz. Seine musikalische Tätigkeit begann er als Organisator und Leiter der großen stadtbekannten Schul chöre in Dresden, mit denen er alljährlich öffentliche Auffüh rungen in der Frauenkirche, .im AMtcllungspalast und Zirkus Sarrasani veranstaltete. Aus Lieser Arbeit erwuchsen die um- sanoreichen dreistimmigen Chorbücher „HeiMatstimmen" A (von iöÖ3 bis 1923 erlebten sic-8 Auflagen inM000 Exemplaren), die in ganz Deutschland^ verbreitet und. Ans früheren Schu ir rinnen gründete er den nach ihm benannten ^Dresdner nn —-7—x—, ' ' ' Frauenchor", für den er die „HeimatstimmeM' B herausaab. Weiterhin erschienen „101 heitere Volkslieder" (1907), „Ein Liedlein laßt uns heben an" (3-- bis 4stiMm. Fraucnchörc, 1921), außerdem //Damms Liederbuch für Volksschulen" (1908, 1923 bereits die 35. Auflage), „Aus guldncm Bronnen" (33 deutsche Volkslieder für göm. Chor), „Lachende Lieder" «, a. Seine lveiterc musikpädägoaische Tätigkeit entfaltete. er gls Äesanglehrer und.Dirigent von Männergesangverciucn, gemischten «No Frauenchörcn und an Privatschulen. Aus der schulgesanglichen Arbeit entsprang Interesse für den Volks- tanz. Daraus entstanden Kinderreigen und -spiele, darge- stellte Lieder- und Gebärdentänzc (Sieingräber - Verlag). An Seite von . Prof. O. Sehffert war er im Verein für sack'üs Bolkskuudc überaus cifrm tätig durch Vorträge, literarische AbhanblpngeN und musikalische Aufführungen volkstümlicher Art, ebenso int Heimatschutz, veranstaltete unzählige Wohltätig- keitsköNzerke zugunsten von Kriegsorganisationen, in Kran kenhäusern, Lazaretten, für Blinde, arme Kinder/ evangelische Schulen «t-:^M2rr«ich, Pestalozzi-Verein, für das Schiller- und BisMärck - Denkmal in Dresden, unternahm mit seinem Fraueuchor Konzertreisen durch Sachsen. Seine gesangspäda gogischen und. volkskundlichen Vorträge im In- und Ausland (so. m Lcipz»/ -Breslau, München, Regensburg, Karlsruhe Straßburg, Zürich, Prng, Budapest und noch in vielen anderen Städten) sandbn starke Beachtung, auf lvciten Informations reisen sammelte, er Erfahrungen auf dem Gebiete des Volks- schulgcsarcheS-und.veriqert;tc sie dann praktisch. In den Rah men dieser Veranstaltungen gehören auch die mannigfachen Konzerte- im In- inch Ausland. Reichhaltig sind die gesang lichen Schöpfungen sür Einzel- und Mchrstnnmcn, dazil meh rere Balladen uud Messen (Missa solcmnis .in F-Moll wurde 1932 von der Prcßbnrger Üinvcrsität mit der Commcnius- Medaillc und schönem Diplom in lateinischer Sprack»c ausge zeichnet), weiter Motetten für Fraucnchörc u. a., zahlreich sind die Kompositionen für Klavier, ebenso fruchtbar war er aus dem Gebiete der Instrumentalmusik, wovon viele Violinstücke, Streichquartetts, größere sinfonische Orchcsterwcrke (darunter eine sünfsätzigd Suite), überdies verschiedene Tänze, Märsche, Szenen ufw. zeuge«, - Dem Volke hat der „Sänger der Lausitz" die Lieder abgc- lauscht,,sie mühsam gesammelt und vielfach künstlerisch umac- formr. Auch.,im neuen Gewände fanden sic wieder den Weg »ütn Herzen des Volkes. Sie haben zweifellos zu seiner Volks ¬ tümlichkeit beigeträgen. Aus vielen seinen Werken reden lau- sitzer Sprache und Leben, lausitzer Sitten und Gewohnheiten. TaS ist der Grundcharaktcr seiner Musik, denn die Lausitz ist ihm .Heimat, nicht nur der Geburt, sondern auch der Seele. Seine musikalischen Mcisterlverke ivcrdcn in der ganzen Welt gewürdigt. SchNcidersche Musik ist voller Reichtum und Schön heit der Melodien und Harmonien, aber auch voll rhythmischen Lebens und Temperaments. Diese hat er seinen sinfo nischen Schöpfungen dienstbar gemacht, hat alte Tänze der Ver gessenheit entrissen, überhaupt neues Leven in den Volkstanz gedanken gebracht. Die Unerschöpflichkeit der klanglichen Phan tasie, selbst wenn cS sich «in die kleinsten Mittel handelt, das ist die Größe dieses Künstlers. Uebcrall triumphiert der Zau ber der Töne, eine echte Musikernatur, bereu schönste Gaben noch im Wandel der Zeiten zu cmpfangsbercitcn Ohren und Herzen sprechen lvcrden. Es ist die starke Verkörperung jenes Musikertyps, der sein Bestes, sein Eigenstes zu gehen weiß. Man kann sein Verhältnis zur musikalischen Kunst nicht besser kennzeichnen, als wenn man sagt: der lausitzer Ethos der Vcr- pslichfung,. des Dienstes am Volke, ist die Richtschnur seines Geistes und Lebens. Er sah das Leven von jeher als eine große und ernste Ausgabe und fühlte sich berufen, diese Auf gabe nach den ihm von Gott gegebenen Kräften zu erfüllen. Schon an 60 Jahr« dient er seiner Kunst — vorbildlich, be scheiden, selbstlos und treu, ivic nur ein Idealist seiner Sache dienen und Ströme des Segens und Beglückens ausgießcn kann. Mit den Jahren ist un? seine Gestalt und das Werk seines unermüdliche» Schaffens gewachsen. Eine unglaublich: Arbeitskraft ist das Kennzeichen seiner Persönlichkeit und sei nes Wirkens. Dieser geniale Mensch hat erneut bewiesen. Laß jener Satz zu Recht gilt, daß das Genie zu 99 vom Hundert ans Fleiß besteht. 80 Jahre sind kurz im Lichte säkularen Geschehens, lang für die Spanne eines Menschenalters. Vor mehr denn 16 Jah ren trat er in den Ruhestand, der für ihn aber keineswegs ein behagliches Ausruhcn bedeutete. Noch als 80jährigcr frönt er nicht der Muße, er muß aus innerem Drange seine musika lischen Gedanken, die ihn nicht loslasscn, fcstlcgcn, selbst ivcnn daS hohe Alter sich gesundheitlich bemerkbar macht und ihn zeitweise daran hindert. Mit erfülltem achtem Jahrzehnt kann er beruhigt die Feder beiseite legen und sein Levcnswcrk als beendet betrachten, auf daS er mit Genugtuung und innerer Befriedigung znruckblicken darf. Georg Melzer.
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