Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 18.01.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194101188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19410118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19410118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-01
- Tag 1941-01-18
-
Monat
1941-01
-
Jahr
1941
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 18.01.1941
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Liu» HI»»ck«^Siatt««GUb«kr«V« «I« ,,»ÜLSi«1»«Fie« und Kartoffelmehl oder Stärke. Man läßt einige Zeit einwirken, reibt ab und spült mit klarem Wasfer noch. Flregenflecke zeigen sich oft auf leichten Stoffen, z. B Lam- öenfchircken und Gardinen, Man reibt den Stoff aus einer fauveren Unterlage mit angewärmtem Spiritus ab. Auch Fliegenflecke von den Fenstern entfernt man so, wobei aber halb Sp.ritus, halb Wasier benutzt und gleich nachgetrocknet wird. Wichtig ist dabei, daß der Spiritus nie auf offener Flamme, sondern nur in einer kleinen un verkorkten Flasche iin Wässerbad erwärmt werden darf. Im anderen Falle besteht Feuersgefahr. Kalk spritz er an den Fenstern reibt man mit verdünnter Essig- oder Salzsäure ab. Tinten- und Rostflecke, ebenso Kopierstiftflecke werden mit Zitronensaft oder käuflicher Zitronensäure behandelt, am besten beträufelt und in die Sonne gelegt. Bei besonders festen Stof fen bestreicht man die Flecke auf einer heißen Unterlage (Topfdeckel oder dergleichen) mit Kleesalz, wobei der Stoff vorher befeuchtet wird. Dann gut mit heißem Wasier nachwaschen. Beim Arbeiten mit Klee salz größte Borsicht, da giftig! Milch flecke werden nur nut kaltem Wasser ausgewaschen. Obst- und Fruchtsaftflecke sollen möglichst sofort mit Salz bestreut und dann in heißem Wasser ausgewaschen werben Man kann auch die fleckige Stelle in feuchtem Zustand über Schwefel dämpfe halten. Glänzende Stellen aus Stoffen (Hosenböden, Sitz flächen des Rockes, Unterärmel usw) entfernt man mit einer Mischung von etwa 25 Gramm Salmiakgeist, 25 Gramm Salz und 3 Eßlöffeln Wasier. Die Stellen werden mit dieser Lösung betupft und dann mit überdecktem feuchten Tuch leichr gebügelt. es lieber sol Morgen am 17. Februar ist di« Erstauffichrung. 17, da» bedeute» 17 Hervorruf«. Der Februar ist immer »in GiÜcksmonal sltr die neue Musik und —* „Beweise! Warum?" unterbrach ihn Puceini. „Gerne!" sagte einer der Freunde. „Der Beweis wird eben mor gen abend der rauschende Erfolg deiner Butterfly sein!" „Auch eine Logik!" erwidert« Puccini lächelnd Aber di« Wort« d«r tr«u«n Freund« hatten doch seine trüb«» Gedanken zurückgrdrängt. Es wurde dennoch der größte Mißerfolg in Puceini» künstlerischer Laufbahn. Mit Grunzen, Brüllen — wie zeitgenössische Bericht» mel den — und mit Gelachter, Blöken, Geschrei und Hohngesohle wurde die Oper ausgenommen. Es war ein Skandal, wie ibn die Mailänder Scala vielleicht noch nie erlebt hatte. Die Musik erstickte im Sch'omm der Boshaftigkeit. Diese unglaublichen Szenen setzten sich auf der Straß« fort. Mai lands Nacht hallte wider von geifernden Worten: ..Maestro Purcini» Niederlage!" Puccini entschloß sich rasch, zu rasch, zum Aeußersten: Vernich tung der Oper, Verschwinden, Vergessen! Die Freunde bestürmten ihn, sie rieten ab. Biele gub es, die den Wert der Oper empfanden, besonders Tito Rtccordi, der Sohn der Verlegers. Aber ihnen allen, so sehr sie auf den geliebten Meister ein sprachen. wäre es nicht gelungen, Puccini von seinen harten Ent schlüssen abzuhalten. Er gelang — Sinn des Schicksals, das die Frauen in Puccini» Leben und Schaffen darstellten — einem sungen Mädchen, da» einige Tage nach dem katastrophalen Mißerfolg den Meister aufsuchte. Puccini sah die schöne Unbekannte, gegen seine Gewohnheit, mürrisch an. Sie errötete, trat ganz nahe vor ihn und sagt«: „Meister, ich war Zeuge des grenzenlosen Undankes Ihrer Zuhörer. Ähre Oper ist so schön! Weich tiefe Seele lebt in dieser Musik' Wir Frauen spü ren das . .. Auch mein Verlobter hat mit vielen anderen gesohlt Und, Sie begreifen mich, ich liebe ihn, obwohl er sich so schändlich betragen hat!. . Aber ich werde ihn nicht eher wieder küssen, bis Sie mich ge küßt haben!" Ueberrascht sah Puccini das Mädchen an Zögernd meint» er: „Es wird mir eine Freude sein, ein so schönes Mädchen küssen zu - dürfen!" Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Man spricht davon, daß Sie Ihre Over vernichten wollen. Nun habe ich geschworen, Sie nur unter der Bedingung um einen Kuß zu bitten, wenn Sie mir ehrenwörtlich versprechen, die Oper nicht zu zerstören, sondern —" „Was hat meine Oper mit Ihren Küssen zu tun?" fuhr Puccini auf. — „Viel, Meister! Ich habe geschworen, ich küsie gerne. Und ich bin noch so jung! Es wäre schrecklich, wenn ich mein ganze» Leben lang nicht mehr küssen dürfte, nur weil Sie in jäher Laune Ihr Kunst werk vernichteten!" Pnccini lächelte. Das schöne Mädchen tat ihm leid, ihm, der wie wenige im großen Reiche der Kunst die Frauen verstand. „Da bleibt mir wohl nichts übrig, als meine Oper —" „Wirklich? Meister, Sie wollten —?" unterbrach ihn die Schöne. Und Ne küßte ihn . . . Vier Monate später wurde die neubearbeitet» Oper „Madame Butterfly" in Brescia wieder ausgeführt. Es wurde ein riesiger Er folg. Und seitdem begeistert die Oper die ganze Welt. Küchenzettel Montag, 20. Januar: Königsberger Klops mit Salzkartoffeln, Eicho- riensalat *). Dienstag, 21. Januar: Schwarzwurzelgemüse mit Semmelklößchev und Gräupchen. Mittwoch, 22. Januar: Gekochte Hefenklöße mit Pflaumenbrühe. Donnerstag, 23. Januar: Gebratene Leber mit gedämpften Zwiebeln und Kartoffelmus. Areitag, 24. Januar: Haferflockensuppe, Kartoffeln mit Ouarg. Sonnabend, 25. Januar: Saure Aartoffelstückchen mit Gewürzgurke. Sonntag, 26. Januar: Tomatensuppe. Rindsrouladen mit Salzrartof feln und Krautsalat, falsche Schlagsahne**). *) Eichorlensalat oder Lhicoree-Lalat, wie er meist mit französi scher Benennung auch bei uns heißt, ist ein erfrischender, zarter Win tersalat Die geschlossenen, stangenortigen, weißgelben Blattbüschel, di« in unsern Gemüsehandlungen so verlockend in chrer Zartheit angeboten werden, kocht auch inan gern zu Gemüse. Die Eichorie kommt fetzt zu uns au» dtn besetzten Gebieten Frankreichs und Belgien» und bürgert sich langsam auch in unserer Küche ein; denn sie tst vitaminreich und gesund, und die ihr eigene leicht« Bitterkeit gibt einen pikanten Ge schmack — Zum Salat bleiben die Blätter roh; man löst sie ein zeln von den Blattbüscheln ab. oder man schneidet die Blattbüsckel der Länge nach in zwei Hälften, spült sie auf d»m Durchschlag kalt gut ab, läßt sie abtropfrn und beträufelt sie dann in der Solatschüssel mit Essig oder Zittonensast und etwas Speiseöl, würzt sie nach Geschmack mit Salz und Zucker und ganz wenig Pfeffer und misch« olle» vorsich tig, damit die Blätter nicht unansehnlich werden. - Fast noch besser schmeckt der Salat, wenn man eine pikante Mayonnaise mit den Blättern mischt. **l Falsch« Schlagsahne. Zutaten: 1 Liter Wasser, 1 reichlich« Obertasse Zucker, 125 Gramm feiner Grieß, die abgeriebene Schal« einer halben und Säst einer ganzen Zittone. — Das Wasser wird mit Zucker und Zitronenschale ausgekocht, der Grieß langsam unter Rüh ren nach und nach eingeschüttet; wenn er einige Minuten unter Rüh ren gekocht hat und dick geworden ist, schüttet man ihn in «in« groß«, kalte Schüssel, die man am besten in ein Gefäß mit etwas kaltem Wasser stellt, und gibt den Zitronensaft dazu. Dann schlagt man mit dem Schneeschläger oder Quirl in H oder ',4 Stunde di« Grießmasse zu steifem, weißem Schaum und füllt sie in «ine kalt ousarspültt Glas schüssel. Die Oberfläche kann man mit eingekochten Früchten oder «in gezuckerten Apfelsincn-Stückchen belegen oder man gibt au» nur Keks dazu. — Für 5 oder 6 Personen. E» «ar gut, daß Luise den Schinken inzwischen in die Küche ge bracht hatte. Abend» kam unser« Mutter zurück. ,;Du lieber Himmel", sagt« sie, als sie die entkorkt« Flasche aus dem Lisch stehen sah, „was wollt Ihr denn nm dem Zeugs da?^ „Wieso Zeugs?" fragt« Onkel Eduard mißtrauisch. Meist Vater bekam einen roten Kopf. ,Lch denke, da ist Schweden punsch drin — auf dem Schildchen steht es doch " Mutter ließ sich auf einen Stuhl fallen. ,Lhr habt doch nicht etwa ? Len Schwrdenpunsch habe ich neul'ck ungefüllt in die Karyfst. Ich braucht« gerade eine Flasch« — wo Luise setzt immer den Haarausfall hat — Franzbranntwein ist drin, auf Zwirbeln aufge setzt, da» soll so gut sein " «Gegen Kälte", murmelte Onkel Eduard. „Uno der Schwedenpunsch?" Vater» Stimme drohte. Mutter sackte der Mut weg, nur Lutte berichtet« unbekümmert, daß die Karaffe neulich von Herbert und seinen Freunden geleert worden sei Onkel Eduard brach vorzeitig auf. Mit Herbert, dem Zwanzig jährigen stand er sich sowieso nicht gut, weil der Junge studierte, an statt sich der Landwirtschaft zu widmen. Heute ließ er ihm nicht ein mal einen Grußbestellen. Al» Onkel Eduard im nächsten Jahre wiederkam, war gerade Tauwetter. Wir kamen nicht in Versuchung, ihm Alkoholisches vorzu setzen. Und doch geschahen Zeichen und Wunder' Aus einem der Papp kartons kam ekn Schinken zum Vorschein, sein Räucherduft füllte die Stube. - ,Ähr dürst ihn aber erst anschneiden, wenn Herbert auf Urlaub kommt!" sagte Onkel Eduard. Herbert war Soldat geworden, das wog den Schwedenpunsch hundertfach auf!. PKreirri und das Mä-chen Anekdote von Josef Robert Harrer Das ist ekste kleine Geschichte um den großen italienischen Kompo nisten Puccini. Mag sie auch unverbürgt sein, so zeigt sie doch das tiefe, menschliche Empfinden des Künstlers, und deshalb sei sie auch erzählt. Es war ist» Februar 1904 Puccini, dessen Ruhm bereits die Weü'ersüllte, sagte zu feinen Freunden, als eben von der bevorstehen den Erstaufführung seiner Oper „Madame Butterfly" gesprochen wurde: ,Lch weiß nicht, wie ich es euch erklären soll! Kurz, ich habe kein gute» Gefühl! Meine geliebte kleine Japanerin wird mich ent täuschen!" „Madame Butterfly?" meiyte einer der Freunde. „Giacomo, du spürst Gespenster, die nicht um dich sind!" Puccini lächelte müde. „Möglich! Vielleicht sind es die Gespen ster der Zeit, die schneller dahinrast als mein geliebte» Motorboot! Wer ick Ernst! Ich habe mit so viel Liebe an meister Oper gearbeitet, daß ich selbst den Neinsten Mißerfolg nicht ertragen könnte! Ich träumte daß sich die Meute der Kritiker auf die Partitur stürzte, die Blätter herausriß und in den Wind streute . . . Ein Mißerfolg würde mich um Jahre zurückhrängen . . ! Ich bin kein Jüngling mehr!" Die Freunds lachten: „Ach, Giacomo, seit wann kältst du etwas auf Träume? Bist du abergläubisch geworden? . Gut, dann halte A«r ciie 7-eal» Warum Sauerkrauts Gegen vergorene . Gemüse (Sauerkraut/ saure Gurken) hohen manche Menschen ein Vorurteil, well sie glauben- daß die ihnen eigene durch den Gärungsvorgang hervorgerufene Säure Gärung und Ber- fiiUeruna in Mägen und Darm bewirke. Dieses Vorurteil besteht völ lig zu Unrecht, denn gerade diese natürliche Säure wirkt sich reinigend und verdäüüngsförhernd aus. Bei gewissen Leiden (Nierenleiden, Leberleldrn, Rheumatismus, Darmverstopfung) ist Sauerkraut gerade zu als Heilkost anzusprechen. Besonders bas rohe Sauerkraut ist in hohem Maße gesundheitsfördernd. Daß Sauerkraut in manchen Fa- milen nicht schr beliebt ist, liegt oft genug an der wenig sorgfältigen Zubereitung. Zwischen Sauerkraut und Sauerkraut gibt es große Unterschied«. Es ist nicht gleichgültig, ob es weiß und appetitlich auf getragen wird, oder als ein bräunliches zusammengeschmortes Etwas. Schon die Wahl des Kochtopfes, in dem es zubereitet wird, ist aus schlaggebend für sein Aussehen und seinen Geschmack. Am besten eig net sich feuerfestes Porzellangeschirr oder irdener Topf. Muß mau einen Emailletopf benutzen, darf er keine angeschlagenen Stellen haben. Sauerkraut ist in bezug auf Metall sehr empfindlich; es darf daher auch nie in eisernen Kochgeschirren gekocht werden. Das Sauerkraut soll nicht gewaschen werden! Zubereitet wird es — für etwa vier Personen berechnet — folgendermaßen: Im Kochgefäß wer ben .etwa 86 Gramm Fett und 70 Gramm feingeschnittene Zwiebeln angedünstet und mit ein wenig Wasser abgelöscht. Nun gibt man ein Stuck Zucker zu und.schüttet das Sauerkraut, das man mit der Gabel tüchtig auflockert, dazu. So man kann, lege man eine Speckschwarte oder ein Stückchen Schweinefleisch in die Mitts und oben aus das Kraut einige Apfelspasten. So wird nun das Gemüse zugedeckt auf kleiner Flamme etwa 1» Stunde geschmort. Das Kraut muß öfter um gewendet werden, damit es sich nicht ansetzt. Ist es gar, füge man ein wenig Kümmel und, wenn nötig, etwas Salz zu Ein Schuß leichter Weißwein erhebt da» Gericht ins Festliche. Sauerkraut läßt sich übrigens auf die mannigfachste Art zuberei- ten, womit jede Eintönigkeit vermieden wird. Gebackenes Sauerkraut stellt man her, indem man eine gefettete Auslaussorm mit sehr steifem Kartoffelbrei belegt, darüber eine Lage kleingeschnittenes Sauerkraut, auf das einige Scheiben Kochwurst kommen. Las Ganze wieder mir KarwffelbM überdeckt, mit etwas Reibbrot überstreut, auf das einige Fettflöckchen gelegt werden, im Ofen überbacken, gibt eine ebenso wohlschmeckende wie sättigende Mahlzeit. Zu Sauerkrauttöllchen, ähnlich d«fl Kotellets au» Hülsenfrüchten, schneidet man das Kraut kurz, vermischt es mit geriebener Semmel, etwas Mehl, Kümmel, Milch und glasig gedünsteten Zwiebeln. Der Teig muß so fest sein, daß sich Röllchen daraus formen lassen, die ist der Psanne aebraten und mit Kartoffeln zu Tisch «geben werden. Auch zu Fisch ist Sauerkraut eine wohlschmeckende Zuspeise - C. S.-H Flecke dürfen nicht alt Werden! Die einfachste» Evtfernvngrmelhadeu All« Flecke lassen sich leicht «ntsernen, solange sie noch frisch sind. Haben sich die Flüssigkeiten erst tief in das Gewebe einaefressen, ist ihr« Befeitiaung weit schwieriger, ost sogar gänzlich unmöglich. Darum sollte jeder Fleck möglichst sofort bekämpft werden, wenn man ihn be merkt. Zur Fleckenrntfernung verwendet man am besten jeweils einen Flicken von dem gleichen Stoff, wenn man solchen nicht zur Hand hat. zumindest einen ähnlichen Stoff, d. h. Wollstoff für Wolle, einen dunklen Flicken für dunkle, einen Hellen für Helle Stoffe. Fettflecke werden, wenn es der Stott erlaubt, mit heißem Wasser behandelt, sonst mit einem Brei au» Benzin und Magnesia oder Kartosselmehl. Mit diesem Brei wird der Stoss bestrichen, man läßt ihn einige Zeit einwirken und bürstet dann, wenn das Benzin verflogen ist, das weihe Pulver leicht ab. Sollte der Fleck noch nicht verschwunden sein, muh da» Verjähren wiederholt werden. Bier flecke werden aus Seidenstoffen mit Wasser und Spiri tus zu gleichen Teilen entsernt, aus anderen Statten durch lauwar me» Salmiakwosser. Blutflecke lösen sich, wenn irisch, am besten in kaltem Wasser. Danach kann man die Stelle bet waschbaren Stossen noch mit lauwal- mem »almiakwasser, nicht über 4V Grad, behandeln. In empfind lichen Stoffen bestreicht man den Fleck mit einem Brei aus Wasier Schwedenpunsch Heitere» von Käthe Franz Knitterkalt war es. Ein eisiger Wind fiel Ohren und Nasen an „Verflixt", sagt« Onkel Eduard, als er in» Zimmer kam, „ich bin steif wie ein Ladestockl" Er rieb sich die Hände. Wir anderen taten es aus einem anderen Grund«. Wenn Onkel Eduard im Winter zu uns kam, dann bedeutete dar einen feisten Hasen, Speck und Dauerwurst. Man mußte den guten Onkel dafür durch die Läden schleifen. Wir täten es gern, ob wohl un» die Wünsche, die auf seinem Besorgungszettel standen, manchmal genierlich waren. Wer ein Jaucheschöpfer gehört unweiger lich zur Landwirtschaft, und Tante Marie konnte nicht in süßer Wäsche auf den Rübeaacker geben, sondern brauchte ein Paar deftige Flanell hofen. Da» war nun «nmal so. Eh« wir Onkel Eduard dieses Mal auf seinen Sängen begleiteten, sagte mein Vater: „Luise, wir müssen noch «ine Flasch« Schweden- punsch tm Schrank haben. Weißt du, wo Mutter sie hingestelu hat?" Luise, fünfzehnjährig, vertrat dir Mutter und wüßte von allem Bescheid. »Haß Ähr mir den Onkel Edüard ordentlich bewirtet, wenn er kouunti" hatte Mutter hinterlassen. Wir all« wußten, sie spekulierte im geheimen auf Schinken, aber dieser Schinken, dunkelbraun und kostbar wie «ine Amati, fand immer den Weg zu einer etttsernten Nichte und nie zu uy». Der Vater wollte nun sein twriges dazu tun, um besagte» Wertstück in unser Haus dirigieren zu helfen. Er kannte Onkel Eduard» Schwächen. „Schwedenpunsch?? fragte Onkel Eduard und strich sich lüstern den Schnauzdart. Seine kleinen grünen Augen glitzerten uns an .Klnntng», ich glaube, Schwrdenpunsch verträgt sich am besten mit Schinken!" Sprach'» und zerrte an einem der Pappkarton», di« sein umfangreiche» Gepäck darstellten. Tatsächlich — ein Schinken kam zum Vorscheint Vie Augen gingen un» über. Vater hatte in» Schwarz« ge troffen. Luis« «nweckte bald darauf die Flasch« und stellt» Brot und Butter dazu auf den Tisch „Ra, «nn woll'n wir man erst mal gemütlich frühstücken", meinte der Onkel Und rückt« sich seinen Stuhl -urecht. Luise muht« die klei nen Gläser a^en größer« Umtauschen. „Wenn schon — denn schon! sagt« Vater und goß Onkel Eduard noch «inen tüchtigen Tropfen daraus Der Spender des Schinkens mußte belohnt werden. „Echter", erklärt« Later stolz. „So was kriegst du nichi alle Taget Wilhelm hat thn au» Stockholm mitgebracht." „Ra, denn Profil" Onkel Eduard nahm «inen gewaltigen Schluck Huste« kam ihn' an. „Allewetter. scharfe» Zeugs", sagte er. „Das taut di« Gedärme aufl" »Hm, ja ", meinte Vater und roch am Glase ,Lch weiß nicht - Wilhelm lobte thn so — ich hatte mir eigentlich was anderes darunter vorgestellt. Komischen Geschmack haben die da oben in Schwe de — —" Dann fiel sein Blick auf den Schinken. Seine Worte reu ten ihn „Aber trink du nur tüchtig!" ermunterte er Onkel Eduard. „Gegen Kält« ist es da» Best«, und wo du doch so durchgefroren bist — —" Er wollt« dem Onkel zuschenken, aber der w«hrte ab. „Ree. laß nian", sagte der in falscher Bescheidenheit, „an einem Glas« hab' ich genug!" Mit Todesverachtung kippt« er den Rett hinunter. ,Lch weiß nicht", iagt« er, „ich glaube, in Schweden könnt« ich mich nicht ringe- wähnen " Gin Junge ist krank «leine Geschichte von Gr ich Klaila Seit drei Jahren sind BehrenS verheiratet. Sie Haven ein Kind, einen Jungen; der heißt «lauo. Drei Jahre sind eine ganz hübsche Zeit. Da verschiebt sich manches em wenig. Severin Behrens zum Beispiel hat sich auch geändert. Er tst nicht mehr aast- so zuvorkommend gegen Floren tine, keine Frau. Sehr häufig geht er jetzt allein weg „Ich kom me gleich wieder", sagt er zu Florentine. Aber die Frau weiß so fort: Bor Mitternacht ist er vestimmt nicht zurück. BehrenS Ehe tst also dabei, einen leisen Knacks zu bekom- me. ES erübrigt sich beinah^ eine Ursache dafür ergründen zu wollen. Genau beseh«» ist nämlich gar kein Grund vorhanden. Die Gewohnheit höchstens ist schuld. Da wird eines TaaeS der Junge krank. ES wird schon nichts Schlimmes keim eine leWe ErkSÜuna wahrscheinlich. Immer hin: Am AbeL bletht seveün dcchekn. Sr hatte ben Mantel schon an, den Hut aufgHetzt. Florentine beobachtet den Mann genau. Sie sah auch, daß er unschlüssig im Flur stanvund banst bett Mäntel wieder ablegte. Severin fühlt sich zu einer Erklärung für sein Daheimblet- ben veranlaßt. „Bet dem Wetter ist eS wirklich kein Vergnügen, draichen zu sein", sagt er. Am nächsten Tag muß FlorenWe nun doch den Arzt holen. Das Macht Severin mißtrauisch. Der Arzt kann sich nicht gleich zu Lner genauen «Zeichnung der Krankheit entschließen, aber eS ist rmtürlich möglich, daß eS sich um eine ganz leichte Lungen entzündung bandelt. Me gesagt: Das ist an sich denkbar .... Natürlich bleibt Severin wieder daheim. Er geht zu Florentine in» Wohnzimmer und trommelt mit den Fingern auf die Tisch platte. Damr ist eS wirklich LMnaenentzündung. Klautz muß in die Klinik. Severin fährt natürlich mit. Wann er sich wi«er er- kundigen kann? fragt er die Sfationsärztin. Um acht Uhr soll er anrufen. ES ist erst halb; Severin /immt trotzdem den Hörer ab. Temperatur hüt der Junge? , Severin sucht Florentine. Er kann es allein nicht aushalten. Die, Frau ist in der Küche. Severin setzt sich wirklich an den Küchentisch. DaS hat er noch nicht getan. „MormUnel", sagt er leise. Er ist in diesem Augenblick beinahe selbst ein Zunge. Kur, vorelführ ruft Severin wieder die Klinik an und der- langt die Nachtschwester von Station tö. Ob er sich spater noch- maKnach Klaus erkundigen dürfe? fragt er zum Schluß. Meist", sagt die Schwester. ,Llb elf Uhr werdest Sie nicht mehr verbunden. Wenn e- aber schlimmer wird, rufen wir Sie sofort an." i , Severin nimmt die Hände seiner Frau. Die halbe Nacht sitzen sie dann im Wohnzimmer und warten. Zn Zukunft soll alles gnderS werdest, verspricht Severin. Lächelt dw Frau nicht eist klein wenig? Und dann läutet eS. Die gan» Wohuna erschrickt davon. Severin wird weiß im Gesicht. Endlich nimmt er den Hörer ab. .Hallo! Severin! Wo steckst du denn, du alter Knabe!" ruft jemand. Severin läßt den Hörer fallen. Erst nach einer Weile kann er zu Florentine sagens „DaS Krankenhaus war eS nicht. Fritz UM Karl Höchen sich einen blöden Witz geleistet..." Der Hörer liegt noch am Boden. Aus der Muschel kommt Lache«. Florentine geht hin und legt den Hörer auf. Unruhe bat Severin, angesprungen. Dieses Läutest vor hin! „Ich mutz jetzt DewiMit Hüven!" sagt er und Wählt die Nummer der Kllnik. Severin muß lange verhandeln, endlich wi« er verbunden. Die StationSSrzttn ist selbst am Apparüt. ,Ler Jungeschlaft schön?, sagtHe, „Sie können wirklich ganz beruhigt sei« Wenn nichts Unverhofftes dazwtschenkommt,kön- nen. Sw Ihren Jungen in drei WocAn wiederhaben." Ob Florentine eS uehört hat? Zn drei Wochen! — Florentine hat alles gehört. Sie spürt auch, daß Severin noch «twaS sagen will. Aber wie soll er sich denn ausdrücken? Da hilft sie ihm. „Nun wird alles güt werben, nicht wahr?" sagt Florentine. Severin Nickt heftig.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)