Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 18.01.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194101188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19410118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19410118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-01
- Tag 1941-01-18
-
Monat
1941-01
-
Jahr
1941
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 18.01.1941
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
lU- >m zunächst in Pole» und zuletzt tn Frmrkreich tätig, bis er Mr »Übernahme seine- netzen Amte- zvrückberufen wurde. Dienstbesprechung der Kreisbauernführer Dre-de«, 18. Januar. Die Lande-Vauernschaft Sachsen ver anstaltete in ihrem Sitzungssaal eine Dienstbesprechung der KreiSbauernführer und Stabsleiter der KrelSvauernlchasten. Der LandeSobmann, Bauer Erdmann-Streumen, dankte ihnen zunächst für ihre aufopferungsvolle und erfolgreiche Arbeit, die nn vergangenen Jahre im Hinblick auf krtegSernährung-wirt- schaftliche Maßnahmen besondere Anforderungen an die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter der Kreisbauernschaften stellte. Sodann sprachen die drei LandeShauptabteilungSleiter sowie ver schiedene Sachbearbeiter über aktuelle Fragen auf den einzelnen Arbeitsgebieten. Schließlich gaben die Vorsitzenden bzw. Ge schäftsführer der Wirtschaft-Verbände einen eingehenden. Bericht über die VersorgungSkqge auf dem Lebensmittetmarkt. Erfreuliches Ergebnis des Tages der Briefmarke Dresden, 18. Januar. Der Tag der Briefmarke Ml, der am Sonntag, IS. Januar, durchgesührt wurde, hatte In Sachsen ein recht erfreuliches Ergebnis. Di« neun Veranstaltungen der KdF.-Sommler- gruppen sahen IS 300 Besucher. Davon entfielen allein auf Dresden S600. Bon diesen wurden 87 000 der Sondermarken zu 6 Rpf. mit einem Zuschlag von SS Rpf, für den Kulturfonds de» Führer» gekauft. Dazu kamen noch über IS 000 Feldpostkarten mit eingedruckter S-Rvf.- Marke und weitere 300» Feldpostkarten ohne Marke In den NSL.» Ständen wurden für rund 5700 RM. WHW -Pastwertzeichen entnom men. Die meisten der neun Sonderpostämter im Kau Sachsen waren lange vor Schluß der Ausstellung bereits ausoerkauft. Sie hätten sanft zweifellos einen noch viel höheren Umsatz tätigen können. D«t Einsatz der ehrenamtlichen KVF.-Sammlerwarte ist zweifellos vim einem schönen Erfolg gekrönt worden und sicher sind durch diese Brr- anstgltung dem Briesmarkensammeln als Freizeitsreude viel neue Freunde gewonnen worden. Die Mnm dn lMmisdiim Mtz «k rMMMmmvimlill Sichs« Zinsherabsehung für neu zu gebende Darlehen auf 4 Droz. Dresden, 18. Januar. Die Landesvcrsicherunz?nnstalt Sachsen hat cs von jeher als eine ihrer vornehmsten Aufgaben betrachtet, den Woh nungsbau und das gemeinnützige Wohnungswesen zu fördern und zu unterstützen, soweit eS in ihren Kräften stand. Bereits im Jahre 18Sl, dem ersten Jahre ihres Bestehens, hat sie sich diesem Arbeitsgebiet, das sie freiwillig übernommen, zielbewusit, vielfach den Anschauungen vergangener Zeit voraus, fördernd gewidmet. Für die Beleihungen setzte sich der WemeinnützigksttSgedanke bald durch, und eS wurden daher vorwiegend Darlehen zum Bau von Arbei- terwohnslätten gewährt. Dieser Gemeinnütztgkeitsgedanke wurde NUN weiterhin in feststehender Uebuna verfolgt und, seit 1908 cttva, wurden auch dem Kleinwohnungsbau und in der Folgezeit auch anderen gemein nützigrn Zwecken, wie der Errichtung von Landarbeiterwohnstätten und Kleinsiedlungsbauten und in den letzten Jahren vor allem der Erstellung von Wohnungen für die Gefolgschaften industrieller Betriebe im Nahmen deS VierjahresvlaneS erhebliche Mittel zugeführt. Wenn auch die Landesversicherunqsanstalt Sachsen als die für daS Land Sachsen geschaffene Anstalt ihre Darlehen fast durchweg für Lauten in ihrem Heimatbezirke gegeben bat, so ist sie auch, wenn es aus überge ordnetem Interesse oder allgemeinen Gründen geboten war, für Woh- nungSunternehmen im Rahmen des Vierjahresplanes außerhalb Sachfens oder in Grenzgebieten in geschloffener Einheitsfront mit den übrigen Landesversicherungsanstalten mit Darlehen von mehreren Millionen Reichsmark unterstützend ringcsvrnngcn Der Betrag, der in den Jahren 1891 bis 1941 dem Wohimngsbäu zu- gefiihrt worden ist, beläuft sich auf über 190 Millionen Reichsumrk, dar von ettpa 49 Millionen RM. an die sächsischen gemeinnützige» WohnungS- vnternehmen. Hierbei ist besonders hervorzuheben, daß die Darlehens gewährung stets für die Darlehensnehmer zu günstigen Bedingungen und zu einem möglichst niedrigen Zinsfuß, 8er sich immer an der unteren Grenze des üblichen Zinssatzes bewegte, erfolgte. Reben dieser unmittel baren Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaues hat sich die Län desversicherungsanstalt Sachsen aber auch weitgehend durch den Ankauf von Pfandbriefen in der gegenwärtigen Höbe von 49 Millionen Reichsmark mittelbar wohnungsfürsorgerisch betätigt Ferner ist sie mit ,« Stammksvitl aswAmÜchsi»« ««««».« « L.? »enden Gelder berettsullrn, sondern bet natürlich die Vogtländer die befkn ««-sichten geltend machen tön» iedrighaltung der Ztn7- Wittterworttag für aste Schaffenden st al» erste Maßnahme der TNeldefchluh auf oeu ZI. Januar seflgefeht Ml neu au»,»gebende Darlehen Zum zweiten Male ruft die DBF. durch da« Sportamt der St« «mrh. rDd um uveckslungs ^_W«rb geltend machen könnew vir «u«I auch fübi äusgelieh Au« diese» Erwägungen heran» ist al» erste Maßnahme der Zinssatz für nach , dem 1. Januar 1V41 neu an»,»gebende Darlehen auf 4 Prozent gesenkt worden. Dre-de«, 18. Januar. Abschluß de» Dresdner Schachturnier-. DaS Dresdner Schachturnier, das vom IS. bis 1«. JanuÜr in der Landeshauptstadt unter starker Beteiligung durchgeführt wurde, verlief außerordentlich interessant. Bis zum letzten Lag ging der Kampf um die Führung, die oft wechselte, bis sich schließlich der Sachsenmetster von MO, R. Keller- Dresden, durchsetzen konnte. Der Schlußstand lautete: Sieger R. Keller-Dre-oen 5 Punkte, 2. F. Herzog-Reichenberg 48 Punkte, S. ünd 4. M. Blumich-Leipztg und Dr. Schäfer-DreSden je 4 Punkte, S. und 6. Heyde-Leipzig und Kopetzky-DreSden se 3 Pünkte, 7. Dr. Engel- DreSden 28 Punkte, 8. F. Woog-Leip-ig 2 Punkte. Dre-de«, 18. Januar. Lieferbreirad auf dem Fußweg. Am Freitagnachmtttag stießen auf der Kreuzung Schössergasse-Rvs- mariengasse-Frauenstraße ein Lastkraftwagen und ein Liefer kraftdreirad zusammen. DaS Lieferrad geriet auf den Fußweg, wo eine 82iiihrige Fußgängerin erfaßt und erheblich verletzt wur de, so daß sic inS Krankenhaus gebracht werden mußte. Glavchau, 18. Januar. Bauer durch Hufschfltg getötet. Der 40 Jahre alte Bauer Paul Bauerin Röblitz wurde beim Füt tern von einem Pferd gegen den Unterleib geschlagen. Der Ver unglückte konnte trotz sofortiger Operation im Lichtenstriner Krankenhaus nicht am Leben erhalten werden. Rochlitz, 18. Januar. Sin tattere- Mädel. Unweit der Martin-Mutschmann-Brücke in Rochlitz geriet die fünfjährige Gisela Hildebrand beim Rodeln von der Fahrbahn ab und fiel inS Wasser. Auf die Hilferufe eilte die m der Nahe befindliche Unteraausportwartin Annettes Rößler hinzu und wrang inS Wasser und rettete durch ihr tapfres Verhalten daS Kind vor dem sicheren Tode deS Ertrinkens. Itimen/S-lel/Sporl ISMamschaflenamSkarl Fünf Vereine bewerben flch um den „Sachfenpreis" des Gauleifer« — 4mal 10-Knu-StaffeÜauf in MSHUeilhen Am Sonntag wird, wie bereits berichtet, der „SachfcnprelS" de» Gauleiter» Martin Mutschmann im Stilauf in Mühlieithtn auSgekämpft. ES handelt sich um den für die Läufer bestimmten Prem, während der „Sachsenpreis der Springer" am 16. Februar bei einer großen Veran staltung auf der Sach,enschanze in Altenberg vergeben werben wirb. In Muhlleithen stellen sich im Sonntag die Verehre, die sich um den Preis bewerben, in einem Staffcilauf über 4mal 19 Km. »um Kampf. Jeder der beteiligte» Vereine muß mindestens zwei Staffelmannschaften stellen, denn die Aurschreibung verlangt die Wertung von ächt Läufern de» gleiche» Vereins. Damit soll erreicht werden, daß sich die Vereine mehr noch als bisher für die Breitenarbeit und ihre» Nachwuchs ein- setzon, eine Maßnahme, die durch die „Sachsenpretse" um so mehr geför dert werden wird, als dem Gewinner deS Preises, einer Führer-Buste, noch eine namhafte Geldzuwendung für diesen Zweck gewährt wird. Für den Stassellauf am Sonntag in Mühlleithen sind trotz der groMn Schwierigkeiten, mit denen die Bereure gerade jetzt infolge von Einberufungen oder beruflicher Unabkömmlichkeit ihrer Läufer zu kämp fen haben, 15 Mannschaften gemeldet worden. Mit diesen Mannsibqften bewerben sich fünf Vereine um den Preis de» Gauleiters. Au» dem Vogtland beteiligen sich die Wintetsportvereine.Afchverg, Klistgenthäl und Mählleitven. die AschSerger und die Klingenthaler mit je vier, die Mühl- leithener mit drei Mannschaften. Je zwei Mannschaften stellen der Alten berger SV. und der Vost-SB- Leipzig. Alle Vereine heben ihre besten Läufer aufgeboten. Die Klingenthaler haben u. a. Walter Glaß II und Altmeister Walter Glaß I in ihren Reihen, die Mchbexger u. a. Otto und Willi Warg sowie Kurt Meinhold. Für Müblletthen starten u. a. HanS und Fritz Leonbarotj Fritz Schädlich und Häns Gipser, für den Altenberger SV. Herbert GsiSdors, Kurt GrieSbach, Karl Greiner, Herb Zu« »wette» Male ruft die DAF. durch da« Sportamk der SiSG. ,Fräst durch Freude" all, BetrirbSgemeinschafteu »ur Dnrchführuirg eüres wintersvortiagc« der Betrieb« guf. Jn Mer Erinnerung steht der «roß- artig« Erfolg, den vor wenigen Monaten d«r Gommersporttag der Be- triebe mit ftsner starken BeteUtguna zu verzeichnen hatte. De, Wunsch, allen schaffenden Deutschen die Teilnahme am Wintersport zv ermöe- lichrn, jn hier der Leitgedanke. Die «lu»schreibunz »um WIntersvorttag 1S41 stellt de« Skilauf brr Betrieb« in den Mtttrwuntt. Die Durchführung ,K für di« Zett Vom 1K. Januar hi» M» iS. März festgesetzt worden. Für die Männe, wur den -wer Wettbewerb« vorgesehen, der,,Sktlauf der Gemeinschaft" und der „Mannschasvskilauf". Für beide Wettbewerbe beträgt die Gelände- stre« etwa vier Kilometer. Der Skilauf bet Gemeinschaft soll der gesamten BetriebSgefolgschqft die geschloffene Teilnahme ermöglichen. Deshalb wirb auch da» geschlos sene Lausen brr Teilnehmer gewertet Für den Mannschaft»sktlauf wer den die TetlNrhmeranrpvrn na« den BetrsebSNaflen bestimmt. Ler Nur- kang einer Mannschaft beträgt drei bi» sieben Teilnehmer. Hier wird du MannfchaftSzrit gewertet, so daß sich an. diesem Wettbewerb vor allem die. skiersahrenen Männer beteiligen können. Für die Frauen, die zuw erste» Mal« teilnehmen werden, gibt e» einen To"la»f über eine Strecke von S90 Met« Länge, wobei seid» Pflichttore im Zeitraum von zwei bi» vier Minuten »u bewälttgen sind. TeUnabmeberechttat sind alle Männer und Frauen über 18 Jahre, die vor dem 1. September 1922 geboren sind und nicht mebr der HI av- gchörru. Die Altersgrenze beträgt für Männer SS. mr Frauen 49 Jahre Der Meldeschluß wurde auf den S1. Januar festgesetzt. Uebrr die aus führliche» Einzelheiten der Durchsührung gibt die oM»telle Aurschreibung erschöpfende Auskunft, die bei allen KöF-Kreisdienirstellen erhältlich ist- Der kreis Bauhenplanteine Sreisoeranfiolwng Für da» KoeiSaebiet Bautzen ist für etwa Mitte Februat eine Kreisveranstaltung,geplant, zu der die Ausschreibungen in Kürze er lassen werden. Al» Austragungsort kommt voruu-sichtltch die Gegend um Weifa tn Frage. . , . - - Auf Grund der erzielten Gesamtpunktzahlen werben in jeder Bc- tried»klasse die Kreis- und Gausieger festäestellt und ausgezeichnet. Bei den Frauen werde» auf Grund der Punktergebntsse im Torlauf lediglich Kreirsieger herau-arstellt und auSgrzcichset. Die Kreis- und Gausieger erhalten die LeistungSnrkunde i der Deut schen Arbeitsfront, NS.-Gemcinschaft „Kraft durch Freude" («PottaM), al» besondere AuSzeichmina. Den teilnehmenden Betrieben, die keil'« LeistunaSurkunde erhalten- wirb eine Teilnrhmerurkund« al» Anerken nung str ihre Einsatzbereitschaft durch da» Sportamt der RS.-Genvem- schast „Kraft durch Freude" überreicht. Ehrenpreis Dr. Fricks für die 2. Sri^smeiflerfchaften d« Amakeurborfportes Dee ReichSmiuister de- Junern. Dr. Frick. hai fÜr »en bestm Bereich bei den in der Zett vom Li. Januar bi- «. Februar 1941 stMtfiutzuden s. «riegsmelsterschaften -es «mateurborsport- eine» Ehrenpreis geWet. Schlesien» Reichsbundelf aeaeu Sachsen Im Wrttbäverb um den ReichSbundpokäl haben bekanntlich die Fuß- ballmannschasten der Bereiche Schlesien und Sachsen am 9. Februar in Kattowitz ein Ausscheidungsspiel zu bestreiten Fünfzehn Spieler wurden in die eng.-re Wahl gestellt, doch geht man Wohl nicht fehl, aU- »linehmen, daß Schlesien um 9 Februar in Kattowitz mtt der alefthen Mannschaft antreten wirs, mit der Württemberg in der Vorrunde m>tL 4 : 2 bezwungen wurde. Die Mannschaft spielte damals wie, folgt: Mett- ke (Borwärts-Rasensport Gleiwitz): Koppa und Kubus (beide Borw-rtS- Rasensport Gleiwitz): Whdra (BorwärtS-Rasensport Gleiwitz), Pietz l (Turn- und Sportklub Lipine), BiSmor (Preußen Hindenburg); Pixtz sl (Lipine), Cebulla (T»S. Schwintochlowtb), Schmidt (Bergknappen Kö- niaShütte), Pionier (Germania Königshütte), Wlodar» (BiSmarckhütic SV.). Außerdem stehen noch zur BerM<y«nst.Molattq (Pr-mßen Stzld«»; bürg) als Torwart, Stollarc,yk (Gfrmania KiinigShütte) al» LtrreWger. DVtkö (LW. Kattowitz) als Säufer und Wostal (Vorwärks-Rasensporl Gleiwitz) alS AngriffSsp'elec. . v ln kpotkakvn unck Vk-ogsnlsn si-KAtllvk NM. Stammet ni a gen am betrUiat. wird Äd di« ch und bevorzugt an-de« «» nanztellen Förderung und Unter! , rUnftiwbin tn größtmöglichem U« ud eoo Ul mastarb mei ' Sie freute sich wie WNH Uck Vop^nsllt Karl Köhler L Co., Berlttt-Schmargendorf l18. Fortfetzung.) (Nachdruck verboten.) Noch wirkten in Jutta Dr. Liddy HobrechtS Worte nach. Sie nahm sich zusammen, um keine Frage und kein Befremden zu äußern, und als Ernst ihr in der Gehobenheit dieses Tages einen Durchschlag seiner Ausarbeitung schenkte, war die Freude, die sie zeigte, groß und echt. Sie wäre bereit gewesen, heute alles zu vergessen, was zwischen ihnen stand und wie in den glücklichsten Zeiten seinen Liebesworten zu lauschen — aber sie spürte, daß er nicht mehr dieselbe war, daß aller guter Wille nicht mehr imstande war, in ihm jene Glut zu erwecken- die sie sv oft zurückgewiesen hatte . . . und von der sie doch in ihrer tiefsten Seele geglaubt hatte, daß sie ihr niemals genommen werden könnte ... Immerhin löste seine Kühle noch krine Enttäuschung aus, sondern den in ihr allezeit regen Willen, sich nicht kampflos zu ergeben. Aber wie sich ein Steinchen zum andern fügt, uni ein Mosaik zu bilden, so fragte das Hausmädchen Hedwig am an dern Morgen, ob die Schreibmaschine jetzt wieder auf ihren ge wohnten Platz gerückt werden könnte. Auf Juttas erstaunte Gegenfrage: Warum sie denn überhaupt wo anders stände, kau, die Antwort: Der Herr Doktor habe daS veranlaßt, seit seine Sekretärin hier geschrieben habe. Das gab nun doch zu denken und hätte einig-: weitere Fra gen gerechtfertigt, die Jutta zwar noch unterlieg, aber als Al mut am, selben Tage kam, um sie zu begrüßen und, da sie die Denkschrift liege,! sah, in laute Bewunderung über die tadel lose Schrift aysbrach, gewann dieses „Geschenk" einen etwas bitteren Beigeschmack. Wieviele Stunden mußte er in der Ge sellschaft des schönen Mädchens verbracht haben, um die nm- sangreiche Arbeit fertigzustcllcn ... So einfach wie die Doktorin dachte, war eS ?ben doch nicht, sich mit den Tatsachen abzufindcn, und wie sie cs anfängen könnte, um sich in seine Gedankenwelt einzuleben, wußte si: Plöklich nicht mehr. Wohl aber fühlte sic deutlich, daß das, was sic überwunden zu haben glaubte, nur geschlafen hatte, und daß sie, wenn sie eS je überwinden sollte, vor allem eins haben mußte um jeden Preis: Gewißheit. Jn ihrer peinlichen Ordnungsliebe war sie damit beschäf- Hiller Tod ist Geburt, und gerade im Sterben erscheint sichtbar die Erhöhung des Lebens. Nicht der Tod tötet, sondern da» lebendiqere Leben, das hinter dem Alten verborgen be ginnt und sich entwickelt. Tod und Geburt sind nur das Ringen mit sich selbst, um sich stets verklärter darzustellen. Johann Gottlieb Fichte. Lippen, daran glaubte sie nicht. Sie mochte ihm lieb sein, ihft aber ausfüllen —? Das mochte er anderen einreden —! Ihr Kopf schmerzte von allem. Grübeln, von Plänen, die unausführbar waren, wenn sie nicht allen guten Borsätz-n zum Trotz aus ihrer vorsichtigen Zurückhaltung heraustreten wollte. So kam der Sonnabend, der Tag des Maskenballes, heran. In früheren Jahren war das Ehepaar Redekamp meist zu sammen zum Kurhaus gefahren, ab-r diesmal lag Jutta soviel an der Ueberraschung, daß . sie erst ihr Kostüm anlegte, nach dem ihr Mann das Haus verlassen hatte. .Ernst war es sehr lieb.so. Er chatte Renate eine Karte zu dem Ball geschenkt mit der lächelnden Versicherung, daß er unter allen Umstanden d?n versprochenen Lanz nachzuholen wünsche, und sie hatte sie ohne Bedenken angenommen. In ihrer Vaterstadt, der heiteren Stadt am Rhein, war der Besuch eines MaskenvalleS nichts Außergewöhnliches, da dort jede Frau verstand, mit geringen Mitteln vorhandene Kostüme aus früheren Jahren zu verändern und neu her»u- richten. Luise Graber, ihrer Hausgenoffin,. verriet sie nicht " M dem Balle eingeladen sei. All; anderen t scherzhaften Ausreden zurück. ..... oie ei« Kind. Nie hatte sie einem Ver gnüg?« nttt solcher SPannpng entgegengesehen. In -en schönen, phantastisch geschmückten Sälen des stil vollen Baues wogte eine bunte, ausgelassene Menge. Heitere Musik tönte Jutta entgegen, als sie würdevoll den großen Saal betrat. „Schöne Maske, du hast mich lange warten lassen", rief ein großer Herr in elegantem, schwarzseioenem Domino, und ohne Umstande nahm Jutta seinen Arm. Langsam schoben sie sich i« dem Gedränge wettet, lackend, scherzend und beide nach >vc- -nigen Augenblicken schon überzeugt, daß sie sich weder kann ten, noch zusammen paßten. Da sah Jutta ihren M«un durch den Saal kommen, an jedem Arm eine Maske, die lebhaft auf ihn einredeten. Sie beschloß, ihm zu folgen, und nun war es ihr doppelt lieb, daß sie nicht allein war. Als sie sah, daß Ernst seine eine Begleiterin verabschiedete, um mit der anderen zu tanzen, fragte sie ihren Begleiter: „Wollen wir tanzen?" und fand ihn sofort bereit. In dem Gewoge wurden sie bald von dem anderen Paar aLaeorangt, dann wieder hatten sie es dicht vor sich. Sie konnte bemahe verstehen, was Ernst, der im Frack war und nur durch eine narrische Kopfbedeckung den Vorschriften des Abends Ge nüge tat, in das Ohr seiner Tänzerin flüsterte. Dabei sah er so glücklich aus. daß ihr daS Herz Wehtat ... Ja, sie zweifelte kaum noch, daß sich unter dieser anmutigen Schäferin die schöne Sekretärin barg! Sie wollte sie nicht wie der aus den Augen verlieren. Allmählich gewöhnte sich ihr Auge an die phantastisch ver änderten Gestalten. Sie erkannte in einer graziösen Libelle Almut, in einem behäbigen Türken Rufus Lenz, dessen Frau mit ihrer Schwägerin Agathe bereits im Weinrestaurant die Masken abgenommcn hatten nnb mit Thilo Redekamp einen Tlsch hüteten. Niemand erkannte sie, selbst Almut kam nicht darauf, ft-er die wunderschöne Zigeunerin sein könnte, als sie ihr mit ver- »vi- strllter Stimme eine kleine Bosheit »uries. DaS freute sie und Ungläubig verzog sie die »machte sie sicherer. (Fortsetzung folgt.) danken nicht ganz bei der Arbeit waren. Zwar hatte sie Hed wig aufgetragen, ihre Kleider zu reinigen und aufzuplätten, aber als das Mädchen das Schlafzimmer betrat- um die fer tigen Kleidungsstücke Ivegzuhängen, fand sie ihre Dame in Ge danken versunken am Fenster stehen. Was mochte sie haben? Hedwig war länge im Hause und fühlte sich dazugehörig. Sie würde ein bißchen Bericht er statten, denn sie wußte, das hatte Frau Rebekamp ganz gern. „Hat Frau Redekamp schon gehört? Die Aüguste von Lade- wigs geht, zum Ersten", begann sie beiläufig. . „Ach—? Heiratet sic?" ' ' „Nein. Es ist um eine Klatscherei —" . „Wahrhaftig? Was hat Auguste denn über wen erzählt?" „Ach, das ist ein? lange Geschichte! Üebrigens hat das neue Hausmädchen bei Seybertys auch schon wieder gekündigt/^ „Da. könnte sich, dann ja Ihre Schwester melden. Wollte die nicht gern wieder in Steyyng gehen?" «Sie hat schon eine angenommen. Seit dem Ersten ist sie bei Frankfurt in einem Restaurant. Zuerst wollte sie gar nicht hin rück jetzt gefällt es ihr ganz gut „Bei Frankfurt? Wo penn oa? Das müßte ich doch ken nen —" " „Es ist ganz neu eingerichtet. Zu den „drei Ringen" heißt cs. Else war vor ein paar Tagen hier, Sonntags kann sie ja nicht fort, sie hat ihren freien Tag in der Woche. Sie hat unS erzählt, daß viele Gäste von hier nachmittags zum Tte kom men, da wird auch getanzt „Waren Sie noch nicht dort?" „DaS ist für unsereins zu teuer. Fräulein Almut war aber schon da und —" sie brach ab und hiß sich auf die Lippen. „Und — u>er noch? Mit wem war denn meine Nichte da?" ... Hedwig zuckte die Achseln. «Ich glaube, einmal hatte sie eine ganze Hetze bei sich. Das anderem«! nur Len jungen Dr. Thielecke. Aber bitte, verraten Sie mich nickt, daß ich's Ihnen erzählt habe. Das wäre ihr vielleicht nicht recht!" Jutta nickte. Daraus würde Almut sich gewiß nichts machen, sie ging ihre eigenen Wege, und ihre Elter» flehe» sie gewähre» . . . Das war ihre Sache und Jutta hatte keine Lust, sich einzuimschen. Warum war Hedwig aber vorhin rot geworden? Doch nicht wegen Almut! Was verschwieg sie ihr Und wie konnte man sie zum Reden bringen? „Wo liegt denn daS Hafts? Kommt ma» dran vorbei, wenn man —" ' nach Hanau fährt. ES muß sehr hübsch liegen —" „Da Müßte mein Mann cs doch kennen!" „Das kennt er auch. Er war noch kürzlich da, Else hat ibn gesehen —" Hedwig ließ einen Bügel fallen und war rot im Gesicht, als sie ihn anfhob. Lästig schloß sie den Schrank, ihr siet ein, sie hatte ganz vergessen, der Köchin zu sagen, daß si? ihr den Seifenschaum nicht weggießen dürfte. Befremdet blickte Jutta hinter dem Mädchen her. Dahinter steckte etwas, was Hedwig um keinen Preis sagen wollte. Aber sie würde es hcrausbekommen! Sie wollte niemand unrecht tun, aber sie mußte wissen, ob zwischen ihrem Mann und Renate Schreiner etwas svielte. tigt,^sogleich ihre Sachen wieder einzuräümen. Ein genauer Wenn Ernst ihr sein Herz verschloß, mutzte er von anderem. Beobachter hätte allerdings feststellen müssen, datz ihre Ge-taagefüllt fein ... Seme Arbeit? Ungläubig verzog sie die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)