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Der sächsische Erzähler : 29.11.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194011298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19401129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19401129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-11
- Tag 1940-11-29
-
Monat
1940-11
-
Jahr
1940
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 29.11.1940
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NI Is< IS40 Birkenhr der gibt genügend Mittel und Abrutschen Aktienkurse über ihr na- Neutt IncruEr VomL benaö ien sand wie- Sinz «L 1.10. MS«»»« Der Sö Bert vortieger s Der i Idieser St Mirtschaf viertgröß britischen Bedeutun lischen Ji Miller. », Carl »; «ill worben I etts von pricht, u eien", t nanier z, kleinern. füe gebrauchte Fuß. i dieser Anordnung : Kratt. schaden si gen Vern Häuser « Um böse, hat Zeichen, I L „Daß man leicht auf einen Jrrwe lNän meint, unter alten Umständen glückliö Man läuft aus sich selbst heraus, glaubt, ! einer Lebenssvhäre, die man noch nicht ke »er» deS Meri berichters dieser w« in der A deutschen tagmorg« »DaS mtt dar zwei! tvolke wirl »ie Stadt, Maschine sr-ch ekm Mes iu « IchSchte, «i Fracht n« «»» t «ach Bru and bann Himmel. Rückkehr w die Heimat natürlich länger« Zett «mqtrur wieder spiewerrchtigt «st. Autz- und Handbälle nur «gen Durch eine von der Reichsstrltt für Lederwir de» «-ichSwtrtschaft»miniperium» erlastrne «nord Landbälle aller Größe» an Verbraucher nur g abgegeben und von ibne» bezogen werbe«. Der der Relchtitelle für Ledrrwklschatt gemeiusa« i für, Wifsenschait, «rztelning und. VolKbildun- ot breitet tl Maschine Einsatzflu gegen En startet, vc schrauben stören ihr BomberS Kälte, die vorbei wi heute zu starker ih> Die Sicht Wie schon einmal in diese« Jahr, al« »er Sachfenmeister,Dresdner T«. i« Äibsviel um die Deutsch« Fußballmeisterschaft im Berliner Ottzmpiasi-Lum gegen Schalke 01 ««tritt, richtet stch am Sonntag wieder de» gespannte Jnieresse der grobe« fitchstschr« Fußball,rmeinbe «ach Berlm. Wieder steht der DStk. im Endspiel um de« Tschammertzokal, greift ei« »weite» Mal «ach »er hiichsteu Ehre, die der idemsche Faßbal. spott vergidt. Wa- den Dretdaerk im Meifterschafwendspiel versagt blieb. sollt« eg ihnen diesmal nicht gelingen? Dar ist die Frage, die alle, nicht nur i« Gachsengau. bewegt. Niemand wird sagen können, wie der große Kamps am Sonntag im Olympiastadion verläuft, welchen Ansgana er nimuit und wer von bei den Gegnern, die Dresdner oder die Nürnberger, den Pokal für ein Jahr erobern wird. Soviel ist ober allen klar: Noch niemals war ein« sächsische Fußballmannschaft eurem Endspielsieg so nahe, wie jetzt der DSC., der in den letzten Wochen und Monaten in dielen leichten und schweren Meisterschaft»- und Pokalkämpfen bewiesen hat, daß er starker denn je zuvor ist, stärker auch, alL im Sommer im Endspiel gegen die Schalter, die den Dresdnern die letzte Niederlage beibrachten. Seit da mals. als Schalk« mit 1 : 0 Deutscher Fußballmeister wurde, ist der TSC. unbesiegt. Seit diesem LI. Juli trugen die Dresdner 17 Spiele ans. ES waren Freundschaftsspiele, Punktspiele und Spiele um den Tschammerpokal. Alle 17 Spiele wurden gewonnen und die Bilaitz lautet in Loren auS- gcdrückt: 60 : II. Es ist eine stattliche Reihe von Gegnern, die bezwun gen wurden- Llluch der 1. HC, Nürnberg befindet sich darunter, der im Frcundschaftskanfps am 24. August in Dre-den lk: I unterlag. L7.Spiele trugen auch der Dresdner SC. und der 1. FC. Nürnberg bislang gegeneinander aüS, Dir sportlichen Beziehungen beider Vereine reiche« bis in das Jahr 1923 zurück. Ilmal traten beide Gegner an,' neunmal verließen die Nürnberger als Sieger däS Feld, sieben Siege trug der DSC. davon und nur einmal gab eS ein Unentschieden. Er wähnt sei, daß die Dresdner die letzten drei Spiele 1S87, 1338 und 1940 gegen die Nürnberger gewonnen baden. DaS Torberhältnis dieser 17 Vereinsspiele stellt sich auf 43 : 30 kür den I. FC. Nürnberg. .. Im Tschammerpokalwettbewerb, der nun seine Krönung erfährt, traten sowohl die Dresdner, als auch die Nürnberger fünfmal an. Jeder Kampf ein Sieg natürlich, aber die Dresdner erledigten ihre fünf Geg ner besonders eindrucksvoll, nämlich NSTG GraSlitz mit 4 : 0, ASB- Blumenthal mit S : 0, Rotwein Frankfurt a. M. mit k : 0, VfB. Königs berg Mit 8 : 0 und Rapid Wien mit 3 : I. Die Nürnberger setzten sich der Reihe nach mit 6 : 1 gegen Sturm Graz, mit 3 : 2 gegen Offen bacher Kickers, mit I : 0 gegen Union Overschöneweide, mit 2 : 1 gegen Schwarzweiß Esten und mit 1 : 0 gegen Fortuna Düsseldorf durch. . Die Dresdaer Wiste» um die Schwere des Kampfes am Sonuieg, aber sie sind voller Zuversicht. Der Bessere soll gewinnen! DaS ist der Wunsch aller wirklichen Freunde deS FußdallsimrtS! deutscher Spöttler aufs engste verblühst. IwÜen« neue Mttynalmannschast > Entgegen seinen ursprünglichen Absichten hat der italienische Ver- bandskapitän Vittorio Poz z o nun doch noch ein weiteres Gertiem- schaftsträining der Nationalmannschaft itu Linblick ül-f den Aänderkampf mit Ungarn nach Florenz envertmtnt. ES wurden allerdings nur 13 Spieler einberüsen, aüS denen sich folgende neu« Nationalmannschaft von selbst ergibt: Tor: Ferrarri (AC. Bologna): Verteidiger: Foni, Rava (beide Juventus Lntt»)i L ä u f e r: , ' " patelli (sämtl. Ambrosia«» Mailand); Angriff: na). Vertont (Genua SS), Piola (Lazio Rom), T: rariS (Ambrosiana). Ersatzspieler sind der Außen!! Kinnbacken von Hecht und Forelle, Klaren Le» »tndsts, Gewet- d-s Ltrsch^, DrM deS BÄers, dluge^ou «Sgeln, Gift von »röten und Schlangen, dtz Haut von Gehängten — da» alle» sind sicher keine appetitlichen Dinge. E» aas wohl Wenig Woy, die nicht zu den Apotheken teuer Zeit beisteuern mutzte«. Wal fisch und Bär, Eber und Elen, Biene und Eidechse gehörten zu den Lieferanten. Neuerdings wirbt nicht nur der Kultursorkcher, sondern auch der Pharmakologe um Verständnis fit« diese seltsamen Arzneien. Man hat sie nämlich genauer untersucht und festge stellt, daß Ne zu einem großen Teile daSseW? enthalten, waS auch der Arzt der Gegenwart verordnet, wenngleich in anderer Gestalt. Im Geweih deS Hirsches finde» sich nämlich i« reich- "" "" : — Hormone! Und ein Hormon, das der Reben- ... Hrenalin, konnte auch im Krötenaift festgestellt wer den; deS ferneren enthält die bisher wenig beuevte Droge Stoffe, die dem kranken Hrzen wohltun. DaS Gift von Biene und Schlange ist ja schon seit längerer Zeit in seiner wohltätigen Wirkung auf die Leiden von Muskel und Gelenk erkannt Wörden. Rosenkäfer, Spanische Fliege und manche- ändere Lebewese» hat selbst in der Apotheke von heute seinen Platz behauptet. Tin geschichtlicher Ueberblick über die Rezepte der früheren Jahr hunderte läßt deutlich eine bestimmte Entwicklung erkennen: DaS Tier alS Lieferant von Arzneien tritt mehr und mehr zu rück. Den pflanzlichen Rohstoffen einheimscher und ausländischer Herkunft wird in zunehmendem Maß« der Vorzug gegeben. Krötengift und kranke- Her- Gitztite Ehrenrettung mittelalteetiche« Rezepte AlS die Feldapotheke Friedrich» deS Großen unlängst in da- DreSdener Kunstgewerbemuseum wanderte, gab e» wieder ein mal Anlaß zu einem vergnügten und nachsichtigen Schmunzeln über den Aberglauben der verwtchenen Jahrhunderte, der sich in seltsamen Rezepten der verschiedensten Art guf eine drollige Weife auStobte. Denn WaS sollte man von einer Latwerge hal ten, die in der Hauptsache auS den getrockneten Weibchen einer ScharlachschilblauS bestand, angerührt mit Apfelsaft und Gold blättchen, den Pulvern von Lasurstein und Perlen sowie mit Zucker, Zimt und Aloe! Diese Mixtur wurde gegen Keuchhusten und Fieber, gegen Ohnmacht und Herzklopfen, Trübsinn und Fieber empfohlen, wie sie überhaupt den Kopf und bas Her stärken sollte. Nun, der Alte Fritz ist trotz riesenhafter Arbeit und uner hörter Anstrengungen 7t Jahre alt geworben. Anscheinend haben ihm die seltsamen Heilmittel nichts geschadet. Darüber hinaus ist man heutigen LagS zu der Erkenntnis gelangt, daß die viel belachten Arzneien der guten alten Zeit nicht so unsinnig waren, wie man früher wohl geglaubt hat. Etwas mehr als die Furcht vor längst entthronten Göttern und Dämonen steckt doch in den Medikamenten, so wenig Vertrauen sie auch auf den ersten Blick einflößen möchten. Saft der Schnecken, Lungen deS FuchseS, » SEgt «Iss HsriL komsn von L I s e 1ungl.inclemsnn (19. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) ' Cordes hatte sich entschuldigt, hatte ihr sogar die Stellung in seinem Büro aufs neue angeboten, doch Marlene konnte dieses Angebot dank Frau Haltens Fürsorge abletzneu. Seit zwei. Wochen arbeitete sie als Privatsekretärin bei Konrad Hol ten, und sie arbeitete gern bei ihm. Der neue Chef verwöhnte sie sogar ein bißchen, und seine Frau unterstützte ihn darin. Marlene lächelte, als sie an das Ehepaar Holten Lachte, die dieser Zwischenfall, der ihr so viel Leid gebracht hatte, wieder zusammenführte. Wer wache Augen besaß und öfter mit den beiden Menschen zusammenkam, der konnte a« diesem und jenem kleinen Zeichen sehen, daß es gut um die Ehe der Hottens stand. Daß Marlene zu diesem glänzenden Fest geladen worden war, verdankte sie dem Wohlwollen, das ihr Herr und Frau Holten entgeaenbrachten. Sie hätte darüber noch glücklicher sein können, wenn cs niemals einen Herbert Heycken in ihrem Le ben gegeben hätte. Seitdem stand alles, was sie dachte und tat, unter dem verdunkelnden Schatten einer Wolke. Verzweiflungsvoll hatte sie sich anfänglich dagegen gewehrt, an einen Verrat zu glauben. Immer noch hatte sie gehofft, daß er zurückkehren und alles aufklären würde. Nun diese Hoffnung tot war, hatte sie auch alle anderen Hoffnungen und Wünsche begraben. Dieses Fest, zu dem sie geladen war, freute sie nicht. Es hatte ihr auch die letzte Hoffnung genommen, Herbert Heycken noch einmal zu sehen. Marlene stand auf dem schmalen, in den See hineinaebau- ten Anlegesteg. Das Ufergras raschelte im Nachtwind. Sterne funkelten über dem Wasser, und Lichter blitzten ring- um den See. Ein Motorboot mit grünen und roten PosttionSlaternen brummtk vorüber. Das Wasser rauschte auf und schickte kurze, klatschende Wellen ans Ufer. Leise schwankte der Steg. Hinter ihr im Park Ivurde gelacht,- alS hätte jemand daS Kommando zu einer prasselnden Lachsalve gegeben. Dann wurde cs wieder still. Marlene lauschte. Kamen da nicht Schritte über den Kies weg? Sie wandte sich um und sah eine Gestalt, die sich aus dem Dunkel der Bäume löste und sich ihr näherte. „Wird es Ihnen hier nicht zu kühl am Wasser?" fragte eine Stimme. Es war Eisenlohr. -- „Nein", antwortete Marlene, „die Nacht ist ja so warm." Mit ein paar Schritten war Eisenlohr bei ihr. „Sie sind cs also doch, Fräulein Merker! Bis zu diesem Augenblick wußte ich es nicht sicher. Ich freue mich. Sic wiederzusehen." ot bricht Eisen!" Aber härter als Eisen ist unser gemeinsamer »1^ » Wille! Er meistert die Not durch die helfende Tat!. Dr. Dietrich.. Dresdner^ . . voe-rk, Schaffer, Machat I. S«.Äür»z«r mann, Caroli«; vußner, Die größte Sporthalle Europa» Fünf Jahre Deutschkm-HMe Die Deutschlandhalle in Berlin kann a» SS. November auf ihr fünf jähriges Bestehen zurücköltcken. Bor fünf Jqhren ivurde dieser nach den neuesten Erfahrungen errichtete Riesenbau anläßlich einer Großkund gebung der NSDAP, vom Fahrer einarwttht. Unwahrscheinlich kurz mutet dies» Zeit an, seit die «nt ihre« Ausmaße« vo« ISO Meter Läng« und 80 Meter Brette größte SvorAaLe ihrer Äeitimrmma übergeben wurde. Rassige Mmps« erlebten die Tausend« von Zus« in diesen fünf Jahren in der mustergültigen Sportstätte, di« 1336 Platz deS Olympischen Box- und Ringer«:: ' ' layge Radrennbahn nun schon seit Jahren die einzige Pflegstätte dcS Steher- und Fliegersports in der ReichShauptstabt bildet, und in deren Boxring stch seit seinem Bestehen Berufsboxer von Rang Kämpfe nm höchst« sportlich« Titel lieferten, Auch di« Leichtathleten, Turner und Keiner gabln draußen in Eichkamp wiederholt Proben ihres Könnens und lockten die Zuschanermenaen in gleichem Maße an wie da» alljähr liche Reitturnier, da» alle Hallenturniere Europas weit in den Schatten bellte. Daneben beherbergte die Deutschlandhalle aber noch viele Ver anstaltungen anderer Art. Revuen, zirzensische Darbietungen unter dem Titel „Menschen — Tiere — Sensationen" gehören ,vm stSttvigen Iah- reSprogramm; Konzerte, Fest«, FeieraSendveranstalumgen und Groß versammlungen wechselten mit den sportlichen Geschehnissen jahraus, jahrein in bunter Folge ab. So hat. sich dieser, geniale Bau schon zu Hunderten von Malen be- währt und ist in der kurzen Zeit mit de» zahllosen Siegen und Erfolgen HßVGV'A Sachsens Sportanhang setzt die Hoffnung ans DTC^ Mrd diesmal der Sieg lm Hchammerpokal gegen 1. AE. Nürnberg gelingen? Li« Anfstetl»»,»«: " " chel; Pohl. Lzur, Schobrtt; ..... Marlene schwieg, und Eisenlohr ahnte, warum sie diese Versicherüng stillschweigend yiNnahm. Sie glaubte ihm nicht, Wgrüm lag ihm mit einem Male so viel daran, daß sie seinen Worten Glauben schenkte? Er freute sich wirklich, denn nun er Lei ihr stand an dem schwankenden Geländer, wie hinein- gehöben in die Dunkelheit des Masters Und in eik stilles Allein sein, war sie ihm so nahe und vertraut wie damals auf der Reise. Sie brachte ihm wieder etwas sehr Schönes und Fried volles mit, ohne Worte, nur durch ihr Dasein. „Ich fühle mich in Ihrer Schuld, Fräulein Merker", be gann er zu reden, „ich hatte verbrochen, Sie zu besuchen ..." Marlene unterbrach ihn. „Sie brauchen sich nicht zu ent schuldigen, Herr Doktor. Es kommt oft genug vor, daß man Keine Versprechen nicht halten kann, weil wichtigere Dinge unS daran hindern." „Nein'', sagte Eisenlohr, „so war es nicht.- Es waren keine wichtigen Dinge. Es wäre sehr viel wichtiger gewesen, noch einmal mit Ihnen zusammen zu sein...Heute weiß-ich das, aber ich kann eS Ihnen nicht erklären. CS ist mir selbst unbe greiflich, warum mir in Ihrer Nähe so wohl-und leicht wird, als wäre ich gar nicht mehr der Doktor Eisenlohr, der so viel Nützliches und auch Unnötiges gelernt hat und mit sich tzerum- schleppt. Es. gibt Menschen, die einem allen Ballast abnehmen können. Sie wissen vielleicht selbst nichts davon, daß Sie diese Gabe haben, und das ist daS Schöne. Sie find da und machen alles leicht. Mit einem Male kann Man wieder freier atmen. Es ist, als hätte eine gütige Hand ein Fenster aufgestotzen oder ein langverschlostenes Tor. Da steht maN dann und schaut, sieht sich staunend um und fühlt, daß nicht- andere- mehr not tut, alS Einfachheit und eine schlichte Gläubigkeit an das Le ben. Solche Menschen sollte man, wenn man sie findet, fest halten und nicht wieder aus den Augen verlieren." Eisenlohr hatte sehr rasch gesprochen, wie überwältigt und fortgeristen vom Strom plötzlich aufquellender Erkenntnisse. Alles, was er in diesem Augenblick aus stch heraus tat, hatte unbewußt i» ihm gelebt seit jenem kurzen Zusammentreffen mit Marlene. Die Ereignisse, die dieser Begegnung gefolgt waren, Arbeit, Aufgabe und andere Menschen, Mitten eS nur überdeckt. Aber nun war eS wieder bä. Er stand neben einem solchen Menschen, wie er ihn eben geschildert hatte, und fühlte genau wie damals den Aufbruch seines Innern. Marlene hatte jedes Wort, daS Eisenohr gesprochen hatte, nnt einer stillen Verwunderung in sich ausgenommen. Bon wem sagt er das alle»? Don ihr- Sie söllte el» so gesegneter Mensch sein? Nein, Doktor, Sie irren' sich. Ich bin ein Mensch ohne Glück, dem unter den Händen zerrinnt, was er K» halten glaubt. Wie könnt« ich andere erlösen? Aber eS ist trotzdem wahr, -was Sie sagten. Es gibt solche Menschen, und einer von ihnen sind Sie selbst. Aus dem Dunkel griff EisenlöhrS Hand nach der ihren und hielt sic fest und warm. ES war "schön, die Wärme und den Schutz dieser Hand zu spüren. Marlene hielt ganz still Zhr war, als nähme die Hand alle Last von ihr, als legte sie sich heilend auf ihre Wunde. Ein Freund war bet ihr, ein Bruder. Sie mußte ihn so nennen. Es war kein Mißtrau mehr in ihr. Eisenlohr meinte eS so, wie er sagte. Er rmpfai ihre Nähe als Wohltat, und sic richtete sich an der seinen wi der auf. Er hatte ihr gestanden, daß sie ihm wert war, und in eines andern Menschen Fühlen und Denken Wert M haben, gab daS nicht dem eigenen Dasein und Wesen wieder Sinn und Größe? . Die Sterne droben am samtdunklen Kimmel zuckten und blitzten. Marlene schaute zu ihnen hinauf, und sah sich von! tausend tröstlichen Augen angebltckt. . Die Nacht war so lind! und LaS Dunkel hob alle Grenzen auf. Ein Mensch war b«s ihr .. . ein Freund. ' Sie gingen zusammen fort. Sie gingen früher als di anderen Gäste. Eisenlohr dachte, daß nun alles ganz anders gekommen war. Er hatte , sich auf Frau Divian gefreut und hatte kaum ein paar Sätze mit ihr gesprochen. Aber zu Mar lene hatte er in dieser Nacht einen stillen, glücklichen Weg ge funden. . * * * Eisenlohr blieb in Berlin. Den ganzen Tag wartete er auf den Abend, bis Marlene frei. war. .Dann netzen sie die Stadt hinter sich und fuhren hinaus. ES gab so vsele Wege, die sie wandern konnten. ES gab Wälder und Seen, ein frohes, geruhsames Rasten in einem WirtSbaüsgarten oder am Seeufer, wen» die KiefetNstamme golbror Zu glühen be gannen in der scheidenden SoNne. Sie wurden nicht müde, von den kleinen und großen Dingen deS Lebens zu sprechen, und lächelnd, wie Kinder, nickten sie einander zu, wenn sie fühlten, daß sie sich verstünden. Marlene dachte: Ist es wahr, daß ich vor noch nicht allzu langer Zeit daS Glüa des Leben- im GeNuß suchte, in Tanz und Spiel, Musik und Ausgelassenheit? Ist eS wahr, daß ich einen Mann zu lieben glaubte, der selbst nur Tanz und Spiel war und nichts anderes wollte? Ich glaube daß dieses nur eine Seite seines Wesens war. aber ich war ihm nicht wert ge nug, daß er mir auch die andere zeigte. Eisenlohr ist anders. Ihm bin ich wert, er sagt eS mir immer wieder, und wenn er eS nicht laut sagt, so kaßt er eS fühlen. Er vertraut mir, und er vertraut sich mir an. „WaS denken Sie, Marlene?" fragte Eisenlohr. geraten kann, wenn werben zu wolle«, I :ß da irgmdwo in l »lu>» -tvu- «»«»,» »r«>Nk, das Glüch dir I Freude, der Genuß zu finden sein müßten. Gin Mensch ge sellt sich einem zu, und weil er afles das mitzubringen scheint, waS man suchte, bangt man sich an ihn und glaubt eines Ta ges, daß man ihn liebt. Dan» kommt daS Erwachen, das Alleingelassensein, die furchtbare Leere. TS war nichts — imr eine große Täuschung. Das Leben aber steht abseits und lächelt traurig über den Irrtum eines törichten Kino«. Ich glaube, daß da» Glück nur dann kommt, wenn matt eS nicht sucht. Es ist in dem Augenblick klar und hell da, wenn man da» Leben selbst als ein Glück empfindet, in welcher Form eS sich auch of fenbaren möge, unh wenn man sich willig vö« ihm beglücken läßt. Sehen Sie, Dbktor: Ich atme, sind Atmen ist Glück. Icb schaue, und Schauen ist Glück. Auch Arbeit kann Glück sein, auch barteS Sichmühen, und ich glaube, auch Las Leid wird zum Glücktringer, wenn man eS ausnimmt und sich von ihm Mutern läßt/ " - - (Fortsetzung folgt) Mrischastsnachrichten OrgmKschr ZirrMn-ürG Das Reichssinanzministettum Hot vor einiger Zett Lora« erinnert, da- es da» Ziel einet organischen Zia»f«ntujig unbeirrt weiter ver folge. Seitdem im März 1SS0 di« neu«« Neicheanlechen nur mit 4 statt vorher 4X Prozent ausgestattet wurden und deren Laufjett sich von s auf zuletzt Ast Jahr« verlängert». VW» die Absicht de« Reiches klar, in der Zinsfram führend zu blechen. Ans dein Kapitalmarkt hat sich nämlich die Snlagesuch« neuer Bankguthaben fortgesetzt. Wie Großbanken Li« Kreditoren um 14, bei der deutschen Girozentrale, also der Lvitzensttltt der Sparkassen, um nicht weniger atz S8 Prozent erhöht, und die Ausweis» der Großbanken von Ende , August zeigten ei« weitere« Anwachsen der Kreditoren um mindesten» 85 Prozent, so daß man also für da« Lahr 1049 mtt einem Auwach» von rund 59 Prozent rechnen könnte. Dieser erhöhten Nachfrage nach Kapitals anlage aber kommt die Reubrgebmm o»n LiMwne« vfw, nur teil weise ««wegen. Go wandten sich die KapWlie» den Aktienmärkten und den PfandbriefmSrkte« zu, die diesem Ansturm zunächst nicht ge- -WltkEN. - versuchte man, mit einem Kursstop ein Hinairstreiben zu verhindern, aber di« Nachfrage war der Schqtzanwejsungen zugewusen werden energische Mahnungen de» Relchsstnanz- . . . irse auiPlichen AnsLem Pfandbrief^«« wurde ebenfalls «in recht drastische» Mittel angewendet. Atz der Um tausch der SXprozenttaen Liquidatlonspsandbrjefe erfolgt« und man mit 4X Prozent vorlieb? nehmen mußte, hatte sich gezeigt, zpie d«, da mals schon große Anlagebedürsni» auf die Zinshöhe weniger Rück sicht nahm, atz auf die Sicherheit der Psandbrttfe. Gegen Ende 1S3S war dies« Umwandlung, vollzogen, aber der neu« 4prozentige Pfand brief findet berett» solche Nachfrage; da- da« Angebot gar nicht zu reicht. Nunmehr Hot die Deutsche- Zentralbodenkpchtt AG, ihre alten Pfandbriefe Meck» Zin»herabsetzu»g gekündiat, und «» ist bei dem allgemeinen Ankagedrang nicht daran zu Meifeln, daß auch diese Maßnahme, die eittev großen Teil der in Pfandbriefen überhaupt an- aetzgtzn Sfiunme umfaßt, vollen Erfolg bah«« Wird» um d. mehr, da fürarändiblrtschaftshhpocheken brreits^eit langem Mr 4 Prozent ge- zahlt werdtzn und die Märaünwen sehr-. M« Hypotheken auf land wirtschaftliche Grundstücke gegeben hat. Auf der andern Seite ist dieM-z UM, Gefahr, Latz sich die M dem neoen Zimmtz nicht einverstandenen Pfandbriefbesitzer den Aktienmärkten zuwenden und dort die Kurse in WM? K di« Höhe ttelbm, nicht sehr groß, denn e» gibt genügend Mittel und »deutschen Wege, um eine unliebsam« Steigerung der Aktienkurse über ihr na- Neutt türliche, Gefälle HInau; zu stoppen. Sedenfalls find die Bestrebungen Bombens« ^M-vati (W'B^oa- °uf organische Zinssenkung auch jetzt, mitten im Kriege, von Erfolg Nabt sei erevilan^ (^le'st), 8tt- gekrönt worden. La» ist nicht nur M Zeichen iSr die Blüte der deut- läuftr Depetttni (Ju- schen Wirtschaft, sondern auch sür die Stetigkeit ihrer Führung.
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