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Ileukirch und Zlmgegend Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten 01, kch»4ks»«I«m, MIHimkvN, 4 ps„ Im »-^4»lpa««u» r»««a MIlllmei-n-tt. r, v, MI» L»lchLft«»edIngun,«, »I« dm »«4 W-ch-r-K »«ümischm nchdAv^flnd >». UN. SlLdlzksIrnis SIsch»!«w«rd4 HL »44. — vnick «I» L«rl44 »«, AklGtzklH M«y t» n>lch»k«»«kda. er SächWe Lrzciljl'er Tageökck fiirAijHosswerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk ^«4U«M»Mi «glich M «äm»« »« «E. «» »IettA-4. Ml»»»«- d« 2«il44« ^NiiOikrlU »4«»Mm»«lch4 «u», 3»» «"Miss. 1»>dwIk«sch4M^ AM d» s«u< »al»m»«4,l,ch M. «.«. »«, «»»ki» N »n «chchchlwia» »«chsiM» 4, ps. «»Mim«, 1» p«. lSK-xtmtmim«, u A> 5» »»»«« »«wa« »ck »» «-bm> «ntpn>» -Ä LKtmm« d« INN», »»« «q4»d», d«4 rkp>gchm«s«t Der SSchfische Erzähler ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrates zu Bautzen und der Bürgermeister zu Bischofswerda und Neukirck» behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält ferner die Bekanntmachungen des Finanzamts zu Bischofswerda und anderer Behörden. Nr. 271 Montag, -en 18. November 194V VS^Sahrgang in ru Deutschland und Zapan Ein geschichtlicher Rückblick Um die Botschaft des Führers an die japanische Nation, die vom japanischen Volke mit Freude und Genugtuung ausgenom men wurde, in ihrer vollen Bedeutung zu würdigen, müssen wir in der Geschichte etwas rückwärts blättern. Vielen deutschen Volksgenossen steht nur das Japan vor Augen, das im Welt krieg auf der Seite der Westmächte gegen uns stand. Es ist darum von Wichtigkeit, daran zu erinnern, daß die aufstrebende Großmacht im Fernen Osten mit dem Deutschland Bis marcks enge freundschaftliche Beziehungen unterhalten hat. Schon vor fast 70 Jahren wurden vöm Eisernen Kanzler der deutschen Politik die künftigen Bahnen in Ostasien gewiesen, die aber dann seine Nachfolger leider verließen. Bereits im Jahre 1873 sandte Japan eine Sondergesandtschaft zu dem mächtigen Kanzler des neu erstandenen deutschen Reiches, zu der Bismarck u. a. sagte: „Wir schützen unsere Rechte und unsere Selbst erhaltung. Japan befindet sich in derselben Lage, und wegen dieses Verhältnisses müssen wir besonders freundschaft- lich Verkehren." Der weitblickende große Staatsmann hat also schon zu einer Zeit, wo dem jungen deutschen Reich weltgeschichtliche Berüh rungspunkte noch fern lagen und sein Blick fast ausschließlich auf Europa gerichtet war, die große Bedeutung eines guten Ver hältnisses zu Japan für des deutschen Volkes Zukunft und die Interessengemeinschaft, die uns mit dem Reiche im Fernen Osten verbindet, erkannt. Und auch Japan wußte die Freundschaft mit dem deutschen Reiche zu schätzen. Eine gewisse Germanisierung des Lebens setzte ein, daS japanische Heer wurde nach deutschem Muster aufgebaut und durch deutsche Instrukteure ausgebildet. Als die japanische Armee in der Schlacht am Jalu im Jahre 1894 ihren ersten großen Sieg erfocht, da schickte ihr Generalstab ein Dankestelegramm an seinen deutschen Lehrmeister, den General Meckel, in Lichterfelde. Diese unendlich verheißungsvolle Entwicklung, deren Per spektiven unübersehbar waren, wurde durch die törichte Wen dung jäh unterbrochen, die unsere Politik nach dem Abgang Bis marcks genommen hatte, und die so weit ging, daß wir nach dem japanisch-chinesischen Kriege im Jahre 1894/95 zusammen mit Rußland und Frankreich im Frieden von Schimonoseki den siegreichen Japanern in die Arme gefallen waren. Wir ließen uns dahei ganz unnötigerweise noch in den Vordergrund schieben und durch unfern Botschafter das Ultimatum der drei Mächte überreichen. Der junge Kaiser hegte, wie in verschiedenen poli tischen Erinnerungswerken berichtet wird, eine durch nichts be gründete starke persönliche Abneigung gegen die Japaner. Er legte sich in dieser Hinsicht auch keine Rücksichtnahme auf und im Gespräche sogar mit ausländischen Diplomaten erwähnte er die Japaner nrp als „Japs". Dazu hatten das unglückselige Bild Wilhelms U.: „Völker Europas, wahret eure heiligsten Gü ter", und das Gerede von der gelben Gefahr, obwohl uns die Gefahr des Plutokratischen England und des revanchelüsternen Frankreich viel näher und wirklicher bedrohte, das junge japanische Nationalgefühl verletzt. England sah dieser deutsch-japanischen Entfremdung voll Schadenfreude zu, trat unser Erbe an und schloß im Jahre 1902 mit Japan ein Bündnis, das gegen Rußland und letzten Endes gegen Deutschland gerichtet war. Dieses Bündnis barg die Anerkennung der ostasiatischen Großmacht durch England, das größte Weltreich der Geschichte in sich und schmeichelte dem japanischen Nationalgefühl. Es stärkte den Einfluß der eng landfreundlich eingestellten Kreise am japanischen Hofe, in der Finanz- und Bankwelt sowie im Parlament. Es waren jene liberalistischen Schichten Japans, die das Glück und die Zukunft der Nation in der Ausbildung des Parlaments-, Partei- und Pressewesens nach westeuropäischem Vorbild erblickten. Wir erwarben den Hasen Tsingtau als Marinestützpunkt, der vor den Toren Japans lag und gleichsam eine Ausfallbasis gegen das naturnotwendige Vordringen des raum-, rohstoff- und nahrungsmittelarmen Reiches auf dem chinesischen Festland war. So hatte die Politik des wilhelminischen Deutschland alles dazu beigetragen, Japan in den Einkreisungsring gegen uns zu drängen. Japan hatte uns die Demütigung im Frieden von Schimonoseki nicht vergessen. Das Ultimatum, mit dem unS Japan zu Beginn des Weltkrieges zur Preisgabe von Kiautschou aufforderte, hatte den genauen Wortlaut jenes Ultimatums, mit dem wir 1895 Japan um die Früchte seim4 Sieges gebracht hatten — zum Vorteile des im Hintergrund gebliebenen England. Unsere Feinde hätten ohne Japan den Weltkrieg nicht ge wonnen. Denn eine ihnen nicht angeschlossene oder sogar feind liche ostasiatische Großmacht würde es England nicht ermöglicht haben, seine hauptsächlichsten Streitkräfte aus dem Fernen Osten zurückzuziehen und in der Nordsee gegen uns zu vere'nigen. Rußland hätte im Kampfe gegen Deutschland nicht all seine sibirischen Truppen nach dem Westen schicken können, denn sein Rücken wäre nicht frei gewesen. Bei den Vereinigten Staaten würde dasselbe der Fall gewesen sein. Ihnen allen hätten außer dem die japanischen Kriegslieferungen und der japanische Schiffsraum gefehlt. Man mutz sich dies alles gerade heute vergegenwärtigen, um die Genialität von Hitlers StaatSkunst würdigen zu können, die auch auf diesem Gebiete die unseligen Fehler der Zeit vor dem Weltkriege wieder gutmachen muß. DaS Bündnis zwischen Japan und England bauerte volle 20 Jahre, ViS eS im Jahre ISA einen Riß bekam. Auf der Konferenz von Washing- Rom. 18. November. Der italienische Außenminister Graf Llano hat sich gestern abend nach Deutschland be geben. Sllis Kim ill MlW WklWM Salzburg, 18. Nov. Der Kgl. italienische Minister des Ae«. Here«, Graf Ciano, traf heute vormittag in Salzburg ein. Der Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop, begrüßte Len italienischen Außenminister/zu dessen Empfang auf deut Bah«. Hof Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht erschienen livaren. > . - . I Nach Abschreiten der Ehrenkompanie geleitete der Reichs, 'auhenminister von Ribbentrop den italienischen Außenminister Graf Ciano in Las Hotel „Oesterreichischer Hof". Serrano Suner in Berchtesgaden Berchtesgaden, 18. Nov. Der spanische Minister des Neuste, ren, Serrano Suner, traf heute vormittag in Berchtesgaden ein. Der Reichsminister des Auswärtige«, von Ribbentrop, begrüßte Serrano Suner, zu dessen Empfang Vertreter von Staat, Par» lei und Wehrmacht aus dem Bahnhof erschienen waren. Diese starken Worte, schwarz auf weiß gedruckt in einem der übelsten Londoner Hetzblätter, nebenbei noch mit Moralin ver kleidet, siüd in Wirklichkeit.nur das versteckte Eingeständ nis der. eigenen Ohnmacht und der Schwäche. DeNn was die RAF. tut und was sie nicht tun kann. Las weiß die ganze Welt. Auf nächtlichen Piratenzügen läßt sie ihre Bomben über friedlichen Wohnvierteln fallen, einen wirklichen Schlag zur Lahmlegung der Rüstung des Gegners aber kann sie nicht auSteilen. Der Führer sagte in seiner letzten Rede zu den sinn losen Bombardierungen der deutschen Zivil» bevölkerung durch die RAF.: ,L>err Churchill hat mit die sem Kampf Herr größten militärischen Unsinn ge macht, den jemals ein Staatsmann oder ein Feldherr einleiten konnte. Er bat mit der Waffe gekämpft, die für England seit dem Augenblick, in dem wir von Drontheim bis Brest sitzen, auch geographisch schlecht ist." Auch daS Jllusionsgestammel der „Sundah Times" wird eines Tctaes von ihren Lesern erkannt werden als das, was es ist: „Großsprecherei mit dem Ziel, dem englischen Volk solange wie nur irgend möglich die katastrophale Lage der Insel verheimlichen. Der Wehrmachtbericht vom Sonntag Kriegswichtige Ziele in London schwer getroffen Berlin, 17. November. DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Bei den Bergeltungsangriffen auf London in der Nacht vom 15. zum 16. November wurden, wie nachträglich gemeldet wird, Treffer auf der Waterloo-Brücke, auf einen Bahnhof in Paddington, auf ein GaSwerk in Kennington sowie auf ein weiteres in der Nähe der Commereial- DockS erzielt. Bei letzterem konnten große Brände beobachtet werden. In verschiedenen Städten GübenglandS, wie in Port S. mouth und Southampton, wurden kriegswichtige Ziele schwer getroffen. Am 16.11. wurde» die Angriffe auf London fortgesetzt und verschiedene Orte an der Südostküste Englands mit Bomben be- legt. Im Laufe beS Tages griffen deutsche Kampfflugzeuge wie. der zahlreiche S ch i fs S ziele an. Dabei wurden ein Handels- schiff von etwa 80<w BRT., ein Tanker von «66» BRT. und ein Frachter von sooa BRT. versenkt. Zwei weitere Frachter wur- den schwer beschädigt. Die Verminung britischer Häfen nahm ihren Fortgang. In den Vormittagsstunden de- 16.11. wurde im Kanal ein nur für kurze Zeit sichtbarer englischer Geleitzugmit guter Wirkung durch eine Batterie des Heeres beschossen. Die britischen Flugzeuge, die in der Nacht zum 17. 11. in Deutschland einflogcn, griffen besonders Hamburg, Bre. men und Kiel an. An kriegswichtigen Zielen wurde nur sehr geringer Schaben ««gerichtet. Eine Brandbombe, die aber sofort gelöscht werden konnte, fiel in ein Trockendock. Ein La- zarett wurde angegriffen, aber die zahlreich abgrworfenen Bom ben fielen in den Garten, ohne Schaben anzurichten. Weitere Angriffe richteten sich gegen Wohnviertel und Siedlungen. ES entstanden mehrere Dachstuhlbränbe, die aber rasch gelöscht wur. den. Ein großer Teil der Bomben fiel in die Elbe ober in freie- Gelände. 14 Tote und mehrere verletzte sind zu beklagen. In der Nacht zum 1«. 11. wurde an der norbfranzöfischen Küste ein feindliches Flugzeug von Marineartillerie, in der Nacht zum 17.11. em anderes bei Hamburg durch Flakartillerie und ein drittes durch Nachtjäger abgeschofsen. Sin eigene- Flugzeug wird vermißt. Reichsarbeilsminifler Seldle Hal Rom wieder verlassen Rom, 18. November. Reichsarbeitsminister Seldte hat ... der Nacht zum Montag die italienische Hauptstadt wieder ver lassen, um in Mailand und Genua Jndustriewerke zu besich tigen und deren soziale Einrichtungen wnnenzulernen. « In Rom hatte der Minister am Sonnabend und Sonntag Besprechungen mit Korporationsminister Ricci, mit dem Unter staatssekretär des Korporationsministeriums Cianetti sowie mit dem Präsidenten -es halbstaatlichen Versicherungsinstituts, Lantini, über alle einschlägigen sozialpolitischen Fragen. Es wurden wichtige Absprachen getroffen, um die Zusammenarbeit der Achsenmächte auf dem gesamten sozialpolitischen Gebiet enger zu gestalten. Zur Vertiefung dieser Zusammenarbeit wird in nächster Zeit Präsident Lantini eine Studienreise durch Deutschland machen. Der italienische und der spanische Außenminister in Deutschland eingelrosseu Nach Abschreiten der Ehrenkompanie geleitete der Reichs- außenminister Serrano Suner in fein Quartier. Lontzon—Lovenlry / Vernichtende Schlage Stockholm, 17. November. „Der schwerste Bombenangriff «Uf London!" — Seit Beginn der deutschen Luftoffensive hat London solch einen fürchterlichen Lärm seintr Flakartillerie Vchch-nie gehört. — Deutsche Bomber ununterbrochen über Lon don vän Sonnenuntergang, biß Sonnenaufgang". — Das sind die Eindrücke der Londoner KörtespoÄdenten der großen schwe dischen Blätter, die den gewaltigen pausenlos aus die britische Hauptstadt einhänftnernden deutschen Luftangriff m der Nacht vom Freitag zum Sonnabend in London an Ort und Stelle mit erlebten. „Svenska Dagbladet" bezeichnet den Angriff auf London als mindestens ebenso schwer wie den vernichtenden Schlag der deutschen Luftwaffe gegen Coventrh. Mindestens 200 deutsche^ Bomber seien in der Nacht vom Freitag zum Sonn abend über London gewesen. „DagenS Sthheter" glaubt von einer neuen Taktik der deutsche« Flieger bei ihrem letzte« Angriff auf London berichte« zu können. Anstatt wie gewöhnlich in großen regelmäßigen Wellen ihre Tob und verderbe« bringende Fracht über London abzuladen, seien die deutschen Bomber diesmal in einzelnen unregelmäßigen Gruppen über London erschienen. Besonders große Schäden «nb Todesopfer würde« in einer Londoner Vor stadt befürchtet, wo zwei schwere deutsche Bomben explodiert seien. Unablässig und pausenlos zerhämmert die deutsche Luft- Waffe in kühnem Angriff Len britischen WiLerstanb. DaS zeigt am besten ei« heutiger Ergänzungsbericht von Stockholm- Liv. ningen zu der Vernichtung der britischen Rüstuugszentrale Co- ientrh. Danach schreibt „Daily Herold" in riesigen Ueberschriften zum deutschen Angriff auf Coventrh: „Die Katastrophe, die über Coventry hereinbrach, ist ein neues Rotterdam, ein neues Guer- niea und Louvain, Lie in La- schwarze Buch Les moderne« Bonk- benkrieges eingetragen worden ist. Ganze Straßen sind -em Erdboden gleichgemacht worben. Es ist schlimmer, al» wenn ein Erbheben über Coventrh dahjngegangen wäre. „Stockholms Lidningen" berichtet dann weiter, daß es im Geschäftszentrum von Coventrh oft völlig unmöglich sei, festzu stellen, ob die Trümmer einstmals eine Straße oder eine Häuser reihe dargestellt hätten. Es sei so schlimm, daß die Feuerwehr leute bei den Aufräumungsarberten Dynamit gebrauchen müß ten, um sich den Weg zu bahnen. Unaufhörlich seien die deutschen Bomber immer und immer wieder über Coventry erschienen. Die Luft sei vom Donnern der Motoren und Krachen der Luft abwehrgranaten förmlich zerrissen worden. Die Pausen seien niemals länger als drei Minuten gewesen. Viele Männer deS britischen zivilen Luftschutzes seien bei ihrer Arbeit umgekom men. Feuerwehrleute seien vom Luftdruck explodierender Bom ben in die Höhe gehoben und von den Flammen weggeschleu dert oder auch direkt ins Feuer hineingeworfen worden. Am frühen Morgen habe man gesehen, wie Ladeninhaber aus den Trümmern versuchten, hervorzukramen, was noch her vorzukramen war. Sie hätten dann ihre Waren auf den Geh steigen zum Verkauf angeboten. Alle in dieser Hinsicht bestehen den Beschränkungen seien aufgehoben gewesen. Der Verkehr sei von Polizisten in völlig zerrissenen und vom Staub graugefarb- ten Uniformen geregelt worden. „Sie könnten wohl auch, sie tun es aber nicht" Genf, 18. November. Die „Sundah Times "kommt in einer trübseligen Betrachtung zu den gewaltigen Schlägen, die die deutsche Luftwaffe in der vergangenen Woche zur Vergeltung der Schandtaten der RAF. austeilte, zu dem Schluß, baß die langen Nächte und der Helle Mondschein England in den letzten Tagen eine starke Zunahme der nächtlichen Bombardierung ge bracht haben. DaS Blatt versucht dann, die Zertrümmerung dcS Zentrums -er britischen Flugzeugindustrie Coventry als „sinnlose Zerstörung" binzustellen und lallt mit klappernden Zähnen: „ES liegt natürlich in unserer Macht, da» gleiche in Deutschland zu tun. Wir tun eS aber nicht."