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Der sächsische Erzähler : 21.05.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194005211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19400521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19400521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-05
- Tag 1940-05-21
-
Monat
1940-05
-
Jahr
1940
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 21.05.1940
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W-W-W. Zwischen Sedan und Paris Ttädtebilder auS Nordost-Frankreich Al« Arrondissement,hauptstndt lm französischen Depattenient Marn« beherrscht Reim«, da» alte keltische Duroeortorum, die Champagne. Die Stadt, die heut« etwos über 100 000 Einwohner be sitzt, bat bereit« seit der Jahrtausendwende al» Krönungestadl der französischen Könige eine Roll« gespielt. Reim, war ursprünglich di« Hauptstadt der belgischen Remer, der Frankentöniz Chlodwig soll hier 498 die Taufe ourch den Bischof Remigius empfangen haben. Neben seiner mittelalterlichen Bedeutung als Krönunasstadt tagten in Reim» verschiedene Konzile. Hier «udre 1429 Kars Xll. auf Beran- lasfung und in Gegenwart von Jeonne d'Arc feierlich gekrönt. Reims wird neben der Beel« vom Aisne—Marne-Kanal durch flossen, der die Stadt eng in den Schiffahrtiverkehr einbejteht. Im Stadtbilds selbst ist dle Innenstadt, in der sich sämtlich« bedeutenden Bauwerke befinden, durch einen Ring von Boulevard, und Anlagen von den Borstädten, hauptsächlich Jndustierbrzirken getrennt. Wahr zeichen von Reims und das Stadtbild weithin überragend, ist die be rühmte Kathedrale, ein Meisterwerk der Gotik, deren Bauanfänge im Beginn des 1-- Jahrhunderts liegen und die im 14. Jahrhundert fertiggestellt wurde. Der herrliche Bau war die Krönungstirche der französischen Könige, hier wurde bis zur Französischen Revolution da» sog. Reimser Cvangelienbuch ausbewahrt, eine alte Pergamenthand schrist der Evangelien in kirchenslawischer Uebersetzung, auf di» die Herrscher den Krönunqreid ablegten. Im Weltkriege hat die Kathe drale von Reims erheblich gelitten, was im Wesentlichen auf die Tat sache zurückznführen war, daß auf einem der Türme ein wichtiger strategischer Beobachtungsposten von den Franzosen angelegt worden war. Nach Beendigung de» Weltkriege» ist die Kathedrale wieder erneuert worden. Dle wirtschaftliche Bedeutung der Stadt Reim» liegt vor allem in der Herstellung und Lagerung von Champagner, auch die Textil- und Lederindustrie spielt eine gewisse Rolle. Laon, die Hauptstadt des französischen Departement» Aisne. ist ein Städtchen mit 20 OVO Einwohnern und liegt, in 180 Meter Höhe, aus einem isolierten, von einer alten Zitadelle gekrönten Berg rücken. Die Stadt besitzt verschiedene alte schöne Kirchen und Pro- sanbauten, an erster Stelle steht Labei die ehemalige Kathedrale Notre-Dame, ein gotischer Bau aus dem 12. bis 13. Jahrhundert, die Benediklinerabtei St. Vincent aus dem 7. Jahrhundert und der frü here Bischofspalast aus dem 12.—18. Jahrhundert, der heut« Justiz palast ist. Laon war schon zur Römerzeit bekannt und hieß damal» Lugdunum oder Landunum. In den Freiheitskriegen wurde bei Laon die Armee Napoleons I. von den Truppen Blüchers schwer geschlagen. Heute betreibt Laon Gemüsebau, Metallindustrie, Getreidehandel und Brauerei. Am Kanal von Saini Quentin, der in-93 Kilometer Länge di« Schelde mit der Oise verbindet, liegt die gleichnamige Stadt Saint Quentin mit etwa 50 000 Einwohnern. St. Quentin besitzt in seinem Stadtbild viele alte Baulichkeiten, die auf da« hohe Alter der Stadt hindeuten. Bon den Römern Augusta Blromanduorum genannt, hat St. Quentin seinen Namen nach dem christlichen Märtyrer Quintinus erhalten. Eines der schönsten Gebäude der Stadt ist da» alte gotische Stadthaus aus dem 15. Jahrhundert, ein alter gotischer Pkofanbau. In St. Quentin wird viel Textilindustrie betrieben, Zuckerrafsinerien und Maschinenfabriken. Eompiögne, einen Kilometer unterhalb der Mündung der Aisne in die Oise gelegen, am Rand« des großen Waldes von Tom- pibgne, ist Arrondissementshauptstadt im Departement Oise und liegt aus beiden Ufern der Oise. Die Altstadt steigt amphithcatralisch am linken Flußuser an und wird im Süden und Südosten von dem Schloß-, Dillen- und Parkviertel begrenzt. 2m Rathause befindet sich ein alles, wertvolles Museum, das u. a. Skizzen von Rembrandt und Dürer enthält, und eine nicht unbedeutende Bibliothek. Verschieden« Kirchen, so die St.-Jacaues-Kirche, stammen aus dem IS. bi» 15. Jahr hundert. Das riesige Schloß ist bereits von den Merowingern erbaut worden und birgt in seinen Laubengängen, Sälen und Kunstschätzen viel« Erinnerungen an Napoleon I. Es hat den französischen Herr schern vielfach als Residenz gedient. Eompiögne Ist ein« alte, frän kische Pfalz. Hier wurde 1430 Jeonne d'Arc bei einem Ausfall au « der Stadt gefangengenommen. Die alle Hauptstadt der gallischen Suesstonen, Soisson«, ist Arrondissementshauptstadt im Departement Sisne und Hai rund 20 000 Einwohner. Berühmt sind an allertümlichen Bauwerken vor allem di, Ruinen der Abtei Si.-Sean-d,s-VIgn«» au» dem IS. Jahr hundert. Die Stadt ist seit dem 4. Jahrhundert Bischof»«,. 4SS schlug bei Soisson, Lhlodwig I. den römischen Feldherrn Syagriu«. E» ist im Laufe der Jahrhundert» viel umkämpft worden. Di» wirt schaftliche Bedeutung erstreckt sich heut« auf die Herstellung landwirt schaftlicher Maschinen und Summiwaren, aus Gerberei, Brennerei, Zuckerhandel und Srtreidehandel. Da» Städtchen Chauny an der vis« ist gerade dort gelegen, wo diese schiffbar wird. Die etwa 10000 Einwohner betreiben Eisen gießerei und chemische Industrie. Lp«rnay am linken Ufer der Marne ist Mittelpunkt de» reich sten Weinbaubezirks der Champagne. Nächst Reim» lst di» Stadl der bedeutendste Fabrikations-, Stapel- und Verlandort für Cham pagner. Bemerkenswert sind die zahlreichen höhlenartigen, in den weichen Tuffstein getriebenen Kellereien, in denen der Wein gelagert wird. Chliteau-^hierry, da» alt» fränkische Castrum Lheodorict, lirgt größtenteils am rechten Marneufrr und hat rund 10000 Bewoh ner. Ein alte» Schloß, höher« Schulen, Gerichte und «in Museum de» hier geborenen Lafontaine treten besonder« hervor Die Stadt be treibt die Herstellung von Musikinstrumenten, Leinwand- und Leder- fabrikation Peronne und Lambral Wenn man den Namen Peronne nennt, wird di« Erinnerung an di« gewaltigen Kämpf« lebendig, di« »m Weltkrieg im Gebiet der Somme tobten. Diese klein« Stadt liegt auch dt««mal wieder im Kampfgeb'et der Westfront. Peronne ist eine typisch französisch« Kleinstadt. Sie liegt in einer sumpfigen Niederung'an der Somme und am Sommekanal, und di« etwa 5000 Einwohner sind zum größten Teil in den Zuckerrafsinerien und in den Textil- und Lederfabriken beschäftigt, di« da, wirtschaftlich« Gesicht der ganzen Begend bestim men. Peronne ist di« Hauptstadt de» französischen Departements Somme, und nur darauf ist es zurückzuführen, daß in diesem kleinen Städtchen Landwirtschaft»- und Handelskammern, große Bibliotheken und eine Anzahl höherer Lehranstalten ihren Sitz haben, Auch Cambrai ist mit den Crinnerunarn an den Wellkrieg eng verbunden, denn 1917 kam «» beim Angriff der englischen Armee gegen die deutsche Sieafriedstellüng zu der berühmten Tantschlächt von Cambrai, die mit ehernen Lettern in der Heldengeschichte unseres Volkes steht. Cambrai liegt an der Schelde, am Anfang des Kanal, von Saint Quentin in der fruchtbaren Landschaft Cambraisi». Vie ehenialigen militärischen Befestigungen der Stadt sind nledergelegt worden, und nun ist der schöne altertümliche Stadtkern von neuen Stadtvierteln umgeben. Cambrai ist durch die Fabrikation von Lei- nenbatist berühmt geworden, und In früheren Jahrhunderten wurde behauptet, daß es ein seiner» und zartere» Lelnrngewebe al, da» in Cambrai hergestellte überhaupt nicht geb«. Neben der Textilindu strie haben in der Hauptsache Tuchsärbereien und Letnenbleichereten m Cambrai ihren Sitz Nach den neueren Zählungen weist die Stadt etwa 30 000 Einwohner auf. «Sven Inrem Xlainsn gsm kssiömmlickis bäilckgskrLnK», Srsis üncl kickt» SKvLcks: vor» 6i»n» «io« bovvSktta Xkn«l»mSkrmitksI Köm sn von iVisrie Zclimiätsderg^ Urheber-Rechtsschutz: Drei Ouellen-Berlas, Königsbrück (Be,. Dresden) (6. Fortsetzung.» (Nachdruck veldoien.» Etwas schuldbewußt erzählte er es Heide am Pfingstsonn- xbend. Er war beschäftigt, Birkenreiser an das Hostor und an die große Dielentür zu nageln, weil das so Sitte war zum Pfingstfest. Heide stand neben ihm. Sie hatte sich mit einem großen Reiserbesen ausgerüstet und wollte den gepflasterten Hofraum fegen. Alles sollte ja blitzblank sein zum Feste; Erna und Lene schrubbten und putzten drinnen im Hause. „Sie verstehen sich Wohl sehr gut Mit Ihrer Mutttzr?" fragte Heide nachdenklich. Fritz bejahte lebhaft. „Meines Vaters entsinne ich mich kaum noch, aber meine Mutter ist immer meine beste Freundin gewesen. Wenn Sic sie kennen würden, so würden Sie das begreifen." „Ich habe meine Mutter immer sehr entbehrt", sagte das Mädchen sinnend. „Tante Adelheid hat so gar nichts Mütter liches an sich, das haben Sie sicher auch schon bemerkt. Und Vater, ach, er war oft verbittert und immer leidend." Sie hatte die Augen gesenkt, und Fritz Lamken vergaß bas Antworten, weil er rmmerzu dieses leicht geneigte, in seiner Nachdenklichkeit so reizende Gesicht ansehen mußte. „Sie haben ihn eigentlich noch gar nicht so kennengelernt", fuhr sie fort und hob nun das Gesicht zu ihm empor. „In letzter Zeit geht es ihm körperlich ja besser. Auch sonst ist er Piel zugänglicher als früher. So habe ich ihn lange nicht mehr Fritz nahm sich zusammen. „Sicher liegt das daran, baß er nicht soviel Schmerzen hat. Ich kann mir ja gut vorstellen, daß eS ihn niedergedrückt hat, wenn er hilflos zusehen mußte, wie die Arbeit sich häufte. Eigentlich hatte ich vor, nachher vor meiner Abfährt noch mit ihm über den Umbau der Viehställe zu sprechen. Wir müssen LaS bald in Angriff nehmen, denn später in der Ernte ist keine Zeit mehr dafür. Meinen Sie, daß ich heute darüber sprechen kann?" ' „Sicher. Vater fühlt sich ja ganz aut. Vielleicht tun Sie es gleich beim Kaffee? Oh, da kommt Tante Adelheid, sie will unS sicher schon holen zum Kasfectrinken." So war eS wirklich. Fritz nagelte rasch den letzten Birken strauch fest, Heide stellte ihren Reiserbesen vorläufig zur Seite, und dann folgten sie Tante Adelheid inS HauS. Am Kaffeetisch kam Fritz Lamken dann auf seine Pläne zu sprechen und entwickelte sie ausführlich. Er tat daS in seiner klaren und überzeugenden Art. Heide saß ihm gegenüber und beobachtete ihn und den Vater. Sie war erst etwa- ängstlich gc- wesen, denn der Vater stand allen Neuerungen und Aenderun- Hsur der seelische Mut, der die Verantwortung auf sich nimmt, » der die Vereinzelung und die Feindschaft aller nicht fürchtet, nur der erzeugt schöpferische Taten.Paul Ernst ihn mit dem feinen Empfinden ihres warmen Herzens. ES war wohl du Manne .. „ war: die Sehnsucht nach dem Sohn. Sie fand in der Zunei gung zu diesem liebenswerten jungen Menschen ihren Nieder schlag. Wenn er in seiner verschlossenen, wortkargen Art auch rne darüber gesprochen hatte, Herde wußte auch so, wie sehr er darunter litt, daß er keinen Sohn besaß, der seine Lebensarbeit weiterführen und in dessen junge Hande er die Last der Ver antwortung legen konnte, die ihn bei seinem körperlichen Zu stand so sehr bedrückte. Ja, Heide verstand ihren Vater. Sie hätte sich ja selbst einen Bruder wie Fritz Lamken gewünscht. Er hatte vom mten Tage an etwas Vertrautes für sie gehabt, und eS war seltsam: Wenn sie sich ihren toten Bruder vorzustellen versuchte, so floß das Bild, daS sie sich von ihm machte, mit dem Fritz LamkenS zusammen. Nicht nur im Wesen, sondern auch im Aeußeren. So, genau so, meinte Heide, müsse der Bruder heute auSge- sehen haben, wenn ihn damals nicht da» durchgehend« Gespann zu Tode geschleift hatte. .Heide hielt da» für einen Ausdruck ihrer Gefühle für Fritz. Sie hatte ihn eben gern wie einen Bruder. Und er war es sicher wert. Fritz Lamken hatte inzwischen alle» Wesentliche gesagt und sah Jmholte fragend an. Der hatte die Arme auf die Lehnen seines Sessels gestützt und den Kopf mit bemarauen, schütteren Haar gesenkt. Er schwieg noch eine ganz« Weile, so daß Heide schließlich fragen mußte: „Nun, wa» meinst du dazu, Vater?" »Ich sehe die Notwendigkeit wohl ein", sagte er da. „Der Vorschlag ist auch gut, aber — ich habe da» Cwld nicht dafür." „Das werden wir schon zusammenkriegen", meinte Fritz. „Die Frühkartoffeln stehen gut und werden sehr wahrscheinlich reiche Erträge lrefern. Der Verkauf wird allein schon eine nette Summe einvringen." Sie besprachen die Geldfrage noch eingehend, und al» Fritz sich erhob, hatte er die Einwilligung Jmholte» für den Um bau. Nun wurde e» auch höchste Zeit für ihn, daß er sich zur Abreise fertigmachte. Eine Stunde später verließ Fritz Lamken» frohen Herzens den Hof, um nach Hause zu fahren. Der väterliche Hof, den sein älterer Bruder bewirtschaftete, war nicht so groß wie Hof Jmholte, die Gebäude auch nicht so weitläufig und so wuchtig. - Ein Lattenzaun trennte den am Wege liegenden Vorgar ten vom Fahrwege. Al» Fritz die Pforte öffnete, stand in der niedrigen Seitcntür deS Hause- eine Frau und sah ihm mit frohem Lächeln entgegen. „Mutterl" rief Fritz, warf die Pforte hinter sich in» Schloß und eilte mit großen, jungenhaften Schritten auf die Fra« zu. gen, besonders wenn sie viel Geld kosteten, sehr ablehnend gegenüber. Er hatte nie etwas davon wissen wollen. Aber nun hörte er Fritz LamkenS Ausführungen ohne Widerspruch und nicht unfreundlich an und warf ab und zu «ine Frage da zwischen. Der Vater schien wirklich Vertrauen und auch eine gewisse Vorliebe für seinen Verwalter zu hegen. Zwar «ar es nicht seine Art, sein Wohlwollen deutlich zu -eigen, aber Heide kanu- n. den Vater gut genug, um es zu, bemerken. Und sie verstand die urewige' Sehnsucht, die unbewußt "in jedÄ »lummerte und die. dem Vater ungestillt geblieben asucht nach dem Sohn. Sie fand in der Zuner- a jungen Menschen ihren Nieder schlossenen, wortkargen Art auch Heide wußte auch so, wie sehr er keinen Sohn befaß, der seine Lebensarbeit dessen junge Hände er die Last der Ver- darunter litt, daß weiterführen und nckt aufgefunben wurdi "in- »«»»lau. va Vas Fremdkörper m die ist daS Kind auch unter da» Bettchen ge< Tiefe. DaS Kind schlug auf den Fußweg auf. ES starb bereits auf dem Transport nach dem Krankenhaus. Dresden, 21. Mai. Vs« Gerüst «Lwftürzt. Am Montag, vormittag stürzte von einem Baugerüst auf der Wittenberger Straße ein öljäbriger Gerüstbauer au» fünf Meter Löh« ab. Er erlitt Innere Verletzungen und mußte in» Krankenhaus ge> bracht werden. Oppach, 21. Mai. DAF.-BteLlmm. In Oppach ist aeaen- wärtig trotz be» Kriege» ein große» Bauvorhaben, eine MF.. Siedlung, im Gange. Auf dem Gelände zwischen der Zumpe- und,ber SLMtraß^das^die neue Stellung .ganz «»»füllen NemMtds-f, 21. Maü A da» Lins Monate alte Töchterchen de» Arbeiter- Erich Schürt ge. E» handelt sich um einen tragisch« UnglÜck-fall, da fichdi Kind im Schlaf erbrochen hatte und dabei Fremdkörper m d Luftröhre gekommen sein dürstim; vielleicht ist durch den eingetretenen Krampkustanb i ' " rutscht und dann erstickt. Zittau. Sl. Mai. Neun Söhne tragen be, Bon 15 Kindern der Witwe de» Ofensgier» g Frau Martha Armbrust, tragen neun Söhne rock. Mit besonderem Stolz rann die Soldatmmutter, die ge rade am Muttertag ihrm 6S. Geburt-tag feierte, da» goldene Mütterehrenkreuz tragen. Zittau, 21. Mai. Bet« Klettern ttdlich abgestürzt. Im Ronnenfelsengebiet de» Kurorte- JonSborf ist der 18jährige Schlosser Siegfried Naher au» Neugersdorf tödlich abgestürzt. Gr war mit nnem gleichaltrigen Kameraden nach Kurort Jons dorf gekommen und beide hatten ohne Zwischenfall den Bar« berineselsen bestiegen. Beim Abstieg verfitzte sich da» veil, wes halb Baker ohne Seilschutz zurückkletterte. Offenbar durch einen Windstoß verlor er hierbei da» Gletchgewicht und stürzte SO Meter tief ab. Da» RrttungSwerk wurde von der nahegelegenen Äergwirtschaft durchgeführt und gestaltete sich sehr schwierig. Schwer verletzt wurde der Verunglückt« geborgen und in» Zit tauer Krankenhau» gebracht, wo er seinen Verletzungen erlag. Waldenburg, 21. Mai. Ertrunkener Junge aufaefunben. Bor einigen Tagen war der fünfjährige Manfred Kirsch in Glauchau am Mulvensteg in die Mulde gefallen und von dem Wasser mit fortgerissen worden. Nun wurde die Leiche des Klemen am Rechen de» Wasserkraftwerke» Waldenburg ge- borgen. Aue, 21. Mai. Folgenschwerer Ktaderunfug. In den Abend stunden haben mehrere Schulknaben unbefugt die Kähne einer Luftschaukel in Bewegung gesetzt. Hierbei erlitt ein achtjähriger Schulknabe eine Verletzung am Kops. Der hin,»gerufene Arzt stellte bei dem Knaben eine Gehirnerschütterung und eine Scha- delverletzung fest. Gr wurde in da» Krankenhau» eingewiesen. sl«»» Schlacken««, 21. Mai. Wieder Walbtheater im Karltal. Nach alter Tradition eröffnete die älteste Niederland-Waldbühne und eine der ältesten überhaupt, Karltal, äm Pfingstsonntag die heurige Spielzeit. Wie seit mehr al» 15 Jahren wird Karl tal Heuer vom Leitmeritzer Stadttheater bespielt, da» gerade ir den letzten Monaten vor allen Stellen des Gaue- und Rei che-, die die Leitmeritzer Bühtte inspizierten, in Ehren bestand. WarnSVorf, 21. Mai. Gin «arnSdorsee im Fort Eben Emael mit dem E.K.I ausgezeichnet. Bei der heldenmütigen Eroberung de» stärksten Forts der Festung Lüttich, Eben Emael, war auch ein Sohn der Stadt Warnsdorf beteiligt. Der Obergefreite Bruno Warzel aus WarnSdorf nahm an den ruhmvollen Kämpfen teil Und wurde daher mit dem E.K.I. Klasse ausgezeichnet.. Rumbura, 21. Mai. Unfälle. Der 14 Jahre alte Schlosser lehrling Ernst Austen verletzte sich beim SPäneschleißen durch eine Stichwunde an der linken Hand so erheblich, daß er dem Kränkenhause Übergeben werden mutzte. Der Augcnabteilung de- Spital» wurde oer Einwohner Rudolf Raschauer zugesührt. Ein Gartengerät zerschlug ihm die Augenglaser, wobei Vec, letzungen am linken Auge entstanden. l Linz »> 1.1». » Der Site Nr. 11 Lisas ma «eyll Genf, 21 chwinben in Kriegshetzer ihren Volker die ganze W und einen le s. So spekr kcs deutscher meu der deut Mühen und stampfen." G iäbem sie sl ständigen Bo sten ermüde Deutschen fort." Welch singen, die der Verlegen Genf, 21. Dienstag im eindeutig ken dem Lande d äußerte sich bei Sedan, sp die Verantwo nnd berichte! MS er den hoben sich lau Reynaub die motorisier den geht der den sind Arr- Auffassung ü una gestoß, rste Ausgabe reffen." I Dann setz Pötain. Zwis herrsche vollst Ohnmacht dul! Verräter, Sab Trotz alle stehnaud sein« Wenn man n sm Frankreich n da» Wund, ! Dem altei vrauen vor ei shamberlain, sat. Die Geist« nn „wundes „Fritz! Lieber Junge!-Also bist du doch schon heute gekom men! Ich hatte schon ven ganzen Taa bas Empfinden!" Sie umschloß mit festem Druck seine Hände. Die Freude lag wie ein Heller Schein auf ihrem Gesicht. Es war em Ge sicht, das einmal sehr schön gewesen sein muhte. Man sah es noch heute, wenn daS Leben auch viele feine Fältchen einge graben hatte und die Züge schärfer geworden waren. „Ja, Mutter, da hat dein Gefühl dich mal wieder nicht be trogen. Wie geht'S dennzu Lause? Alles gesund? Du, Otto, Luise und die Kinder? Wo sind sie denn alle?" „In der Küche. Wir haben vorhin gerade zu Abend ge gessen. Du wirst sicher auch Hunger haben. Komm herein, mein Junge." Im Hause wurde es schon lebendig. Die beiden Neffen, Zwillinge im Alter von sechs Jahren, sollten gerade zu Bett gebracht werden. Sie hatten Fritz' Stimme gehört und kamen nun herbeigestürzt. Auch der Bruder und die Schwägerin er schienen in der Küchentür. Die beiden Bruder Tatzen sich sehr unähnlich; allerdings waren sie ja auch nur Stiefbrüder. Otto war kleiner al- Fritz und hatte dunkle» Haar. ES herrschte aber ein sehr heimliches Verhältnis zwischen den Familienmitgliedern. Otto Lamken war fast acht Jahre alt gewesen, als er eine Stiefmutter bekommen batte. Sie war ihm vom ersten Tage an wie eine eigene gewesen, und so liebte er sie auch. Er wußte sehr genau, waS der Hof ihrer Tüchtigkeit und Umsicht verdankte. Ihr Rat war ihm und seiner Frau noch heute unentbehrlich. Frau Lamken richtete in aller Eile ein Abendbrot für ihren Sohn. Dann saßen sie alle zusammen, und Fritz mußte au» seinem Wirkun-Skreis erzählen. Er tat es gern und schilderte Hof Jmholte mit allen Einzelheiten, auch seine Bewohner. Heide kam eigentlich zu kurz dabei. Fritz, wutztr selbst nicht, warum er sie nur so nebenbei erwähnte. Vielleicht fürchtete er, daß die klugen Augen der Mutter ticsser blickten und Gefühle erraten könnten, über die er sich selbst noch keine Rechenschaft äbleate. Sie saß ihm gegenüber und hatte viele Fr^en. Immer neue Einzelheiten wollte sie wissen. Wie lange Frau Jmholte schon tot sei? Und ein Sohn wäre dagewesen? Verunglückt? DaS seien ja schwere Schicksalsschläge für den Mann gewesen. Ob er sehr darunter gelitten habe? Wie er dann jetzt auS- sehe? Sehr alt? Aber Mutter!« lachte M ja aar nicht ge ¬ wußt, daß du so neugierig bist. Du kümmerst dich doch sonst nicht viel um andere Leute." Ein feines Rot stieg in daS Gesicht seiner Mutter. Sie blickte angelegentlich auf die Strickarbeit in ihren Händen. „Die Menschen, mit denen du täglich umgehst, sind für mich auch nichr beliebige andere Leute. Du wwst doch ver stehen, daß mich da jede Kleinigkeit interessiert." „Natürlich, Mutter. Ich erzähle ja auch gern.« Fritz sprach weiter, aber heimlich wunderte er sich üb:r daS brennende Interesse seiner Mutter. So war sonst gar nicht ihre Art. Sie schien wahrhaftig befürchtet zu haben, daß er cs mit seiner Stellung schlecht getroffen hatte. Und daran war sicher seine GchreiVfaulheit schuld gewesen. /Fortsetzung fo'gt)
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