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Der sächsische Erzähler : 10.04.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194004107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19400410
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19400410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-04
- Tag 1940-04-10
-
Monat
1940-04
-
Jahr
1940
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 10.04.1940
- Autor
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General l> (X^er Wille ist eine herrliche Macht. Wolle — und du bist start! Wer solch ein Stahlbad der Seele nimmt. Der treibt sich auch Eisen ins Mart. Promber Copyright Ly Karl Köhler L Co., Verlin-Schmacgendorj <8. 'Foriwßu'nci. (Nachdruck verboten.) Aus der friedlichen, idyllischen Farmstadt war über Nacht ein militärisches Zentrum geworden, in dem Anna sich kaum zurecht fand. Gustav Rößler, der geschäftige Wirt, stand in der Tür, als Anna, die beiden Jungen an der Hand, die Stufen zur Veran da heraufkam. „Grüß Gott, Gustav." Er sah sie fragend an. „Das ist doch die Anna Munk?" In feinem Gesicht war Staunen, denn auch Anna hatte sich verändert. In der ernsten Frau, die voller und größer geworden schien, erkannte er das immer lachende dralle Annerl kaum wieder. Dem Rößler schien etwas einzufallen und er rief, während er ihre Hand hielt: . „Mir scheint. Sie kommen eben wie gerufen." „Sollte mich freuen." Was hatte die Anna für eine harte, feste Stimme be kommen! „Wo ist meine Schwester?" „Noch immer beim Gräbert. Der hat sitzt auch ein Hotel." Sie waren in daS kleine Zimmer getreten, an dem jcht ein Schild prangte: „Privatkontor." „Erst was frühstücken, Frau Munk?" „Lassen Sie den Kindern waS geben. Ich muß allerhand fragen." In ihrem Gesicht zuckte es, während sie fortfuhr: „Vom Peter natürlich nichts mehr gehört?" „Leider nein. Er ist nicht der Einzige." „Weiß schon. Schade nur, daß eS kein Trost ist, wenn man denkt, daß auch andere ebenso Schwere- erlebten." Sie hatte sich gesetzt und sah fest zu Boden, weil sie fürch tete, wenn sie in ein teilnahmsvolles Gesicht blicken würde, müßte sie geradewegs losheulen. „Was ist mit der Farm Olambunga?" „Davon wollte ich reden. Gerade gestern ist der Georg Koltermann dagewesen. Sie wissen, der jüngste Sohn vom Kol termann aus Groß-Noqanda. Kann nicht mehr inS Feld, weil er einen schweren Kopfschuß hatte und ein Auge verlor. Sie sind sa Wohl hier, um zu retten, WaS noch zu retten ist." „Stimmt." Die Hallenkampfspiele der HI. feierlich eröffnet Gauleiter Mutschmann > zu -en 1500 Wettkämpfern «MrN brr Tanletter die Hallnlkawpffpirle der Hitler- «»laß N» «r-ftum, der «. H«Ie»k»pffpiel« N» Hitler- SW«"» PU »er «elHssPartftchrer, Oder«ai«t»fitdrer de« Ls»a«u«» und Vst«, «>» Lelegraim» «estmdt, i« »e« er der Beran slelw», eine« Her «antfche« im» erf,l,rel»e« verlanf wüaschte. kraft. Am Schluß ferner Ansprache nahm ObergebietSführer Dr. Schlün der die feierliche Verpflichtung der 1S00 Wettkämpfer vor. Nach der Eidesleistung ergriff Gauleiter Martin Mutschmann daS Wot zu einer eindrucksvollen Ansprache. Der Hieb ist immer die beste Parad;, so sagte der Gauleiter einleitend. Und der Führer hat da» erst jetzt wieder bewiesen. Der Kamps setze die Kraft voran», aber die Kraft wachse nur aus der Erziehung und Hebung, «nb die Kraft einer Nation setze die Geschlossenheit des Volkes voraus. Schon in den Jahren des Kampfes habe die Hitler-Jugend ihre Probe bestanden, und sie habe sich seitdem unaufhörlich bewährt. Eindringlich geißelt» der Gauleiter den Laß und die Mißgunst der Feinde, der Juden und Plutokraten, und ihre vergeblichen Anstrengungen, das geeinte, mächtige Reich niederzuwerfen. Nicht sie werden bestimmen, wie nach dem Krieg Deutschland aussteht, sondern der Führer wird nach dem Krieg für die neue Ordnung Europas sorgen, so rief der Gauleiter aus. Die Feinde seien schon nervös gewor den, und ste hätten das Spiel deshalb schon jetzt verloren. Daraus er gebe sich, daß mir der, der sich beherrschen könne, der sich selbst in der Gewalt habe, zum erfolgreichen Führen berufen sei. Sich an die Jungen, und Mädel wendend, betonte der Gauleiter, daß diese Jugend nun ange- treten sei, um ihre hohe Leistungsfähigkeit zu beweisen, Leistungen zu vollbringen, die für andere wieder Ziel fein werben. Die Leistung sei für das Leben des Einzelnen wie beS Volkes entscheidend. Ohne Streben nach Leistung könne niemand Ansprüche ans Leven stellen, ebenso wie es ohne Einsatz keinen Erfolg gebe. DaS deutsche Volk sei ein soldatisches Volk, und die soldatischen Tugenden seien die Grundlagen unseres Lebens. Nur in diesem Geist könne das Reich seine Vormachtstellung erhalten, die zugleich auch die Vormacht der Kultur bedeute. Wir hoffen und wissen, so schloß der Gauleiter, daß Dresden neue hervorragende Leistungen brin- sprach zu -en 1500 I« einer feierlichen Veranstaltung wurde» am Dieustagabenb in Dresden dir Deutschen Jugendmeisterfchaften der Hitler-Jugend in den Hallenkämpfe« im Große» Saal des Ausstellu»gspalasteS erösfaet. An der Eröffnung, der zahlreiche Vertreter a«S Partei, Staat n»d Wehr macht beiwohnten, «ahme» die 1S00 Wettkämpfer ter HI, teil, die ia den kommenden Tage« im Kampf um Meisterehre« ihre Einsatzbereitschaft, Leistungsfähigkeit und Disziplin beweisen werden. Der Dresdner Oberbürgermeister, F-Brigadeführer Dr. Nielaud, sprach zu den Jungen und Mädeln herzliche Worte der Begrüßung. Der Führer des Gebietes Sachsen der Hitler-Jugend, Gcbietsführer Möck et, erinnerte an die Tage des vergangenen August, wo in Chemmtz die Deut schen Jugendmeisterschaften in den Sommerspielen angesichts des drohen den Krieges mit einem überwältigenden Erfolg durchgeführt wurden, und gab seiner Freude Ausdruck, daß nun wieder die Jungen und Mädel aus dem ganzen Reich im Sachsenland weilen, um abermals unter dein Ein druck weltgeschichtlicher Ereignisse ihre sportlichen Kämpfe auSzutragen. Das deutsche Volk erwarte von der Jugend, daß sie sich vorbereite, und im Zeichen dieser hohen Verpflichtung tvcrde die Jugend in Dresden die Meisterschaften durchführen. Der Chef des Amtes für Leibesübungen in der Reichsjugendführung, Obergeüietsführcr Dr Schlünder, kennzeichnete die Bedeutung der nun abrollenden großen Veranstaltung dahin, daß sie Wohl dem höheren Ziel der Leibcsertüchtigung der Jugend im Hinblick auf die Aufgabe«, die sie im Berus und im Dienst am Vaterland zu leisten habe, diene, daß sie darüber hinaus aber auch der Jugend die unbekümmerte Freude am sportlichen Krästemrsscn geben solle. Gerade die Jugend habe in die sen Zeiten ein Anrecht aus Freude, denn Freude sei der Quell der Ledens-1 1600; au, fast derselben Zeit ist noch «in» Augeburger Zeitung l,bar. Di» groß»» brutschen Meffe-Städt«, -. -. Frankfurt und Leipzig, gaben während feder Mess» dl» sogenannten „Meß. Relationen" heraus. Die aufgeregten Zeiten de. Dreißigjährigen Kriege, waren, so seltsam e, klingen mag, von günstigem Einfluß auf di» Entwicklung de, Zeitungswesen,, da sich in diesen «irren Jahren da, Bedürfnis nach Neuigkeiten in ungeahntem Maße steigert«. In den ersten Jähr sehnten d«, 17. Jahrhundert, gab », Inckast allen bedeutenderen deut schen Städten regelmäßig erscheinend« Wochenschriften, meisten, unter dem Titel „Ordentliche Postzeitung". Wenn nach dem Westfälischen Frieden die Entwicklung unseres Zeitungswesen» hinter den anderen Ländern zurlickblteb, so ist da, nur auf den Verfall de, kulturellen und wirtschaftlichen Leben, in Deutschland zurückzuführen; wenig« Jahrzehnte später haben wir den Porsprung der anderen Bölter «kn- geholt. Den eigentlichen Aufschwung nahm da, Zeitung,wesen erst im 10. Jahrhundert auf Grund deutscher Erfindungen. Im Jahr« 1811 erfand ein Deutscher, Friedrich König au, Eisleven, di« Schnellpresse, dl« in den sechziger Jahren de, vorigen Jahrhunderts zur Rotation,- maschine vervollkommnet wurde. Mit der alten Handpresse stellte man am Lage ewige hundert kleinformatige Zeitungen her, di« Schnell, presse druckte etwa dreitausend großformatige in einer Stunde, di« erst« Rotationspreise stellte rund 20 000 Stück in der Stunde her, während di« heutigen Riesen-Rotationsmaschinen in wenigen Stunden Riesen auflagen drucken, falzen, abzählen und bündeln. Gleichzeitig wurden natürlich auch die Setzmaschinen und alle sonstigen Einrichtungen ver vollkommnet. und alle technischen Neuerungen des Nachrichten- und Verkehrswesens, wie drahtlose Bildübertragung, Rundfunk, Flugzeug usw.,.in den Dienst der Zeitungen gestellt. Schon ein halbes Jahrhundert vor Königs Erfindung der Schnell presse nahm das Zeitungswesen in Deutschland einen bedeutsamen kulturellen Aufschwung. Damals wurden zum erstenmal die „gelehr ten Artikel", eine Art Kulturüberschau in der Art unseres heutigen guten „Feuilletons", eingeführt. Zur Bearbeitung dieser Spalten wurden jetzt auch „Fachleute" herangezogen, unter denen sich eine Reihe bekannter deutscher Dichter findet: so arbeitete Lessing für di« alte „Vossische Zeitung". Matthias Claudius gab den „Wandsbecker Boten" heraus, Heinrich von Kleist leitete in den Jahren 1810/11 die » Berliner Abendblätter, und Joseph von Gtirres betreute in den Jah ren 1814/16 den von starker Vaterlandsliebe getragenen „Rheinischen Merkur", den Napoleon I. als „fünfte Weltmacht" fürchtete. Heute sind die deutschen Zeitungen, die einen weiten Weg hatten vom Flug blatt bis zur großstädtischen Tageszeitung, nicht nur «in politischer und kultureller Faktor, sondern im wahrsten Sinne des Wortes eine Welt macht. Turnen, Spiel und Sport Der Gntschei-ungsgang DSC. — Planitz Die letzten Meisterschaftrsplele — Freundschaftstreffen Im sächsischen Fußball werben am Sonntag die Meisterschaftsspiel« beendet. In brr Bereichsklasse gibt es da» letzte PunWiel »wischen Tara VS Leipzig und VfB. Leipzig, «nb in Dresden tragen der Dresdner TL. und der SL. Planitz da» »wette Endspiel, den wirklich «ntschetdenben Gang um die Sachsenmeisterschaft aus, »uichdem da» Vorspiel am letzten Sonntag S r S unentschieden endet«. Daneben gibt r» einige Freund schaftsspiele, von denen bisher die Spiele zwischen Lhemnttzer BL. und Meerane 07 in Chemnitz und 1. SV. Jena «nd Polizei Shemnttz t» Jena fest abgeschlossen sind. We» wird Sachseumeifter? Dies« Frage wird am Sonntag io» Lstra- gehe« entschieden, und wieder einmal wird der DSL^Plrch de» An sturm der Fußdallanhänger erlebe», wie da» stet« bet besonderen Lreig« niss« der Fall war. LS gebt um ein- glattritzttscheibung, den» diesmal enttcheidet nur Sieg und Niederlage um de» Titel, wem wird er zu fallen? Pi« Dresdner schwören auf ihren DSL. «nd gmw Westsachsen behauptet, Planitz schafft r» trotz alln» «och. PW» Spiel tn-knitz zeigte,' daß beide Mannschaften würdig And, de« Titel zu tzraaeu. Der arisge- reifte» Technik der Dresdner steht auf der andere» Sette die unbeküm ¬ merte Frische der Planttzer gegenüber, die Schlagkraft einer junge« Elf, die vielleicht nicht die Sinhetüichkeit der Mannschaft austöeist, wie dk Dresdner, die aber ob ihrer Kampfkraft mch ihre» Tempo» gefürchtet tft und schon große Mannschaften zur Strecke bracht«. Di« genauen Auf stellungen der Mannschaften werde» Wohl erst kur» vor dem Spiel fest- stehen, sicher ist aber jetzt schon, baß,«» eine« Kamps geben wird, der so recht nach dtm Geschmack der Fußballfreunde ist. Dem Besseren falle der Sieg in einem ritterlichen Kampf »ul Die Paarungen der Vorschlußrunde Sechsen» FuWw^sf in DittSbm, g»^ «wberrhei». Jetzt stehen die Paarungen Mr vir «eiteren Spiele um den Reichlbundpokal im Fußball fest, die bisher nur bi» zu der in» Januar ausgetragenen Zwischenrunde gediehe» waren. Sachsen, Bayern, Ostmark und Niederrhein find die Be reiche, die noch im Rennen sind. In der Vorschlußrunde, deren S«S> tragungStermtn noch bekanutgegeven wirb, treffen in Duisburg Nieder rhein und Sachsen, in München Bayern und Ostmark zusammen. Sachsen geht nach Duitburg eweifevo» einen schwer« Gang, den« der Niederrhein-Fußball ist mit Recht gefürchtet und aw spielstark bekannt. Mit den Spielern von Fortuna Düsseldorf wirb der Bereich Niederrhein sicher eine spielstarke M aus die Bein« bringe«. Niederrhein war in de« voraufgegangenen Spiele» mit S : S gegen Niedersachsen und mit 4 : 2 gegen Westfalen erfolgreich, w Hörend Hachstu mit « r S über Nord- mark und mit 14 : 1 über Pommern in die Vorschlußrunde gelangte. Di« Mannschaften von Sachsen und Niederrhein standen sich fett 1SS3 erst einmal gegenüber. Am 28. Februar 1237 wurde Sachsen von Niederrhein in dem in Berkin au-getragenen Relchsbund-Pokalcndspiel mit 2 : 1 ge schlagen. Jugoslawien» Fußballelf ausgestellt Früher al» erwartet hat der Berbaud-kapitSn, de« Jugoslawischen kußvallverbanbes die Nationalmannschaft ausgestellt, die am 14. Avril m Wiener Stadion gegen Deutschland anzutreten hat. Znm größten Teil sind die Spieler oe» Jugoslawischen Meister-, Belgrader SK. verück- ichtigt worden; nur der Angriffsführer Petrovic (Jugoslawin Belgrad) owie der Tormann Glaser und der Halblinke Belfl (beide Gradjanski ilgram) stammen aus anderen Vereinen. Nachstehend die Aufstellung: Glaser (Gradjanski Agram); Stojilkovic, Dubac (beide Belgrader SK.); Manola, Dragicevic, Lechner (alle drei Belgrader SK.); GIlsovic, Bal- arevie (beide Belgrader SK.), Petrovic (Jugoslawia Belgrad), Belfl -Gradjanski Agram), Nikolic (Belgrader SK-). Als Ersatzleute wurde« Tormann Lovric' (Jugoslawia Belgrad), Verteidiger Ärozovic (Grad janski Agram), Mittelläufer Pozegä (Wojwodina Reulatz) und der Stür mer Matossc (Belgrader SK.) bestimmt. «U große« Spiel »er „Knappen". Etwa ISA» Zuschauer hatte dal ! Freundschaftsspiel zwischen Schalke 04 und Schwarz-Weiß Essen in di« < wlsenktrchener Glückauf-Kampfbahn gelockt. Die „Knappen" hatten ein groß« erste Halbzeit und siegten glatt mit 4 :1 (3 : 0). Kalwttzki, TibulSki, Burdenski und Eppenhoff teilten sich in die Tore. Zm Zeichen des Galenberg-Zahres N Born Flugblatt-irr Zeitung Bon HansSturm Die Zeitung ist au» unserem Leben nicht mehr fortzudenken. Ihr« Anfänge reichen zurück bi» in» fünfzehnte Jahrhundert. Da auch sie durch Gutenbergs Erfindung bedeutsam« Förderung erfuhr, dürst« ein Blick in die Entstehungsgeschichte unserer deutschen Zeitungen will kommen sein. Das Wort „Zeitung" ist nordisch-nlederdeutjcher Herkunft und wurde durch die reisenden Kaufleute in allen deutschen Gauen bekannt; die Bezeichnung „Tidinge" bedeutete ursprünglich „Reiseabenteuer" und wandelte sich in „Zintunge", woraus dann nach und nach unser Wort „Zeitung" sich entwickelt hat. Die Kaufleute, die auf ihren Rei sen manches Neue und Abenteuerlich, erlebten, erzählten dies, wo sie ein- oder wenn sie heimkehrten, als „neue Zeitung , ein Lpedruck, der noch zu Schillers Zeiten die Bedeutung von „Nachricht" hatte. Bald gingen die Kaufleute dazu über, geschriebene Nachrichten über ihre Reiseerlebnisse und -erfahrungen den Bekannten und Geschäftsfreun den als „Neue Zeitung" zu übermitteln, und zwar in Form von Flug blättern, die sie ihren Geschäftsbriesen beifügten. Die Fugger in Augsburg unterhielten an saft allen größeren Verkehr-Plätzen der da mals bekannten Welt ständige Korrespondenten, aus deren Mitteilun gen sie einzelne Flugblätter zu Korrespondenzen zusammrnstellten und den Fürsten, Bischöfen und Stadtverwaltungen überreichten. Gutenbergs Erfindung kam auch diesen Flugblättern zugute; wo man früher in den Schreibstuben der Kaufleute mühevoll die einzelnen „Neuen Zeitungen" mit der Hand schreiben mutzte, druckte man jetzt auf der Handpresse in den Druckerstuben an einem Tage mehr, als man früher in Wochen mit der Gänsefeder bewältigen konnte. Die gedruckten Flugblätter versah man ebenfalls mit schönen, von berühm ten Meistern entworfenen Titelblättern; hin und wieder tauchen auch bereits kleine Randleisten und Schluhzeichnungen auf, mehrere Jahr zehnte später erst Zeichnungen im Text zur Erläuterung. Die Fugger waren wieder die ersten, die ihren Geschäftsfreunden die „Fugger- Zeitungen" iibermittelten, die nicht nur ein Zeugnis für die damalige Drucktechnik sind, sondern ihren besonderen Wert haben als Kultur dokumente. Als die Grafen von Thurn und Taxis den Vertrieb der Zeitungen ihrem Postbereich eingliederten, erschienen die Neuigkeitsblätter bald regelmätzig wöchentlich oder zweiwöchentlich «nd hießen wegen ihres nunmehr regelmäßigen Erscheinens „Ordinarizeitungen". Die älteste uns erhaltene gedruckte Zeitung ist die „Straßburger Relation" (Rela tion -- Bericht) des deutschen Druckers Johannes Carolus aus dem GeneM nach sie fragte: fiel der Aber - Daß du Gustav Rößler wurde abgerufen und Anna Munk aß lang» > sam und mit Hunger, was ihr vorgesetzt wurde. Dann brachte sie in dem kleinen Zimmer die Kinder inS Bett. „Ihr schläft, bis ich wieberkomme." Sie arng durch die so veränderten Straßen zu GräbertS kwinem Hof. Der war allerdings nicht mehr da, sondern dafür ein großer Holzbau mit der Aufschrstt: »Hotel Gräbert". Sogar ein Kellner stand in der Tür, den sie fragte: „Ist die Liese Gollmann da?" „JesseS Maria und Josef! Die Anna?" Von innen war die Liese herausgestüyt und Schwester um den Hals. „Anna, du hier?" „Dumme Frage, sonst würde ich nlcht hier stehen. du scheinst ja höllisch vergnügt." Die dralle Liese hatte Wwklich lachende Augen. „Bin ich auch! Habe auch Grund, eS zu sein, heute auch kommst. „WaS ist denn los?" „Der Fritz ist dal" „Der Fritz Stolte? Ist der nicht verwundet?" „Hat einen Arm verwren. Was tut das! Er lebt! Ich bin so glücklich." Ste erschrak, als sie sah, wie es im Gesicht der Schwester zuckte und sie preßte sie an sich. „Verzeih, ich rann doch nichts dafür, baß ich so froh bin." Anna hatte jetzt keine Zeit, an Dinge zu Lenken, d,e nun einmal geschehen waren. „Wo können wir ungestört sprechen?" „In meiner Kammer." . Im Vorbeigehen rief sie in die Küche: „Meine Schwester ist gekommen, Frau Gräbert." Äon drinnen brummte eine Frauenstimme etwas Unver ständliches und als die beiden Schwestern in der Kammer, in Ermangelung anderer Möglichkeiten, nebeneinander auf dem Bettrand saßen, fragte Anna: „WaS soll nun werden? Ich meine, mit Fritz Stolte und dir?" „Er muß erst sehen, etwas zu finden. Geld hat er nicht." Anna sagte trocken: „Und dte Farmer reißen sich um eine» einarmigen Mann, nicht wahr?" „Mach mir heute da- Herz nicht schwer. Mr Haven uns beide so lieb." „Davon ist noch niemand satt geworden. Wo ist der Fritz Stolte?" . ... „Müß gleich von der Kommandantur kommen. Er meldet ich ab." - „Ich wohne bei Rößler. Komm sobald du kannst mit ihm zu mw. Vielleicht habe ich eine Stellung für ihn." „Du?" „Erst muß ich ihn sehen. Jetzt geh an deine Arbeit. Wahrscheinlich bist du hier nicht im Dienst, um mit deiner Schwester auf dem Bettrand zu faulenzen. Also!" Sie stand auf. nickte der Schwester noch einmal zu und ging wieder fort. Liese glaubte, daß Anna so kuiy angebunden sei, weil sie eS ihr neidete, daß sie den Fritz wieder batte, und weil der Peter toi war. (Fortsetzung folgt) Wieder wunderte sich Rößler über ihren Ton. „Koltermann möchte Olambunga raufen und hat Ihnen gefragt." Sie nickte bedeutungsvoll. „So! Der Koltermann will Olambunga kaufen?" „Will sogar mehr zahlen, als Ihr Mann dafür gab." „Das freut mich." „Kann mir's denken. Sie werden doch nach Deutschland zu rückwollen. Dann werde ich den Koltermann rufen lassen." „Das ist nicht so eilig." „Er steht noch in anderer Verhandlung und deshalb —" Anna sah auf. „Wenn der Koltermann, jetzt mehr zahlen will, als wir ge geben haben, ist also die Farm noch was wert?" „Herrgott, das Haus ist halb niedergebraynt, das Vieh ist zum größten Teil weg, aber der Boden ist da und was der Peter Munt geschaffen hat. Sogar die Brunnen stehen noch." Anna war aufaestanden. „Dann sagen Sie dem Koltermann, daß es mir leid tut, aber — ich verkaufe nicht." „Aber Frau Anna." „Da sitzen meine beiden Kinder und ein drittes trage ich unter dem Herzen. Ich will selber noch Olambunga." „Erst alles ansehen?" „Nein. Wirtschaften." „Sie allein?" „Nein. Wenn der Peter auch tot in. Er steht doch neben mir. Peter hat Olambunga gekauft, damit seine Kinder ein mal drauf sitzen. Er ist nicht mehr da, aber ich weiß, WaS ich zu tun habe." „Sie können doch nicht allein?" „Nein. Aber mit meiner Schwester Liese zusammen. Irgend ein anständiges MannSbild wird sich schon finden. Ich habe immer noch etwas Geld in Swakopmund liegen gehabt. Meine Mutter hat in der alten Heimat zwanzig Jahre allein ihren Hof bewirtschaftet. DaS liegt also bei uns wohl im Blut. Woll te ich nach Deutschland, wurde daS Geld gerade zur Ueverfahrt reichen. Sollten PeterS Kinder vielleicht B " 'linngen in der Heimat werden?" „Frau Anna, eS ist ganz unmöglich." Sie trat dicht vor ihn hin. „Nicht- ist unmöglich, wenn der Mensch etwas Will, und ich will. Heute bleibe ich hier und sehe, wo ich einen Ochsenwagen herbekomme, morgen fahre ich mit der Liese nach der Farm? Sie sagte daS in so ruhiger, bestimmter Weise, daß Gustav Rößler sie bewundernd ansah. „Ansehen können Sie ste ia und der Ochsenwagen wäre auch da. Ihr eigener! Die Soldaten haben ihn eingeschleppt und die zerbrochenen Räder hat der Koltermann wieder machen lassen." „Aha!" DaS war wieder ein sonderbarer Ausruf und ein noch son derbareres Nicken und Lächeln dazu. »Jetzt gebt mir auch was zu essen und für die Nacht daS billigste Zimmer" „Sie sind natürlich mein Gast." „Unsinn. Soweit bin ich noch nicht, daß ich mir das Dach über dem Kopf nicht zahlen könnte." Der Sisi Motorisi de» General gen die beut marsch über Vereinzelt si an die Rinisi den durch S Zusammen»! deutsch« Tpu Großen »esi s e r zur »es in -en frühe klärte wühre sicherte de« 1 vel der Norweger gischen «Sch» bet Horte» überall in w gebrochen, Tages nieder Narvik, D sund. Ehr brüt scher
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