Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 10.04.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194004107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19400410
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19400410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-04
- Tag 1940-04-10
-
Monat
1940-04
-
Jahr
1940
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 10.04.1940
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
nen feder Art zu ergreifen, Deutschlands bieten könnten. en l.o ttovou-s Ein großer Teil aller rheumatischen Erkrankungen entsteht durch kranke Zähne Ein Beivels fiir die Notwendigkeit richtiger Zahnpflege! sehr bekannt gewordene Afrikareisende Otto Ehler- in Berlin mit eini gen Dutzend vomali-Negern erschienen. Er erhielt die Erlaubnis, die „Abordnung" auch in Friedrichsruh vorzuführcn An dem betreffen den Tage hatte dxr Fürst wieder heftiges Gesichtsreißen, er wollte eigentlich die Schwarzen wieder fortschicken, aber die jungen Rantzau- Enkel baten io dringend, dies nicht zu tun, sie hatten sich schon so sehr auf die „Wilden" gefreut. So trat denn auch der Fürst mit seinen Angehörigen auf die Terrasse hinaus, an die schmerzende Wange ein warmes Tuch gedrückt. Die wenig bekleideten dunklen Gesellen voll führten ihre kriegerischen Tänze mit lärmenden Gesängen, Schwerter und Speere an die Schilde hämmernd, wobei sie ihre Feinde zum Kampfe herausforderten, sie wollten sie zu Staub vernichten. Das hörten die beiden Doggen des Kanzlers. Sie waren vorsorglich in den Keller gesperrt worden. Hatten sie iich befreit, oder war eine lose Hand im Spiel? Jedenfalls stürzten sie mit Gebell auf die Neger, die brüllend die Flucht ergriffen: Die einen kletterten mit unglaublicher Geschwindigkeit auf die nächsten Bäume, die anderen auf den eisernen Gitterzaun, wieder andere sägten mit gewaltigen Sähen in die Büsche. Oberförster Lange pfiff die Hunde zurück. Bismarck lachte so, daß er das Tuch fortnahm — die Schmerzen waren vergangen. Ehlers wurde als „wundertätiger Medizinmann" zum Frühstück dabehalten, di« Abordnung auf Kosten Bismarcks im Gasthof reichlich bewirtet. Dank den roken Hosen Oberst v. Winterberg, der Vater eines mir befreundeten Offiziers, erzählte: „Ich stand al» Weimaraner bei unserem S. Thüringer Infam terie-Regiment, wurde gleich zu Anfang 70 bös verwundet und kam, kaum geheilt, wieder zum Regiment, das vor Paris lag. Von neuem traf mich «in« Kugel; ich merkt« den Aerzten -an, daß sie an meinem Auskommen zweifelten, und ich selbst hatte diese Ueberzeuguna, da mein Burscht an der gleichen Verletzung gestorben war. Jeder Lebens mut hatte mich verlassen; «» war wohl schon «Ine halbe Agonie; ich kümmerte mich nicht mehr um di« Umwelt. Da berichteten einige Kame raden, di« nach mir sehen wollten, mich aber mit geschlossenen Augen sahen, leise von ihren Dorpostenerlebnissen. Französische Soldaten waren aus Paris gekommen, um in großen Säcken Kartoffeln zu ernten, wurden dreister, wollten sich anbiedern. Einige Schüsse ver sagten Ne. Dann kamen sie wieder, diesmal in Weiberröcken, bald wurde jedoch dies« List entdeckt, nach einigen Schüssen rissen sie aus; um bester laufen zu können, nahmen sie die Röcke hoch, die roten Hosen kamen zum Vorschein. Ich hatte zugehört, zuerst teilnahmslos, dann malt« ich mir das ganze Bild so drastisch aus, daß ich plötzlich laut lachte. Die Freunde dachten zuerst, ich wäre übergeschnapvt, aber ich hatte plötzlich wieder Lebensmut gefaßt, deutete qus einige Flaschen alten Portwein», die mir in seiner gütigen Fürsorge unser Großherzog geschlckt, trank tüchtig mit, schlief 2t Stunden und wurde zum höchsten Erstaunen der Aerzt« gesund." Budapest, v. Avril. Die gesamte ungarische Nachmittag»- und Lbendvreste steht selbstverständlich aanz unter dem Eindruck der skan dinavischen Ereignisse. „Pester Lloyd schreibt in einer kurzen ein leitenden Betrachtung zu dem seitensüllenden Meldungsmaterial' Deutschland hat in blitzschneller Aktion den neuesten Blockadeschritt der westmächte beantwortet. Man gewinne den Eindruck, daß die setzt in» Rollen gebracht« neue Entwicklung «ntscheidend sei könne für den weiteren Verlauf des europäischen Krieges. Der der Regierung nahe stehende „Magyarsag" spricht von dem schlagartigen Vorgehen Deutschland» an Dänemark und Norwegen als eine der größten mili tärischen Leistungen der Weltgeschichte, der um so überraschender sei, al» es sich dabei im Grunde genommen um eine Seekriegstat handele, wo doch England als der .Herr der Meere" gelte. Die Geschwindig keit der deutschen Aktion bleibe vorläufig ein Rätsel. „Englands PlLne durch den deutschen genialen Schachzug im Porden vereitelt" Argentinien zum deutschen Gegenschlag Btteu»- Wer-, 10. April. Der blitzschnelle deutsche Gegen schlag gegen den britischen Angriff auf Norwegen hält auch die gesamte argentinMe Oeffentlichkeit in Atem. Ueberall kann man hören, daß Englands Pläne durch diesen genialen Schach zug vereitelt worben seien. Gleichzeitig zollt man in der Be völkerung der vorbildlichen Organisation und der Zusammen arbeit lflr deutschen Wehrmachtteile Anerkennung. * In nationalen Kreise» Argentiniens steht die Schuld der Westmächte fest. Deutschland habe auS dem britischen Vorgehen die einzig mögliche Schlußfolgerung gezogen. Dänemark habe in klarer Erkenntnis der ihm drohenden Gefahren durch den ungebetenen englischen „Beschützer" sich dem mächtigen Nach barn anvertrauti „Ewiges finsteres Brandmal englischer Heuchelei" Eine Stimme au- Brasilien . Rio de Janeiro 9. April. „Die gesamte zivilisiert : Welt erlebt gegenwärtig es» Mrchtbares Schauspiel, das in die Geschichte als ewiges finsterss Brandmal englischer Heuchelei eingehen wird", so schreibt daS in Rio de Janeiro erscheinende Blatt „Meiodia" un Leitartikel zu den- Vorgängen in Nordeuropa. Diese Vorgänge seien nur, so stellt das Blatt fest, als Ver zweiflungsakt Englands zu erklären, düs Schritt für Schritt die Möglichkeit eines Sieges in dem gegen Deutschland entfesselten Krieg" entfliehen sehe. England habe alles getan, um Norwegen und Schweden in den russisch-finnischen Krieg hineinzuzerren, England habe durch Minenlegen neutrale Gewässer in Kriegs zonen verwandelt, England sei mit seiner Kriegsflotte in die Hoheitsgewässer nichtkriegführender Länder eingefallen. Die Hilfeleistung Deutschland- für die angegriffenen Länder sei eins logische Selbstverständlichkeit gewesen, auch wenn, wie „Meiodia" ironisch bemerkt, Deutschland ihnen vorher keine Versprechun gen von Garantien gemacht habe, wie es England bekanntlich der VAlaarten ITschecho-Slowatei, Polen und Finnland gegeben habe, Garan- Löst«. S. April. Di« Initiativ« d«ttscher »assen In Skandina- tten, die nie wirksam wurden. . , " * ' ' - - " >1 Der Einmarsch deutscher Truppen, so erklärt «Meiodia" ab- . schließend, der daS Land davor bewahre, ein Schlachtfeld der > Engländer zu werden, sei nur ein Akt ritterlicher Menschlichkeit. Neue örlluWstllngspltine Englands ' DNB. Amsterdam, S. April. Wie aus London verlautet, ' wird in dortigen politischen Kreisen zur Zeit die Möglichkeit leb. ' haft diskutiert, bah die Westmächte in anderen Teilen Europas ' zu ähnlichen Schritten wie in Norwegen übergehen sollten. Obwohl noch keine konkreten Angaben über die geplanten Maß- ' nahmen gegen andere neutrale Staaten gemacht werden, so wird . doch allgemein die Forderung erhoben, daß die Westmächte sich durch keinerlei Rücksicht auf Neutralität davon abschrecken lassen sollten. Maßnahmen jeder Art zu ergreifen, die Aussicht auf eine Schwächung Deutschlands bieten könnten. England hat also immer noch nicht genug mit seinen Kriegs- ausweitunasplänen. Es will weiterhin rücksichtslos über Vie Neutralität der europäischen Staaten Hinwegschreiten und sie gegen Deutschland ausspielen. Kann man sich Wundern, wenn Deutschland Zug um Zug diesem verbrecherischen englischen Spiel antwortet? Was England recht scheint, ist Deutschland billig. Es ist nicht verwunderlich, wenn Deutschland auf jeden englischen Versuch blitzschnell antwortet, um ihm seine Wirkung zu nehmen und ihm zuvorzukommen. Man kann sich in London nicht wundern, wenn wir hier einmal derselben Meinung sind — wo es sich darum handelt, England zu schwächen. Neuer erfolgreicher Schlag gegen Seapa Flow Ein Schlachtschiff und weitere britische Einheiten beschädigt — Ausgedehnte Aufklärungsflüge über der Nordsee und Frankreich — Zwei britische Flugzeuge abgeschossen Berlin, 9. April. Vas Oberkommando der Wehrmacht gibt be könnt: In den Abendstunden des S. 4. griffen deutsche Heinkel-Sampf- maschlnen wiederum in Scapa Alow liegende Teile der gegnerischen Seeflreltkräfte mit großem Erfolg an. Zwei große Einheiten, darunter ein Schlachtschiff, wurden durch Bombentreffer stark beschädigt, drei weitere schwere Einheiten durch Einschläge in nächster Nähe ebenfalls erheblich beschädigt. Tagsüber wurden ausgedehnte Ausklärungsflüge über der Nord see bis S5. Breitengrad sowie über Nord- und Ostfrankreich unternom men. Zwei britische Flugzeuge, ein Jagdflugzeug und ein Sunder- laud-Alugboot, wurden abgeschossen. Zwei eigene Alugzeuge werden vermißt. Die Hochwafferkatastrophe in Jugoslawien Zur Hilfeleistung 7 Millionen Dinar durch die Regierung bereitgestellt Belgrad, 10. April. In dem jugoslawischen Hochwasserge biet ist oie Gefahr weiterer Dammbrüche immer noch groß Ständig stürzen in den überfluteten Städten und Dörfern Häuser ein. Die fortgeschaffte Bevölkerung — man schätzt 20 MO Menschen — wird überall unterstützt. Die jugoslawische Regie rung hat außer lokalen Unterstützungen 4,5 Millionen Dinar zur Linderung der Hochwassernot Lereitgestellt, während 2,5 Millionen Dinar für die kostenlose Ausgabe von Mais aufge wandt werde» sollen. — Brieftaube alarmiert die Bergwacht. Zum ersten Male wurde jetzt mit Erfolg die Nachrichtenübermittlung durch Brief tauben in der Bergwacht angewandt. Ein Ehepaar aus Linz an der Donau machte eine Skitour im Toten Gebirge (Gan Ober donau). Zwischen Vorgipfcl und Hauptgipfcl des Priel kam der Mann ins Rutschen und stürzte über die Nordwand des Großen Priel ab. Seine Fran konnte ihm nicht helfen. Ein anderer Schneeschuhläufcr benachrichtigte vom Älmtalerhaus aus durch Brieftauben die Bergwacht in Gmunden, die noch in der Nacht mit fünf Mann zur Bergung ausrücktc. Leider konnte der Slb- qestürzt nur noch als Leiche geborgen werden. Verdunkeiungsballon gegen Mondschein i Lrltische Erfinderverriickkheiken ms dem Weltkriege Das neutrale Ausland erinnert anläßlich der gegenwärti gen schlechten Flugabwehr der Engländer an Erfinder- ocrrücklheiken des letzten Krieges. Die verzweifelten englischen Versuche, sich gegen die wuchtigen Schläge der deutschen Luftwaffe und gegen die unerschütterliche Wacht der deutschen Schiffe zu schützen, lenkt den Blick zurück auf die Zeit des Weltkrieges, wo eine Schar englischer Erfinder am Werke war, um dem .War Office" alle möglichen und unmöglichen Erfindungen unzubieten, die schon damals das britische Weltreich gegen das spür bare Uebergewicht der deutschen Kriegführung schützen sollten. Eine belgische Zeitung hat eine Reihe dieser „kriegswichtigen" Erfindun gen jetzt ausgegraben, um etwas zur Erheiterung ihrer Leser zu tun Man höre und staune: Schon im Weltkriege schritt England auf „Verdunkelungswegen", die nächtliche Fliegerangriffe abwehren soll ten. Lampen freilich konnte man ausschalten. Aber was war gegen den Vollmond zu machen? Ein englischer Erfinder wußte Rat. Er wollte einen Fesselballon von geradezu gigantischen Ausmaßen kon struieren, der, gerade vor die runde Mondscheibe gesetzt, das milde Licht Frau Lunas verdunkeln sollte. Man weiß heute nicht, ob man sich mit der Ausführung dieses Projektes ernstlich befaßt hat, aber erwogen worden ist es jedenfalls. Noch viel höhere Wellen schlug das Gehirn eines anderen Er findergeistes Dieser Brite rühmte sich, ein Mittel entdeckt zu haben, mit dem man die Wolken zum Gefrieren bringen konnte. Die Sache war außerordentlich zukunftsreich. Sobald di« Wolken zu einer festen Masse erstarrt waren, würde man dort oben mittels Flugzeugen Militär landen lassen, auch das Hinaufschaffen von Maschinengewehren schien keine besonderen Schwierigkeiten zu bieten. Und dann wäre es natürlicb eine Kleinigkeit, behaglich auf den Wolkenkissen sitzend, über die deutsche Grenze zu schiffen und munter von oben herunterzuschießen Ein Verfahren, das viel leicht sogar heute für die Söhne Albions noch gewisse Chancen iw Lustkampf mit sich bringen könnte . . . Man muß Tiere für kriegerische Aufgaben abrichlen, erklärten damals, vor 2S Jahren, die kühnen Erfindergeister Eng lands. Wie z. B. wäre es anders möglich, den deutschen Industrie städten beizukommen? Da erinnerte inan sich der Kormorane, jener Vögel mit besonders scharfen Schnäbeln, wie sie die Japaner zum Fischen benutzten. Die Koinorane, so überlegte man. sollte man ab richten, man müßte sie auf Schornsteine dressieren. Dann würden sie nach Essen fliegen, der gefürchteten deutschen Waffenschmiede, und würden hier in Scharen mit ihren Schnäbeln so lange auf die Schorn steine und Hochöfen losschlagen, bis diese in Trümmer sinken. Bei solchen großartigen Projekten braucht man sich nicht zu wun dern, wenn auch schon ein Weg erdacht war, um die gefährlichen deut- schen U-Boote aus dem Wege zu räumen. Diesmal sollten die Möoen helfen, auch sie wollte man dressieren mit dem Ziel, daß sie sich aus das Periskop des U-Bootes setzten, wenn dieses aus dem Was- jcr sah, und, sobald in der Ferne ein englischer Kreuzer austauchte, aufgeregt mit den Flügeln schlügen. Dann wäre es vielleicht noch Zeit, vor dem deutschen Angreifer rechtzeitig die Flucht zu ttgr»<'en. Lachen heilt Einige lehrreiche Geschichten au» der Wirklichkeit Don Paul Lindenberg „Lacht euch gesund!" — „Wer lange lacht, lebt lange!" — „Heiter keit ist die beste Medizin." Don gelehrten Verfassern stammen viele Ratschläge dieser Art. Aber „grau ist alle Theorie", Was sagt die Wirklichkeit? In Potsdam lebte Vater Gleim, der Dichter der „Kriegslieder "">n Grenadier»", liebenswürdig und stets hilfsbereit. Als ' "" ' ... ^7 7 ,' >er verwundet worden . :aate, ob er ihm irgendwie gefällig sein könnte „u, »,»„» .. ihm hin uiw wieder etwas vorlesen würde. Das ge schah gern. Gleim las natürlich auch seine eigenen Dichtungen, und Apfi«, ». April. Di« Initiativ« deutscher »affen In Skandina vien hat au/die bulgarisch« Oeffentlichkeit schlechthin sensationell ge wirkt. Di» Blätter lwersiürzen sich in Einzelmeldungrn, di« sie durch weg in großer Ausmachung und auf mehreren Seiten bringen. So ven eigen« Kommentar« vorliegen, unterstreichen di« Blätter, daß es sich hier um »ine verstSndlich« deutsch« Reaktion handele, die seit lan gem erwartet «erden mußte. In den breiten Massen de» Volkes herrscht hier echt« Bewunderung für die hervorragende technisch« und militärisch« Durchführung de» deutschen Einsatzes. In den Kreisen de» Paralament», da» anläßlich der beginnenden Schlußverhandlun- gen besonder« zahlreich versammelt ist, spricht man von einer gerade zu an Hexerei grenzenden Schnelligkeit. Die politische Berechtigung de» deutschen Schritte» wird hier allgemein anerkannt und als einzig möglich« Antwort auf die britischen Neutralitätsoerletzungen verstan den. Einzeln« Großhändler, die sich Im englischen Expo« allzu weit hervorgewägt haben, äußern laut ihre Absicht, die eingegangenen Bin dungen wieder zu lösen. USA. bewahren Ruhe „Vorgänge sa Skandinavien berühren in keiner Welse llSA.-NeutralttStspolitik" Bkashiugla», 10. April. „Wir müssen Ruhe bewahren^ wie be trübend di« Nachricht«, au» Europa auch sein mögen", erklärte am Dienstag Senator McNary, der Vertreter von Oregon, ä«g»nüher der Presse. Einer ähnlich,« Meinung über die Haltung, di« dl« USA angesichts der Maßnahmen der deutschen Truppen in Dänemark und Norwegen einnehmen sollte, gab im Lauf« de« Di«n»tag noch «fne Reihe von Mitgliedern de» Bundessenate, Ausdruck. «Ich sehe reinen Grund, warum unsere Reglc cuog irgendetwas unternehmen sollte", erklärt« Senator Pepp«», da, Mitzlled für Ala- rlha. ,,lla» geht'» nicht« an, und wir soll«« ««» deshalb auch ulchl elamlschea", war der Ltaudpookt, den Senator Narrt«, Nebraska, ver trat. Aehullch äußert«, sich auch Lenator George, der demokratisch« Vertreter von Georgia, und Leuator Thoma», der demokratisch« Ver treter vou Utah. Ergehe ulcht «in, sagt« letzterer, daß die Vorgänge in Dänemark und Norwegen in irgendeiner »eise die amerikanische Neutral!«»,polikik berühren. Stärkstes Aufsehen in Holland Die Zwangsläufigkeit der deutschen Maßnahmen wird klar erkannt Amsterdam, 10, April. Di« holländischen Zeitungen bringen in großer Aufmachung di« Nachrichten von der Tatsache, daß Deutsch land in Dänemark und Norwegen züni Schutze der Neutralität dieser beiden Staaten eing,griffen hat. Diese Nachrichten waren bereits in den Morgenstunden durch den holländischen Rundfunk verbreitet wor- Aen und Haven in ganz Holland stärkstes Aussehen erregt. Ueberall auf den Straßen und vor den Zeitungsgebäuden sammelten sich die Menschen an. Die Blätter erschienen in vielen Extraausgaben. In den Mittausausgaben der Zeitungen wird das deutsche Memorandum an Norwegen und Dänemark wiedergegeben. Ferner wird gemeldet, daß die norwegisch« Regierung Oslo verlassen habe. Das ,Handels blad" schreibt u. a.: „Nachdem der norwegische Außenminister Koht habe erklären müssen, die Westmächte hätten den Krieg auf diese Weise leichter gewinnen können, sei nun die Antwort der Deutschen aus dieses Dorgeben der Alliierten das Einrücken deutscher Truppen in Dänemark und Norwegen gewesen. Der Berliner Korrespondent desselben Blatte, schreibt, Deutschland habe auch diesmal blitzschnell und unter Einhaltung des tiefsten Geheimnisses über seine Vorberei tung gehandelt. Durch flagrante Verletzung des neutralen Grund satzes seitens der englisch-französischen Regierung habe Deutschland freie Hand erhalten. In dem Bericht wird ferner noch die Mitteilung des Reichsaußenministers an die ausländische Presse kurz wieder gegeben, und es wird besonders hervorgehoben, der Reichsaußen- mtnister habe erklärt, Deutschland beabsichtige nicht, Dänemark und Norwegen zur Operation»basis gegen England und Frankreich zu be nutzen, fall» es nicht dazu gezwungen werde. Ruhige Aufnahme in Belgien Brüssel, 10. April. Die belgischen Blätter brachten am Dienstag Gonderausgaben heraus, ln denen über die deutsche Abwehraktion in Norwegen und Dänemark in. großer Aufmachung berichtet wird, je doch vorläufig ohne eigene Stellungnahme der Blätter. „Soir" hebt besonders die Besetzung Kopenhagens durch die deutschen Streitkräfte hervor. Die Sonderausgaben der Blätter wurden von der Brüsseler Be» völkeruna, Vie sich im übrigen ruhig zeigt, mit größtem Interesse ge lesen. „Allgemein haben die deutschen Maßnahmen, von deren Ein- zeWten die belgische Bevölkerung auch über den Rundfunk erfuhr, einen sehr starken Eindruck in Belgien gemacht. Nn-rmk ms -em Mm DUareK S- 2h»ril. Die rumänische Oeffentlichkei^.verfÄgt-.mit atemloser Spannung die schnell« Entwicklung der Ereignisse in Nordi euröpa. Die blitzartige Antwort der deutschen Wehrmacht auf di« englischen Provokationen kam insofern nicht unerwartet, als die hier vorliegenden Meldungen aus Berlin keinen Zweifel über die deutsche Entschlossenheit ließen, England die gebührende Lektion zu erteilen. Jugoslawien Belgrad, 10. April. Die Belgrader Mittwochblätter sind ange füllt mü den Berichten über die Vorgänge im Norden. Unter riesigen Schlagzeilen verkünden die Zeitungen die reibungslose Besetzung von Dänemark sowie die Sicherung Norwegens. Aus den Zwischentitel» und Ueberschristen geht hervor, daß man von der Schnelligkeit der Aktion tief beeindruckt ist. Die englisch-französischen Hilfeverfprechun- gen an Norwegen wurden mit Skepsis ausgenommen. Der Berliner Vertreter der „Politika" betont, daß auf das englische Minenlegen in den norwegischen Territorialgewässern die deutsche Antwort entschlos sen und schnell gekommen sei< Die Blätter veröffentlichen in besonders großer Aufmachung das deutsche Memorandum, die Erklärungen des Reichsaußenministers vor den ausländischen Pressevertretern sowie sämtliche Mitteilungen über die Besetzung Dänemarks und Norwegens. eines preußischen Grenadiers", liebenswürdig un er hörte, daß «in Offizier in einem Duell schm sei, besuchte er ihn und floate, ob er ihm irgend« Ja, wenn er ihm hin uiw sch/gefühlvoll trug er die Worte vor': ,',Tod, kannst du dich auch ver lieben? Warum holst du dann mein Mädchen?" Da brach der Ver wundet« in derartiges Lachen aus. daß die Wunde aufbrach und heftig blutete. Bald trat völlige Genesung ein. Der Offizier war der Dich ter Ewald v. Kleist. Das zerplatzte Geschwür Der Kardinal Antonio Salivian war schwer an einem Hals- gefchwür erkrankt. Die Aerzte gaben kaum noch Hoffnung. Der Er krankte, der kein Wort heroorbringen konnte, soh schon, wie einzelne seiner Diener diesen und jenen, wertvollen Gegenständ sorttruaen. Der Asse, der sich von der Kette losgerissen hatte, schien dem Beispiel der Spitzbuben folgen zu wollen. Er schlich sich an das Bett und ergriff ,'en in der Nähe hängenden roten Kardinalshut, stülpte ihn auf, hielr ihn mit den Vorderpfoten fest und hastete der Tür zu. Darüber mußt« der Kardinal so lachen, daß sich das Geschwür öffnete. Bald darauf war der Kranke völlig wiederhergestellt. Während Bismarck in Schönhausen wohnte, besuchte er häufiger das nahe Rathenow und nahm den feuchten „Ausguß" in einer Wein stube am Markt. Einmal erkrankte der Wirt an einem Magenübel, dem die Aerzte ratlos gegenüberstandcn. Wiederholt wellte Bismarck am Bett des Leidenden, der täglich vormittags eine Flasche Sekt trank. Eine« Tages hatte der Küfer die Flasche uuf den Tisch gestellt; am Fußende des Bettes schlief die Katze, vor dem Bett der Hund. Plötz lich flog mit lautem Knall der Pfropfen in die Höhe, die Katze sprang erschrocken empor und auf den Hund, der jaulte laut auf, die Katze jagte zum Fenster hinaus, der Hund hinterher. Lachend richtet« sich der Kranke auf, ein Knacks im Innern — das Geschwür war anfgr- gangen. Die Heilung trat ein. Der Kanzler hat Gesichtsschmerzen Bismarck selbst wurv« einmal von seinen neuralgischen Gesichts- schmerzen durch Lachen kuriert. In den Mer Jahren war der spater
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)