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Der sächsische Erzähler : 28.02.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194002285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19400228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19400228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-02
- Tag 1940-02-28
-
Monat
1940-02
-
Jahr
1940
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 28.02.1940
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'M», ko«! lve Karte: „Bilder und Studien" / Copyright by Dehnen-Verlag 8«M VW SlMiMiN England» Krieg ist in Gefahr! Mr Deutschen wissen » im vertrauen aus unser« militärisch« und seelisch« Stärk« längst. Aber auch s«n«n Männern sch«int «» auszuaehen, di« England in da» so aefübr- lich« Fahrwasser de» Kriege» von 1VS9 hin einmanövriert haben. Sie wissen heut«, daß Deutschland weder durch Blockade noch mit ihren militärischen Instrumenten betzu kommen ist, — also versuchen sie und geben Ne unverhohlen zu, unter den Neutralen Verbündete zu fangen oder zu pressen. Churchill hat seine Faust drohend gegen Skandinavien erhoben Der Rom« „Alt mark" bleibt für oll« Zukunft ein Symbol für die britische politische Haltung den Neu tralen gegenüber, welche mit Unmoral und Verbrechertum gleichzuseßen ist. Di« bri tische Flotte erlaubte sich anschließend, vor der nord-norwegischen Küste zu demonstrie ren. Eine Einheit erschien weiterhin vor Petsamo, dem nördlichen Raum de» russisch finnischen Krieger. Diese Drohung richtete sich gegen Murmansk — die Russen haben sie verstanden und mit der ihr entgegen — und der deutsche Wille, den Norden Europa» nicht Zusammenziehung ihrer Eismeerflotte beantwortet. „ , zum Spielbull de» britischen Imperialismus gegen da» Reich werden Dis A>igriffsstellung Britannien» gegen den Norden ist offenbar: zu lassen! die Betonung der Neutralität von feiten der nordischen Staaten steht laß' die Geldtasch liegen mit einhundert Lei. Alsdann gehen Mir!" Gemächlich schlenderten wir zum Basar (orientalisch bLstr- Markt), dem Marktplatz, dem das Städtchen seinen Namen ver dankt. Kaum hundert Schritt waren wir gegangen, da kam uns ein Piccolo nachgekeucht: „Da, domnul (Herr), die Börse!" Der Landsmann heuchelte Ueberraschung. Ein Blick ins Täschchen — es fehlte kein Leu! Der Bengel strahlte voll Fin derstolz, weigerte sich aber, auch nur das geringste Trinkgeld für seine Gefälligkeit anzunehmen. Am Marktplatz wartete bereits unser Kutscher. Durch ge spenstisch stille Straßen fuhren wir zur Moschee. Sie lag in einem unscheinbaren Winkel — ein schlichtweißer Bau mit dem „Finger Allahs", einem Minarett, von dem der Muezzin täglich ferne Gebete an die Gläubigen Mohammeds erschauen läßt. Wir zogen eine»! Klingclzug. In würdiger Haltung erschien der Muezzin selbst und fragte nach unserem Begehr. ^Besichti gung? — Bitte, scberzeit!" Schon standen wir im Dämmer schatten des Bctraumes. Silberne Leuchter erstrahlten im Schein von Glühkerzen. Der Koran lag aufgeschlagen auf einer Empore. Unsere Füße versanken lautlos in der Weichheit kost barer Smyrna-Teppiche. „Aussicht?" wies der Rufer nach oben. Wir nickten. Eine steile, enge Wendeltreppe schraubte sich zur Spitze des Minaretts. Zu unseren Füßen lag eine Landschaft, die weder europäisch noch morgenländisch zu nennen war. Halbasiatisch erschien sie in ihrer Steppcnyaftigkeit. Wie kleine Helle Eilande hoben sich die Weißen Dächer der wenigen europäischen Häuser aus dem Ge wirr tatarischer Lehmkaten. Mein Kronstädter zitierte unver sehens die Anfanasverse aus dem Westöstlichen Diwan: GotteS ist der Orient, Gottes ist der Okzident . . . Und meinte dann: „Wenn sie nnr nicht der ewige Zankapfel unter den Balkan völkern bliebe, diese Dobrudscha. Üeberhaupt der Südosten des Balkans! Hier stoßen unaufhörlich Welten aufeinander. Gegen sätze formen die Menschen. Uebergänge fehlen. Unvermittelt stehen elegante Damen von Welt neben zottenpelzigen Schaf hirten, Wolkenkratzer neben Lehmhütten, moderne Ölraffine rien neben Zigeunerlagern, Zeugen des Intellekt neben solchen finsteren Aberglaubens ..." Wanderer zwischen zwei Welten, stiegen wir hinunter und fuhren zum Marktplatz^zurück. Dort trennten wir uns mit festem landsmannschaftlichen Händedruck. Wenn -er BrSut'garn ... Wer hätte gedacht, daß der Schlager „Wenn der Präut'aam mit der Braut so mang die Felder geht", den die „jöttllche^ Elaitt Waldorf un, einst so oft mit Schwung vorgesunaen hat, noch einmal und dazu in diesem Kriege aktuell «erden würde? Und doch ist es so gekommen, gehen doch zum Slerger L«» vberkommandierenden de» britischen Expeditionsheere» in Frankreich, Lord Gort, die englischen Soldatenbräutigämer mit ihren französischen Bräuten jetzt allzu ost „mang die Felder Frankreichs". Die Folge war ein geharnischter Tagesbefehl Lord Gort«, daß das verloben der Tommi» mit den Mariannen aufzuhören habe, «weil di« Vermischung von Engländern mit Französinnen unbedingt für den Nachwuchs der englischen Rässe, wie wir ihn uns wünschen, äußerst nachteilig wäre"! Uns soll es gleich fein, was Frankreich zu dieser moralischen Ohrfeige seines Bun desgenossen sagt. Wa, un, hier interessiert, ist die Frage, ob es über haupt eine englische „Rasse" gibt? Die Frage muß verneint werden. E» gibt in Europa nur die nordisch«, fälische, ostische dinarische und westssch« Rasse. Rassen also, die blutsmäßia und nicht national be dingt sind. Lus diesem Grunde kann von einer englischen Rasse eben sowenig gesprochen werden wie von elqer französischen. Und zwar um so weniger, als da» englische Volk ein Bastardvolk ist, das in sich das Blut vieler europäischer aber auch vorderasiatischer Raffen trägt, zu welch letzteren bekanntlich auch di« Juden gehören. Aber vielleicht haben wir einem Nebensatz de» Tagesbefehls Lord Gotts zu wenig Beachtung geschenkt, nämlich diesem: „wir wir ihn (den Nachwuchs) uns wünschen" Es kann natürlich den Engländern nicht gleich sein, wenn in dar Piratenblut des heuchlerischen Volkes der Besten eine Portton gedämpft-bürgerlichen Blut» der Franzosen gerät, denn dann würde der englische Nachwuchs vielleicht zu sehr an Energie (sprich: Raubgier) einbüßen und es wäre vorbei mit der Weltherr schaft, die es zu erhalten gilt, da sie ja Sott wohlgefällig ist, wie es auch das englische Kirchenlied verrät, in dem es heißt: „. . . die Rässe, die danach rang. Deine Erde zu beherrschen". Wer, wie gesagt, mit der englischen Rasse ist es nichts. Dennoch sind die Engländer, wenn auch nicht eine Raffe, so doch ganz bestimmt eine Klasse für sich, mit deren Nachwuchs wir uns „diesbezüglich" auseinandeksetz«, «erden. Sa lillmle BiMs-ElM-ZsiM Tagung des deutsch-italienischen Sulkurausschusses abgeschlossen - Rom, 27. Fehr. Anläßlich des Abschlusses der Tagung des deutsch italienischen KulturauSschufles wurde folgender «emeinsauter Ge richt veröffentlicht: Vom 21. bis 26. Februar fand in Rom unter dem Vorsitz Seiner Exzellenz des Senators Balbina Giuliano die zweite Tagung deS deutsch-italienischen Kulturausschusses zur Durchführung des am 23. No vember 1938 in Rom unterzeichneten Kulturabkommens statt. In den Besprechungen, die in einer Atmosphäre herzlicher Zusammenarbeit dvr. sich gingen, wurde» dieverschiebenenFragen des kulturel len Austausches zwischen den beiden Ländern geprüft. Die beiden Delegationen stellte» mit Befriedigung die Zunahme fest, die dieser Aus tausch im Laufe des Jahres 1939 erfahren hat, sowie die im Gerste voll kommener Nebereinstimmuna durchgeführten Bemühungen der beiden Re gierungen zum Ausbau uns zur Vertiefung dieses Austausches. Der Ausschuß hat zahlreiche Fragen abschließend erörtert und im Laufe der Tage rn gegenseitiger Uebereinsiimmung Lösungen erzielt, die es ermöglichen werden, die geistigen Beziehungen zwischen Italien und Deutschland immer mehr zu vertiefen. So wurden Bestimmungen für die Ernennung der Lektoren und die Gestaltung der Lektorate vereinbart. Ferner wurden geeignete Maßnahmen ,um Ausbau des deutschen und de» italienischen Sprachunterrichts an den Universitäten, mittleren und höheren Schulen in Italien und Deutschland näher bestimmt. Außerdem wurden Fragen deS Theaters, des Filmes und des Rundfunks sowie einer Vermehrung der Stipendien geprüft- Maßnahmen zur praktischen Durch führung der verschiedenen Beschlüsse wurden festgelegt und Richtlinien für die Zusammenarbeit auf anderen Gebieten, zum Beispiel auf dem deS Gesundheitswesens, aufgestellt. Nach Abschluß der Arbeiten wurden die Beschlüsse des Ausschusses in Protokollen medergelrgt, die von Ministerialdirektor Dr. Stiebe, dem BlUvMMSKttslS , VNstMlSM! ^Zeichnung: Doha / Copyright by Dehnen-Derlag SniWeiftW tkils-tt ff'Mkk Im Zusammenhang mit dem Wehrmachtrbencht vom Montag, der die Versenkung von 114 bist Tonnen durch do» U-Boot de» Komi- tänleutimnhs Herbert Schultze bekanntgab, interessiert gewiß die Be kanntgabe von Vergleichsziffern aus dem Weltkrieg, wo es die deutschen U-Boote ebenfalls fast ausschließlich mit bewaffneten odex in Geleitzügen fahrenden Dampfern d» Feindes zu tun hatten. Damals versenkten Kapitänleutnant Wünsche in fünf Monaten 101 SIS Tannen, Kapitänleutnant Steinbrink in elf Monaten bis Ende 1SI7 200000 Tonnen Oberleutnant Loos in 5 Monaten 122 000 Tonnen, Kapitänleutnant Rose vom Februar bis September 1917 124000 Tonnen, und Kapitänleutnant Arnold de la Per irre auf zwei Fahrten im Mittelmeer 113 000 Tonnen. Man sieht also, daß die prachtvolle Kampfesleistung von Kapitänleutnam Schultze mit seiner Besatzung durchaus Schritt hält mit den Leistun gen der erfolgreichsten U-Boot-Kommondanten im Weltkrieg. Das ganze deutsche Volk blickt voll Stolz auf ihn ynd seine Männer. Kapitänleutuant Herbert Schultze wurde am 24. Juli 1909 als Sohn de» Fregattenkapitäns a. D. Friedrich Schultze in Kiel geboren. Seine Schulzeit verbrachte er in Rostock und verließ das Gymnasium der dorti gen Großen Stadtschule nach bestandener Reifeprüfung im Herbst 1928. Nach kurzem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Uni versität Rostock trat Herbert Schultze am 1. April 1930 in die Kriegs marine ein. Nach Planmäßiger Seeofsizicrsausbilbung wurde er am 1. Oktober 1934 zum Leutnant zur See befördert. Bis zu seiner Verwen dung als U-Bootfahrer tat Herbert Schultze, der am I. Juni 1S3S zum Oberleutnat zur See und am 1. Juni 1939 zum KapitLnIeufnant beför dert worde» ist, Dienst auf Kreuzern. Nach einem Landkommando an der Marineschule FlenSburg-Mirwik und nach kurzer Verwendung bei einer Marine-Untcroffizier-Lchrabteilung wurde Schultze im Mai 1S37 Bahnhof Wartenden vorsintflutlichen Droschken heran. Der Kut scher, offensichtlich ein Tscherkesse in altmrssischer Litewka und mit einer gelbseidenen Schärpe um den Leib, führ uns im Zuckel trab über rumpelnde Kahcnköpfe inS Städtchen. Unbarmherzig schien die Sonne von einem wolkenlosen Himmel auf uns hernieder. Fast menschenleer lagen die Straßen im Mittagsglast. Die Luft flimmerte vor Hitze. „Uff!" seufzte der Siebenbürger und wischte sich den Schweiß von der Stirn, „heute hat's gewiß wieder 40 bis 45 Grad im Schatten. Wird Zeit, daß wir ein Gläschen Wein bekommen!" Vom Wilden Westen oder fanatischen Orient merkte» wir zu dieser Tagesstunde nicht das geringste. Wohl überraschte es den Fremdling, erdfarbene Lehmhütten und eine Reihe blockhauS- artiger Wohngebilde und davor etliche malerisch zerlumpte Ge stalten im Fez oder hohen Turban zu sehen. Auch geschossen wurde nirgends, und sonstige Sensationsfilme nach Art einst berüchtigter Komitadschi-Uebcrfälle rollten gleichfalls nicht vor unseren Lugen ab. Plötzlich hielt der Wagen. Der Tscherkesse zeigte mit der Peitsche auf ein ansehnliches Gebäude und macht- die Bewegung des Trinkens. Wir kletterten aus dem Wagen, entlohnten den Kutscher und befanden uns vor dem Eingang einer Gartenwirt schaft, deren hölzerne Veranda Schatten und Kühlung versprach. „Jetzt müssen'S halt die Küche deS Landes erproben", ermun terte mich mein Cicerone. Und er empfahl mir eine „sopa de borca", die mir ungefähr mundete wie wohl einst Len Spar tanern ihre weltberühmte „Schwarze Suppe". Hinterher gab'S ein leichtes „pui panä" (ein paniertes Hähnchen) und zum Ab schluß einen Ziegenkäse mit Riesen-Tomaten und türkischen Mokka. Dazu tranken wir einen etwas öligen Landwcin, der vortrefflich mundete, aber müde Beine machte. Während wir speisten, füllte sich der Garten. Etwa zwanzig rumänische Offiziere erschienen, sporenklirrend, bestaubt von eine? f-ittddicnstübung, und nahmen an einer gedeckten Tafel Platz. Nit Paukenwirbel begann eine Regimentskapelle zu spielen. An einem der Ncbentischc lärmte ein Trupp türkischer Studenten, kenntlich am roten Fez. Weiß der Himmel, wie sie in diese- Provinznest gekommen sein mochten! Ein paar Psauen schlugen vor un» ihre Räder, begleitet von grellen Papageien- lauten. Kellner rannten in Begleitung ihrer winzigen Picro. los eilfertiq von Tisch zu Lisch. „Und jetzt gehen wir zur Moschee!" schlag der KronstSdter vor. „Passen'S auf, wie golLchrlich yter die Burschen sind! Ich btert. Gest birken Zeitpunkt bat K,Pi je» auf U-Vonen verwenduna gefun den. «eit saft eine« Jahr ist er der Konmandant desjenigen U-Boote-, «staden er und fein« Besatzung di« bekannten bescnderen Erfolge erzielt Weitere Befestigungswerke auf -er Karelischen Landenae veruichtet Moskau, 27. Febr. Wie der Heeresbericht deS Militärbc- zirkS Leningrad vom SS. S. mitteitt, setzten die sowjetrussischen Truppen die Vernichtung finnischer Befestigungswerke auf de, Karelischen Landenge fort. Finnische Gegenangrifft seien mit großen Verlusten »urückgeschlagen worden. Ergänzend teilt der Heeresbericht mit, baß russische Trup pen auf der Insel Koivlsto (Björko) insgesamt 26 finnische Festung-anlaaen, darunter 15 betonierte Artilleriestellungen, »Wei Festungsbunker sowie zahlreiche Waffen und Lebensmittel- depotS, erbeutet hätten. An den anderen Frontabschnitten sei der Tag verhältnismäßig ruhig verlausen. Die sowjetische Lüst- Waffe habe inilitääsche Ziele der Finnen angegriffen und bom bardiert. IS finnische Flugzeuge — so teilt der Leningrader Heeresbericht mit — seien bei Luftkämpsen abgeschossen worden. VklWekk Mik UWllS Der erste Lügenlord must die schweren Beschädigungen der SchlachkWsfe „Vorham" undNelson- durch Torpedo bzw. NNnrntresser zugeben Berlin, 27. Februar. Am S». Dezember ISS» wurde deut. scherftitS die Torpedierung eine- britischen Schlechtschiffer der Oueen-Elizabetb-Klaffc westlich Schottland- durch ein deutsche- U-Boot bttanrttgrgeben. Bon der britischen AdmirätÜLt wurde die schwere Beschädigung de- Schlachtschiffe- »»her verschwie. gen. Erst am 27. 2. hat Churchill sich dazu bequemt, dar de« Unterhaus einzugestehen, baß da- Schlachtschiff „Barhäm" tor. pediert worden sei. Die „Barham" gehört zu den Schiffen der Queen Elizabeth- Klasse, die in den Jahren 1913 bis 1S15 erbaut wurden. DaS Schlachtschiff ist 31000 Tonnen groß, hat eine FriedenSbesatzuna von 1180 Mann, eine Geschwindigkeit von 25 Seemeilen und ist u. a. mit acht 38,1-Zentimeter, zwölf 15,2-Zentimeter-Geschützen und acht 10,2-Zentimeter-Flakgeschützen ausgerüstet. Die „Bar ham" hat sich bis heute noch nicht von dem Treffer des deutschen U-Bootes erholt. Churchill hat sich im Rahmen seiner verspäteten Beichte vor dem Unterhaus ebenfalls Lazu entschlossen, die schweren ve. schädtgunge« de- Schlachtschiffts „Nelson", de- Flaggschiffe- der britischen Heimatflotte, zuzugebe«, da-, wie bereit- von der deutschen Presse gemeldet, im vergangene« Dezember einen Minentrefftr erhielt. Dis „Nelson" hat eine Wasserverdrängung von 33 SSO Ton nen und ist mit seinen neun 40,6-Zentimeter- und zwölf 15L- Zentimeter-Geschützen sowie seiner besonders schweren Flak armierung zur Zeit daS stärkste und modernste britische Schlacht schiff. Unter dem Druck der deutschen Veröffentlichungen hat Churchill mit der Wahrheit herauSrücken müssen, nachdem er wochenlang versucht hat, die schweren Beschädigungen her auch heute noch nicht wieder seetüchtigen Schlachtschiffe zu verheim lichen. Im übrigen gab der Erste Lügcnlord wieder einen seiner obligaten „Erfolgsberichte" und wandte sich drohend gegen die Neutralen. Löcher im englischen Geldsack Minussaldo der Handelsbilanz aus über 205 Millionen Pfund angewachsen — Britisches Ausfuhrdilemma Amsterdam, 27. Febr. Die vom Board of Trabe veröffentlichten englischen AutzrnyandelSziffcrn für Januar zeigen erneut ein Anwachsen ,eS Einfuhrüberschusses und lassen damit erkennen, daß sich die englische Handelsbilanz im ersten Monat 1940 weiter verschlechtert hat. Der Einfuhrüberschuß im Januar betrug nicht weniger al? 60 Millionen tzfund Sterling, was beinahe das doppelte, des Einfuhrsaldos vom zanuar 1939 ist. Damit ist der Minussaldo der englischen Handelsbilanz -i den ersten fünf KriegSmonatcn auf mehr als 265 Millionen Pfund tngewachsen. ... Wenn die Entwickelung in dieser Weise sortschreilet, wird man den Fehlbetrag in der britischen Handelsbilanz bei Ablauf deS ersten Kriegs- ahreS auf 500 bis 700 Millionen Pfund Sterling veranschlagen müssen, jftne solche Summ- bedeutet bei dem bereit» zusammengeschrumpften Wert der britischen Auslandsanlagen und den knappen Devisenbeständen -er Bant von England naturgemäß eine gewaltige Belastung. Im Sonnenglast von Bazargic Kleines Grenzerlebnis in der Dobrudscha Von Werner Frey tag (Nachdruck verboten) Nach einer im Südostcn stark beachteten Meldung stattete kürzlich der Gouverneur der bulgarischen Provinz Schemen dem Präfekten des rumänischen Kreise- Calracra einen „Frcund- schaftsbesuch" ab. In Begleitung einiger Offiziere trafen sich die Herren nahe der Grenze in Bazargic, einem Verkehrsknoten punkt der Linie Bukarest—Äalcic. Gewiß war es nach vielen Jahren die erste freundschaftliche Begegnung zwischen Bulgaren und Rumänen auf den von beiden Nationen so heftig umstritte nen Boden der Dobrudscha. Um so bemerkenswerter mußte sie jedem erscheinen, der mit der jüngeren Geschichte dieses einst tür kischen, später rumänischen, dann bulgarischen und nach Welt- kriegSende abermals rumänisch gewordenen Landstrichs ver traut ist. Wer die dünnbevölkerten Städte und Dörfer der Dobrudscha kennt, mit dem Gemisch ihrer Nationalitäten, bestehend auS Bul garen, Rumänen, versprengten Magyaren, Tataren und Tscher- kessen, ihren konfessionellen und vollhaften Gegensätzen, wer ein mal die Melancholie dieses Steppenlandcs zwischen Donau und Schwarzem Meer im Hochsommer erlebte, weiß, welcher Un ruheherd hier an der nordöstlichen Spitze der Äalkanhalbinscl entstanden war. Bazargic! Der Name weckte sommerliche Erinnerungen in mir. „Wenn Sie nach Bazargic kommen, glauben Sie sich in eine Filmstaffage versetzt, die ihnen bald Szenen auS dem Mor genland, bald ein Stück Wildwest vorzaubert", erzählte mir ein Volk-deutscher aus Kronstadt, Generalvertreter einer siebenbür- gischen Moskitonetz-Fabrik und ehemaliger k. u. k. Offizier. Wir hatten uns im Schnellzug auf der Fahrt zur Silberküste kennen gelernt. Ein jovialer, etwas zur Fülle neigender Fünfziger, erbot er sich, un» einige Stunden Aufenthalt bis zur Abfahrt meines Autobusses nach Baltic behaglich zu vertreiben. Unkun dig der Landessprachen — Bulgarisch und Rumänisch, deren Be herrschung hier wichtiger als Deutsch oder Französisch zu sei« schien —, war ich erfreut, in ihm einen wortgewandten Ghidul (Fremdenführer) gefunden zu haben. Gegen Mittag erreichten wir uns« Ziel. Wir gaben da» Handgepäck aus- und mein Kronstädter winkte eine der vor dem «eit saft
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