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Der sächsische Erzähler : 13.02.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194002134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19400213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19400213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-02
- Tag 1940-02-13
-
Monat
1940-02
-
Jahr
1940
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 13.02.1940
- Autor
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- Ein; „Groß« Wieviel Uebertvindung e» den beiden von ^'Ük'i sen im K«,«.«, Der St Zentner 1 mutlich g vernähme eitS gele, man. und der er MuS habe ! ner innerer — > > V "MM a- dessen erner, „ nDreS- schwerer Krankheit Berit 5>oo Reich men beS ganda zu JmS prapagan Er gab t Rock trug liche P-K hett. da retch bk rohe, Goi ihrer Mei ruhig un einzige» Z Plutok „Deut „diesen K< zufecht« mündet, d Europa u Ende hc Eine 3 An di grunvsätzli letzten Wc Es sei niä tralität v öffentlicher uns beispi gleichzeitig gegi - Ebense ter-WWd die KE länber sich zeichnet t> unsere Stt Irrte Dr. < „soll äl» 1 Katzen. U unsere Luf Eine g habe Jtaliei überhäufen, bar zu mach zentrier««, r Krastevtfalt» Daß die wartSschr die vom Mii Direktiven di Luftabwehr, Mutterland gung de» O dcS Duce bei bereitung fi» schaftliche gung eine m Konflikt al» LetstungSfähi Kampf uni spalten unt gleichen Ze der Preußis dann eine vollen Zufl Wa- F geführt hab aufge! der aber et- „„ e fielen den Abhang hinunter Und stürzten in ein Eisloch. Der Sperber er- chien sehr bald wieder an der Oberfläche und setzte sich einige steter entfernt auf einen Ast. Da er nicht fortflog, konnte man > «in« Abgeltung der Ko» d«rch »rdchdten ohn wie bei den täglich ».schäft«,t»n unt« 5 Stunden" SonderzuleUvoaeu von Schokola-e. Lebkuchen ns«. »erden derartig» Zuteilungen vorgesehen, so besorgt fi» sich dl« Hau»,«hilft» auf eigene Kosten. kUeibeekaebe Vie HauegehMn «st nicht v«pflstwt, fich zur Anschaffung »^« vom -au»halt»vorstand besonder, aewünfchten Berufekleidung (Häub. chen, weihe Schürze, schwarze» Kleid) di« «rfordtrliche Metrrwar, auf v«i beoorst»h«ndem Stellemvechsei ist darauf zu achten, dass die Hau»gehUsln oder Stundendlls« nicht duech „vorkaust' einzeln« «bensnuttel benachteiligt »iw. Ein« vorzeitige Verwendung der für spätere Zeiträume gellenden verugewareu tft unzulässig, »ei Platz, tlcher Erkrankung der Hau»g«hilftn und notwendiger Ueberführuua n et» Krankeichauo «mpftichlt «» sich, di» vorhandenen Lebenemittelkar. ten in Retsemarken umzutauschen. Bei Müllers IW der Fall jetzt klax! ^ daß Herr Müller seine Arbeit». gnzü-e weniger schmutzig macht als sonst» «eiü- nnr , FranMüller hatjetzteine tieke «nd praktischere Reiche, hie Sache« z« fSu-er«. Sie nimmt * jetzt, wie e- so viele Handwerker» frauen tun, lwl.» Wa» >M leistet, muß mar» selhst ein mal an stark verschmutzten Sache« angprobierew Roman von Minnie Gr o s ch vop^rigdt dy Karl Köhler L Co., Berlin-Schmargendors <4. Forliehung. (Nachdruck verdo-^n.) Einige Tage brauchten die Leiden Friesenfrauen, bi» sie verdaut hatten, was Ulli in der Bahn Tanre Mette so groß zügig vorgesetzt hatte. Dann war wenigstens Mutter Torsten, die entschieden die mildere von beiden war, so weit darüber weg, daß sie mit Ulli über die Sache reden konnte. Bis dahin waren sie schweigsam und kühl an ihr vorbeigegangen. „AlS wäre ich reif für den Galgen", dachte Ulli, die melancholisch in den son derbar kahlen, nüchternen Stuben herumsaß oder, wenn sie eS gar nicht mehr aushalten konnte, in eiligem Lauf rund um die Insel rannte — zwei- und dreimal — zum großen Erstaunen der Fischerkinder, die ihr nachstarrtcn wie einem Spuk. Nun am vierten Tag also raffte Frau Torsten sich auf. „Ich möchte mit dir unter vier Augen reden, meine liebe Ulrike", sagte sie morgens nach dem Frühstück, als Ulli wieder mal zn einem Dauerlauf ausrücksn wollte. „Bitte!" sagte Ulli und ließ demütig die Ohren hängen wie ein junger Hund, der entschlossen ist, em Strafgericht über sich ergehen zu lassen, weil er ihm nicht auSweichen kann „Laß uns ganz offen zueinander sein, mein Kind, denn ohne Wahrheit ist in unserm Fall nichts getan", begann die Mutter. „Daß du uns eine schmerzliche Enttäuschung bereitet hast, die nicht in unseren ZukunftSplan patzt, siehst du hoffent lich ein." „Ja", gab Ulli bescheiden zu. « „Wir wollten hier em Kinderheim aufmachen, du aber wagst Kinder nicht einmal leiden " . , Nun unterbrach Ulli sie doch „Wieso denn? Ich habe Kinder sogar ausnehmend gern!" , „ . „Zu Tante Metje hast du gesagt, du könntest Kinder nicht leiden!" beharrte die Mutter streng. „ES ist nicht wahr, waS ich gesagt habe. — In Wirklichkeit liebe ich kleine Kinder über alles." „Es ist nicht wahr?" Das weiße Spitzensibot, daS "mit einer großen Brosche unter Frau Torsten- Kinn befestigt war, fing heftig an zu zittern. „Also lügst du auch noch?" Ulli wurde noch kleiner, als sie seither schon gewesen war. „Es war doch nur Spaß", entschuldigte sie sich. „Mit der Wahrheit spaßt man Lei un» nicht, daS mutzt du dir ein für allemal merken! Ueberhaupt. du muht ganz ander« werden, wenn dir hierherkommen willst. Bedenke immer, wa» Detlef aufgeqeben hat um deinetwillen! Er hätte eine Müller»- tochter auS der Marsch haben können — «in einzige» Kind mit hunderttausend Marj Barvermögen neben all den Liegen- ^Da^stieg in Ulli der Trotz hoch. „Warum hat er sie denn nicht genommen? Mag er doch! Ich halte ihn nicht." auch tatsäMch in d«n Genuß der ihr zufkehenden L»b«n»mitt«l kommen muß. Sed« «recht denkend« Hmwfrau wird deshalb daraus achten, daß die Gehilfin die ihr zustehenden Le bensmittel auch ungeschmälert erhält, daß st« also nicht ab und an einmal etwa auf ihre Butt« verzichten muß und dafür vwletcht mehr Margarine oder Marmelade von der Hau«frau zugeteilt bekommt. Ebenso braucht wohl nicht besonder» «tont zu werden, daß dl« Kosten für alle Lebensmittel, auch für Seife, di« imwrhalb ihre, Haiwdalte» verdraucht werden, selbstverständlich wie bisher von der Hausftau getragen werden. kräftiger Mitarbeiter in der NTW. Zudem verliert Gchluckenau ' Gepolter stürzte PliAltch da» Dach de» mttMren Teile» der Hofe- scheunen in der Allee neben dem Lindenhofe ein. Da» Dach, da» sich am Firsten in zwei Teile getrennt uüd von dessen in den Hof zu gelegenen Teil die Dachziegeln heruntergesprungen find, ist mit seinem ganzen Vorderteile über die stehengebliebenen Grundmauern herabgeruscht und hat dabei sämtliche daneben lausenden Telephonlenungen durchgeschlagen Wie e» im In- nenraum diese» Gcheunenteile» aussieht, konnte bi» zu dem Zeit punkte der Abfassung diese» Berichte» noch nicht ermittelt wer den. ES scheinen Vie Äalkenenden, welche auf den Grund mauern aufruhen, vermorscht und durch den besonder» strengen Winter derart verzogen zu sein, daß e» durch die ungleichmäßige Druckperschiebuug zum Bersten gekommen ist. Dachsparren yat w nach eine« ... ... . ,ünt dem SÄ WaS zu schwer gewesen zu sein, denn beide Tie Abhang hinunter Und stürzten in ein ll , chien sehr bald wieder an der Oberfläche und setz steter entfernt auf einen Ast. Da er nicht fortflog, >ie Feststellung machen, daß sein Gefieder festgefroren war. Der Sperber mutzte getötet werden. Jedesmal mehr Werke Reichsstratzeusammluog über SS0000 Mark Da» vorläufige Eraebiei» der bi lung Le» «riegs-Winterhilf-werke- » sen auf «50111.75 RM., also « v. H. Sammlung be« Vorjahre». Diese» » über dem brr dritten Reichsstraßens« Drr-be«, iS. Februar. Li« aller Leben im Dienst der deutschen «MV oer deutschen den im Alter von verschieden. Schon vor dem mitmachte, war er Zeitung! ... - und Quedlinburg (Harz). ISIS übernahm er al» Generals««, tär die Leitung beS ehemaligen Verein» sächsischer ZeitungSver- leger, und seit 1933 stand er im Dienst de» ReichSverbande» der deutschen Zeitungsverleger. — Sein Andenken wird Lei den sächsischen Zeitungen weiter fortleben. Grimma, 13. Febr. Ein Schwein acht Wochen im „Kerker". Bor acht Wochen war in einem Bauernhof ein ungefähr zwei " ' r» Schwein svurlo» verschwunden und al» ver- n der Behörde gemeldet Wochen. Dieser Tage i im Hof beschäftigte Leute in einem etwa» ab- gelegenen Keller eigenartige Geräusche. Man vermutete, sich oort Raubzeug einaenistet hatte. Wie erstaunt war lnu.i, beim Betreten des Keller» da» verschwundene SHoein quicklebendig vorzufinden. Bon den, in dem Keller lagernden stunkelrüben hat sich das Borstentier, da» durch eine Keller- uke unbemerkt htneingerutscht sein muß, während seiner acht- wöchigen Gefangenschaft ernährt, so baß ch die unfteiwMae . )aft ohne jeden Schaden überstanden hat. tzklrk i. »3«, 13, Febr. iHa» die beim Miebach mit dem? waren, sahen, daß plötzlich ein ( c^a» Leben ist lang, und ost ist eS mühselig, und dle Weg« sind nicht immer eben. Aber «in feste» Herz hilft an» Ziel. Paul Heys« NSK. Wa« hat die Haurgehilfjn, besonder» wenn sie halb- oder dreivterteltäaig beschäftigt ist, an Bezugscheinen. für Nahrungsmittel und Self« abzuaÄien? Beantwortet wird diese Frage durch dle haus wirtschaftlichen Arbeitsausschüsse der DAF., die einen Verteilungsplan der bezugscheinpflichtigen Lebensmittel vorgeschlagen haben, der für Hausfrauen und Hausgehilfinnen al» Richtschnur gilt. Man war sich bei der Ausstellung dieses Plane» bewußt, daß eine Aufteilung der Bezuaswaren bi» zum letzten Gramm in der Präzis kaum durchzufüh- ren ist, daß aber noch auftauchend« Schwierigkeiten zu überbrücken sind, wenn sich Hausstau und Hau»g«HUfin um eine gerechte Verein barung bemühen- Bei der Berechnung der Abgabenteile für Halb« bz«. Ganztags- beschäftigte ist man davon ausgeaangen, daß der Schwerpunkt unser« Ernährung heut« nicht mehr allein auf dem Mittagessen liegt, sondern sich gleichermaßen auf Frühstück, Mittag- und Abendessen verteilt. Da sich dle zustehenden Gewichtsmengen durch Sonderzuteilungen ost ver ändern, hat man davon abgesehen, die abgabepflichtigen Lebensmittel der Hausgehilfin gewichtsmäßig festzulegen, und statt dessen einen be stimmten Bruchteil der zur Verfügung stehenden Gesamtmenge al» ab gabepflichtig errechnet. Der von Hausstauen und Hausgehilfinnen tn den Ausschüssen gemeinsam aufgestellt« Plan sieht folgende Vertei lung vor: Jür dle ganztägig beschäftigte HavsgehUfin Abgabe sämtlicher Lebensmittelscheine und der Seifenkarte, wobei die Cinheitsseife dem persönlichen Gebrauch der Hausgehilfin bleibt. (Wird die Wäsche der Hausgehilfin vereinbarungsgemäß nicht im Beschäftigungshaushalt gewaschen, dann verbleibt selbstverständlich die ganze Seifenkarte der Hausgehilfin) Sür die DrelvltrteltagsbefchSftigte Di« Bezugscheine für diese Beschäftigten werden von den Ernäh rungsämtern zunächst an den elterlichen oder eigenen -aushalt abge geben. Der Beschöstigungshaushalt, der die Beschäftigte beköstigt, hat einen anteilmäßigen Anspruch auf die Bezugscheine bzw. die zur Verteilung gelangende Lebensmittelmenge der Gehilfin. Die Berech nung dieses Anteils geschah aus der Erfahrung heraus, daß die Ge hilfin bei dieser Beschäftigungsart georäuchlicherwclse im Beschästi- gungshaushalt täglich drei und sonntags zwei Mahlzeiten erhält. Da» bedeutet, bei Annahme von 3S Wochenmahlzeiten, daß der zur Ver fügung stehenden Bezugswaren an den Beschäftigung-Haushalt abzu- führen sind, während der Gehilfin für die Verpflegung zu den übri gen Mahlzeiten verbleiben. Fällt am Sonntag die Beköstigung aus. müßte di« Bezugschelnabgabe etwa zu gleichen Tellen erfolgen, d. h. der Beschöstigungshaushalt und die Hausgehilfin erhalten je die Hälfte. E» ist notwendig zu wissen, daß eine Dreivierteltagsbeschästigung ohn« Gewährung jeglicher Kost unzulässig ist. Die Hausstau kann der Gehilfin auch nicht an Stell« der Kost das Kostgeld zahlen. Täglich beschäftigte Halbkagsmädchen Sie nehmen in der Regel das zweite Frühstück und das Mit tagessen im Beschästigungshaushalt ein. Für die übrige Beköstigung wird meistens selbst gesorgt. Unter Zugrundelegung von 35 Wochen- mrchlzeiten ergibt sich die Regelung, daß Halbtagsniadchen 56 der zur tigunashaushall und der Haurgchilfln zu. Wird außer der warmen Mahlzel bz«. der Nachmittagskaffee verabreich^ abgab« «le bei den täglich beschäftigten „ . . . Der Haushalt erhält )6 und die Beschäftigt« k/, Mer zugetellten Mengen. , . Die täglich Beschäftigten unter 5 Stunden erhalten dagegen in der Regel ein zweites Frühstück, da» aber auch nach dem stweil» örtlich verschieden festgesetzten Zuschlag zu dem normalen Stunden lohn abaegolten «erde» kann. Bei allen StundeiHilfen, dia nicht tägliche londern ipit taae - roelker Unterbrechung mehr al» 8 Stunden am Tage im gleichen Haushalt arbeiten, regelt lich dst Bezugscheinabgabe «ne folgt: Für eine warm« Mahlzeit — 50 Gramm Misch uüd 10 Gramm Fest oder, falls fleischlos, 50 Gramm Nährmittel und 10 Vransm Fett. Für ein zweite» Frühstück mindesten» 50 Gramm Brot und ist Gramm Fett; bei Wurstakmahe 50 Gramm Meischwaren Let Stun- denhilstn, die nicht täglich/ sondern mit tqgeweiier Unterbrechung weni ger al» 5 Stunden am Lage im gleichen Haiwhalt beschäftigt sind. Rom, 1- gen auf all« sei«, besaßt Einleitend I eine Grotzm traten Staa Hauptrolle i Bereitsein ai gen erlaube. Ja, e» hatte alle» Hand und Fuß, wa» Mutter Torsten vorvrachte, daS mußte Ulli bei sich zugeoen. Trotzdem aber hatte sie sich nicht überwunden und zugestimmt, wenn ihr nicht immer gewesen wäre, als ob zwischen der Schwiegermutter nüchternen, eintönigen Worten die gute, warme Stimme Marien» geklun gen hätte, die eindringlich riet: „Um Detlef» willen — ver- such's! Um eurer Liebs willen . .." Ulli horchte ordentlich nach dieser Stimme hin, so deutlich glaubte sie. sie zu hören. ES war ihr ganz sonderbar dabei — so als liege schützend der Schatten emer Stärkeren über ihr, in dessen Hut ihr Kraft kam und Freudigkeit . . . „Ich kriege hier ja Wohl auch schon da» »wette Gesicht", dachte sie verwirrt; aber sie konnte nicht ander»: Wie unter einem Zwang sagte sie zu allem ja, was Frau Tor sten von ihr verlangte. Danach begann also Ullis „Erziehung". Sie bedeutete eine starke Geduldsprobe für die beiden geradlinigen, schwerfällig denkenden Frauen, denen das sprunghafte, stets neue Uever- raschunaen bietende Wesen Ulli» ein Buch mit sieben Siegeln war. Für Ulli aber bedeutete diese Zeit mehr al» nur eine Ge duldsprobe, sie war einfach Qual. Ihre Tage waren grau ver hangen wie die Insel, die so tief im Nebel steckte, daß man beim Gehen nicht sah, wo der Sand aufhörte und La» Wasser anfing. Man konnte sich in den Dünen richtig verlaufen, und wenn dann plötzlich em Fischer vor einem auftauchte, erschien er nicht wie ein Retter, sondern w,e em Gespenst, da» nur neue» Grauen erregte. Froh mußte man noch sem, daß. man sich in daS schützende Haus verknechen konnte. Dort deckte sich Ulli verschÄcht und verstört wie ein gefangene» Tierchen in den Ecken herum, tat gedankenlos, wa» die beiden Frauen ihr an Arbeit -uwiesen, und hörte den weisen Lehren zu, die beson ders Tante Metje reichlich spendete. Wieviel Uebertvindung e» den beiden von Natur schweig samen Frauen kostete, so viel zu sprechen — noch dazu über Dinge, die ihnen selbstverständlich erschienen daS ahnte Ulli nicht Sie sah nur ihren eigenen Kummer, fühlte nur die Un-i annehmlichkeiten ihrer eigenen Lage. Dabei gab sie sich alle Mühe, sich selbst aufzuheitern. Sie wollte sogar singen, aber >aS Klavier war verstimmt, und ihr« neben heiteren Lieder, an :enen sie daheim soviel Freude gehabt hatte, waren Mitzklange m dieser Umgebung^ „Nie kann ich mich vier eingewohnen!" dachte sie bann und bekam ein rechte» Mitleid mit sich selbst. Eines TageS aber kam ein Wind auf, der den Nebel zerriß. Da meinte Ulli, e» falle wie ein Bann von thr ab. Äe lief »maus und erklomm die nächste Düne und wollte sich dem er lösenden Wind in die Arme werfen. DaS war doch mal ein Wetter, bei dem man sein Temperament ein wenickauStoben konnte! Aber — das war ja aar kein gewöhnlicher Wind, da» war Sturm, und er war eiskalt und führte Regenböen-mtt ich; und er faßte daS kleine Häuflein Mensch und schleuderte es wieder hinunter in» Tal — wie ein mächtiger, wilder Ur- weltrtese, der Fangball spielt mit den armseligen Dingen dieser Erde. Ulli konnte nur mit Mühe da» Hau» erreichen und wurde obendrein noch gescholten. Und der Sturm griff in» Meer und häufte die Wogen zu Bergen und jagte sie in» Wattenmeer, bi» sie keinen Raum mehr darin hatten und auf die Insel Übergriffen, so daß sie immer kleiner wurde ... (Fortsetzung folgt) e» bschei gLttdurch KG Dach geftoßm. Ei« Glück nur, daß der «npfiehlt sich Einsturz In den «Wendstunden erfolgt ifl denn wäre er am Laae Stundenli gekommen, dann hätten Menschen und Tiere in höchste Gefahr kommen können. Der Materialschaden ist groß, Im s auch die beiden Dachfortsetzungen verbpaen und au» der Ordnung ge- bracht hat. M sst innerhalb eine» Vierteljahrs schon da» zweiiemal, datz die Domäne HatnSvach einen größeren Schaden erleidet. Damal» brannte bekanntlich der an der rückwärtigen ren verstarb der Beisitzer de» Gasthofe» „Zur Bürses Gastwirt Josef Pietsch mann. Er war wegen seines köstlichen Hu mor» und leden»bejahenden Wesens weit über die Grenzen be» OrteS hinaus bekannt und beliebt. In der Zeit des alten Oester reich war er Lotteriekollekteur und seit 25 Jahren versah er da» Amt eine» Vieh- und FleischVeschauer» in der Gemeinde. Die Bezugscheine der HavsgehUfin Wieviel Karten find -er Hausfrau zu übergeben? — Gin klarer VerteilungSPlan Verfügung sichenden Bezugswaren an de» Beschästiguugchauchalt abzugeben haben, während ihnen '/, für di« Selbstversorgung bleiben Da es ost ungünstig ist, dje zugewiefene Ration weiter aufzutellen. empfiehlt sich die entsprechend abwechselnde Zuteilung im Ver hältnis 1 3. Bet der KSsevenellung beispielsweise hieß« da»: Der Beschästigungchaushalt erhält in der ersten' Woche den Käse, wäh rend di, Hau»gchllfin di, übrigen KSstabschniÜ« für sich bchält. SkuudeuhUfeu: Hwrbet ist zunächst zu unterscheiden -wischen Stundenhllfeo, di« bis zu 5 Stunde« beschäftigt sind, und fotzen, di« über 5 Stunden beschäftigt «erden Raw den Richtlinien der Relchstreuhänder der Arbeit Haden die über 5 Stunden Beschäftigten «inen Anspruch auf di« Gewährung einer warme« Hauptmahlzeit, die nicht durch Geld abgeaolten werden kann Für die verabreichten Mahlzeiten sind von der Hausgehilsin di« Bezuascheine wie folgt an den Beschästiguug»hau,halt abzuaeben: '/, der ihr wöchentlich zustehenden Menge an Fleisch, Fett, Mehl, Nähr mitteln und Zucker. Die Lier stehen abwechselnd jewetl» dem »eschäs- !it noch ein zweite» Frühstück so r«elt sich dft Bezugschein- n Halbtagsmädchen, d. h. also: „Ulrike! WaS find daS für Worte!?" entrüstete sich Dkutter Torsten. „Ja, ja!" machte Ulli trotzig. „Wenn ich doch ein Fehlgrif bin, M er mich nur gehen lassen." „DaS könnte dir so paffen! Erst ihn an sich ziehen und ihm dann den Laufpaß geben — gerade wie eS dir zufällig in den Sinn kommt! Aber daS gibt eS nicht. Er hat dir sem Wort gegeben und du ihm das deine. Mr Friesen sind gewöhnt, zu vnserm Wort zu stehen, und wenn dir da» fremd lst, mußt du es eben lernen. — Sieh, mein Kind", ihr Ton wurde etwa» sanfter, „ich will dir ja gar keine Schuld zumsffen; du bist ohne Mutter ausgewachsen " „Oh, wir haben doch Marlen!" unterbrach sie Ulli, als müsse sie einen Irrtum berichtigen. „Wer ist Marlen?" „Meine ältere Schwester. Sie ist wie unsere Mutter!" Ulli atmete tief auf. In ihr löste sich WaS, al» sie an Marlen dachte. Wie em Blick in ihr sonniges, warMeS, frohes Heim war es. - „Wie alt ist sie?» „Einundzwanzig." „Also nur drei Jahre älter al- du! Na, weißt du " „Die drei Jahre machen eS nicht!" erklärte Ulli eifrig. „Marlen ist eben von Natur ganz ander» al» ich, so gewissen haft, so gut und treu — ach, beschreiben kann man .sie gar nicht! Sie ist eben einzig." „Warum hat denn da Detlef nicht Marlen gewählt?" wunderte sich die Mutter. Ulli schüttelte, lächelnd über soviel Unverstand, den Kops. „DaS kam doch gar nicht in Betracht! Ersten» brauchen wir sie doch^zu Hause, und dann - ich hatte doch Detlef lieb und er „So? Nun, wenn du ihn wirklich liedhaft, wird eS dir auch nicht allzu schwer fallen, so zu werden, wie er dich braucht." Und Frau Torsten fing an und entwarf ein Bild von der Frau, die ihrer Ansicht nach die einzig Richtige für Detlef war, und schilderte all die Pflichten, die ihrer warteten. Datz Detlef sich als Arzt auf der heimatlichen Insel nieberlassen würbe, schien für sie festzustehen, und wie sie die Lage schilderte, war ihr Wunsch auch berechtigt, da» mußte Ulli zugeben. Auf der Insel lebten immerhin ein paar hundert Einhei mische, meist Fischer. All diese Menschen waren, avgefthen von der kurzen Badezeit im Gommer, die Mit den vielen Kurgästen auch einen Badearzt herbrachte, ganz ohne ärztlich« Versor gung. Da aber die Insel im Winter, wenn die Ei»decke de» Wattenmeere» den Vtrkehr behinderte, oft wochenlang von aller Welt avgeschnitten war, kam e» öfter vor, daß Memchen krank wurden und sterben mutzten, denen wohl hätte geholfen werden önnen, wenn ein Arzt dagewesen wäre. So war Frau Tor- ienS einzige Tochter mit zwölf Jahren an einer Blinddarm- Entzündung gestorben, weil keine Operation so schnell möglich gewesen war. Damal» schon hatte sie sich al» Ziel gesetzt.daß Detlef ein mal seine Arbeitskraft der Insel weihen mute. Freilich, die kleine Jnselpraxi» wurde keine Familie ernähren, aber dafür mußte eben der Sommer sorgen mit seinen Babeaäften. und immervermkek^' wie
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