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KWeißerih-Zeitung.M Postanstalten. b Pfg. Amts- und Anzeige-Klatt der Königlichen Gerichts-Ämter und Stadtrüthe zu Dippaldiswalde und Frauensteio. - o Verantwortlicher Nedarteur: Lari Lehne in Dippoldiswalde. TageSgefchichte. * Von der Grenze, den 17. Juni. Wie den Lesern d. Bl. nicht unbekannt sein dürfte, so kommt in die jetzige Schütze'sche Schankwirthschast (früher Josef Dietze) in Böhmisch-Zinnwald eine Niederlage von Biliner Bier, und dasselbe wird allda schon seit einiger Zeit in bester Güte verzapft. Der zahlreiche Zuspruch, der seit kurzer Zeit diesem Gasthause zu Theil wird, spricht wohl am besten dafür. Man erhält auch da noch die alte Halbe, wie sie in Olimszeiten dargereicht wurde, für 11 Pfg., während in Sachsen das Töpfchen mit 13, 14 und 15 Pfg. bezahlt werden muß. Ein Unterschied, welcher alle Berücksichtigung verdient. — Alle mögliche Vorbereitungen trifft die Bade stadt Teplitz zu der, für nächsten Sonntag in Aussicht stehenden Gewerbeversammlung, und man spricht davon, daß der Dresdener Gewerbeverein das Wagner'sche Musikcorps mit bringen werde. Nicht geringere Vor kehrungen trifft man schon jetzt zu der feierlichen Ein weihung der Fahne des Veteranenvereines am 28. d. M., und man erwartet dabei hohe Militärs, ja fürstliche Personen. Da dürfte sich Teplitz, das außerdem bei den zahlreich eingetroffenen Badegästen, die sich von Tage zu Tage mehren, schon eine hübsche Ernte hält, gewiß Zuspruchs von allen Seiten erfreuen! — Lechzet schon hier auf dem Gebirgskamme das Erdreich nach Regen, so noch mehr drinnen im Lande, wo es seit Wochen nicht gerechnet hat. ° Glashütte. Am vergangenen Sonntage, Mit tags gegen 12 Uhr, kamen eine Anzahl Turnknaben aus Dippoldiswalde in Begleitung ihres wackeren Turnlehrers Herrn Thurm hier an und machten im Gasthofe zur „Stadt Dresden" Rast. Bis nach Cun nersdorf waren hiesige Knaben, ebenfalls unter Führung ihrer Turnlehrer und der Turnmusik, denselben ent gegen gegangen, um sie freundschaftlichst in die Stadt zu geleiten. Nach kürzerer Pause, in welcher sie sich, nach eigener Aussage, durch ein recht gutes Mittags mahl gestärkt, wurden vorerst in Gemeinschaft mit unfern Schulturnern, dann ein jeder Theil für sich, verschiedene turnerische Uebungen vorgenommen. Die von den Besuchern vorgeführten Reigen waren sehr wohl gelungen. Seiten der Kinder wurden gegenseitige Bekanntschaften schnell angeknüpft und ein baldiger Gegenbesuch zugesagt. Unseren Knaben wird dieser schöne Tag wohl stets in guter Erinnerung bleiben. Dresden. Der kürzlich in Berlin stattgehabte Buchdruckertag hatte u. A. auch die Einstellung der Sonntagsarbeit beschlossen, nnd war damit das Erscheinen von Zeitungen am Montage in Frage gestellt. Einige Berliner Journale, die „Staatsbürger- Zeitung," „Post" und „Börsenzeitung," wollen aber, um vor den andern etwas voraus zu haben, die Sonntags arbeit fortsetzen lassen und Montags erscheinen. Hier in Dresden wollen die „Nachrichten" und der „Dres dener Kurier" ebenfalls die Montagsausgaben wegfallen lassen, wenn der „Anzeiger" dasselbe thut. Dies amt liche Organ aber will vor der Hand nichts davon wissen, und wird es also von ihm abhängen, ob in dieser Be ziehung hinkünftig der Sonntag allgemein geheiligt werden wird oder nicht. — Wie bereits der Coburger, Chemnitzer, Glau chauer und andere Gewerbevereine gethan, so hat auch der Arbeiterbildungsverein in Leipzig an den Nord deutschen Reichstag eine Petition um Verwerfung des Gewerbegesetz-Entwurfes für den Norddeutschen Bund gerichtet. Der Reichstag möge nur einem, von allen polizeilichen Maßregeln freien und auf dem Princip der vollen Gewerbefreiheit beruhenden Gesetze seine Zustimmung geben. Chemnitz. Die (schon früher zwei Mal abge brannte) Merkel'sche Fabrik ist in der Nacht zum 16. Juni bis auf die Umfassungsmauern durch Feuer zer stört worden. — Privatmittheilungen vom Mittwoch (17. Juni) Abend 8 Uhr melden, daß auch die große Zimmermann'sche Fabrik daselbst in vollen Flammen stehe und zur Hälfte bereits eingeäschert sei. Berlin. Am 13. Juni hat der Reichstag über ein wichtiges, in die verschiedensten Verhältnisse rief eingreifendes Gesetz berathen und dasselbe angenommen: Die Maaß- und Gewichtsordnung für den Norddeutschen Bund. Die wesentlichen Bestim mungen sind folgende: Die Grundlage des Maaßes und Gewichtes ist das Meter. Als Längen-Urmaaß gilt der Platinstab, als.Urgewicht das Platin-Kilogramm im Besitz der preußischen Regierung, die 1863, resp. 1860 mit den Prototypen der französischen Regierung als übereinstimmend befunden worden sind. Es gelten folgende Maaße: Längenmaaße: Die Einheit bildet das Meter oder der Stab. Der hundertste Theil des Meters heißt Centimeter oder Neuzoll. Der tausendste Theil des Meters heißt Millimeter oder Strich. 10 Meter heißen ein Dekameter oder Kette. 1000 Meter heißen ein Kilometer. Flächenmaaße: Die Einheit bildet das Quadratmeter (Quadratstab). 100 Qua dratmeter heißen das Ar. 10000 Quadratmeter heißen da» Hektar. Körpermaaße. Die Grundlage bildet der Kubikmeter. T)ie Einheit ist der tausendste Theil des Kubikmeters und heißt das Liter oder die Kanne.