Volltext Seite (XML)
für dieses einsame, bis jetzt so unglücklich gewesene Kind aus ihrer Seele hcrvorbrechen, so wie gedampfte Flutheu mit einem Male ihre Bände uud Dämme zerreißen, durchbrechen nud einströmen, frei wie die Luft, daS freie Element. Mit nie gekannter Glückselig keit faßte die Mutter ihr Kind in die Arme, mit uie gekannter Zärtlichkeit drückte sie eö fester an ihr Herz, drückte sic Kuß um Kuß auf seine jetzt blassen, zittern den Lippen uud hoch errötheten Wangen; bann mußte sie weinen — weinen aus tiefstem Herzensgründe her vor, weinen in wunderbarer Glückseligkeit, in seltsamem Bangen, in — ach, sie wußte nicht warum; aber sie fühlte sich jetzt so frei, so leicht, so klar, wie seit ihrer Kindheit nicht. Und Klara, die blasse, crrötbende, zitternde Klara — o, sie wußte nicht, wie ihr ge schah! Erst bang und ängstlich, — dann in ausdämmern- dcr Ahnung eines für sie neu beginnenden Lebens, eines für sie sich ausbauenden Himmels von Liebe, Glück und Seligkeit, — dann in fieberhaft-hastigem Festhalten an dieses aufstcigende Glück — und nun, überwältigt von diesen Empfindungen, lag sie matt, ausgelöst, leise schluchzend an der Brust der Mutter. — ES entstand eine lange, — tiefe, vom Odem deö hei ligen Geistes der Liebe durchhanchte Pause. — Jetzt hob Klara ihren Kopf empor, »ahm die Hände der Mutter in die ihrigen, sah die Zärtliche mit ihren weiten, sonderbar klugen Äugen ernst au und meinte: „Mutter, — den Herrn Pfarrer möchte ich lieber zum Vater, als zum Lehrer haben!" Da durchfuhr es die Mutter seltsam heiß; sie stand auf, schob das Mädchen leise, zärtlich bei Seite und trat abgewenbet an'S Fenster. Auch sie fühlte sich roth und röther werdend, und auch sie fragte sich dann: „Warum?!" 9. Am andern Morgen um 10 Uhr trat Mauritius wieder zur Gräfin ein, und erst die Ein-Ubr-Glocke rief Beide gleichsam wach aus den träumenden Klängen der Erzählung, die Mauritius, auf inniges Bitten der Gräfin, von seinem ganzen Leben, Streben und Wirken gegeben und damit sich selbst tief erregt, die Gräfin aber bis auf den Grund ihres Wesens erschüt tert hatte. — Besonders war es der schreckliche Kon flikt im Leben und Fühlen von Konrads Mutter gc- wesen, der ihr ganzes Innere erfaßt und zusammen geschüttelt hatte;-einen Theil ihres eigenen Geschickes, Wesens »nb Verhaltens, — wenn auch mit anderen Motiven und in anderer Form, hatte sie darin erblickt, und jetzt fühlte sie sich gleichsam verwandt jener Frau, gleichsam verschuldet gegen den Sohn, der so Unend liches gelitten hatte, beinahe durch dieselbe Schuld, die sie begangen. Und nun drängte es sie eifrig zum Bekenntniß dieser Schuld. Sie glaubte eine Art Sühne darin zu finden; sie hielt es für eine Pflicht, dem edlen, unglückliche» Manne ganz dasselbe Vertrauen zu schenken, was er ihr geschenkt. So begann sie denn ihre Geschickte zu erzählen, ganz wahr, ganz Natur, mit vollstem, hingebendsten Vertrauen. Wieder war es eine Glocke, die Nachmittags-, das heißt: die Hamburger Tilchglocke, die beide Menschen wieder aus traumhaften Nachklägen dieser Erzählung wach rief. „Wunderbar! — Höchst wunderbar!" — ries Mauritius jetzt aus und sah dann hell in daS Auge der schönen, edlen Frau. „Wir sind leibverwandt, — schicksalsverwandt, Frau Gräfin!" sprach er jetzt und reichte der Gräfin bescheiden herzlich die Hand. Sie nahm sie fest an und sprach mit feierlichem Tone: „Herr Pfarrer! ich glaube wahlverwandt." — Beide schwiegen jetzt — sahen sich einander an — Beide fühlten fick wieder erröthen da-meldete Baptistc, daß servirt sei. „Bleiben Sie hier zum Essen, lieber Herr Pfar rer, Sie lernen dann auch Klara kennen!" —bat die Gräfin. „Meine Mutter wartet schon lange aus mich, ich muß fort." „So eilen Sie! eilen Sie! und — —" sie trat dicht zu ihm heran und sprach halbleise: „Grüßen Sic die Mutter von mir!" Mauritius sah sie groß und glänzend an, danu ging er fort. Die Gräfin eilte zn ihrem Kinde und küßte es mit selig lächelnden Blicken. — Monfieur Baptiste rückte sich mit leichtem Griff die weiße Halsbinde eine wenig zurecht, — sah links dem Pfar rer, rechts der Gräfin nach und murmelte: „Monsieur Baptiste, dieser Mann dürste Dir vielleicht gefährlich werden." — ( Fortsetzung folgt.) (Eingesandt.) Das Interesse des Leidenden ist nur seiner Heilung zugewandt: ihm dahin beizustehen, ist Pflicht Testen, der es vermag. Schwerlich dürfte sich ein Fabrikat, das der Heilung uud Ernährung gleichzeitig gewidmet ist, der Erfolge rühmen, welche die Malzsabrikate des Herrn Hoflieferanten Johann Hoff als Heilnahrnngsmittel davon getragen haben. Ihnen sind die Preismedaillen der Culturländer zugewandt, ihnen der Beifall gekrönter Häupter, ihnen die sonst sehr difficile Zu stimmung einiger tausend . Aerzte, ihnen die ausgezeichnetsten Atteste des Publikums fast aller Länder Europa's, ihnen die königlichen und kaiserlichen Heilanstalten, ihnen die riesen hafteste Erhebung in industrieller Hinsicht — so daß uns kein Moment zu nennen übrig bleibt, das sie nicht errungen hätten. Das Malzextract - Gesundheitsbier und die Malz- Gesundheits-Chocolade des Hoflieferanten Johann Hoff haben sich mit preußischer Siegesfertigkeit überall Bahn gebrochen. Der Hämorrhoidalleidende, der Brustkranke, der ganz Entkräf tete, der Appetitlose, der Abgezehrte und Schwindsüchtige, Alle haben darin Erquickung, Nahrung, Stärkung, Genesung und Befreiung ihres Leidens gefunden, theils durch des Arztes Hand, theils durch die eigene. Von den vielen Hun dert Lazarethen, die der Krieg nothwendig gemacht, können höchstens einige dieser Genüsse nicht theilhaftig geworden sein, aber kein einziges hat sich nicht dem allgemeinen Lobe über die gute Wirkung zugesellt, alle haben die Fabrikate, soweit sie ihnen zugekommen, als heilbringend erklärt. Wir beziehen uns auf das Hoff'sche Malzextract - Gesundheitsbier und die Hoff'sche Malz-Gesundheits-Chocolade. In Bezug auf das Letztere ging soeben folgendes Schreiben ein: Berlin, 8. October 1866. Unendlicken Tank für Ihre herrlich wir kenden Malzpräparate, die meinem Manne, dem Schneider meister Bilstein, Jägerstraße 74, der wegen Schlaflosigkeit und gänzlicher Entkräftung dem Tode nahe war, wieder zu gesundem Schlaf verhalfen und ihn erquickt *>aben, nachdem er sowohl Ihr Malzextract - Gesundheitsbier als Ihre Malz- Gesundheits-Chocolade getrunken hatte, letztere anstatt des Kafsee's, den er nicht trinken durste. Nach dem Genuß der Chocolade stellte sich bald ein beruhigender Schlaf ein, aus