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Maßstab an, wenn sie die waffenfähige junge Mann schaft heranzieht, damit dieselbe ihr halbe« Leben unter Entbehrungen und Mißhandlungen aller Art dem Ba- terlande diene. Doch recruttrt Rußland nicht in jedem Jahre, und insofüne ist da« Ereigniß immerhin be- achtenSwerth, da dasselbe lehrt, daß auch Rußland nicht verabsäumt, sich für die Zukunft zu rüsten. Vermischtes. Ein reclamirtes Bein. Einem preußische»Soldaten mosaischer Religion, welcher im Kriege verwundet worden war, mußte das Bein abgenommen werden. Da am Tage der Amputation gerade ein anderer Soldat christlicher Con- sessioii beerdigt werde» sollte, legte man das amputirie Juden bein mit in den Sarg des verstorbenen Soldaten, der Mili tärprediger sprach, wie es Sitte ist, seinem Segen über die christliche Leiche sammt dem jüdischen Beine, und die Beer digung ging vor sich. — Nach ein paar Tagen verstarb je doch auch der jüdische Soldat an den Folgen der Amputation. Als nun seine Verwandten zur Beerdigung kamen, stellten sie Nachforschungen nach dem amputirten Beine an und erfuh ren, daß es i» einem christlichen Sarge begraben und von einem christlichen Prediger eingesegnet worden war. Sie ruhten nicht eher, als bis es wieder ausgegraben, durch einen neuen „jüdischen" Segen der „christliche" ausgehoben und unter jüdischen Ceremonien noch einmal beerdigt wurde. In Paris findet vom 14. —20. December eine inter nationale Käseausstellung statt. In Cholerazeiten dürfte das gefährlich werden. Eine furchtbare Strafe gegen Bigamie wurde in früheren Jahrhunderten in Ungarn angewendet. Tenn nach einem alten ungarischen Gesetze wurde derjenige Mann, welchen man dieses Vergehens überführen konnte, dazu verurtheilt, mit den beiden Frauen, welche er geheirathet hatte, unter einem Dache zu leben. Diese Strafe war, wie der Chronist be merkt, so furchtbar, grausam und abschreckend für Andere, daß deshalb nur sehr selten Fälle von Bigamie in Ungarn vorkamen. Was bei verschiedenen Krankheiten, z. B. wie hier, bei Abmagerung, Katarrh und anderen Er- kältungs- und Magenkrankheiten als segensreich erfunden ist, dessen Besitz wird gern erstrebt. Der Hauslehrer und die Gräfin. Ein Charakter-Gemälde von A. Schlönbach. (Fortsetzung.) 7. „Der Herr Pfarrer Mauritius wünscht wegen der Anzeige die Frau Gräfin!" so meldete am nächsten Morgen um zehn Uhr Monsieur Baptiste seiner Gebieterin, indem er versnchte, durch einen zurückge- fchlagenen Thürteppich den Wartenden, der ihm durch den Lakaien angemeldet worben war, mit prüfendem Blick zu durchbohren. „Ein Pfarrer!?" rief die Gräfin fragend aus, und Baptiste nahm mit stiller Befriedigung in dem Ton ihrer Worte wahr, daß sie eben nicht angenehm berührt sei. „Eintr " sie wollte in einer Art Verstim ¬ mung, echt gräflich, „Eintreten" gebieten, verschluckte aber das Wort rasch und rief: : Der Beruf de« Hoff'schen Malzextract-Gefund- heitsbieres und der Hofften Malz-Gesundheit« - Chokolade ist, als Heilnahrungsmittel die Gesundheit zu erhalten, die verlorene zurückzurufen, zu laben und zu stärken. Daß dieselben ihren Beruf erfüllen , erweist die ungeheure Consumtion in allen Ländern und Erdtheilen schon allein. Das Publikum erkennt dies auch, und gern geben wir nach folgender sehr ehrenwerther Aeußerung hier öffentlichen Aus druck: Herrn Hoflieferanten Johann Hoff, Fabrikanten von Malzextract-Gesundheilsbier und Matz-Gesundheits-Chocolade zu Berlin, Neue Wilhelmsstraße 1. Berlin, 11. Septbr. 1866. Das von E. W. so recht eigends für die krankmde Menschheit erfundene Getränk von innerm Werth, das bei so viel Tausenden gar segensreiche Erfolge bewirkt hat und noch weiterhin effectuiren wird, hat auch bei dem gehorsamst Unterzeichneten früher schon einige Mal und jetzt bei einer Abmagerung und einer katarrhalischen Schleim-Absonderung so herrlich gewirkt, daß ich mir von Neuem eine Sendung ausbitte u. s. w. H. P. Petsch, Steuer-Aufseher. — Seine Excellenz der General Türr hat einen bedeutenden Auf trag von Malz-Gesundheitschocolade gegeben, die er den fein sten italienischen Chocoladen wegen ihrer Gesundheit erzielenden Kraft und wegen ihres höchst lieblichen Geschmacks vorzieht,' ebenso bestellte er auch andere Malzfabrikate (Brustmalz-Bon bons und Brustmalz-Zucker), da auch sie wohlthätig wirken. Das Urtheil des Publikums über den Werth der Hoff'schen Malz-Gesundheitschocolade als Ersatz des Kaffee's dürfte das folgende Schreiben darthun: Zur Zeit Potsdam, den 7. Oktober 1866, E. W. übersende inliegendes Geld und bitte um die 1. Sorte Chocolade wie früher. Dieselbe hat mir sehr gute Dienste gethan. Wenn ich sonst Kaffee getrun ken hatte, verspürte ich eine innere Aufregung; seitdem ich Ihr Malzextract-Gesundhcitsbier und Ihre Malzchocolade trinke, fühle ich mich sehr wohl, es sind zwei schöneZöstliche Getränke; namentlich ist für Jene, welche keinen Kaffee vertragen, Ihre schöne Malz - Gesundheits - Chocolade eine wahre Wohlthat. F. Hoehme, Musiklehrer. Von den weltberühmten patentirten und pon Kaisern und Königen anerkannten Johann Hoff'schen Malzsabri katen: Malzextrakt-GesundheitSbier, Malz-Gesund heits - Chokolade, Malz - Gesundheits - Chokoladm- Pulver, Brustmalz-Zucker, Brustmalz-BonbvnS rc>, halte ich stets Lager. Gustav Jäppett in Dippoldiswalde. „Ich lasse bitten, — der Herr Pfarrer ist will kommen." Sie blieb in der Mitte des Zimmer« stehen und rief nach erstem kurzen Gruß mit einiger Hast, vielleicht sogar mit etwa« Ironie gemischt, dem Ein tretenden sofort entgegen: „Kommen Sie jetzt au« der Kirche?" „Nein, — von einem Dieb!" entgegnete der Pfarrer kurz und trocken, doch bescheiden. „Von einem Dieb?!" „Ja, oder besser gesagt, der Dieb ist von mir weggegangen." „Und wohin?" „Jn'S Gefängniß." „Sind Sie denn auch zugleich eine solche Art GerichtSdiener?" „In gewissem Sinne, ja! wenigsten« ein Diener de« hohen Moral-Gericht«." — „Darfickbitten—" Die Gräfin setzte sich und winkte dem Prediger