Volltext Seite (XML)
Weißeritz-Ieitung Preis pro Vimrtal 10 Ngr. Inserate die Spalten-Zeile 8 Pfg. Amts- vvd Anzeige-Platt der Königlichen Gerichts-Ämter nnö Itabträthe za Dippaldismalde and /ranenkein. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch allePost- anstalten. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. i - - — TagesAefehichte. Dippoldiswalde. Die 2. Schwadron des sächs. Gardereiter-Regiments wird also, wie wir schon in voriger Nr. dies. Bl. mittheilen konnten, nächsten Sonnabend oder Sonntag als Garnison hier einrücken. Zu ihrem Empfang werden bereits von einem zu diesem Zwecke zusammengetretenen Comitee die nöthigen Maß nahmen getroffen. — Da die, in dieser und den vorigen zwei Num mern unseres Blattes bereits enthaltenen und für die nächsten drei Nrn. noch zu erwartenden Bekanntmachun gen des hiesigen königl. Gerichtsamts, die Wahl männerwahl für die erledigte Stelle eines Land tagsabgeordneten und dessen Stellvertreters im VII. bäuerlichen Wahlbezirke betreffend, von Wichtigkeit für alle Stimmberechtigten des hiesigen GerichtsamtSbezirkeS sind, so machen wir hiermit besonders noch auf diese, in diesem und zu Anfang des nächsten Monats statt findenden Wahlen aufmerksam, und weil die städtischen Bewohner an denselben ein geringeres Interesse haben, lassen wir alle diese Nummern unseres Blattes in doppelter Stärke (heute zwei Bogen) erscheinen. — Ueber die am Mittwoch Nachmittag hier ab gehaltene Versammlung des hiesigen land wirth- schastlichen Vereins, in welcher Hr. Hofrath vr. Stöckhardt aus Tharandt einen äußerst interessanten und klaren Vortrag über Fütterung der Thiere hielt, werden wir in der nächsten Nummer berichten und be merken nur heute, daß beschlossen wurde, das Stiftungs fest Montag, den 19. Novbr. allhier zu feiern. Mit demselben wird wieder eine Prämirung braver Dienst boten (die von den Herrschaften beim Direktorium bal digst anzumelden sind) verbunden werden. « Frauenstein, 7. Nov. In der gestrigen Nacht von 11 bis 1 Uhr wurden einem hiesigen am Markt wohnenden Bäckermeister mittelst Eindrückens einer Fensterscheibe in der Wohnstube und Einsteigen in die selbe, 140 Thaler Geld in Silber aus dem verschlossenen, vom Thäter aber aufgebrochenen Secretär mit sammt dem Schubkasten gestohlen. Der Dieb scheint mit den häuslichen Verhältnissen sehr vertraut und auch kein gewöhnlicher gewesen zu sein, denn er hat die in dem Secretär ebenfalls liegende Uhr und einen Ring unberührt gelassen. Der hiesige Stadtrath hat in Folge dieses Dchbstahls die etwa seit 4 Wochen auf gehobenen Nachtwachen wieder eingeführt. Dresden. Das „Journal" vom 7. Nov. schreibt: „Für uns haben die letzten Tage eine hohe Bedeutung. Die Rückkehr Sr. Maj. des Königs in sein Land ist uns nicht nur der Abschluß einer trüben, schmerzlichen Vergangenheit, sondern auch der Anfang einer neuen in der Geschichte Sachsens, die unS noch manche Opfer und manche Anstrengungen bringen und in manche neue, noch ungewohnte Verhältnisse einführen wird. Wir sind nun aber fest davon überzeugt, daß ein Volk, wel ches seinem Fürsten eine solche reine, freie und unge heuchelte Liebe selbst in den schlimmsten Bedrängnissen erhält und bewahrt, auch in gleicher Weise von dem festesten Vertrauen auf Seine Weisheit, auf Seine Liebe zum Volke durchdrungen und beseelt ist, und fin den daher in den Erlebnissen der letzten Tage eine Bürgschaft dafür, daß alle die Tausende aller Stände, die Ihm in den letzten Tagen in der verschiedensten Weise ihre Huldigungen dargebracht und Beweise ihrer Liebe gegeben, Ihm auch gern und willig in die neuen Bahnen, die Sachsen von nun an betreten wird, fol gen und mit Hintansetzung aller etwaigen persönlichen Gefühle und Ansichten, in der ehrlichen und gewissen haften Erfüllung aller der Verpflichtungen unterstützen werden, die Er durch den Frieden am 21. Oktober im Interesse des Landes übernommen hat und treu und rückhaltlos ausführen wird. Dresden. Als eine Nachfeier des Einzugsfestes Sr. Maj. des Königs und der königl. Famitte ist am Montag Abend von den Studirenden des Polytechni kums und der Akademie der bildenden Künste den hohen Herrschaften ein solenner Fackelzug gebracht worden. — Am Morgen desselben Tages wurde die Adreß- Deputation des Leipziger Patriotischen Vereins (an 150 Man«) in besonderer Audienz vom König empfangen. — Den Armen Dresdens hat der König aus Anlaß seiner Rückkehr 500 Thlr. überweisen lassen. — In Dresden und vielen andern Orten war in den letzten Tagen fast allgemein das Gerücht verbreitet, es habe zwischen der preußischen und sächsischen Gar nison auf dem Königstein eine blutige Schlägerei statt gefunden. Aus Königstein schreibt man nun darüber: „Hier weiß man kein Wort davon, aber das weiß man, daß zwischen diesen beiden Garnisonen eine Brüder lichkeit und Kameradschaft vom ersten Tage des Zu sammenseins an geherrscht hat und noch herrscht, wie man sie sich nicht herzlicher wünschen kann." — Hin sichtlich der Besatzung Dresdens schreibt man: „DaS hier eingetroffene 14. Bataillon der Leibbrigade ist noch zu kurze Zeit hier, um schon beurtheilen zu lasse«, welches Verhältniß sich zwischen den sächsischen und preußischen Truppen entwickeln werde. Immerhin macht es jedoch einen günstigen Eindruck, daß man jetzt schon sächsische und preußische Truppen Arm in Arm spa-