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682 nissen und Gefahren, in denen das Land sich befindet, nicht anders begegnet werden kann , als durch eine rückhaltlose Anerkennung der Gewalt der jüngsten welt erschütternden Thatsachen." Diese Adresse enthält dann die Bitte: „Der König wolle m Anerkennuila dieser Thatsachen geruhen, unter engstem Anschlüsse Sachsens an den Norddeutschen Bund den Frieden mit dem Königreich Preußen abzuschließen, um die Armee beur lauben und in die Heimath entlassen zu können." Dem Collegium der Stadtverordneten ist anheimgegeben, sich dieser Adresse anzuschließen, und wird dasselbe in diesen Tagen darüber Beschluß fassen. Meißen. Die Weinlese hat in voriger Woche begonnen. Die letzten Wochen mit ihrer Sonnenwärme haben die Reife der wenigen von den Maifrösten ver schont gelassenen Früchte sehr begünstigt, und es ist nur zu bedauern, daß die Quantität derselben in vielen Bergen eine kaum nennenswerthe ist. Berlin. Der König hat den Jungfrauen, welche am Einzugsfeste der Truppen zur Begrüßung auf dem Pariser Platz aufgestellt waren, sowie den drei Töchtern der Fischermeister, die dem Könige, dem Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Karl Lorbeerkränze über reichten, Brochen von Gold und Silber zum Andenken übergeben lassen. Diese Erinnerungszeichen enthalten theils das Brustbild des Königs, theils den schwarzen Adler mit dem Datum des Einzugstages. — In den preußischen Lazarethen befinden sich gegenwärtig 13,000 Kranke aller Gattungen. — In Berlin sind überhaupt als krank an der Cholera angemeldet 7917 Personen; es starben 5099, genesen 2044 und blieben in Behandlung 774. Hannover. Die Preußische Regierung beabsichtigt, die Provinz Hannover in drei Regierungsbezirke zu »erlegen. Da die preußischen Regierungsbezirke durch schnittlich eine Seelenzahl von ca. 600,000 enthalten, so würden drei Regierungsbezirke der Bevölkerung des Königreichs Hannover von etwa 1,900,000 Seelen ent sprechen. Als Sitz für die drei Regierungen werden die Städte Hannover, Lüneburg und Osnabrück genannt Wien. Das Patent für die Einberufung des ungarischen Landtages ist publicirt, und der Land tag selbst wird am 15. Novbr. eröffnet werden. — Der österreichische Erzherzog Stephan, welcher bisher immer aus seinem Schlosse Schaumburg am Rhein wohnte, hat dieses unter den jetzigen Verhält nissen verlassen und sich nach der Schweiz und Süd- frankreich begeben. — Die Kaiserin Charlotte von Mexiko ist von Rom nach Miramare, dem Lustschlosse ihres Gemahls gereist. Während aus Triest gemeldet wurde, daß der Zustand sich bessere und die Aerrte ihre Wiederherstel lung garantiren könnten, lauten die neuesten Nachrichten über ihr Befinden wieder sehr beunruhigend. Bukarest. Gutem Vernehmen nach wird der Fürst Karl selbst nach Konstantinopel gehen, um ein letztes unbedeutendes Hinderniß für die Anerkennung zu heben. Der Tag der Abreise ist noch nicht bestimmt. Armes Vaterland! Noch zieht» wie dämonische Gestatten Gespenstisch finstre Mächte um Dein Haupt; Roch brennt die Wunde, die der Krieg geschlagen: Des inner» Glückes bist Du noch beraubt: Nicht enden mag das Spiel, das trüb' begonnen, Und heil'ger Frieden will Dich nicht umsonnen I Des Schicksals Würfel ist noch nicht gefallen, Nichts rettet Dich aus schwebender Gefahr; Und fenic bleibet Dir die frohe Stunde, Die Frieden kündet der bedrückten Schaar. O armes Vaterland, gebeugt von Sorgen, Wann taget Dir der goldne Fricdensmorgen? Wie lange sollst Du noch geduldig harren? Wird alsi dem Elend nicht ein bald'ges Ziel? Soll länger Dich denn immer noch betrüben Des harten Schicksals friedenstörend Spiel? Wann wird man heilen all' die tiefen Wunden, Die bittren Schmerz und Wehe laut bekunden? Von: ärmsten Hüttlein hin bis zum Palast«, Wo Neichthum, Glanz und Pracht in Fülle strahlt, Drückt schwer die Last. Die traurige Affaire Des Bruderkriegs die trübsten Bilder matt. Der Seufzer viele strömen aus dem Herzen Des armen Volks, cs kämpft mit Leid und Schmerzen. „Macht Frieden I" — tönt es laut von Mund zu Munde, „Befreit von Weh das arme Vaterland! Auf daß empor nicht lodere die Flamme, Aus Ungeduld und bittrem Groll entbrannt! Schon züngelt sie, und droht sich zu entfalten In wilder Gluth und mächt'gen Schreckgestalten." — So nahe endlich Du mit Deiner Hilfe, O, mächt'ger Gott; gieb das verlome Glück Dem hartbedrängten Vatcrlande wieder, Führ's auf die Bahn des Friedens nun zurück; Das arme Volk, vom herbsten Loos betroffen, Es kann von Dir nur seine Hilfe hoffen Du, der die Herzen lenkt wie Wasserbäche, Auch unser Schicksal ruht in Deiner Macht, O leuchte mit der Fackel Deines Friedens Hinein in Deines Volkes Leidensnacht. Laß Deinen Friedensengel nicdcrschwebcn, Daß er uns künde frohes, stilles Leben! (P. W.) Vrriesit der Productenbaudelsdörse zu Dresden, vom 12. Octbr. Weizen weiß loco 70—79, braun loco 69—76, Weizenmehl Kaiserauszug 6'/» Thlr., griesler Auszug 5'/- Thlr. Nr. 0 5°/'- Thlr., Nr. 1 4°/s Thlr., Nr. 2 4'/- Thlr. — Roggen loco 51—53'/', pr. diesen Monat—. Roggenmehlpr. Ctr. Nr. 0 4'/» Thlr., Nr. 1 4'/» Thlr., Nr. 0 und 1 4'/- Thlr. Gerste loco 39—43. Hafer loco 23—26. Erbsen—. Wi cken —. Oelsaaten: Raps 85—89. Avel 79—83 G. Osel raff. 14'/, B. Oelkuchen 1'/» B. Spiritus, 100 Quart — 122'/, Dr. Kanne, ohne Angebot. Pirnaische Markt - und Verkaufspreise vom 13. Oktober. Schfl. Weizen von Roggen - - Gerste - - Hafer - - Erbsen - Wicken - Thlr. Rar. 5 25 zu158Pfd. 4 10 - 148 - 3 10 - 136 - 1 22 - 95 - Thlr. Ngr. bis 6 2zu170Pfd. - 4 18 - 160 - - 3 15 - 140 - - 2 - 105 - 15 15 - 20 Raps Rübsen Hirse Grütze Linsen Bohnen Kartfsln. Heil Ctnr. „ Schock Stroh, 7 7 7 8 1 Schütte 18 Pfd., von ' — Thlr'. — Ngr. Die Kanne Butter 18 Ngr. bis 20 Ngr. - 7 15 - — - - 8 — - — - - 9 - - — - - 1 10 - - 25 6 Thlr. - Ngr. bis