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Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch allePost- anstalten. Weißeritz-Icitung. WM pro QMM .10 Ngr. Inserate di« Spalten-Zeile 8 Psg. Amts- »vd Anzeige-PtaU der Königlichen Gerichts-Ämter und Stadtrüthe z« Pippalbiswatde unö /ranenstei». Berantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. TageSgefchichte. Altenberg. Unsere Mittheilungen über die schweren Schläge, welche das gewerbliche Leben und insbesondere auch den Bergbau in dem jetzigen Jahre betroffen haben, hat in dem „Boten vom Geising" zwei Artikel zu Tage gefördert, von welchen der eine in übermüthiger Weise von „grellen Unwahrheiten" spricht, ohne solche darzuthun, und der andere eine „Richtig stellung" unserer Ansichten dem lesenden Publikum schuldig zu sein glaubt. Beide Verfasser haben jedoch unsere Mittheilung, die der freundliche Leser nochmals zur Hand nehmen möge, gar nicht verstanden, fechten deshalb mit ihren unreifen Produkten ins Blaue hinein und treffen, obschon feindlich gesinnt, auf keinen Gegner. Wir haben gesagt und sagen heute noch, daß in diesem Jahre über das gewerbliche Leben und auch den Bergbau aus den von uns angeführten, allgemein anerkannten und wahren Thatsachen eine schwere Zeit gekommen ist, die sich unter Andern, auch darin zeigt, daß einige Berggebäude, welche eine rühmliche Vergangenheit hinter sich haben, zum Stillstand, beziehendlich Erliegen gekom men sind. Wir führten beispielsweise die Berggebäude „Rothe Zeche" und „Vereinigt Zwitterfeld" zu Zinnwald an, zu welchen leider auch in den nächsten Tagen die Eisensteinzeche „Segen Gottes" kommen wird. Der eine Verfasser, der uns grelle Unwahrheit vorwirft, bekennt selbst, daß er die Verhältnisse der „Rothen Zeche" nicht kenne, und belästigt nun das Publikum mit einer Beurtheilung der jetzigen und früheren Verwaltung des Berggebäudes „Vereinigt Zwitterfeld" zu Zinnwald, von welcher wir gar kein Wort gesprochen haben, da wir uns rein objectiv gehalten haben. Der andere Ein sender plagt sich mit einer Menge Zahlen herum, und will darthun, daß beide Berggebäude Zinn producirt haben. Wir haben aber dies gar nicht in Abrede gestellt, überhaupt von der jährlich en Zinnproduction kein Wort gesagt. Beide Kämpen beschäftigen sich daher mit anderen Gegenständen, als denjenigen, über welche wir in harmloser Weise gesprochen haben. Derartigen herangezwungenen und überdies noch unbegründeten Berichtigungen werden wir für die Zukunft Schweigen entgegensetzen, da man an dem Sang der beiden Vögel recht wohl herauSfühlt, zu wessen Ehren dieselben abge richtet sind. Nachschrift der Redaktion. Wir finden es für überflüssig, derartige Berichtigungen, wie die des „Boten vom Geising" in unserem Blatte zu besprechen; einmal schon deshalb, weil unser Correspondent in Berg sachen sich seit Jahren bewährt hat, und dann, weil wir den Raum unseres Blattes im Interesse unserer Leser besser benutzen können, als zu Beleuchtung gehalt loser Berichtigungen. Dresden. Verschiedene Blätter enthalten seit einiger Zeit Nachrichten über die Friedensverhand lungen zwischen Preußen und Sachsen, die, bei aller sonstigen Verschiedenheit, doch darin überein stimmen, daß sie die Schuld an der langen Verzöge rung des Friedensschlusses und die dadurch für Sachsen entstehenden Nachtheile ausschießlich den sächsischen Bevollmächtigten und den ihnen ertheilten Instructionen zur Last legen. Nun haben aber, wie wir erfahren, die beiderseitigen Bevollmächtigten sich das Versprechen gegeben, über die Verhandlungen, welche bekanntlich erst vor Kurzem wirklich begonnen haben, nach außen hin nichts bekannt werden zu lassen. Hieraus folgt, daß die Verfasser jener Artikel über den Verlauf der Ver handlungen nicht unterrichtet sein können, zugleich aber auch, daß wir nicht in der Lage sind, jene Nachrichten durch Anführung der wahren Thatsachen zu widerlegen. — Wir richten daher für jetzt nur die dringende Bitte an unsere Mitbürger, alle jene Nachrichten ohne Aus nahme nur für Das anzusehen, was sie wirklich sind, Bermuthungen und zum Theil Erfindungen Einzelner, die nach der politischen Tendenz des Blattes eingerichtet werden, in dem sie erscheinen. Die Verhandlungen werden, nachdem sie nun wirklich begonnen, hoffentlich bald zu einem Abschlüsse führen, und davon darf jeder Sachse fest überzeugt sein, daß Se. Majestät der König, wenn Er in die Lage kommt, über Ihm vorlegte For derungen eine Entschließung zu fassen, Sich vor allen andern Rücksichten von der auf das Wohl des Lande« und von dem Wunsche bestimmen lassen wird, den Druck, der jetzt auf ihm lastet, möglichst abzukürzen und zu erleichtern. (Dr. I.) — Alle Beurlaubten der sächsischen Armee, sowie die seit Ausbruch des Krieges von derselben Ent lassenen, werden von der königl. Landescommission aufgefordert, an diese ihre Legitimationen, Urlaubs pässe rc. unverweilt einzusenden, damit solche dem kgl. preuß. Generalgouvernement der sächsischen Lande, einem von letzterem gestellten Verlangen entsprechend, vorge legt werde» können. (Die betreffende Bekanntmachung befindet sich im Jnseratentheile unsres heutigen Blattes.) — Von den gegenwärtig in Dresden befindlichen k. preußischen Truppen sind 90 Offiziere, 22 Feldwebel und 2995 Mann in Privathäusern, und 3481 Offiziere und Mannschaften in den Kasernen einquartiert. Leipzig. Der Rath Hierselbst hat an Se. Maj den König eine Adresse über die politische Lage Sach^ sens gerichtet und spricht darin aus, daß „den Bedrängt