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2ä- Btovemher 1864 ^92 Verantwortlicher Redakteur: Carl Jehne ,'n Dippoldiswalde Preis pro Quartal 10 Ngr. Inserate die Spalten-Zeile 8 Pfg. Reichstädt bei Dippoldiswalde. Der Dienstag vergangener Woche, IS. Novbr., war für unfern Ort ei» Tag von Bedeutung: an demselben zog der neue MajoratSherr von Reichstädt, Herr Hugo Eberhard von Schönberg, Oberlieutenant in k. k. österreichi schen Diensten, nebst Gemahlin und Kindern, in das hiesige Schloß ein. Leider hatte man hier die Zeit, zu welcher dies geschehen würde, nicht genau erfahren , können, und deshalb mußte eine solenne Einholung durch berittene Gutsbesitzer unseres Orte«, wie sie projectirt war und sehr zahlreich zu werden versprach, unterbleiben. Mehrere Ehrenpforten schmückten aber den Weg, den er bis zum Schlöffe zurückzulegen hatte, und an der Einfahrt zu diesem empfing ihn eine De putation, a»S Hrn. Pastor Böttrich, Hrn. Jnspector LuciuS, Hrn. Förster Schulze, den Lehrern des Ortes, den Gemeindevertretern, Kirchvätern rc. bestehend, und hielt hier Herr Pastor Böttrich eine kurze, herzliche Ansprache an den neuen Gutsherrn, der sichtlich erfreut in der freundlichsten Weise und Mit herzlichen Worten dankte und den Wunsch ausdrückte, haß das Einver nehmen zwischen ihm und seiner Gemeinde ein gutes werden und stets ein solches bleiben möge. Der hiesige, Gesangverein brachte Hrn. v. Schönberg am Abend noch ein Fackelständchen. Wir wünschen sehr, daß es unfern, Majoratsherrn und seiner werthen Familie bei uns gefallen möge, und daß seine Wünsche in Erfüllung gehen! Dresden. Der Herzog Earl Theodor in Baiern, Bruder der Kaiserin von Oesterreich und Verlobter der sächsischen Prinzessin Sophie, ist nach längerem Aufent halt in Dresden nach Wien gereist. Die 'Vermählung des hoben Paare« wird wohl Mitte Januar nächsten Jahres stattfinden. — Der hiesige Gewerbeverein bat den, allseitigen Beifall findende» Beschluß gefaßt, für 1865 von einer Gewerbeausstellung abzuseben und dieselbe auf die Sommermonate 1866 zu verschieben. — Es haben nunmehr auch die Stadtverordneten die für daS Sänger fest nöthige Summe von 78,000 Thlrn. genehmigt. — Dienstag werden die ersten aus Schleswig« Holstein hier durch kommenden Oesterreicher eintreffen, täglich zwei Extrazüge. Außer mehrern Brigaden Preußen werden auch zwei Brigaden Oesterreicher und zwei Schwadronen Dragoner in Schleswig-Holstein noch verbleiben. Dänemark. Der König hat drei „offene Briefe" erlassen. Der erste entbindet die Bewohner der durch den FriedenSschluß von Dänemark abgetrenuten LandeS- theile der Unterthaneutreu« und die Beamten ihre» Tagesgesehichte. Dippoldiswalde. Bei der am 14. d. Mts. hier- selbst stattgefundenen Wahlmännerwahl sind aut folgende Herren die meisten Stimmen gefallen: Johann Robert Böhme, Golbarbeiter. Friedr. Moritz Lommatzsch, Seifenstedermstr. Carl Friedrich Walter, Scbneidermstr. Rudolf Hermann Bucher, Uhrmachermstr. Franz Eduard Wittig, Schuhmachermstr. Carl Friedrich Rennert, Seifenstedermstr. Carl Glob. Heinr. Reinhardt, Scbneidermstr. Samuel Glied. Naumann, Braumstr. Carl Ernst Liebscher, Destillateur. Ernst Heinr. Theodor Könitzer, Seifenstedermstr. Carl Gustav Moritz Ochernal, Advocat. Johann Gottfried Dörner, Schuhmachermstr. Friedrich Wilhelm Lauschke, Böttchermstr. Johann Gottfried Bormann, Glasermstr. Gottlob Wilhelm Heerfurkb, Kürschnerinstr. Friedrich August Cuno, Kaufmann. Dippoldiswalde. Die Theilnahmc au der, in unserer Nachbarstadt Glashütte begründeten Ge- werbschule des dortigen Gewerbvereins (s. Nr. 90 d. Bl.) ist noch in stetiger Zunahme begriffen, und können wir sicher», Vernehmen nach die Mittheilung machen, daß sich die Zahl der Schüler bereits auf einige 70 gesteigert hat. Mit der Schülerzahl steigern sich natürlich auch die Ansprüche an dieses Institut, und um diesen gerecht zu werden, muß man auf'S Neue die Opferwilligkeit der Freunde des gemeinnützigen Werkes in Anspruch nehmen. Zn diesem Zwecke haben sich, wie aus einer, im Jnseratentheile unseres heutigen Blattes enthaltenen Einladung zu ersehen, die drei Männergesangvereine in Glashütte vereinigt, um durch gemeinsames Auftreten in einem, am nächsten Sonntag stattsindenden Concerte, den edlen Zweck fördern zu h.elseich Ist es an sich schon eine erfreuliche Erscheinung, geschicpcne Elemente, wenn es zur That kommt, vercinl wirken zu sehen, so ist sie es doppelt, wenn die Ver einigung der Unterstützung eines solchen Unternehmens gilt. Wir können nicht unterlassen, auch in weiteren Kreisen Sympathien für diese gute Sache zu erwecken, die sich am thatkräftigsten durch recht zahlreichen Besuch von hier und auswärts äußern mögen. Wir hoffen daß diese Worte nicht ungehört verhallen mögen, und glauben die» um so weniger, als es unsere Nachbarn ;a verstanden haben, da« Nützliche mit dem Angenehmen zu verblndep. Also auf Wiedersehen in Glashütte Dienstag ^scheint 4 . LWeißentz-Zertmrg anstalten. ' IM,- m» Mcht-MI der Königliche Gericht,-Jemlcr °°» StMröthe zn Wpoldiimalde. /kmestem im» IUenderg.