Volltext Seite (XML)
28. November 1865. W Weißertt;-Zeiüma Inserate die ai nicht diese 'dem Gesundhcitszüständ Mt, u«i^chaW,-l«idM wir an dem hier so ltöthigen Wasser. Hat e- Mch M wenig geregnet, hat auch mehrere Tage em nässet Nebel unsere Fluren bedeckt, — an laufendem Wasser ist solcher Mangel, daß, wie man sagt, in den nächsten Tagen eine Arbeitseinstellung beim Mtgbcm .««treten muß. WM soll MW, wekd OM'MMÄSdevor Die Cholera und die Desinfektion fauliger Abfälle. In den vom Könkgl. Ministerium des Innern er lassenen „Verhaltungsmaßregeln beim Heran nahen und beim Auftreten der Cholera" wird zur Desinfektion der Abtritte, Schleußen, Abzugsgräben rc. eine Eisenvitriollösung, entweder allein oder mit etwas Chlorkalk versetzt, anempfohlen. Da diese Desinfektions mittel bei der ländlichen Bevölkerung vielleicht die Be fürchtung Hervorrufen könnten, daß der Düngewerth der betreffenden Abfälle durch sie verringert werde, so wird es hier am rechten Orte sein, zur Beseitigung dieser Befürchtungen auch Folgendes zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Der Chlorkalk kann irgend ein Bedenken gar nicht erwecken, denn er wandelt sich in Berührung mit den Abfallsubstanzen sehr bald in solche Verbindungen um, welche das Pflanzenwachsthum nicht mehr benach- theiligen, sondern eher befördern. Der Eisenvitriol könnte bedenklich erscheinen, einerseits, weil er Schwefeleisen erzeugt, welches in zu naher Berührung mit keimendem Saamen oder zarten Pflanzen nachtheilig (beizend) zu wirken im Stande ist, anderseits, weil die Eisensalze die lösliche Phos phorsäure des Düngers in eine unlösliche Verbindung umzuwandeln vermögen. Nun lehren aber alle praktische Erfahrungen und neue chemische Untersuchungen und Versuche: 1) daß eisenvitriolreiche Braunkohle, z. B. die Oppelsdorfer Schwefelkohle, einen sehr wirksamen und in manchen Gegenden vielgebrauchten Kleedünger darstellt; 2) daß der Eisenvitriol in vielen Gegenden der Schweiz als ein beliebter und bewährter Zusatz zur Gülle verwendet »pird; 3) daß zur Bindung des Ammoniaks mit Eisen vitriol versetzter Stallmist nach 4 Monaten einen fast geruchlosen, speckigen Dünger lieferte, welcher in kalk- sich die Gräben gehoheg-hevor der langen Winter gesichert ist? Für einen großen Theil der Bevölkerung der Dinge eine besorgnißerregender. Preise TageSgefchi »E Altenberg. Für das hier erGkgte Bürger meisteramt hatten sich 18 Candidaten, darunter 6 Ju risten, gemeldet. Am 21. Novbr. fand die Wahl stätt; dieselbe fiel auf Herrn Adv. Riedel hier, der von 9 Stimmen 5 erhielt; die übrigen hatte HerrGeMdinde- vorstand Vogel in Döbra erhallen. Herr Riedel- her sich diesmal um das Amt nicht beworben, hat die Wahl angenommen, und hofft und wünscht man hier aller seits, daß dieselbe eine für unsere Stadt glückliche g«-- wesen sein möge, H * Altenberg. So wie sich das Frühjahr-und der Sommer durch" eins ' Witterung - auszeichneten , * wie sich solcher die ältesten Personen nicht entsinnen- und deshalb auch bei uns eine sehr gesegnete Ernte gemacht , wurde„.sp.-zAhM^fich MchKAMHihW». Wir reichem Boden bei Weizen, Kartoffeln und Rqhgras haben eine Wärme, die in der Regel un Mi erheblich höhere Ernteerträge gab, als der gewöhnliche, vorkommt. Mit Freuden betrachten wir jedoch. > sehr übel riechende, speckige Dünger; Witterungsverhältnisse nicht; denn einmal beför! 4) daß mit Eisenvitriol desinficirte menschliche solche den Gesundheitszustand nicht, und dany.H Abfälle, als z. B- die Leipziger, Dresdner, Cölner, Frankfurter, Rotterdammer, Straßburger u. a. Pou- dretten Und Kloakmaffett sich, auch bei nachhaltigem Gebrauche derselben, in ihrer Wirkung so befriedigend erwiesen, daß an diesen Orten sich das VorurtheU gegen den deSinficirten Grubendünger bald verloren hat; 5) daß in vielen, vielleicht den meisten Bodenarten die Phosphorsäure mit Eisenoxyd (und Thonerde) ver bunden ist und demnach eine successive Lösung derselben stattfindet-, Dienstag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Post anstalten. Amk- Md A»jti,e Hl«N drr Königlichen Gerichls-Iemter M DippMjWnldc, MmBm nnd Allr>t«» i-.»«tvr szteisl M MH st » n?! , 'litt? 8L- 3 nov d'M a, .HK Nlltil' L «0V Berantwortkcher Redakteur: Carl Jebne :n DlppoldrSw^lLe^,^.s.^.,.. ' 7777^:7:""^^^. 6) daß diese Lösung insbesondere durch'die Kohlen säure des Bodens, in Verbindung mit kohlepsaurem Kalk, kieselsaurem Käck und Kalk^-Kochsalz, Ammoniak salzen u a. BodeNbestandtheilen bewirtt wird. Möge sich daher Niemand durch die Besorgniß vor Entwerthung des Düngers davon abhalten lassen, die genannten Desinfektionsmittel fleißig zu gebrauchen und damit dem Auftreten und Ausbreiten der Cholera entgegen zu wirken! Für die Anwendung des deSinficirten HrubM düngers empfiehlt es sich, denselben einige Wochen vöp der Saat flach unterzubringen, und in kalkarmen Boden (also in Sachsen fast überall) nach mehrjähriger Be nutzung desselben eine Kalkung einzuschalten. Für Grasland erscheint es am räthlichsten, ihn M'Erde unter Zusatz von etwas Staßfurter Ahraumsalz zu compostiren. >. - Lharand, im November 1866. ' ( E