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-> 'M.' .^, Ätsv"-: " " ,,. -, ."^ . v..-'^', L^., '»irL^L'c^i-" 18 Dresden. Aus München, vom Mittwoch 10. Januar, Vormittags r/r 10 Uhr, schreibt man: Die Brustbeschwerden haben sich verringert, dagegen sind Verdauungsstörungen eingetreten und daher der Kräfte zustand, sowie das allgemeine Befinden der Frau Her zogin Sophie weniger günstig. — Bekanntlich hat sich das Mandat vom 20. November 1779, die Beerdigung von Selbstmördern betreffend, längst überlebt. Aus Anlaß der im prac- tischen Leben hierunter gemachten Erfahrungen haben die Stadlräthe zu Roßwein, Burgstädt, Dippoldiswalde, Döbeln, Franteubcrg, Grimma, Hainichen, Leisnig, Lommatzsch, Mittweida, Nossen, Oederan, Oschatz, Riesa, Rochlitz, Waldheim und Wurzen sich nach Be ratung ihrer Vertreter über diese Angelegenheit in der zu Mittweida am 5. Juli v I. abgehalteneu Ver sammlung kürzlich an die k. Ministerien des Innern und des Eultus und öffentlichen Unterrichts mit dem Gesuche um eine Revision des ungezogenen Mandats und um Abänderung der unzeitgemäßen Bestimmungen desselben im Sinne der Humanität gewendet. — Im Sonntagöblatt der „Leipziger Zeitung" findet sich, sechs enggedrucktc Seiten füllend, die vom Bürgermeister in Werdau ausgestellte Quittung über sämmtliche zum Besten der durch die Cholera- Epidemie daselbst in Nolh Gekommenen veranstalteten Geld sammlun gen. Man hat indeß hierbei versäumt, das Facit der ganze» Berechnung zu ziehen, nicht ein mal die Gaben jedes einzelnen Ortes sind zu einer Summe vereinigt worden. Ein Leipziger nun besaß in sich zu viel statistisches und uationalöconomisches Gewissen, um sich bei so oberflächlichem Verzeichnis; beruhigen zu können: er holte deshalb mit Bienenfleiß das in Werdan Unterlassene nach und rechnete die Posten der einzelnen Orte, sowie dann auch die Total summe zusammen. Es stellte sich folgendes Resultat heraus: über 200 (meist natürlich sächsische) Städte und Dörfer haben für die unglücklichen Werdauer das ansehnliche Kapital von 20,210 Thlr. 29 Ngr. 9 Pf. aufgebracht! Die königliche Familie spendete 580 Thlr.; Dresden 4720 Thlr. 11 Ngr. 5 Pf.; Leipzig 2603 Thlr. 1 Ngr. 5 Pf.; Chemnitz 990 Thlr. 14 Ngr. 6 Pf.; Zwickau 1375 Thlr. 20 Ngr.; Bautzen 627 Thlr. 29 Ngr.; Plauen 430 Thlr. 20 Ngr.; Meerane 532 Thlr. 6 Ngr.; Glauchau 493 Thlr. 26 Ngr. 6 Pf.; Reichenbach 230 Thlr. 23 Ngr. 2 Pf. u. s. w. Grimma. Am 4. Januar Morgens ist im hie sigen Nathhause (ein altes Gebäude aus den« 15. Jahrh.) ein Brand ausgebrochen, der im Innern beträchtlichen Schaden anrichtete und die Säle rc. arg beschädigte. Berlin. In dem ersten Häusereinsturzproeesse sand am 4. Jan., die Hauptverhandlung statt. Es handelte sich um den Einsturz der Umfassungsmauer des auf dem Vergnügungslocale vor dem Königsthore, genannt Schweizergarten, errichteten neuen Saales, wo bei fünf Personen umkamen. Der Maurermeister Marquardt, der durch Zuwiderhanolung gegen die Regeln der Baukunst eine Fahrlässigkeit verübt hatte, durch welche mehrere Personen das Leben verloren, der ferner eigenmächtig vom Bauplan abgewichen war, wurde zu 6 Monaten Gefängnißstrafe verurtheilt. Spanien. Eine Depesche aus Madrid vom 4. Januar meldete Folgendes: „Am 3. d. Mts. Mor gens haben sich die beiden in Aranjuez und Ocanna cantonnirenden Cavallerieregimenter empört. Der Marineminister, General Zabola, ist mit einer starken Truppencolonne sofort zur Unterdrückung des Aufstandes ausgebrochen." An der Spitze der Insurgenten steht der General Prim, ein kühner, durch kriegerische Thaten wie durch frühere entschlossene Betheiligung an ähnlichen politischen Bewegungen im Innern bekannter und in weiten Kreisen des Heeres und Volkes wohlangesehener Truppenführer. Die neueren Nachrichten schildern die Lage der Dinge als eine sehr ernste, und es handelt sich um eine weit verzweigte Verschwörung. Dies er klärte Marschall O'Donnell selbst im Senate zu Madrid, lieber die Provinz Madrid ist der Belagerungszustand verhängt, ein weiteres Regiment hat sich empört, eine große Anzahl von Offizieren, Deputirte, sowie fast alle Redacteure uuabhäugiger Zeitungen, sind verhaftet. Es scheint sich zu bestätigen, daß es sich bei dieser Re volution um das Gehen oder Bleiben der Königin Isabella, oder, wie Andere versichern, überhaupt um die Dhnastie handelt. lieber die vorläufigen Operationen der Insurgenten erfährt mau, daß General Prim mit etwa 600 Mann auf Tarancon (ein Flecken in Ncukastilien am Nian- zares mit 4200 Einw.) marschirte, während die Gar nison von Avala sich auf Zamora (Hauptstadt der gleichnamigen Provinz 10,000 Einw.) warf, wo sie jedoch den Eintritt nicht zu erzwingen vermochte und demnächst in der Richtung von Benavente (Stadt in der Provinz Valladolid, nördlich von Zamora, 3000 Ein wohner) weiter zog. Ein bemerkeuswerther Umstand dürfte eö auch sein, daß fast alle verhafteten Offiziere bei ihrem Transport nach dem Gewahrsam zu ent wischen vermochten. Ohne ein Einverständniß mit den Mannschaften, welche die Arrestation auöführten, dürfte Solches nicht gut möglich gewesen sein. Meteorologische Beobachtungen bei Alten berg im Monat December 1865. 1. Ter mittlere Barometerstand des Monats war 313,-° P. Lin- 2. Der höchste war am 8. Dccbr. bei 80. — 316,vo. 3. Der niedrigste war am 5. Dccbr. bei 80. — 307,°». 4. Die mittlere Wärme des Monats war — — 2,-7° N. 5. Die höchste war am 4. Dccbr. bei 80. --- -f- 1,°°° k. 6. Die niedrigste war am 14. Decbr. bei 0. — — 11,-°° k. 7. Die ganze Regensnmme des Monats betrug in Kubik- zollen — 133,i». aus Regen allein — 16,«». aus Schnee allein- 116,°». 8. Die Zahl der Winde war 93: bi. 15, 0. -- 23, 8. -- 1, N'. 2, biO --- 3, 80. ---- 29, b'W. -- 18, 8W. -- 2. 9. Mittlere Wind-Richtung -- 78'/-° --- ObiO. --- 0. 10. Zahl der Gewitter — keine. 11. Zahl der wolkenlccren Tage (der 22. December) — 1. 12. Der mittlere Dnnstdruck war — 1,°». 13. Der Druck der trockenen Luft — 311,7°. 14. Die relative Feuchtigkeit in Proc. — 96,r». 15. Regenhöhe in Par. Lin. — 11,»°. aus Regen allein — 1,»». ans Schnee allein — 9,n. Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde. Am 2. Sännt, nach dem Erjcheinungsfcste. Communion Hr. Diaconus Mühlberg. Vorm.-Pred. Derselbe. Nach mittags Betstunde.