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Freitag. 88. 9. November 1860 Erscheint Preis Dienstags M p>°a Quartal ,«-LWnßeprtz-IntuMZ5L anstalten. s 8 Pfg. Amts- und Anzeigk-Dlatt der Königlichen Gerichts-Jemter und Stndtrathe zu Dippoldiswalde, /raueusteiu und Altenberg. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Tages qefchichst e. Dippoldiswalde. Bei der am 27. v. Mts. statt gefundenen Wahl neuer Stadtverordneten und Ersatzmänner sind folgende Bürger unserer Stadt gewählt worden: a) zu Stadtverordneten: Herr Schneidermeister Walter, - Kaufmann Reichel, - Kaufmann Schmidt; b) zu Ersatzmännern: Herr Goldarbeiter Böhme, - Kürschnermeister Lotze. Der mit Ende dieses Jahres nebst den Herren Seilermeister Lotze und Seifensiedermeister Renner aus scheidende Herr Lohgerbermeister Frosch Hal die aber mals auf ihn gefallene Wahl nicht angenommen. Altenberg. Bereits sind 14 Tage verpflossen, seitdem uns unser zeitheriger Herr Pastor Oehler wegen seiner Versetzung nach Marbach verlassen mußte. Es hatte sich derselbe während seiner 11jährigen Am- tirung die Liebe aller seiner Kirchkinder im hohem Maße erworben, denn er wirkte mit Segen in der Ge meinde; besonders aber Pflegte er den hiesigen Gustav- Adolph-Verein, sowie er auch thätig im Armen- und Frauen-Verein wirkte. Außerdem gründete er sich ein bleibendes Denkmal durch eine Stiftung, welche für immerwährende Zeiten seinen Namen trägt, und von welcher die Zinsen jedes Jahr zum Weihnachtsfest an würdige Bergmanns-Wittwen und Waisen vertheiit werden sollen. Es verdiente daher Derselbe wohl mit Recht den Nachruf, welcher ihm vom hiesigen Stadtrath und den Gemeinde-Vertreteri: vor einigen Tagen noch in der Leipziger Zeitung gewidmet wurde. Bald dar auf brachte aber auch Hr. Pastor Oehler in derselben Zeitg. einige Worte der Erwiderung, welche wohl ver dienen, zur Kenntniß aller hiesigen Einwohner zu gelangen. Da die Leipz. Zeitung nicht, wie vorliegen des Blatt, in Aller Hände kommt, so ersuchen wir die geehrte Redaction der Weiß.-Ztg. um gefällige Ausnahme dieser Erwiederung in ihrem Blatte. Sie lautet: An die Gemeinde zu Altenberg. Das frenndliche Verhältnis! zu Altenberg hat sich gelöst, aber nie kann das Andenken an Altenberg ans meiner Seele schwinden, denn ich habe dort zn viel Liebe erfahren und diese Liebe wird der Sonnenschein meines Lebens sein. Möge Gott schirmend und segnend über der Stadt walten und cs den biedern Bewohnern derselben recht wohl gehen lassen. Marbach, am 1. November 1860. ?. Oehler. Glashütte. Der hiesige Spar - und Vorschuß- Verein veröffentlicht seinen Monatsbericht vom Octbr. d. I«. in Folgendem: Einnahme. Eintrittsgeld inel. 1 zurück« nomm. Sparcassen-Buch 2 Thlr. 17 Ngr. — Pfl Stammeinlagen . . 64 - 5 - — * Spareinlagen . . . 1838 - 15 - — * Zurückgezahlte Vorschüsse 1946 - — , — « Zinsen u. Provision . 21 « 5 - 4 - Sa. 3872 Thlr. 12 Ngr. 4 Pfl Ausgabe. Gegebene Vorschüsse . 2548 Thlr. — Ngr. — Pf. Zurückgez. Spareinlagen 365 - — ' ' Zinsen für Spareinlagen — - 1 - 7 - Beim Sparverein in Dres ¬ den verzinslich dcponirt 800 - — , — - Sa. 3713 Thlr. 1 Ngr^ 7U. Abschluß. Laffenbest.v.Mon.Sept. 239 Thlr. 22 Ngr. 5 Pf. Einnahme v. Mon. Oct. 3872 - 12 - 4 - Sa. 4112 Thlr. 4 Ngr. 9 Pf. Ausgabe v. Mon. Oct. 3713 - 1 - 7 - Cassenbestand Sa. 399 Thlr. 3 Ngr. 2 Pf. Dresden. Landtag. Die Wahl der Viceprä sidenten ist Seiten des Königs unter den Vorgeschlagenen in der ersten Kammer wieder auf den Hosmarschall v. Friesen und in der zweiten Kammer auf den Ritter- und Bauergutsbesitzer Oehmichen - Choren, der schon von früheren Landtagen her durch seine Frei- müthigkeit bekannt ist, gefallen. — Am 6. Nov. fand im königl. Schlosse die feierliche Eröffnung deS Landtages durch den König statt. Das „Dresdner Journal" beschreibt diesen Act so: „Schlag 12 Uhr kündigte der Parademarsch den als Ehrenwache aufgestellten Garde reitern daö Nahen Sr. Maj. des Königs an. Se. Maj. erschienen in Begleitung Sr. königl. Hohheit des Prinzen Georg und der Herren Minister rc.-, und wurden bei Allerhöchst ihrem Eintritt in den Saal mit einem, von dem Präsidenten der ersten Kämmet, Major v. Schönfels, ausgebrachten dreimaligen Hoch begrüßt. Hierauf schritt Se. Maj. durch den Saal, ließen Sich, umgeben von dem großen Dienste, aus dem Throne nieder, während Se. königl. Hohheit der Prinz Georg zur Linken Sr. Majestät und die Herren StaatSminister zur Rechten des Thrones sich aufstellten, bedeckten Ihr Haupt und verlasen die Thronrede." Dieselbe gedenkt der Ausgaben, welche bei den noch immer gespannten politischen Zuständen das Militär noch erheische, ohne daß jedoch bei dem günstigen Stande der Finanzen dem Lande deshalb neue Lasten aufge bürdet werden sollen; sie gedenkt ferner der seit dezn