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Erscheint Preis Dienstags nutpro Quartal DWn6epLl^^A^1uUtl. Z5D- anstalten. s -H^L 8 Pfg. Amts- und Anzeige-Matt der Königlichen Gerichts-Ämter und Stadträthe zu KippoldisMtde, Muenstem und Attenberg. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Tagesgefchichte. Dippoldiswalde. Bei hiesiger Sparcasse wurden im 2. Quartal d. Js. auf517Einlagen 1O283Thlr. 8Ngr. 4Pf. eingezahlt, u. - 411 Rückzahl. 11579 - 19 - 9 - abgehoben. 112 neue Bücher wurden ausgegeben. Dippoldiswalde. Bei dem, am 20. Juli in Al tenberg stattgefundenen Bergfeste nahm ich Gelegen heit, die an demselben Tage eröffnete Gewerbe- Ausstellung in Augenschein zu nehmen, und ich halte es für meine Pflicht, die freundlichen Leser dieses Blattes auf diese, bis Ende jetzigen Monats währende Ausstellung aufmerksam zu machen. Dieselbe zeichnet sich nicht nur durch Mannichfaltigkeit der ausgestellten Gegenstände selbst, unter denen gar viele hübsch und sauber gearbeitete befindlich, sondern auch durch die äußerst geschmackvolle und dem Auge wohlthuende Einrichtung und Benutzung der zur Aufnahme der Sachen bestimmten Räumlichkeiten, sowie durch nette Ausschmückung der letzteren, aus. Die Ausstellung befindet sich im Saale des Gasthofs zur Stadt Teplitz und den da^u gehörigen 3 Stuben, alles sehr Helle Räume; auch wird der Einwanderer schon von fern durch die an dem Hause angebrachten Fahnen und vor demselben aufgepflanzten Flaggen aus den Ausstellungs ort aufmerksam gemacht. Hätten auch die Gewerbtrei- benden der Stadt Altenberg selbst sich zahlreicher betheiligen können, wie ich in deren Interesse beklage, da es mir schien, als hätten die auswärtigen und namentlich die der Nachbarstadt Geising mehr geleistet, so ist doch die Menge der ausgestellten Gegenstände «ine beträchtliche. Dafür spricht der Umstand, daß Bäcker, Böttcher, Ligarrenmacher, Färber, Gerber, Kürschner, Klempner, Riemer, Strohflechterinnen, Schuhmacher, Schneider, Schlosser, Strumpfwirker, Schmiede, Siebmacher, Seiler, Tischler, Tuch macher, Uhrmacher, Zinngießer ausgestellt haben, sich aber auch noch das Eisenhüttenwerk Schmiedeberg, die Fabrikanten Nitzsche in Niederpöbel und Beck in Altenberg, sowie Herr Förster Köhler daselbst und mehrere dortige Damen mit Stickereien und Nähereien, auch der Schulknabe Theod. Perl, durch eine recht nette, von ihm unter Leitung seines Vaters zusammengesetzte kleine Mineraliensammlung, betheiligt habens Daß der Bergbau nicht ausbtteb, war zu erwarten, und ich begrüße die Thatsache mit großer Freude, daß er in gewaltiger Weise Theil genommen hat. Eine spe« cielle Mittheilung ist der Zweck dieser Zeilen nicht (es wird erst in einer oder mehrer« der nächsten Num mern dieses Blattes eine ausführlichere Besprechung der ausgestellten Sachen erfolgen), aber es drängt mich znm Schluffe, diesen ersten Versuch als einen ge lungenen zu bezeichnen, und dem gesammten Comitv, dessen Händen die, für Altenberg schwierige Ausführung allein übertragen war, den aufrichtigsten Dank für seine, mit glänzendem Erfolg verbundenen Bemühungen hier öffentlich anszusprechen. Vor Allem gilt aber dieser Dank dem, um die Ausführung und das Gelingen derselben hochverdienten Herrn Stadt- cassterer Gäbler, der überhaupt die Seele des dortigen Gewerbvereins ist und rastlos und keine Mühe scheuend für dessen Gedeihen wirkt, sowie Herrn Bergmeister Perl, an welchem der Gerwerbverein eine auf diesem Felde längst bewährte Kraft gewonnen und der offenbar großen Theil an der geschmackvollen Aufstellung hat; — diesen beiden Ehrenmännern sende ich ein biederes Glückauf! und reiche ihnen die Bruderhand mit dem Zurufe: Vorwärts auf der betretenen Bahn! Dresden. Eine Anzahl Männer, darunter der Oberbürgermeister Pfotenhauer, der frühere Staats minister Georgi, Oberhosprediger vr. Liebirer, die Präsidenten der beiden Kammern u. s. w., haben von Dresden aus einen Ausruf erlassen zu Beiträgen für Begründung eines evangelischen Waisenhauses bei Bei rut in Syrien, zur Aufnahme der, durch die von den Drusen des Libanon an den syrischen Christen begangenen Greuelthaten zu Waisen gewordenen Kinder, von denen vorläufig 125 in einem ermietheten Loeal Untergebracht sind. Bereits ist ein passendes Grundstück am Fusse des Libanon zu diesem Zwecke für 3687 Thlrn. acquirirt, welche Summe durch die evangelischen Gemeinden zu Petersburg gedeckt worden ist. Aber noch find 20000 Thlr. für den Bau selbst nöthig, und diese Summe zu beschaffen, wenden sich jene Männer in ihrem Aufruf an christlich gesinnte Herzen. — Es ist ein Aufruf zur Sammlung von Geldern behufsErbauung vonKanonenbootenzumSchutze unserer Nordseeküsten erschienen, und werden durch denselben die Besorgnisse Derer beseitigt sein, die für die zu schaffende Flolille das Schicksal der ersten deutschen Flotte befürchten. Daß die zu bauenden Boote den Händen Preußens, des natürlichen Wächters unserer nordischen Küsten und derjenigen deutschen Macht, die allein längs der Ost« und Nordsee eine allgemein anerkannte Kriegsflagge zur See führt, an vertraut werden soll, verbürgt der neuen Flotte ein anderes, besseres Schicksal, als das der früheren war. Mit Geschick weist der Aufruf hin auf die glorreichen Zeiten unserer ehrwürdigen, seemächtigen Hansa und auf den herrlichen Tag von Eckernförde, um der Jetzt zeit ins Gedächtniß zu rufen, was wir zur See waren