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Pi-ichag. S« 7. Mai 1861. cktflbetnr Dienstag» «ndWMM^M <P M pn»'Q«M< LLMttßeM;-IeüuUg.SL anstalten. I X»^' mS^ 8 Pfßr I«tss- »ad InMge-Platt der M-ttchm Genchts-Atmirr avd Atadtriilht z» PippMsmUtt^ Mukustria und Atttabrrg. VerantwortlicherRedacteuv: Carl Jivhne in< D i pp o hktswnlbe. T a g e S ftefch i ch t:«.- Dippoldiswalde, den 5. Mai. Der milde Februar ist uns theuer zm stehen gekommen. Wir haben schwer dafür büßen müssen durch die Schneeflocken und' die Kälte, welche bis heute angedauert und die vorwärts« strebende Natur- unter einem eifernen Joche festgrhalten haben. Aber es heißt ja : Es- muß doch endlich Frühling werden! Täuscht nicht Alles; so bereitet der heute Nach mittag fallende Regen eine Veränderung zum Besseren; v. h. zum Wärmeren, vor! Nur einen Tag Sonnen« schein und warme Luft und wir-werden Wunderdinge draußen vorgehen sehen. Schon kann die Kirschblüthe, von dem Froste Gott sei Dank "nur wenig noch berührt, sich nicht mehr halten und wird nun in den nächsten Tagen sich entfalten. Drum wird es Zeit, daß der Mai sein Recht geltend macht, damit er nicht um seinen Ehrennamen kommt. Der Weserzeitung wird aus Leipzig, geschrieben, daß das Gerücht gehe von einer allgemeinen Amnestie in Sachsen, durch welche den Flüchtigen Gelegenheit gegeben werde, in ihr Vaterland frei und ungehindert zurückzukehren. Möchte doch dies Gerücht zur Wahrheit werden, zur Freude Vieler, die darauf seit langer Zeit schon harren. — Künftigen Dienstag kommt in der 2. Kammer das Budget des Kultusministeriums zur Berathung, Die Forderung von 2000 Thlrn. für einen Präsidenten des Landesconfistoriums hüt die Deputation bis zur Vereinbarung einer Kirchenordnung abgelehnt und die beantragte Summe für Ausbesserung der Superinten dentenstellen nur transitorisch bewilligt. In der ersten Kammer wurde der Antrag gestellt, ob es bei den viel fachen Urlaubsgesuchen nicht rathsam sei/ die Kammern auf einige Zeit zu vertagen: * Altenberg. In der Versammlung des Gustav- Adolf-Vereins, die am 28. April stattfand, waren an 40 Mitglieder, unter denen auch einige, in diesem Jahre confirmirte Jünglinge sich befanden, anwesend. Herr Diac. Kleiupaul las zuvörderst die Geschichte der Entstehung der evangel. Gemeinde zu Görkau-Rothenhaus in Böhmen vor, welche in 43 Ortschaften zerstreut ist und 500 Seelen zählt rc.; Herr Pastor Hartenstein führte in beredter Weise das Vorgelesene in faßlichem Resumv den Anwesenden nochmals vor. Hierauf gab Hr. Diac. Kleiupaul auf allgemeinen Wunsch der An wesenden eine Biographie des um den G.-A.-Verein so verdienten Sup. l). Großmann zum Besten, referirte über einige interessante Züge aus dessen Leben speciell, namentlich wie derselbe im Jahre 1832 bei der 200jähr. Todesfeier Gustav Adolfs, bei der man. sich zur Grün dung eines würdigen DenkkralS'für denGlaubenShekden vereinigte, die sog. Sechserlanmrküng anregte. Sie glich einem Senfkorn, da- nach und nach zu einem großen Baume herangewachsen ist, unter welchem Taustnd-r unsrer bedrängtem GlaubenSgenossenSchatten und Labung finden. Hr. Pastor' Hartenstein, der vvn Brambach (seinem Geburtsorte) an» die-gedrückte Lage der Pro testanten in Böhmen wohl, kennen gelernt hatte, schilderte diese schließlich dem Anwesenden und verpflichtete-dich» dadurch zu herzlichem Danke- Glashütte. Der hiesige Spar« und Vorschuß- Verein veröffentlicht seinen RechnungsauHug auf den Monat'April 1861 in Folgendem? Einnahme:. Eintrittsgelder ineli 1 vrv- verkauit. GparcaG-Buch. 6 Thlr,-17, Agr^ — W. Stammeinlagen . . 81 - 1 - 2 « Spareinlagen .< . ... 6K9 - L - — - Zurückgezahltt Vorschüsse 3122 - — - — - Aufgenomm. Darlehne 90V » — , — - Zinsen u. Provision . 58 4 - 7 - Sa. 4836 Thlr7 27 Ngr. 9 Pf. Ausgabe. Gegebene Vorschüsse . 4412 Thlr. — Ngr. — Pf. Zurückgez. Spareinlagen 762. - 10 - 6 - Zinsen sur Spareinlagen. — « 5 - K - - Darlehue . . 7 27 - 5 « Insgemein. ... — g » — -> Sa."5182 Thlr. IL-Ngp- 2 Pf. Abschluß... Cassenbestand vom Monat März 360 Thlr: 13 Ngr. 2 Pf. Einnahme vom Monat April 4836 27 - 9-> "Sa. 5197 Thlr. 11 Ngr. 1 Pf. Ausgabe v. Mon. April 5182 - 16 - 2 -- Cassenbestand. . . . 14 Thlr. 24 Ngf. 9 Pf. Italien. Ein'französisches Packetdampfboot bringt fortwährend große Mengen von Silbermünzeu" und Silberbarren nach dem römischen Hafen Civita Vecchia. Obgleich an die päpstliche Regirung adressirt; soll" der größte Theil Schätze für König Aranz 11. bestimmt sein, der viel Geld darauf verwendet, reactivnäre Auf stände im Neapolitanischen zu unterhalten. Me sardi nische Regierung hat deshalb die Entfernung Franz M aus Rom gefördert, aber Kardinal Antonelli', der päpstliche Premierminister, hat daraus abschlägig geant wortet. — Garibaldi wohnte in Genua dtr Vermählung seiner Tochter Theresita mit einem seiner höhern Offiziere, Canzio mit Namen, bei.