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Veißerih-Aeitung Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Möge der höchste Berghcrr auch für die Zunkunft unfern Bergbau segnen. Zu obiger Summe hat auch das Berggebäude „Hilfe Gottes" im Bödigen, über welches das Jahrbuch Mittheilung macht, eine Wenigkeit ge liefert. Möge diesem Anfang eine recht erfreuliche Fortsetzung folgen! Wenn trotz dieses Mehrausbringens an geschlossenen Ausbeuten und wiedererstattetem Ver lag das Jahr 1859 gegen seine Vorgänger um ziemlich 30,000 Thlr. zurückgeblieben ist, da nur 127,580 Thlr. an die Gewerken vertbeilt werden konnten, wovon Altenberg mit 6272 Thlr. betroffen worden, so findet dies seinen Grund darin, daß bei mehreren Gruben größere Baue zur Ausführung gelangten nnd die An schaffung von Holz, Eisen und anderm Material im Preis gestiegen sind. An Zubußen sind überhaupt über 353,000 Thlr., über 5000 Thlr. mehr, eingegangen, und außerdem zur Unterstützung des Bergbaues aus Staats- und allgemeinen Bcrgamtskassen 208,970 Thlr. gewährt worden, 19,105 Thlr. weniger, als daS vorausgegangene Jahr, darunter sind begriffen 60,750 Thlr. für den Rothschönbcrger Stölln. Davon kommen auf die Altenberger Revier an Zubußen 27,756 Thlr., demnach 536 Thlr. mehr, als früher, während von jenen Unterstützungen auf Altenberg nicht mehr als 2123 Thlr. gelangten, jedenfalls verhältnißmäßig nur ein höchst geringer Theil, der in dem Betrag des Steuer- äquivalentS besteht, welcher der Revier ohnedies ge setzlich zusteht und gewährt werden muß. Auf früher ertheilte Unterstützungen wurden 44,007 Thlr. wieder zurückgezahlt, 4175 Thlr. mehr, als im Jahre vorher. Ebenso interessant wie erfreulich sind die sehr ausführ lichen Mittheilungen über das Knappschaftswesen, zil welchen Hüttenraiter Gottschalk in Freiberg sehr instructive Beiträge geliefert hat. Das werbende Vrmögen der selben ist auf 360,315 Thlr. gestiegen, hat sich dem nach in diesem Jahre um 11,315 Thlr. erhöht, ob schon über 2000 Thlr. mehr verausgabt worden sind. Es wurden nämlich aus den Knappschaftskassen 89,196 Thlr. und ans sonstigen Stiftungen 36 l 7 Thlr. an 1500 bergfertige Arbeiter, 2614 Wittwen, 1842 Waisen vertbeilt und auS den Berg- und hüttenknappschaftlichen Schulkassen als Beitrag zu dem Schulgeld für 7650 Kinder 8453 Thlr. bezahlt. Was nun hierbei die uns zunächst berührende Revier Altenberg betrifft, so hat sich das Vermögen dec Knappschaft in Altenberg auf 13,298 Thlr. erhöht, 358 Thlr. mehr, als im Jahre vorher, Md wurden aus solcher 1810 Thlr., sowie 685 Thlr. Gestistszinsen, an 68 bergfertige Arbeiter, 142 Wittwen, 78 Waisen gezahlt nnd 306 Thlr. Schulgelder an die Schuleassen abgeliefert. ES sind daher 11 Personen mehr unterstützt und 8 Thlr. Schulgeld Eristreiuk Dienstags undhM Freiings. Z» beziehen M durch alle Post- > anstallcn. Amts- und Anzeige-Matt der Königlichen Gerichts-Ämter und Stadträthc zu Dippoldiswalde, /raucnjtein und Altenberg. 8. Febrnao 1861. Preis I>r» Quartal Iv Ngr. Inserate die Spalten-Zrile 8 Pfg. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Bekanntlich erscheint jährlich in Freiberg, von der dasigcn Bergakademie herausgegeben, das „Jahrbuch für den Berg- und Hütten mann," in welchem allerhand bergstatistische Nachrich ten über alle gangbaren Berggebäude, deren Belegung, Ausbringen, Kostenaufwand, über Unterstützung des Bergbaues, neueste Erfindungen und Versuche beim Bergwesen, über Bergbehörden, die beim Bergbau Angestellten, allgemeine, den Bergbau betreffende Ver ordnungen u. s. w., Aufnahme finden. Der Inhalt dieses Jahrbuchs ist so reichhaltig und trefflich geordnet, daß der Leser von dem gesammten Stande des Metall bergbaues eben so ausführliche als interessante Mit- thcilungen erlangt. Vor wenig Tagen ist nun auch dieses Jahrbuch auf das Jahr 1860 erschienen, und weil dasselbe sich leider nur in wenig Händen deS Lesekreises des vorliegenden Blattes befindet, so erlauben wir uns aus solchem über die wichtigsten Tbcile einen kurzen, gedrängte» Auszug zu liefern, und dabei Ver gleiche mit dem vorausgegangenen Jahre anzustcllen. Die Zahl der gangbaren Berggebäude beträgt 507, 19 weniger, als im Jahre 1859, welcher Ausfall hauptsächlich aus den Bergamtsbezirk Schwarzenberg fällt. In der Revier Altenberg sind 35 Berggebäude, 4 mehr, als 1859. Jene waren belegt mit 11,837 Berg- und Hüttenleutcn und außerdem 1110 Tage löhnern, von welchen auf Altenberg 656 Bergleute und 50 Tagelöhner kommen. Es hat sonach die Zahl der Bergleute um 645 sich vermindert, in Altenberger Revier um 4 Manu. Dennoch hat sich das Ausbringen gegen das vorige Jahr um 69,358 Thlr. vermehrt, und bat die Höhe von 1,889,957 Thlr. erreicht, obschon in Marienberger Revier über 15,000 Thlr. nnd im Schwarzenberger Revier über 9000 Thlr. weniger ge wonnen worben sind. Dieser Ausfall wurde aber ge deckt von dem Mchrausbringe» in Altenberger Revier im Betrage von ziemlich 20,000 Thlrn. und im Frei berger von einem dergleichen von ziemlich 43,000 Thlrn. gegen das vorige Jahr. In gleichem Verhältnisse stieg natürlich auch der Geldwerth, welchen die Zinn-, Silber und Zinkschmelzbütten und Blaufarbenwcrke für die ihnen gelieferten Erze bezahlt haben, welcher überhaupt 2,729,648 Thlr. betragen hat, demnach 75,419 Thlr. mehr, als im vorigen Jahre. Davon ist auf Alten berg 114,290 Thlr. zu rechnen, demnach über 17,000 Thlr. mehr. Wir entnehmen daraus mit Freuden, daß der Bergbau in dec Altenberger Revier einen an sehnlichen Mehrbetrag gewährt hat, welcher nicht etwa durch Anlegung von mehr Mannschuften, sondern durch Gewinnung reicherer Erzwinkel erlangt worden ist.