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zum dritten Mal mit srischgeladenem Gewehr und jagt Boudiöre, der sich wieder auf die Erde niedergelegt hatte, eine Kugel in den linken Schlaf, daß er todt blieb. Als der Delinquent just für diesen Tag von einem winzigen,.s niedrigen und perfide» Feinde bereitet worden ist. Die dänische Regierung selbst ist es, die dem ganze» deutschen Volke mit gellender Stimme mitten in die Festfeier ibr „Ge denkt der Dänen!" zurust. Hoffentlich wird den Be drängern am Sund eine Antwort werden, wie sie des Tags von Leipzig würdig ist. Kirchliche Nachrichten. Altenberg. Künftigen Sonntag Communion und Beichte (>/-9 Uhr) durch Herrn Pastor Hartenstein. Vermischtes. Ein entsetzlicher Auftritt hat sich am 5. Oct. zu Blidah in Afrika zugetragen. Es handelt sich um die Hinrichtun g eines gewissen Boudiöre vom 2. afrikanischen Bataillon, der wegen eines auf seinen Kameraden verübten Mord- und Raub versuchs zum Tode durch Pulver und Blei verurtheilt worden war. Der Delinquent legte eine große Fassung an den Tag; die Augen ließ er sich nicht verbinden und stellte sich freiwillig auf den zur Hinrichtung bestimmten Punkt. Boudiöre com- mandirte selbst mit fester Stimme Feuer. Die Gewahre krachten — allein der Gerechtigkeit der Menschen war keine Genug- thuung geschehen. Boudiöre wankte, und warf sich dann selbst auf den Boden, um den Gnadenschuß des Sergeanten zu er warten. Dieser tritt heran, setzt ihm den Lauf ans Ohr, — und der Schuß versagt. Da springt Boudiöre empor, als sei er ganz unverletzt, und droht mit Stimme und Hand der Executionsrotte. Dann legt er sich abermals auf die Erde nieder, während die Menge mit lauter Stimme nach Pardon 5L4 Schleswig-Holstein. Das von der Regierung schreit. Inzwischen hat der Sergeant ein anderes Zündhütchen erlassene Versiot jeb er üffefttlzchen Fe.ier,l>eS aufgesetzt Md drückt los;— und wiederum versagt das Ge- 48. October iii Schulen, Kixcheii^ festlichen .Bereini- Wehr! Zpm zweiten Male springt Boudiöre in die Höhe und gnNgeil rc., hat tn aW Schichte^ der Bevölkerung wie überhäuft Hw Soldaten mst Verwünschungen. Das Volk befand begreiflich den tiefsten Unwillen erregt. Schamloser sich in der äußersten Aufregung. Endlich naht der Sergeant ist die Willkür auch wohl kaum jemals, zu Tage ge- zum dritten Mal mit srischgeladenem Gewehr und jagtBoudiöre, treten. Da« BörM ist ein Faustschlag Nicht bkös für unser Land, sondern für SM gfinje deutsche Volk, das am 18. October im Rausche der Jubelfeier sicher nicht des vor her Executionsmannschaft vorüberging, hatte er ihr noch Schimpfs und der Schmach vergessen wtrds die ihm Zugriffen: „Fehlt mich nicht!" Allein von elf Kugeln hatten nur vier getroffen: eine in den Unterleib, eine in die Hand und je eine in eine Schulter. Zur Feier des fünfzigsten Jahrestags der Leipziger Völker schlacht werden in Dresden und Leipzig von Hrn. Anton Elb aus Dresden Erinnerungszeichen verkauft, die aus den, auf dem Schlachtfelde aufgefundenen Kanonenkugeln an gefertigt sind, wie dies durch eine, jedem Exemplar beigefügte Bescheinigung des I)r. Robert Naumann, als Vorsitzenden des Leipziger Vereins zur Feier des 19. October, bestätigt wird. Es sind hiernach im Ganzen 6 Ctr. solcher Kugeln zu dem gedachten Zwecke angekauft. Das größere dieser Gedenk zeichen, das „Eiserne Kreuz," ist dem Original nachgebildet. Eine zweite kleinere Medaille enthält die Widmungsworte: „Gegossen aus Kanonenkugeln vom Schlachtfelde bei Leipzig" und auf der andern Seite; „Vom 16. bis 19. Oct. 1813. Zur Erinnerung an das fünfzigjährige Jubiläum 1863." Auch sind in Form einer kleinen Flintenkugel Vorstecknadeln mit den betreffenden Jahreszahlen angefertigt und außerdem noch eiserne Kreuz-Medaillen, welche eine mikroskopische Photo graphie von Blücher und andern berühmten Männern jener Zeit enthalten. Allgemeiner Anzeiger. Bekanntmachung. Nachdem durch Verordnung des königlichen Ministeriums des Innern vom 8. Juli d. Js., die Vornahme der Ergänzungswahlen für iden im Laufe dieses Jahres einberufenen allgemeinen Landtag anbefohlen worden war, sind nach erfolgter Feststellung der Wahllisten, die Wahlmännerwahlen für den VII. städtischen Wahlbezirk allenthalben erfolgt und als gesetzmäßig befunden worden. In Folge dessen, und da in dem gedachten Wahlbezirke wegen erfolgten Wegzug« deS Herrn Bürgermeister Rüger zu Dippoldiswalde aus dem genannten Wahlbezirke laut Verordnung der königlichen Kreis-Direktion zu Dresden, vom 2Ü./22. Juli dieses Jahres, die Wahl eines neuen Abgeordneten und seines Stellvertreters für die zweite Kammer der allgemeinen Ständeversammlung sich nothwendig macht, habe ich zu Vornahme dieser Wahl nach §. 74 des Wahlgesetzes den 27. «Öetober 1863 bestimmt. Bei dessen Bekanntmachung werden sämmtliche Wahlmänner in Gemäßheit tz. 72 des Wahlgesetze« — auch auf diesem Wege — geladen, sich am gedachten Tage und zwar bei Vermeidung der tz. 54 de« bezogenen Gesetzes angedrohten Nachtheile, Vormittags 1V Uhr im Saale de« Gasthauses zum schwarzen Adler in Pirna persönlich einznfinden und an der Wahlhandlung Theil zu nehmen. Pirna, den 14. October 1863. Der Königliche Wahleommiffar des VII. städtischen Wahlbezirkes. von Thielau. Bekanntmachung Seiten deS unterzeichneten Gerichtsamtes soll den 21 Deeember 1863 das zu dem insolventen Nachlasse des verstorbenen Hausbesitzers Traugott Friedrich Wolf zu Nassau