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M 2«. Freitag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen- durch alle Post anstalten, 3. April 1863. »->« pro Quartal 10 Ngr. ,Inserate die § Spalten-Zeile Weißerih-Zeitung Amt,- md Ä>mgk-KlaU der Kmiglichm Gmchls-Imtcr m» Kkdlrälhk KippMWdVk. /k«M» md AUmbkr«. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehke kn Dippoldiswalde, Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Gehör- und Sprach kranke machen wir daraus aufmerksam, daß Medicinalrath vr. Schmalz aus Dresden — wie aus der Anzeige unsres Blattes hervorgeht, — nächste Mittwoch, den 8. April im Gasthofe zum Stern sich aufhalten wird, nm Gehör- und Sprachkranken (wozu auch das so ungemein lästige Ohrtönen, Ohrreißen, Rauschen und Sausen gehört, da es in der Regel den Anfang des Schwerhörens bildet) Rath zu ertheilen. Altenberg, 1. April. Mit heutigem Tage ist die Rechnung für bas 1. Quartal bei hiesiger Sp arcasse abgeschlossen worden, und sind in demselben 4347 10 6 0». durch 1027 Einlag. vereinnahmt, 2448 - 3 - 7 - - 71 Rückzahl. verausgabt, 1899 ^7^6 9 Mehreinnahme erzielt worden. /V Frauenstein. Der Sturm am letzten Freitage, der bei ununterbrochenem Regen bis Sonnabend Abend andauerte, war so heftig, daß u. a. eine Frau mit schwerem Korbe bei der Sandmühle über die dortige Brücke ihr Leben nur durch einen kühnen Sprung an das jenseitige Ufer rettete. — In der folgenden Nacht war eS kalt, auch Thüren und Fenster mit Schnee verweht. Ttzr am Montag hier abgehaltene Viehmarkt war bei dieser Witterung sehr schlecht besucht; er bat so zu sagen gar nicht stattgesunden. Dresden. Das Ministerium des Königlichen Hauses, als die mit der Regulirung des Nachlasses weiland Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Au guste beauftragte Behörde, findet sich in Folge der vielfachen, über den Umfang dieses Nachlasses ver breiteten wahrheitswidrigen Gerüchte, nachdem selbige sogar in innländischeu Blättern, von denen eine bessere Kenntniß der Verhältnisse zu erwarten gewesen wäre, Aufnahme gefunden haben, veranlaßt, auf Grund der ergangenen Acten zu erklären: daß das hinterlassene Vermögen weiland Sr. Maj. des Königs Friedrich August des Gerechten keineswegs aus Allerhöchstdesselben Tochter, die verewigte Prinzessin Auguste, übergegan gen ist, daß vielmehr Letztere , ebenso wie Ihre Frau Mutter, Ihre Majestät die Königin Marie Amalie Auguste, allen Ansprüchen auf dasselbe gegen Zusiche rung einer jährlich zu gewährenden Appanage unter dem 28. Januar 1828 ausdrücklich entsagt hat. In dessen Folge ist da« gesammte Ngchlaßvermögen deS Königs Friedrich August deS Gerechten, nach den da mals bestehenden VerfassungSverhältntffen dem Regie rungsnachfolger zugefallen, mit dem Eintritt der Ver fassung vom 4. September 1831 aber, gegen die im 8. 23 derselben übernommene Verpflichtung zur Fort gewährung der vbgedachten Appanage, selbst ohne Ausscheidung der Ehatoullengüler, als Staatsgut, auf die Staatscasse übergegangem Das Vermögen Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Auguste bestand hiernach nur auS dem, was Höchstdieselbe aus dem nicht beträchtlichen mütterlichen Nachlasse geerbt hatte und aus der ihr als Äequivalent für ihre Ansprüche an den väterlichen Nachlaß stipulirten jährlichen Ap panage von 24,000 Thlr. Eonv.-Mze. Bei dem be kannten Wohlthätigkeitsfinn, den die Verewigte zeit lebens nach allen Richtungen hin bewährt hat, ist der Nachlaß Höchstderselben selbst mit Einschluß der zu demselben gehörigen, größtentheils im langjährigen Privatbesttz der Königlichen Familie befindlich gewese nen Schmuckgegenstände, nicht beträchtlich und es rei chen die Revenüen desselben nicht aus, die Gehalte, Pensionen, Unterstützungen und Almosen, welche die verewigte Prinzessin den betreffenden Personen auf ihre Lebenszeit testamentarisch ausgesetzt hat, zu decken, so daß Seine Majestät der König als Erbe, zu De ckung dieser Ausgaben, auf längere Zeit Zuschüsse vom Kapitalvermögen zu leisten genöthigt sein wird. — Bei dem orkanähnlichen Sturme, der am Sonntag herrschte, ist auf der Elbe bei Heidenau ein mit Obst beladener Kahn untergegangen. — Die Einigung unter den deutschen Elbufer- staaten wegen Herabsetzung der Elbzölle soll nunmehr erfolgt sein. — Bei der Leipzig-Dresdner Eisenbahn werden in Dresden und Leipzig Sonnabend, den 4. April, Abends 7 Uhr, und Sonntag, den 5. April, früh 5 Uhr, für die Osterfeiertage Extrazüge abgefertigt werden, wobei die gelösten BilletS zu einfachem Preise für Hin- und Rückfahrt bis Mittwoch Abend für jeden Zug (mit Ausnahme der Courir- und Schnellzüge) gültig bleiben. — Unweit Waldheim und Leisnig haben nach dem „S. W." im Laufe verflossener Woche zwei räuberische Anfälle auf ein Kind und auf eine Frau stattgefnnden, wobei die Räuber sich mit geringer Beute begnüge» mußten. Den erster« hat ein vor wenigen Monaten aus dem Zuchthause zu Waldheim entlassener Handarbeiter verübt und ist festgenommen worden. Auch zwischen Zöbigker und Gautzsch kam am II. d. ein Raubanfall an einer Dienstmagd vor, welcher von 2 Unbekannten anSgeübt worden sein soll. Leipzig. Wenig erfreulich ist, daß ein Theil des Leipziger Arbeitervereins nicht bei den goldenen Lehren des Hrn. Schultze-Delitzsch bleibt, die für den Arbei-