Volltext Seite (XML)
3S Räuchern de« Stalle« mit Essig oder Chlor - Aufstellung von Chlorkalk in offenen Gefäßen —) bei in der Nabe drohender Gefahr anzurathe» sei. In wie weit die An- Wendung der arsenigen Säure und de« Opium« in homö opathischer Dost« al« Präservativ-Mittel Anwendung ver dienen, da« muß der Erwägung der Herren Thierärzte überlassen bleiben. Einsender aber gedenkt, wenn, wa« der Himmel verhüten möge, die Seuche die Grenzen Sachsens überschreiten und die Gefahr un« näher rücken sollte, in seinem eigenen Kuhstalle damit einen Versuch zu machen, und würde seiner Zeit die Resultate desselben mittheilen. (Zur Beantwortung der in Nr. 3 der Weißeritz- Zritung gestellten Frage in Bezug aus Butterbereilung.) DaS beim Buttern übliche Verfahren hat den Zweck, die in der Milchflüsfigkeit schwimmenden, nur mit Hülfe starker Vergrößerungsgläser erkennbaren Butterkügelchen durch Stoßen oder Schlagen zu vereinigen, an einander zu ballen. Dies wird um so schneller erfolgen, je mehr diese Butter kügelchen den Grad von Weichheit besitzen, bei welchem diese Vereinigung am leichtesten eintritt. Ist die Sahne zu kalt, so sind jene Kügelchen zu hart und prallen beim Zusammenschlagen von einander ab; ist jene zu warm, so find diese zu weich und wird die Vereinigung durch jeden neuen Stoß wieder aufgehoben. Daraus ergiebt sich von selbst, daß im Sommer, wo die Butter, namentlich bei Kleefütterung, an und für sich weicher ist, jener Wärme grad der Sahne niedriger sein muß, als im Winter bei der Fütterung mit Dürrfutter, welche» letztere härteres Butterfett erzeugt. Als den geeignetsten Wärmegrad habe ich nun im Sommer lO Grad, im Winter 16 bis 18 Grad (der Rt-aumur'schen Scala) gesunden und bei letzteren Wärmegraden im Winter eben so schnell Butter erhalten, als bei 10" im Sommer. Um die Sahne so weit zu er wärmen, kann man dieselbe entweder einige Stunden vor dem Buttern an einen warmen Ort stellen oder ihr heiße abgesahnte Milch zusetzen. Ein gewisser Grad von Säuerung ist dem baldigen Gelingen des Butterns noch besonders günstig und deshalb rathsam, beim Verbuttern süßer Sahne, derselben einige Löffel starken EsfigS oder saure Molken zuzusetzen. — Hat man bei 16 oder 18 Grad gebuttert, so knete man die Butter ohne Zusatz von Wasser in der Butterwäsche erst gehörig durch, bis sie feste Ballen bildet und wasche mit nicht zu kaltem Wasser aus, indem durch das kalte Wasser der ButtergrieS erhärtet und dieser dann jeder Vereinigung trotzt. (Ein sog. Bade-Thermometer ist zur Wärmebestimmung von Flüssigkeiten am geeignetsten, und deckt durch die mit ihm erzielten Zeit- und Arbeits ersparnisse die Kosten — 10-15 Ngr. — reichlich.) Briefkasten. Herrn B. in M. Eie beschweren sich darüber, daß Ihnen zugemuthet wird, ein Stück Straße auszubessern, welches nicht durch Ihr Areal geht, sondern von fremden Adjacenten begrenzt wird. Wir bedauern Sie, aber helfen können wir Ihnen nicht; denn so lange noch in Sachsen daS Straßenbau-Mandat von 1781 gilt, so lange wird auch bei Straßcnbaudifferenzcn nach 9 dieses Mandates die „bisherige Observanz" entscheiden, d. h. wer von jeher den Wegtract gebaut und in Stand gehalten hat, der muß es auch fernerhin thun; wenn es auch nach demselben Pargaraph als gemeine Regel betrachtet wird, daß — „wo nicht ein anderes hergebracht ist" — in den Dörfern, so weit als deren Zäune gehen, es mögen diese beide oder nur eine Seite der Straße cinfasfen, sowie bei Eommunicationsuachbarwegen die Comnmn eines jeden Ortes innerhalb ihrer Flur die Wege zu unterhalten hat. Kirchliche Nachrichten. Altenberg, vom 1. bis 8. Januar 1860. Geboren wurde dem hiesigen Einwohner u. Tagelöhner Carl Friedrich August Lohse, eine Tochter; — dem ansäß. Bürger». Bäckermstr. C. Gotth. Traut mann hier, ein Sohn. Am 3. Sonnt, n. Erscheinung Christi ist keine Communion. oldiswalde, vom 6. bis 20. Januar 1860. eboren wurdeHrn.Hkinr.Gust. Dcmnitz, Bildhauer allhier, eine Tochter; — Hrn. Aug. Einhorn, Fleischermflr. u. GasthofSbesitzer allhier, eine Tochter; — Hrn. Carl Friedr. Wtlh. Kinder mann, Grund- u. Hypothekenbuchsührer all- hier, eine Tochter. — Hierüber ein außerehel. Kind. Getränt wurde George Friedrich Köhler, Maurer, Bürger u. Hausbesitzer hierselbst, «in Wittwer, und Christiane Caroline Bieber hierselbst, weil. C. Fr. Bieber'S, Erbange- sessenen in Cnnerßwalde, ehel. 4. Tochter; — Carl August KörbS, Briefträger beim königl. Postamte hierselbst, Gott fried KörbS', Einw. u. Handarbeiter« zu Schleifreisen im Her- zvgthum Sachsen-Altenburg, ehel. 6. Sohn, und Christiane Wilhelmine Bobe, weil. C. Glob. Bobe'S, Zimmermanns u. ansäss. Bürgers hier, ehel. älteste Tochter. Gestorben ist Friedr. Max Kühnel, SchneidermstrS. allhier, ehel. Sohn, 9 Jahr 1 Mon. alt, am Scharlachfieber; — Hr. Joh. Friedr. Aug. Häschke, vormal. GerichtSamtL- eontroleur allhier, 59 Jahr ü Mon. alt, an Ruhr u. Magen erweichung; — Paul Clemens Günther, BäckermstrS. allhier, ehel. Sohn, 4 Jahr 4 Mon. alt, amScharlachfieber; — Ama lie LherefieG reif, Handarbeiters allhier, ehel Tochter, LJahr 3 Mon. 1 Woch. alt, an Scharlachbräune; — Hr. Christian Gottlieb Schenk, Bürger u. Nadlermstr allhier, 72 Jahr alt, am Lungenschlag; — obiges außerehel. Kind. Am 3. Sonnt, n. Epiph. Frühcommunion: Hr. Di«. Mühlberg. Borm -Pred.: Hr. Super, v. Zobel. Nach mitt.-Pred. : Hr. Diac. Mühlberg. Allgemeiner Anzeiger. Bekanntmachung. ErbthcilungShalber soll das zum Nachlasse des verstorbenen Bürgers und SchnhmachcrmeisterS Karl Heinrich Oertel zu Dippoldiswalde gehörige Wohnhaus 8lll) Nr. 174 des Localbrandcatasters mit dem dazu gehörigen Gärtchen 8ulr Nr. 215b des Flurbuchs und Fol. 198 des Grund- und Hypotheken buchs für hiesigen Ort, welches im Laufe dieses MonatS, jedoch ohne Berücksichtigung der darauf haftenden Steuern und Abgaben, zusammen aus 377 Thlr. 10 Ngr. — Pf. gerichtlich gewürdcrt worden ist, den 22. Februar L860 a» hiesiger GerichlSamtsstelle freiwillig öffentlich versteigert werden, was unter Hinweisung auf die an hiesiger GerichtSamtSstelle und in dem hiesigen Stadthause gewöhnlichen OrtS auShängendcn SubhastationSpatente nebst Beifugen hiermit veröffentlicht wirb. Dippoldiswalde, am 9. December 1859. KSnigl. Gerichtsamt. Im Austr.: Wolf, Assessor.