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Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Post anstalten. —. Preis o l"v Quartal Berßerrh-Iertuna. -L Amts- und Anzeige- Matt -er Königlichen Verichtsämter und Stadträthe zu DippMswaldt, /rautnücin MMMberg. Verantwortlicher Rcdacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Die am Monrage stattgehabte Wahl männer-Wahl hat folgendes Resultat ergeben. Abgegeben waren 140 Stimmzettel, und erhielten folgende Herren die meisten Stimmen und sind mithin gewählt: 1) Advocat C. G. Moritz Ochernal, unangesessen. 2) HorndrechSlermstr. E. H. Eberh. Laue, unanges. 3) Äert. prnot. I. Oskar Wohlfahrt, unangcsessen. 4) Schneidermstr. L. Gottlob Re in Hard, unangeseffen. 5) Kürschnermstr. G. Wilhelm Herrfurth, angesessen. 6) Kaufmann Fr. August Cuno, angesessen. 7) Tuchhändler OSw.Herrmann Thurm, angesessen. 8) Kaufmann Fr. August Richter, angesessen. 9) Seifenstedermstr. C. Fr. Rennert, angesessen. 40) Buchdruckereibesttzcr Fr. Carl Jehne, angesessen. 11) Lohgerbermstr. H. Eduard Böhme, angesessen. 12) ^loil. pruet. A. N. Eduard Nacke, unangesesscn. 13) Böttchermstr. Fr. Wilhelm Lauschte, angesessen. 14) Advocat E. Ludwig Mauckisch, angesessen. 15) Apotheker Ehr. Leopold Klug, angesessen. 16) Weißgerbermstr. H. A. M. Rauchsnß, anges. 17) Glasrrmstr.I.GottfriedBorrmann,unangesessen. Die Wahl der Stadtverordneten und Ersatz männer durch obige Wahlmänner wird, wie wir hören, nächsten Donnerstag, den 18. Novbr., statlfinden. Dresden. Sr. Mas. der König haben den Vor sitz im StaalSminikerium dem SlaatSminister Frhrn. v. Beust übertragen und mit der interimistischen Ver waltung beS Ministeriums der Justiz den StaatSmi- nister Behr beauftragt. — Als Kandidaten für bas durch den Tod des Justizministers v. ZschinSky erledigte Portefeuille nennt man unter andern die HH. v. Watz dorf in Weimar und v. Seebach in Gotha. Beide Staatsmänner gehören ursprünglich dem Königreich Sachsen an. In liberalen Kreisen, wo deren Wieder gewinnung für den königl. sächs. Staatsdienst als sehr wünschenswerth bezeichnet wird, nennt man als Candi- daten für die erledigte Ministerstclle auch noch den früheren Justizminister v. Carlowitz. — Seit dem 8. Novbr. läßt die Direktion der Brauerei zum Felsenkeller ihr Bier verschroten. Den Preis hat dieselbe diesmal auf 4 Thlr. pro Eimer festgestellt, mithin nicht unbedeutend ermäßigt. DaS neue Bier ist stärker, als das vorfährige, und das Publikum hat, namentlich in Rücksicht auf die bedeutend gestiegenen Hopfenpreise, alle Ursache, diese Preiser mäßigung anzuerkennen. Am 9. und 10. Novbr. fand die Eröffnung und Einweihung der Restauration „zum Felsenkeller" statt. Dresden, 9. Novbr. Der gestern und heute in hiesiger Friedrichstadt abgehaltene Roß- und Viehmarkt wird allgemein als einer der schwächsten der bisher hier abgehaltenen, ja hin und wieder als der schwächste selbst bezeichnet. Der Grund deS nur schwachen Be suchs sowohl Seiten der Verkäufer als der Käufer wird in der späten Jahreszeit gesucht, in welcher dieser Roß- und Viehmarkt fällt, namentlich aber in der eingetretenen ungünstigen Witterung, welche wir Vie letzten. Tage hindurch halten; denn während am Sonntage in der Stadl ulld Umgegend mehrere Zoll tiefer Schneeschlicker Vie Straßen in ein Kothmter verwandelte, hatten wir gestern und heute starken Frost, den jedoch die Sonne hie und da auflhaute und dabei den Boden erweichte. Waren überhaupt von guten Pferden nur verhältnißmäßig wenige Exemplare vorhanden, obgleich der hiesige Markt sich vorzugsweise für LurnSpferde eigner, so blieb auch die Zahl der hier ziim Verkäuf gestMen Pstrde wie Thiere überhaupt gegen frühere Märkte zuxück. ES waren im Ganzen ausgestellt: 517 Pferde, 37 Ochsen, 10 Kühe, 2 Kalben, 93 Schweine und 651 Ferkel. Von diesen wurden verkauft über200 Pferde, 9 Ockfen, zu dem Preise von 60—9O THlr. pto Skück, 6 KÄHe für 29 - 35 Thlr. pro Stück, 2 Kalben, 52 Schweine zu einem Preise von 8—15 Thlr., und fast die sämmt- lichen Ferkel (nur wenige blieben unverkauft) zu einem Preise von 1 Thlr. und darüber im Anfänge, später jedoch zu 10—15 Ngr. pro Stück. — Wie man erfahren, wird Herr C. Renz mit seiner großen Menagerie nächsten Donnerstag mittelst Ertrazug in Dresden eintreffen und von nächsten Sonn abend an dieselbe ans kurze Zeit in der dazu erbauten Bude auf dem Jüdenleiche zur Schau stellen. So viel wir wissen, ist dies eine der größten der jetzt bestehenden Menagerien; sie enthält schöne Exemplare von Ele- phanlen, Tigern, Löwen, Leoparden, Schlangen, Straußen, Zebra'S u. s. w. Neber den Brand des Dampfers „Castern City," der auf der Fahrt von Liverpool nach Melbourne zu Grunde ging und dessen Schicksale jetzt, wo das traurige Ende der „Austria" noch in frischem Ange denken ist, allgemeine Theilnahme erregen werden, liegen folgende ausführliche Berichte vor: „Wir liefen — so erzählt Herr Fowler, einer der Passa giere — am t», Juli an« dem Hafen von Liverpool; 180 Passagiere, 47 Offiziere und Älatrosen, zusammen 227 Menschen. Die Reise ging nach Wunsch von statten und wir hatten den Aequator glücklich paffirt, al« plötzlich am 23. August um 2