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Eben, als das Frühstück MsWr^ru ward/tWm die beiden TöchieeiLjrhdy'^KabhqZi^a Wh Kau n y, ein und küßten.Hnm-Hmel. Anstand dioHa»b>, A-,Mf^i^n,e-sich>iKMiAnbzick^ obschon die ältere noch k,wqS„ qng«gr>ffen au-sah, und packle^ als Richqrddazu kam, hie für dieseiben mitgebrachten Geschenke aus, wodurch ein lauter Jubel unter den Kleinen hervorgerusen ward. Bei der Mittagstafel kam LiddY wieder auf di« so kurz anberaumte Abreise deS Bruders zurück und versicherte, daß sie unmöglich darein willigen konnte Zuletzt ward sie mir ihm darüber einig, sofort nach Tische gemeinschaftlich in die Residenz zu fahren, um den Minister zu bitten, daß er noch einige Tage Auf schub gewährte, sowie denselben wo möglich zu einem Besuche auf das Schloß zu bewege». Der Plan gelang. Schon qm drittnächsten Tage fand 'sich der Minister zu einer glänzenden Soiröe auf Bären sels ein, wohin außerdem eine nicht ge ringe Zahl angesehener Gäste aus der Residenz und der Umgebung geladen waren. Unter ersteren befand sich auch^der dem Minister befreundete OberlehnSrath von Wallmann, den Frau von Bärenfels auf Anbringen ihres Vaters zur Gesellschaft zu ziehen nicht umhin gekonnt hatte, indem derselbe theilS Vie Bekanntschaft Wallmann'S mit der Ercellenz, theilS die Förderung Arthur'S in seine ausländische Ver sorgung als VerpflichtungSgründe hervorhob. Der Minister von Langwirth, ein schöner, unverheiralheter, noch in den dreißiger Jahren stehender Mann, war eine eben sc imponirenve als herzgewinnende Erscheinung, um die sich an diesem Abend alle Glieder deS gewählten Cirkels mit aufrichtiger Verehrung be wegten. Auch die Wirihin freute sich von Herzen der Ehre seiner Anwesenheit; jq je länger sie seiner geistvollen Unterhaltung genoß, desto inniger fühlte sie sich zu ihm hingezogen, und eS entwickelte sich in ihrem Herzen ein Gefühl für denselben, von welchem sie sich anfangs kaum eine klare Rechenschaft ablegen konnte, das aber nichts Anderes, als die Regung einer auskeimcnden Liebe zu ihm war. Dem Bruder Arthur war dieß nicht entgangen, und er verfehlte nicht, am folgenden Morgen die Schwester durch feine Anspielung in Verlegenheit zu setzen. Zu ihrem Herzleid mahnte schon am nächsten Tage der Minister ernstlich zum Aufbruch und ließ scheidend einen süßen Stachel im Herzen der Frau von Bären felS zurück. Frcund- ltch ließ er sich zu der Zusage bewegen, auf der Rück reise aus Italien Bärenfels wieder aufzusuchen. Es war in der Thal wohlthätig für Libdy'S Herz, daß dasselbe behindert ward, lange den empfangenen Eindrücken nachzuhängen, indem bereits am Tage nach der Abreise deS Ministers und ihres Bruders die russische Gräfin bei ihr einsprach, deren Bekannt schaft sie im Bade gemacht haue, und die eS sich nicht versagen konnte, bei ihrer Rückreise auf dem Schlosse Bärenfels einzusprechen. Liddy empfing dieselbe mit herzlicher Freude. Die Gräfin Sumarakoff war zwar bereits bei Jahren, aber dessenungeachtet noch von einer Lebendigkeit deS Geistes und dabei einer Tiefe deS Gemüthes, die ihre Gesellschaft äußerst an ziehend machte. Das war indessen nicht das Einzige und Erste, waS sie an ihre neue Freundin gefesselt hatte, indem vielmehr die Frau von BärenselS in der näheren Verbindung mit einer „Gräfin" und noch obenein einer „russischen" willkommene Nahrung für ihre Ehrsucht fand. ES sei daher zugleich hiermit bemerk», daß iihrp»HfflnejgizNL t-u dem Minister V- y. Lang werzh hauptsächlich auch durch die stolze Hoff nung ihren HM,niM»roKM, war.j. di« Grinahlin eures ,so,hvchgestzlltM-üiMsglanzenden Kreisest sich. hewegestdqst MastrleSr,zu, .MrsvW. es muß zur richtigen Beuriheilung dieser äußerlich gar nicht un angenehmen Dame, wiederholt Hervorgehaben werden, dqß bq- ^irle Tytiben bev sogenannten großen Welt; bas Gement war« in welchem ihr Herz lebte, indem sie, von SlanbeSvorurlheilen befangen und im Schooße deS WohllepenS ausgewachsen, kein höheres , Glück kannte, als Einerseits den feineren Sinnengenuß und andrerseits däs von allen bürgerlichen Berührungen abgeschloffeneBewegenunteraristokratischenUmgebungen, Die Gräfin war zu scharfsichtig, als daß ihr diese SinneSweise ihrer neuen Freundin lange hätte.können, verborgen bleiben, und sie verfehlte nicht, mehrfach ihre gereistere LebenSansicht gegen jene gellend zu machen. ,,WaS ist— pflegte sie zu sagen — aller äußere Glanz, wenn er nicht der Wiederschein unser» inneren WertheS ist? Und welche jämmerliche Zerrissen heit ist unser LooS, wenn beim Mangel de- letzteren ein rauher Wechsel deS Schicksals den ersteren schonungs los vertilgt! Unzerstörbar dagegen ist der Friede deS HerzenS trotz aller Stürme deS Lebens, wenn diese in der edlen Richtung des GemütheS auf das Wahre und Bleibende einen Widerhall finden." — „Glauben Sie, meine Freundin (sprach sie weit«), daß ich aus Erfahrung spreche. Auch ich bin durch die Feuer taufe deS Schicksals hindurchgegangen. Mein edler Gemahl unterlag einst den Jntriguen eines kaiserlichen Beamten und ward, obgleich völlig schuldlos, nicht allein mit ConfiScation seiner Güter, sondern auch mit der Verbannung nach Sibirien bestraft. Fünf kummer schwere Trauerjahre schlichen an ihm und an mir vor über. Während er im Elende lebte, vertrauerte ich den Sturz unsers Hauses bei theuren Verwandten in Deutschland. Hätte nicht in jener PrüfnngSzeit mein besseres Bewußtsein und dieKrafl deS frommen Glaubens meinen Muth aufrecht erhalten, so wäre ich eine Beute der Verzweiflung geworden. Allein mein Vertrauen auf den höchsten Helfer in aller Notb täuschte mich nicht. ES kam ein Thronwechsel, mir ihm ward die meinem Gemahl feindselige Partei gestürzt und er selbst der Freiheit, dem Besitze seiner Güter und mir zurück- gegeben." „Sie sprachen von Verwandten in Deutschland, Frau Gräfin" erwieberte Frau von BärenselS, etwas AeußerlicheS aus deren gemüthvollen Gespräch herauSgreifend, um doch Etwas darauf zu erwiedern, „darf ich fragen, wer diese sind?" „Es ist das HauS Rodau in der Pfalz, auS welchem ich stamme, denn ich selbst rühme mich deutscher Abkunft. Meine Schwester, die einzige Blutsverwandte, welche damals mir noch übrig geblieben, war die Ge mahlin einesRegierungübeamten, Namenö von Lang werth, und ihr Sohn steht jetzt als Minister in * * * schen Diensten. —" Mit der freudigsten Ueberraschung fiel ihr Liddy in'S Wort: „Wie? der Herr Minister von Lang werth Ihr Neffe? Das ist ja superbe!" „Kennen Sie denselben?" „Ach, erst verflossene Woche ward mir daS Glück zu Theil, ihn hier auf meinem Schlosse einige Tage zu beherbergen, und nach kurzer Frist gedenken Seine Erxellenz uns Ihre Anwesenheit hier wieder zu schenken.