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Nach einem Grunde derselben forscht man vergeben«; die Schriften Temme'S, auch seine Romane, ruhen auf der Basis der reinsten Sitt lichkeit; sie sprechen sogar jedeSmal eine ethische Ten denz aus; sie halten sich fern von aller Politik; sie find seil Jahren in aller Welt Händen; sie werden Überall nachgedruckk, auch ungestraft in Preußen. Auf einmal werden sie, und zwar ohne eine Angabe irgend eines Grundes und ohne alle Ausnahme, mit Einem Federstrich verboten. Temme hat in seiner Heimath Preußen viele- erdulden müssen. Einzig und allein wegen seiner parlamentarischen Wirksamkeit ein volle- Jahr lang (in einer Strafanstalt, einem Zuchthause) in Untersuchungshaft gehalten, wurde er von den Geschworenen freigesprochen, gleichwohl hinterher auf Grund eine- Gesetze-, da- erst während seiner Haft erlassen war, ViSciplinarisch seine- AmtS entlassen, pachvem er dem preußischen Staat über dreißig Jahre lang mit Auszeichnung als Richter, zu letzt in den höchsten Richterstellen gedient hatte, mit seiner zahlreichen Familie arm, ohne Pension auf Vie Straße gestellt. Er lebt seitdem von dem Ertrage seiner schriftstellerischen Arbeiten. Hamburg, 4. Oct. Das Schiff Pembecton, von Virginien nacv Bristol segelnd, berichtet, daß bas Hamburger Postbampfschiff Austria, am l. Sept, nach Neüyork abgelaufen, ain 13. in Feuer aufge gangen. Der Pemderton begegnete bcm Schiff Lotus, nach Halifax bestimmt, mit 18 Geretteten; eine französische Bark hat 50 gereitet. Näheres ist noch unbekannt. Der Kapitän ber Austria, Heydtmann, ist ertrunken. An» Bord befanden sich 500 Menschen. Neuere telegraphische Nachrichten au- Hamburg vom 4. Oct. Nachmittags besagen: „Die Austria war von Hamburg mit 100 Mann Besatzung und 420 Passa gieren abgegangen, zu denen in Southampton noch 180 hinzukamen. Man vermuthet, daß das Unglück il» der Nähe ber Neufundland-Bank stattgefunden, und giebt der Hoffnung Raum, daß noch viele der auf dem Schiffe befindlichen durch Fischer gerettet worben seien. Wien. Der Erzherzog Johann wird den großen Saal in seinem Schlosse zu Schöna bei Meran zu einer RuhmeShalle „für alle berühmten und bewährten Tyroler auS den Kriegszeiten" umschaffen. Die Na men der Anführer, wie der einzelnen durch Tapferekit a»tSg«zeichmtmLanbe-vertheidigm, werden ans Mar mor!» oder E»ztäs«tt i-rakgeüh diewMniten Helden Wie Hosed, GMHVchtr,^M di« für T«räfbeMÄtesttt,^and«SfiWfieft »Een in Porträt- die RnhmeSkMe-.schmückem Ei« eigenes Ehrenbuch, kn welches VieThattN dieserMänn«r vrrzcichnet werden, wird angefertigk. Dir Erzherzog ist auch seit Jahren bemüht, eine Üiktiatiwek Ävolidrwitz anMegen, und das Archiv in Schöna enthält bereit- jetzt schon eine bedeutend« Menge vön'höchst wichtigen Urkunden auS den Kriegszeiten Tyrolö, mit denen bekanntlich Erz herzog Johann in so engem Zusammenhang stand. Da-Wichtigste, »da- diese-Archiv einmal aufnehmen dürfte, sind jedoch die Memoiren, welche der Erz herzog auS seinem langen, virlbewegken Leben nieder schrieb. Paris. Man spricht jetzt viel von einer Reduk tion der französischen Armee. — H- bestätigt sich, daß ber Czaar von Rußland zugesagt hat, nach Frank reich zu kommen; er wolle bei Vieser Gelegenheit auch einen Besuch in London machen. Schloß Bärenfels. Erzählung von Reinhard Grimmer. (Fortsetzung.) Frau von BärenfelS fühlte sich von diesem schlichten, natürlichen Ausdruck ber Religiosität ihres Bruders seltsam angegriffen. In ihrem Herzen hatte bisher nur daS fade Treiben ber großen Welt Platz gehabt. Den Schloßprebiger ausgenommen, bei dem sie den Ausdruck ber Frömmigkeit al- zu seinem Fache gehörig betrachtete, war ihr seil Jahren Niemand in dieser Weise nahe getreten. ES war ihr, als fielen die Worte des Bruders wie Vorwurf in ihre Seele. „Ich muß Dir Recht geben, — sprach sie nach einer kleinen Pause — doch kommen Harle Schicksals schläge, dann hört das Froh- und Glücklichsein auf." „Gerade dann, Schwester, flößt jene Ueberzeügung erst den rechten freudigen Muth in die zaghafte Brust! da- habe ich an mir erfahren, als ich bei Eurem Fürsten in Ungnade gefallen war. Du weißt, ich war, als Euch Allen bangte, ruhig. Und diese Ruhe wat die Frucht meines unüberwindlichen Vertrauen- auf die Hilfe des Herrn, die mir auch bald genug zu Theil warb, und dec ich mich fort und fort zu erfreuen habe." Während der Referendar von Feldderg aufstand, um den hinaus verlangenden kleinen Neffen da» Zimmer zu öffnen, wischte sich Frau von BäreUfelS eine Thräne auS dem Auge. „Liddy! — sprach Arthur zum Divan zurück kehrend »mV ihre Hand ergreifend — Du scheinst einen geheimen Kummer auf dem Herzen zu trägem Darf ich ihn nicht theilen?" Hier eröffnete die ganz wehmüthjg gestimmt« Dame dem Bruder mit möglichster Schonung ihre letzten betrübenden Wahrnehmungen über da- Treiben de- Vater- und dessen mißliche Verhältnisse. Wie bekümmert auch Arthur bei dieser Mittheilung war, so fand er doch gerade in dem Umstände, daß der Vater in d«r letzten Zeit immer unglücklich gespielt hatte, einen Beruhigungsgrund, indem er davon die Heilung seiner Leidenschaft erwartete.