Volltext Seite (XML)
Die reichlich ausgefallene Eolltzete tstsfür Humpoletz in Böhmen unv Pucho in Ungavn best»««r; man fan- in derselben auch'oizte Rt>ll«niit»LMTHlrn. — Die RNchmittagSüundrN eÄtenchre iKt-lhttinehmtr auf dem Lincke'scheirBsdo; zu wekchM ety Soü dee Dampf« schifffahitSdireetivn mit an»rk<nn«nSwr«her Liberalität gestelltes Dampsboot dieselben zu einem heiteren Mahle führte, bei weichem geistreiche ernstriuib heitere Toaste das trauliche Beisammensein verschönten. Der erste Toast galt natürlich dem theurrn, allverehrten und geliebten König. — Gott segne die gut« Sache der Gustav-Adolf-Stiftung. ' Altenberg. Von unserem Jubelfeste ist in diesem Blatte so, ausführlich berichtet worden, daß es fast Überflüssig erscheint, noch einmal daraüfzurückzukömmen. Dennoch wage ich eS; eS gilt nämlich, die Verdienste eines ManneS zu würdigen, den man in den betr. Berichten gänzlich ignorirt hat.*) ES durste nicht *) Hat mir selbst recht leid gethan, der Verdienste des Hrn. Cantor nicht gedacht zu. haben. Zwar beim Feste, doch in der Kirche zum Gottesdienste nicht anwesend, war der Umstand, daß ich von anderer Seite mir über letzteren ein Referat nicht erbat, weil die Predigt dem Drucke übergeben werden sollte, die Ursache, auch, der Mnsikaufführung nicht erwähnt zu haben. D. Red. Schloß Bärenfels. Erzählung von Reinhard Grimmer. (Fortsetzung.) Das bewilligte Vierteljahr eilte seinem Ende entgegen. Dse Auseinandersetzung mit den Warnitzer Erben war vollbracht, freilich mir empfindlicher Beein- ckrächtigung der gerechten Ansprüche Ma r t h a'S. Der nachrheilige Einfluß von dem Vater der Warnitzer Wittwe, dem.fürstlichen Kammerherrn vonFeldberg, der in Gemeinschaft mit dem rachsüchtigen OberlehnS- rath dabei gewirkt batte, war unverkennbar. Auch nahmen die Prozeßkosten in der Untersuchungssache des seligen Rudolph von Bärenfels eine nam hafte Summe seine- Erbe- dahin. Martha ertrug auch dieses mit stiller Ergebenheit in ihr Schicksal. Konnte sie auch fortan kein glänzendes HauS mehr führen, so reichte doch daS ihr verbliebene Vermögen hin, ihren Kindern eine anständige Erziehung ange deihen zu lassen. Für die Letzteren hatte sie auf Grund des bevor stehenden Orts- und Landeswechsels von dem Schloß prediger die Ausfertigung der Taufzeugnisse sich erbeten. Dieser, der würdige Nachfolger ihres VaterS, konnte eS sich nicht versagen, jene Zeugnisse persönlich zu überreichen. Er war ein noch junger Mann, aber bereits durch ein schicksalsvolles Leben in der Schule der Erziehung gereift und von eben so gediegener Frömmigkeit als Wissenschaft. „Wie schmerzt eS mich (sprach er), Frau von Bärenfels, Ihnen diese Zeugnisse gleichsam als Scheidebriefe aus unserm Gemeindcverbande behändigen zu müssen. ES lag für mich stets etwas Erhebendes in dem Bewußtsein, in der Besitzerin dieses alten RitterfitzeS die würdige Tochter eines würdigen Ver kündigers des göttlichen Wortes zu erblicken, die in Freud und Leid für meine Gemeinde als ein erweck- lichcS Vorbild dastand. Doch auch dieser Wechsel kommt vom Herrn, und was er thut, ist allzeit wohl- gethan!" unerwLhm bleiben, daß unser greiser Herr Cantor Fischet durch dieso^gut gNung*u« Musitouf- fü hrung bet dem Golt«Sd>eNst» «m: zweiten Festtage, durch die Mozart^scho Hymnen „Gottheit, Dir sei Preis und Ehrt! GiNgeti lant, vereinte Chöre!" sehr wesentlich zur kirchlichen Feier beigetragen hat. Envägt man, daß denselben ein Schlaganfall betraf, der ihn lange au daS Krankenbett fesselte, so. muß man staunen, wie eS ihm möglich war, m der kurzen Zeit von seiner Genesung biS zum Feste dieses Werk, zum Theil mit im Singen ungeübten Knaben, noch so gut einstudirt zu haben. Es mußte daher betrübend sein für ihn, wenn seiner in dem Berichte gar nicht gedacht wurde; er hatte so viel Aufwand an Zeit und große Mühen gehabt, — doch hat ihm gewiß die Aufführung selbst den schönsten Ersatz gewährt! Möge er sich jetzt be ruhigen; wir versichern ihm, daß seine Verdienste von der Gemeinde anerkannt werden, und diese wird seinen Wunsch, daß eS ihm vergönnt sein möge, sein Lehrer- Jubiläum noch feiern zu können, gewiß gern in Er füllung gehen sehen! „Gewiß, mein verehrter Herr Schloßprediger, — erwiederte Martha gerührt — nur diese Ueberzeugung ist eS, die auch mich unter der schweren Bürde des Geschicks aufrecht erhält. Dabei ist eS mir, Vie ich seit jenem schrecklichen Tage wie eine Geächtete dastehe, ein großer Trost, mich Ihrer herzlichen Theilnahme versichert halten zu dürfen. Bewahren Sie mir ferner Ihr schätzbares Wohlwollen und schließen Sie mich, ich bitte, in Ihr andächtiges Gebet ein, daß der Herr auch ferner mein Licht bleibe in meiner Finsterniß!" „Seien Sie getrost und hoffen Sie zuversichtlich, er werde nach dem Ungewitler die Sonne wieder scheinen lassen. Sie kennen ja die schöne Verheißung: „Dem Gerechten muß VaS Licht immer wieder auf gehen und Freude dem frommen Herzen!" Daran halten Sie fest, und Sie werden Sich nicht täuschen! Auch ich habe die gute Zuversicht, der Herr, der an'S Licht bringt, was im Finstern verborgen ist, werde Sie einst die Freude erleben lassen, baß die Unfchuld Ihres seligen Gemahls, von der ich mit Ihnen fest überzeugt bin, ohne all unser Zuthun, vor der Welt dargethan werden wirb." „Ach, daß der Allbarmherzige diese Hoffnung bestätigen möchte! Ich habe nächst dem Wohl meiner Kinder keinen weiteren Wunsch für dieses Leben. Aber wie soll dieß geschehen?" „Dafür lassen Sie Den sorgen, der tausend Mittel und Wege in seiner gewaltigen Hand hat, die wir kurzsichtigen Erdenklicher kaum zu ahnen vermögen. Und nun noch Eins, gnädige Frau! Sie verlassen ein herrliches Besiythum, das aber denn doch in Folge jenes dunklen Ereignisses Ihnen ferner keine Freude mehr gewähren könnte. Sie verlassen den heimath« lichen Boden und ziehen in weite Ferne. Ich billige diesen Entschluß von Herzen. Neue Umgebungen, veränderte Verhältnisse werden neuen LebenSmuth in Ihr Herz flößen. Aber doch wird jezuweilen Ihr sinnender Geist an der heimathlichen Stelle weilen. Denn der Grund auf Gottes Erdenrund, wo wir in dieses Leben eintraten, bewahrt für daS fühlende Herz eine unaustilgbare Weihe. Um nun für diese Ihre Erinnerungen ein äußerliches Unterstützungsmittel dar«