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Dresdner Journal : 21.06.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185306217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18530621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18530621
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1853
-
Monat
1853-06
- Tag 1853-06-21
-
Monat
1853-06
-
Jahr
1853
- Titel
- Dresdner Journal : 21.06.1853
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SV7 instand» ! werden nglands i und e- >,n »ine ichtigten . Man für die eit dem i Gotha störende n, »em n j»nem lich mit Inerrver. ^gieren leb des- erl ent- dem er- Gotha X Ver- de« für afttichen rwähnte dert in de Her- SlaatS- Alber«, > seinen ung der idpunkle »fehlenS- Erfolg, ier Tage die Er- nehmen > neuen gen deS :i,digen- rständen lll. enl- tzte da- I. dcn age der der Re- en Con- I). Mai in Er- Prinzen irrenden irg und gthümer i höchst aß dieser Rechts- und deS nd Do- ie Bei- r. März end ge- Hoheit n, daß uen ge- nswerth heit der unmehr vahnlen mg deS adaruilg fettigen, ammel», noch in Zerium« Verein- rauS zu gen auf läge UI. Prinzen m, mit tit dem iS neue worden, t unter- rzügliche miltei- :hr vor« rere alle old und achten»« 4 f. d,S eit und U.SS39. lare d,S Veipzig ad aus» tgefang- 'vks, zn kommen ammel». . Psasin nahrhaft du« euch ächflschr meister» »dauert, Ui wir» en» den n»m«»ne Reise del Staat-miuister- v. Stebach nach Lon don tetr»«» ander» Hauptzweck, als jene Unterhandlungen fortzusetzen, und die demnächstige Ankunft des regierenden Herzogs in London dürft« k«n,n baldigen, allseitig befrie digenden Erfolg derselben zu Stande bringen. Daß der Landtag unser- HerzogthumS billigen Vergleich-Vorschlägen stet- bereitwillig sein» Zustimmung geben werde, steht mit Sicherheit zu hoffen. § Frankfurt, 18. Juni. Wenn ich Ihnen in mei nem letzten Schreiben «ittheilke, baß di, Inspektion-' arrge<*A»rrheit auf der Tagesordnung der vorgestrigrn Sitz» mtg der Bundesversammlung stand und baß ßch die Ver» samMung mit ihr beschäftigte, so füg« ich heut« bei, baß dwsklbe in dieser Sitzung noch nicht erledigt wurde, son dern noch öftzers Anlaß zn Verhandlungen geben dürfte.— Di- Revision der Geschäftsordnung de, Bundesversamm lung, welche Preußen unter theilweiserBezugnahme aufdieAr- beiten der ersten Dresdner Conferenzcommissio» anregte, soll in der Sitzung der kommenden Woche zur Verhandlung kom men. Sollte di, Bundesversammlung sich wirklich im Monat» August vertagen, waS bei einer etwaigen Aende- rung der momentanen politischen Eonstellationen in Europa wohl der Kall sein dürste, so erschiene ,S wohl geeigner, dies« Angelegenheit mit dem Ablaufe der jetzigen Sitzungs periode zu regeln, um die neu, Geschäftsordnung gleich bei dem Beginn der neuen Periode in Anwendung zu dringen. Unter diesem Gesichtspunkt« soll auch di, demnächstige Vor nahme der Revision-ardeit gewünscht werden. § Frankfurt, 19. Juni. Der königlich preußische BundeStagSgesandle, Herr v. Bi-mark-Schönhausen, ist gestern von Berlin wieder hier eingetroffen. Ebenfalls gestern ist auch der neue königlich hannoversche Gesandte, General v. Jacoby, hin angekommen. Parts, 17. Juni. Im halbamtlichen Lhell, des vorgestri gen „Moniteur" ist Folgend,- zu lesen : DerSenatha« in seinen diesjährigen Sitzungen mehrfach bewiesen, wie sehr unsere jetzigen Einrichtungen geeignet sind, den Wünschen deS Volke- Rechnung zu tragen und den Bedürfnissen de- Landes zu ent sprechen. Jedes Mitglied ha», 0h»e s«It»en Rechten etwas zu vergeben, die ihm vorgezeichnet« Aufgabe erfüllt und dabei doch der Regierung den ihr nöthigen freien Spiel raum gelassen, nuhenschaffende Anordnungen ungehemmt inS Werk zu sehen. Obwohl indeß, wir »S die Folge der bei uns neu begründeten Ordnung der Dinge ist, die Re- gierungsgewalt Mit den berathenden Versammlungen in den Hauptsachen Hand in Hand geht, so haben sich nichtsdesto weniger doch hier und da von einander abweichende An sichten geltend gemacht; oft entgegengesetzt» Meinungen sind freimüthig mit ebenso viel Geschick al- Beharrlichkeit durchgefochten worben. Die Wahrheit, baß aus dem Kampfe das Recht siegreich hervorgeht, hat sich, wie e« die Pro tokolle und die Abstimmungen darthun, sowohl im gesetz gebenden Körper, alü auch im Senate auf- Reue glänzend erprobt. Wie aber die Portefruillestreitigkeiten aufgehört haben und da- Schicksal deS Ministeriums nicht mehr blo» unbedingt von der Majorität abhängt, so hat Jedes um so mehr und so besser seinen Beruf erfüllt, da nicht- Fremd artige- oder Ungehöriges ihn von der ihm gestellten Auf gabe abzog. Nachdem die von der Regierung vorgeleglen Gesetzentwürfe erst nach sorgsamster Bearbeitung deS Staats raths an den gesetzgebenden Körper gelangen, Haden die Deputirtrn nach gewissenhafter Prüfung zu mancher sehr nützlichen Verbesserung wesentlich beigelragen. Von 103 vom gesetzgebenden Körper eingebrachten Amendement- Hal der Staatsrath 74 angenommen, worunter mehrere vcn großer Wichtigkeit waren. Obschon daS Budget für 1854 mit höchster Sorgfalt für möglichst, Ersparnisse in allen BerwaltungSzwcigeii von der Regierung ausgearbeitet worden war, so haben drei vom gesetzgebenden Körper gemachte und vom StaatSrath angenommen, Amendements doch di« Aus" gaben um 3 Millionen verringert. Nrlch her früher« Be- rathungsart des Budgets in zahllosen Abschnitten, deren jeder in den Kammern weitläuftig disrutirt wurde, könnt, di« Regierung die für die einzelnen Zweige angewiesenen Fond- nicht immer nützlich verwenden und war jede- Jahr qenöthigt, zu allkthand Ergänzungen einen außerordentlichen Credit zu eröffnen. Infolge de- SrnatSbeschlusseS vom 25. December wird daher da- Budget nicht nach einzelnen Eapiteln, sondern nach Ministerien berathen. Der Senat hak ferner in vielfachen Sitzungen die eingegangenen Pe litioneN geprüft, von denen er eine große Anzahl mit gründlichen Berichten den betreffenden Ministerien hat zugehen lasse«. Da dem Senate auch die Uederwachnng der Wahrung der Verfassung zukommt, so hat derselbe einige Gesetzentwürfe deS grsetzgebenven Körpers auch erst nach stalttzrhnbten Di-cussionen mit Umsicht und Geltend- machung seiner Rechte angenommen. In den 104 Tagen Kat der Senat 42 öffentliche und 104 CommiffionSfitznngen abqehalten. E- sind ihm 174 Gesetzentwürfe vorgrlegt worden, worum 01 von allgemeinem, 113 von Privat- ooer Loeaiinteresse waren. Man ist eingedenk gewesen, wie viel kostbar, Zeit svnst Mit parlmnentarischen Strei- rfakeiten verloren ging; die wichtigsten Vorlagen dien ten früher «iur stürmischen Debatten zur Folie, in deren Verfolg der Gegenstand deS Gesetze- bei Seite ge schoben wurde, um Partnzänkereien Platz zu machen. Das schrankenlose Befagniß zu Einbringung von Amendements gab vermehrten Anlaß zur Verwirrung und Verlängerung von unersprießlichen Debatten. Wie viel würben sonst bei den häufigen Ministern»,chseln Sitzungen unnütz hingebracht, um Vie R-chtfertignngen de- gestürzten und das Programm d,S neu«n Ministerium- zu vernehmen, um etwaige Ver trauensvota zu Stande zu bringen, «clche etwa begehrt, q,h,im« Fonds oder sonst ein Umstand zu erheischen schienen. Und der Akitveriust, der doch so hoch »„zuschlag,u ist, war infolge langer Reden und Debatten nicht der größte Ver lust. Wozu führte» die zahl- und endlos,» Interpellationen, di« die Regierung »»aufbürlich behelligten? DaS betreffende Ministerium konnte und durfte meist nur au-weich,nd ant worte«, wenn es den günstigen Erfolg von Unternehmungen im Hnrlern oder von Verhandlungen mit dem Au-lande zum allgemeine« Nacktheit, nicht gefährden wollte. Daher kam «-, daß die Kammern sowie da» Volk damals viel weniger vom Gang« der Slaat-g,schäfte unterrichtet waren, al» »S drid« heut -u Tuge u«U« «»er R«gi,ru>s sind, welche, i» ang,m»ssen«r f««isr Bestimmung zur Veröffent lichung, sich auf daS Angel,genUichst, bestrebt, dasjenige zur allgemeinsten Kennrniß zu bringen, was eben ohne Nach- thril veröffentlicht werden kann. Die Di-cussion,n über d»S Budget dauerte» sonst Monate lang; jede- Jahr wurde für di, Nothwenbigkeit der Ersparnisse mit neuem Redner talent« ge,if«rt und da- Ergedniß war, daß über 17 Jahr« hindurch Deficit und Ausgaben immer größer wurden. Und hierbei mag man den Anforderungen d«r Regierung ja nicht ausschließlich di« Schuld beimessen; di« Kammern srlbst, nachdem sie sich über dir Pflicht zur Ausgabenein schränkung sehr lang, verbreit,t hatten, trugen vor Allem und zu allererst an der Ausgabenerhöhung Schuld. So überstieg im Jahre 1841 da- Budget der Kammern das der Regierung um 1ü Millionen; im Jahre 1840 fast 13 Millionen, im Jahre 1847 3 Millionen. DaS Pro jekt zur Fortificatio» von Pari», das ursprünglich auf 40 Millionen berechnet war, belief sich nach abgehaltenen Kammerverhandlungen darüber auf 140 Millionen. Mar schall Soult sagte bekanntlich bei dieser Gelegenheit: „Da di,Kammer eine doppelt, Ausgabe wolle, so sei es keine ein fach, Sach», sie abzuschlazen." Die Bedingniss, de- parlamen tarischen Systems machten derartige Ergebnisse unvermeidlich. Daran waren di, Einrichtungen mehr als di,Individuen Schuld. Dadurch, daß man die Regierung in die Kammern versetzte, wurde rigenthümlichen Bestrebung««, persönlichem Ehrgeize, localen Anmaßungen Thür und Angel geöffnet und Gedanken zu Förderung de- Gemeinwohles konnten nicht gehörig auf kommen. Unser« jetzigen Einrichtungen haben aber jeder Macht ihren rechten Platz angewiesen und der Regierung voll« Wirksamkeit »ingeräumt; die zwischen der Regierung und den berathenden Körpern bestehenden Beziehungen Haden hiervon die besten Beleg» gtgeben, und zwar sind st« um so ersprießlicher, als sie sich streng in den con- stitutionellen Begrenzungen bewegen. Alle in letzter Session beschlossenen Maßregeln haben gleichzeitig mit dem Auf schwung« der allgemeinen Wohlfahrt zum Gegenstände di, Erleichterung deS Druckes gehabt, welcher auf den arbeitenden Elassen lastete. Sich so mit den wohlwollenden Absichten de» Kaisers einigend haben sich die berathenden Versamm lungen neue Ansprüche auf die Dankbarkeit deS Landes erworben. -ff Paris, 18. Juni. Der „Moniteur" bringt einen Bericht deS Eontreadmirals Fourrichon über die Strafko lonie Guyana und deren Gesundheitszustand; auf 2140 De- portirle, worunter angeblich nur 150 politische, kommen darnach 237 Kranke, uno das Doppelte an Reconvalesccnlrn; im Ganzen mithin auf 100 Personen 33 theils Kranke, theilS nicht völlig Hergestellte. Irgend wesentlich moralische Besserung der Deportirten war im Mindesten nicht zum Vorschreitcn zu bringen. — Der Kaiser hat durch Vermit telung deS mexikanischen Geschäftsträgers zu Paris, Herrn Mora, ein Schreiben empfangen, worin Don Antonio Lo pez de Santa-Anna Sr. kaiscrl. Majestät seine Ernennung zum Präsidenten der mexikanischen Republik notifikirt. — Der päpstliche Nuntius v. Garibaldi, Nachfolger von Lam- druschini, ist plötzlich mit Tode adgegangen. — Dec Kaiser hak zu Satory die Manöver- selbst geleitet. — Li, Sta tuten der Eisendahngesellschaft für den Schienenweg von St. Etienne nach Lyon sind nun genehmigt. — Die Ge rüchte, daß Kossulh und Mazzini sich von London entfernt hätten, sind gänzlich unbegründet. — Herr Earl Dupin, Vorstand der aus 30 Mitgliedern bestehenden Eommission für die große Industrieausstellung vom Jahre 1851, ha» einen umfangreichen Bericht erstattet, der erfreuliches Zeug- niß giedt von dem Sachverständniß und dec Umsicht, wo mit die Commission ihrer Aufgabe entsprochen hat. — DaS neue CivtlpensionSgesetz ist nun pudlicirt worden. — Für Vie Brücken und Chausseen sind besondere Inspektoren er nannt worden. — Der Kaiser und die Kaiserin haben nach einem Besuche 4er G,mäl»«ausstelluiig «inen ächt ländlicher» Ausflugrtach St.Germain gemacht. — DerZweck berReisc des Grafen Panin ist lediglich, sich mit seiner Gemahlin nach Vichy zu begeben. — In Rio Janeiro ist rin Hospital für er krankt« SeeleutnanlS aller Nationen errichtet worden. — In den nächsten Lagen wird das neue französische Staats handbuch erscheinen. — Herr Thirion soll zum Gouverneur von St. Cloud ernannt worden sein. »Kopenhagen, 10. Juni. Der Vereinigte Reichstag hat sich gestern Mittag ronstltuirt und dcn Gutsbesitzer Nyholm zum Vorsitzenden, zu Vic,Präsidenten den Obersten Tscherning und aen Prof. Borgen erwählt. Darauf verlas der Premierminister die königi. Botschaft vom 4. Oktober v. I. durchaus unverändert; dagegen theille der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Geh. Conferenzrakh Bluhm,, elf »och unbekannte Depeschen, Berichte und Circularuoten vom 19. April dis zum 7. Juni in Abschriften und Ueder- setzungen mit. Ostindien und Vhtna. Der am 10. Juni aus Alexan drien in Triest eingetroffene Lloyddampser „Australier" brachte Nachrichten aus Bombay 23. Mai, Calcutka 5. Mai, Hongkong 22. April. Die Zusammenkunft der britischen und der birmanischer» Bevollmächtigten, unter denen sich ein Prinz von königlichem Gedlüte und der erste Minister befand, halte am 4. April stattgefunden und man glaubte, es werde doch zu einem gütlichen Vergleiche kommen, da der Generalgouverneur in Bezug auf die Grenzer» des Ge bietes, dessen Abtretung die Engländer verlangen, einige Zugeständnisse gemacht hatte und sich mit Pegu begnügen wollte. Er bewilligte den birmanischen Abgeordneten eine weitere Frist von 30 Tagen. Mittlerweile wurden Anstal ten getroffen, um die kleineren Dampfer In Stand zu fetzen, den Jrawaddy hinauf nach Ava vorzudringen. Nach Brie fen aus Rangun vom 24. April war Beeling von den Engländern wieder genommen worden. Im Allgemeinen herrscht Ruhe in Indien; nur an der Nord-Westgrenze kommt eS von Zeit zu Zeit zu den aewöh»iichen kleinen Scharmützeln mit den benachbarten Stämmen. A»f d« neu eröffneten ostindischen Eisenbahn ist der Betrieb sehr lebhaft; sie wird unter andern täglich von 800 —1000 Eingebornen benutzt. Die „Bombay-Gazette erzählt: die Regierung -a» de» fieJ« Beschoß jefsßt, rin«» The<l der Besitzungen des NizamS den ostrndrschen Besitzungen ein- zuverleiben, um sich auf diese Weis« bezahlt zu machen, da d«r LUpim sein« Schuld sonst nicht abträgt. Der britische Restdeckt hat diesen Beschluß b»rrits d»m Nizarn mit dem Bedeuten mitgethrilt, daß msn auf weitere Verhandlungen nicht «ingehen und bei etwaiger Weigerung daS fraglich« Gebiet sogleich besehen werd». Der Nizarn hat sich dem Begehren gefügt und ein Territorium, da- jährt»ch 360,000 Pfd. St- abwirft, abgetreten, wogegen «r d«r Entrichtung de- Jahre-tribut« im Betrage von 400,000 Pfd. St. «»»- hoben wurde. Di« wichtigsten Mittheilungen beziehen sich diesmal a»f China, wo die Rebellen am 21. März Raskucg und Kiengf» eingenommen haben. Sie wurden jedoch bald darauf wieder genöthigt, erstere Stadt zu räumen und sol len am 6. April durch de» kaiserlichen General Heang-Uung eine blutige Niederlage erlitten und 2000 Tobte auf dem Platze g«lassen haben. Die in Shanghai, wo all«« Ver kehr stockte und die Bevölkerung auf Flucht zu sinnen be gann, niedergelassenen Fremden hielten mehrere Versamm lungen und bildeten ein CorpS von Freiwilligen, um etwaigen Angriffen von Seiten der Rebellen zu widerstehen. In Hongkong erhielt eine Abteilung Truppen Befehl, sich zum Marsche nach dem Norden bereit zu halte». Di« Dampffregatte der Ver. St., „Susquehannah," mit dem amerikanischen Commissar Oberst Marshall an Bord, machte einen Versuch, v»n Shanghai den Fluß hinaus nach Nan king zu fahren, mußte aber, da sie zu breit war und zu tief ins Wasser ging, umkehren und ankert jetzt wieder vor dem amerikanischen Consulatc. — Seu, der abg«setzke Gencralgouvecneur, ist aller Wahrscheinlichkeit nach wirk lich hingerichtet worden; die Enthauptung des ehrmaligen ersten Minister« Saischangah wurde jedoch dis nach den Herbstassisen verschoben, wo man ihn dann begnadigt zu sehen hofft, vr. Bowring, der britische Commissar und Consul in Canton, befindet sich auf einer Urlaub-rrise in Java. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. f- Dresden, 20. Juni. In der evangelischen Hofkirche predigte gestern Herr Oberpfarrer I>r. Weineck au« Döbeln vor einer zahlreich versammelten Zuhörerschaft, unter der sich auch mehrere der am hiesigen königlichen Hofe weilenden hohen Gäste befanden. Rach einem glücklich gewählten Eingänge in Bezug auf daS gestern an unserm königlichen Hofe stattgehabte freudige Ereigniß erbaute er nach dem Texte Luc. 0, 36 — 42 die Versammlung durch einen aus gezeichneten vom evangelischen Geiste beseelten Vortrag über daS Thema: „Der betrübende Widerspruch, in den wir mir uns und mit Gott selbst qerathen, wenn wir richten und verdammen". Wir zerfallen — führte die Predigt aus — 1) mit unS, denn wir thun srlbst, da- wir richten, und wollen nehmen, was wir zu geben ver weigern; 2) mit Gott selbst, denn wir bedürfen seiner Vergebung, verachten sein Gebot der Vergebung und fordern Den zum Gericht heraus, der uns Barmherzigkeit verhieß. — Im Laufe des gestrigen und heutigen TageS ist der Wasserstand der Elbe um mehr als 0 Fuß gewachsen (der Pegel zeigt heute nahe an 10 Fuß über Null), so daß dir nieder» Stellen der Ufer, namentlich Wiesen, bereit« vielfach unter Wasser gesetzt worden sind. Starke Regengüsse in Bökmen (wahrscheinlich Wolkenbrüche, denn eS sind mehrere Stücke ertrunkenen Viehs mit herabgeschwommen) dürften die Ur sache dieses unerwarteten Steigens des Wasser- sein. (L (<hemnttz, 18. Juni. Um unserm hohen König«- Hause und insbesondere Sr. Königi. Hoheit dem Prinzen Albert sowie Höchstdessen Braut, Ihrer- Königs. Hoheit der Prinzessin Carotine von Wasa, einen Beweis von inni ger Theilnahme an dem freudigen Ereignisse, welche- der heutig« Tag feiert, zu geben, hat unsere Stadt eine De putation, bestehend aus dem Bürgermeister Herrn Müller und dem Sladkkatke Herrn Adv. Heineck sowie auS dem Vorsitzenden der Stadtverordneten Herrn Adv. Költz uno »us d«m Stadtverordneten MatlhcS abgesendet, die dem vermählten hohen Paare folgende Adresse zu übergeben haben: „D urchlauchtigster Prinz undHerzog! Durch lauchtigste Prinzessin! Eueren Königlichen Hoheiten „nahen sich heute die Vertreter der Industriestadt Chemnitz, „um ihre herzlichste Theilnahme und innigste Liebe zu be« „zeigen bei einer feierlichen Gelegenheit, welche nicht blo« „bie Herzen Eurer Königlichen Hoheiten mit dein „unzertrennlichen Bande der Liebe und deS Glücke- um schließt und dem geschlossenen Herzensbunde die kirchliche „Weihe verleiht, sondern auch für daS ganze Sachsenland „und dessen jetzige und künftige Bewohner von um so grö ßerer Bedeutung ist, als Ew. Königliche Hoheiten „von der Vorsehung bestimmt sind, dereinst dem Lande „Vater und Mutter zu sein. Geruhen daher Eure „Königliche Hoheiten die Gefühle der inrrigffen An hänglichkeit selten der Bewohner unserer Stadt huldvollst „entgegenzuneh'men und dieselbe al- ein Zeichen treuester „Liebe gegen EureKöniglichen Hoheiten und das ganze „erhaben, RegentenhauS unser« Vaterlandes gnäbigst zu „betrachten. O, daß der ewige Vater im Himmel den heu- „tigen feierlichen Tag, der für das ganze Sachsenland ein „Tag der innigsten Freude und dec frohesten Hoffnung ist, „mit seinem Segen begleiten möge! In tiefster V-üchrung „Eurer Königlichen Hoheiten treu gehorsamste Ber« „tceler der Stadt Chemnitz. Der Ratk und die Stadtver ordneten. Chemnitz, den 18. Juni 1853." Einen andern Beweis treuester Anhänglichkeit hofft unsere Stadt dadurch gegeben zu haben, daß sie durch den R«kh die nachverzeichneten Erzeugnisse des Chemnitzer Ge- werbfleißeS dem Neuvermählten hohen Paire mit der unter- thänigen Bitte um gnädige Annahme überreichen ließ: 1) Halbs,idner, dreifarbiger Möbelstoff, aus der Fabrik von K. W. Schott. 2) Ein, Damast. Tischdecke, gewebt aus Wolle, GoldlalM und Seide, aus der Fabrik von Wit ham Matthe- jm,. 3) Halbseidner Möbel- und Gardinen- stoss von demselben. 4) Eine brochirt, Tischdecke aus der Fabrik von Ufert und Eister. 5) Ein daMa-cirte- Kleid auS ber Fabrik von Lochmann und Borgt. 6) Eine seibne »nd wollene Damastdeck« mit weißseidnem Stoff gefüttert, auS der Fabrik von R. Hösel u. Comp. 7) Möbel-Woll- Plüsch Mit llülle-Ueurs gedruckt, von denselben. 8) Grün wollener Garbinenstoff, von densrlben. 9) Ein Garten-
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