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M 66 Weißerih-Zeitung Wienstag. Erscheint Dienstags unt Freitag». Zu beziehen durch alle Postanstal- tcn. Preis pro Quart. 10 Ngr. Ein nntcrhaltcndes Wochenblatt für de» Bürger nnd Sandmann. 25. August 1857. Inserate werden mit 8 Pfg. für die Zeile berechnet und in allen Expeditionen angenommen. Verantwortlicher Redakteur: Carl Iehne in Dippoldiswalde. Tages geschichte. * Dippoldiswalde, am 22. August. Gestern fand auf hiesigem Schießhause die alljährliche Haupt» cvufereiiz der Schullehrer auS der Cphorie Dippol diswalde unter dem Vorsitz beS Herrn Superintendenten lVInx. v. Zobel statt. Wie gewöhnlich hielt auch dies Mal nach Eröffnung der Versammlung durch Gesang und kurze Ansprache von Seiten des Herrn EphoruS ein Mitglied der Couferenz einen Vorlrag, und zwar Herr Wackwitz auS Seifersdorf, über das Lied, daS geistliche sowohl als das weltliche, und seine Behand lung und Pflege in der Volksschule. Da bas, was Herr Wackwitz über die ihm zur Beantwortung vor gelegte Frage, mittheilte, durch Einfachheit, anregende Kürze und warme Theilnahme für den Gegenstand sich auSzeichnete, so konnte eS nicht fehlen, daß seine Rede, wenn auch einige Einwürfe dagegen erhoben wurden, dennoch vielseitigen Anklang fand. Konnte auch Vieles nicht ausgesprochen werden der beschränkten Zeil wegz», was Dieser oder Jener auS seiner eignen Erfahrung über die beregte Frage auf dem Herzen halte, so ist doch durch das Wenige, waS möglich war, sicherlich manch gutes Samenkorn auögestreut worden, von kein wir hoffen und wünschen, daß eS seiner Zeit zu Rutz und Frommen dec Jugend reichliche Frucht bringe. Vor Beendigung der Versammlung wurden noch die Prvlocolle dec Zweigconferenzen von Dippoldiswalde, Altenberg und Glashütte, als Zeugnisse dessen, was sonst die Lehrer bei ilwenZusammenkünften thun und treibt», vorgelesen. Wir können hierbei den Wunsch nicht unterdrücken, baß der Geist der Eintracht, deS Fleißes und ter Ordnung dieser Conferenzen auch fernerhin nicht fehlen möge, auf baß bic, die ihnen vorstehen, ihr Amt nicht mit Seufzen, svnbern mit Freuden thun. Endlich noch aufrichtiger Dank dem Herrn EphoruS, daß er ungeachtet der damit verbundenen Mühe nicht abläßt, seine Lehrer jedes Jahr einmal um sich zu versammeln und diesen dadurch Veranlassung zu harm losem Austausch der Ansichten über Berufögegenstände, wie auch Gelegenheit zu heiterem geselligen Verkehr unter einander zu bieten. Möge es jedem Lehrer vom Himmel vergönnt sein, solchen Versammlungen immer frohen Herzens beizuwohnen, da sie unverkennbar Lichtblicke sind im vielfach bewegten und oftmals sehr gedrückten Lehrerleben. — Bezüglich der Mittheilung in vor. Nr. dieses Blattes, daS Schadenfeuer in Hänichen betreffend, ist noch nachträglich zu bemerken, daß auch die Spritze von Börnchen an der Brandstelle war, und zwar noch vor der von Hänichen einiraf, was um so mehr anzuerkennen ist, als der Weg von Börnchen nach der Brandstätte, ein schlechter »st. — ES konnten übri gens wegen Mangels an Wasser nur die Possendorfer und Wilmsdorfer Spritzen, und selbst diese nur perio disch, beschäftigt werben. Dresden. Unsere Landeslotterie geht nach dem für die 53. Lotterie erschienenen Planeeinerabermaligen Vergrößerung um 6000 Loose entgegen. Die Gesammt- zah! der Loose erhebt sich dadurch auf 62,000 mit 31,000 Gewinnen und ebensoviel Nieten, die Bilanz der ganzen Lotterie bei 50 Thlr. Einlage pro Loos auf 2,850,000 Thlr. Einnahme und Ausgabe. Rück sichtlich der Gewinne treten folgende Aenderungen ein: in jeder der ersten vier Klassen werden 25000 Gewinne, mithin 500 mehr als bisher gezogen; die Hauptgewinne erster und zweiter Klasse sind um 1000 Thlr. erhöht worden und betragen 5000 resp. 6000 Thlr., der der dritten Klasse um 2000 Thlr. (auf 8000 Thlr.), während der der vierten Klasse unver ändert geblieben ist und in allen 4 Klassen die kleinern Gewinne vermehrt worden sind. In der Hanptklasse, der fünften, werden im Ganzen 21,000 Gewinne mit einem Toialbetrage von 2,290,515 Thlr. gezogen. Die großen Gewinne sind hier um einen Hauptgewinn von 80.000 Thlr., die zu 100 Thlr. um 200 und die zu 65 Thlr. um 799 vermehrt worben; alles Andere ist unverändert geblieben. CS betragen die Gewinne I. Klasse 87,665 Thlr., 2. Klasse 124,430 Thlr., 3. Klasse 154,9000 Thlr. und 4. Klasse 192,490 Thlr. — Der vielbesprochene Ert raz ug von Leipzig nach Paris (Unternehmer die Herren L. v. Alveus- leben und Ehcv. de Bowens) wird den I. September von Leipzig abgehen. Die Rückkehr kann bis zum 30. September mit jedem fahrplanmäßigen Zuge (nur nicht Schnellzug) und in beliebigen Unterbrechungen geschehen. Der Preis für Hin- u. Rückfahrt in 2. Klasse beträgt 32 Thlr., wenn die Fahrt zwischen Leipzig und Aachen in 3. Klasse geschieht aber nur 2.5 Thlr., und umgekehrt, wenn zur Fahrt von Aachen bis Paris die I. Klasse gewählt wird, 42 Thlr. Alle BilletS müssen in Leipzig entnommen werden. Vermischtes. Als die französische Mittelmcerflotte unter dein Befehle des Admirals Trehouart am 11. August in Toulon cinlief, wurden am Bord des Linienschiffes „Eylau" in Gegenwart einer besonders dazu ernannten Commission Versuche mit einer neu erfundenen Snbmarinlampe gemacht In einer Tiefe von 24 Fuß leuchtete die Lampe so stark, daß man alle Gegenstände auf dem Meeresgründe mit größter Deutlichkeit unterscheiden konnte. Die Lampe brannte drittehalb Stunden unter dem Wasser und fielen die Versuche höchst befriedigend auS, indem eS sich hcrauS- stelllc, daß daS Licht der Lampe auSrciche, um de» Schade» an