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312 Freiwillige Versteigerung. - Veränderungshalber soll das in der Stadt Altenberg am Markte gelegene Gasthaus zum RathS- keller, worauf Vie volle Real-Gasthofs-Gerechtsame haftet, und in welchem 3 Stuben, Kammern, ein Tanzsaal, gewölbter Pferde- und Rindviehstall befindlich, am 2S. Juli dieses Jahres, an den Meistbietenden, freiwillig öffentlich versteigert werden. Kaufliebhaber werden daher ersucht, am obigen Tage Vormittags vor 12 Uhr in genanntem Gasthause sich einzufinden, ihre Gebote zu eröffnen und sich zu gewärtigen, daß nach erfolgtem höchsten Gebot und drei maligem AuSruf desselben dem Meistbietenden das Gasthaus werde zugeschlagen werden.' 1200—1300 Thlr. können hypothekarisch darauf stehen bleiben, und ist daS Gasthaus znr Zeit für 100 Thlr. verpachtet. Altenberg, den 6. Juli 1857. Die Ortsgerichten. Dank. Der 7. dieses MonatS war für uns ein Tag hoher Freude, zugleich aber auch inniger Wchmuth; wir feierten einen seltenen „Willkommen" und zu gleich einen -rührenden „Abschied." An diesem Tage nämlich empfingen wir die neuen Glocken, welche von dem König!. Stückgießer, Herrn Johann Gotthelf Große in Dresden, für unsere Kirche ge gossen worben sind. Die alten Glocken, welche eine lange Reihe von Jahren uns und unfern Vorfahren die kirchlichen Feierlichkeiten haben begehen helfen und unter deren Klange so viele treue und geliebte Herzen die reinsten Freuden, aber auch den tiefsten Kummer empfunden haben, die^e alten ehrwürdigen Glocken hatten zum letzten Male getönt. An ihre Stelle traten die neuen, die den Anforderungen der Zeit mehr entsprechen, die sich durch reinen, angenehmen Ton auSzeichnen und durch deren Guß ihr Verfer tiger seine anerkannte Meisterschaft auf'S Neue bc. wiesen und ei» neues Werk zur Ehre GvlteS geschaffen hat. Die Einholung dieser neuen Glocke» erfolgte mit angemessener Feierlichkeit und diese wurde durch das unS dabei bewiesene gütige Wohlwollen und die trefflichen Veranstaltungen, welche von vielen Seiten hierbei getroffen worden waren, wesentlich erhöht. Mehrere Ortschaften, durch welche unsere Glocken passirten, chatten Ehrenpforten ausgestellt und ange- mcssene Cercmonien veranstaltet. Insbesondere wur den unsere neuen Glocken von der Gemeinde Schmiede berg durch das feierliche Geläute ihrer Glocken begrüßt. Am Orte ihrer Bestimmung angekommen, wurden die neuen Glocken feierlichst geweiht. Dies geschah durch Herrn Pfarrer Knecht aus Hennersdorf in so er greifender, herzerhebender Weihredc, daß die hohe Bedeutung dieses denkwürdigen Tages allen Anwesen den in lichter Klarheit vor die Seele trat, und die Herzen aller Anwesenden von der innigsten Rührung erfüllt wurden. Zur Erhöhung dieser Feier trugen aber auch die herrlichen Gesänge bei, welche unser Herr Schullehrer Lehmann mit dem Männergesang verein und mit seiner Schuljugend in trefflicher Weise auSführte. Der unterzeichnete Gemeinderath fühlt sich daher gedrungen, für alle Liebe und Ehre und für alle Bemühungen und Aufopferungen, welche bei gedachter Feier unserer Gemeinde bewiesen worden ist, hiermit seinen innigsten und herzlichsten Dank auszusprechen. Schönfeld, am 15. Juli 1857. Der Gemeinderath daselbst. Da ich ein Geschäft znr Vertilgung der Steinborten in Wiesen und Thälern über nehmen will, so beehre ich mich, dieß andurch ergebcnst anzuzeigen. Mein Bestreben wird stets dahin gerichtet sein, durch pünktliche, freundliche, reelle und billige Bedienung das mir geschenkte Vertrauen, um welches ich gehorsamst bitte, zu rechtfertigen. Gleichzeitig erlaube ich mir den hiesigen und aus wärtigen Geschäftsfreunden anzuzeigen, baß ich mein Geschäft als Schmiebemeister hier in ungestörter Weise fortführen und auch hierbei stets bemüht sein werde, mich deS mir gütigst zu Theil werdenden Vertrauens würdig zu zeigen und solches auf die Dauer zu er halten. Kleinbobritzfch, am 15. Juli 1857 Mil aller Hochachtung zeichne ich Carl Gottlieb Schaale. Anzeige und Empfehlung. Seit einiger Zeit arbeitet in meinem Geschäfte auch ein Gelbgießer, und veranlaßt mich dies, hiermit bekannt zu machen, daß ich durch denselben alle in dieses Fach gehörige Arbeiten bestens und billig ausführen lassen werde, und bitte bei vorkom- menben Fällen um geneigte Berücksichtigung. — Gleichzeitig empfehle ich mein stets vollständiges Lager von Gußeisen-Waaren, als Töpfe, Pfannen, Tiegel ic. und alle gangbare Artikel, die ich zu denselben billigen Preisen, wie sie in Dresden zu erlangen sind, ablassen kann. Dippoldiswalde, am 22 Juli 1857. Ed. Hänig, Kupfcrschmiedmeister. Wohnungs Veränderung. Daß ich von jetzt ab nicht mehr im Hause des BöttchermstrS. Herrn Grundig auf der Wafsergasse, sondern im Hause des Herrn Huimachermstr. Weise auf derselben Gasse wohne, mache ich meinen geehr ten hiesigen und auswärtigen Herren Kunden hiermit ergebenst bekannt und bitte zugleich, daS mir bisher geschenkte Vertrauen wie früher zu bewahren. Frauenstein, am 17. Juli 1857. Carl Börner, Schuhmachermstr. Bekanntmachung. Auf künftigen L. August, sonnabends, soll eine große Parthie hartes Reißig an der soge nannten Schulleithe, zwischen Ober- und Nlederfrauen- dorf, VerändrungShalber an den Meistbietenden verkauft werden. Kaufliebhaber haben sich am genannten Tage nm 3 Uhr bei hiesiger Schule einzufinven. Die Be zahlung wird verlängert bis zu Michaelis d. I. Niederfrauendorf. Friedr. Aug. Herfurth, Hausbesitzer.