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242 pitalien und der unbedeutenden Teufe hat man bereits ein Silberausbringen gewonnen, baß eine kräftigere Inangriffnahme deS ganzen Grubenfeldes vollkommen gerechlfcrtigt erscheint. Es ist zu diesem Behuf jüngst ein Prospcctvon einer Gewerkschaft veröffentlicht worden, der alle Beachtung verdient. Man will durch Actien- zeichnung zuvörderst ein Capital von 63,000 Thlrn. gewinnen, um damit jenen aussichtsvollen Bergbau schwunghafter betreiben zu können. Da die bereits gemachten Erfahrungen und die alten Nachrichten im Einklänge stehen mit den Gutachten verschiedener geog nostischer Autoritäten, so verdient daS Unternehmen ebensowol öffentliche Empfehlung als Beachtung. In jener östlichen Richtung ist noch ein Mineralgebiet, was des Aufschlusses vollkommen würdig ist. Die betreffenden Behörden haben bereits osficiell ihr Ein- verständniß mit jenem Unternehmen erklärt. Berlin. Die Entwickelung der Gustav-Adolf- Vereine Hal in letzter Zeit wieder bedeutende Fort- schritte gemacht. Besonders bemerkenöwerth sind sie im preußischen Rheinland und Westfalen, wo neuerlich zur Förderung des Zwecks auch ein Gustav-Adolf- Vcreinsblatt (zu Duisburg) gegründet worben ist. Wien, 20. Mai. Das Befinden der kleinen Erzherzogin Sophie hat sich etwas verschlimmert, wes halb der Kinderarzt I)e. Götz nach Pesth berufen wurde. Heute wirb der Kaiser von Pesth aus Waitzen besuchen. Man denkt übrigens hier an eine Reform der directen Steuern, da die gewöhnlichen Einnahmen voriges Jahr nur um 10 Mill., die Ausgaben aber um 20 Mill, gestiegen waren. Ofen, 18. Mai. Wieder ein neuer Gnadenacl des Kaisers! Es wurde den in Pesth und Ofen be findlichen minder gravirten Sträflingen theils der größte Theil ihrer Strafe erlassen. Landwirthschaftliches. Als Mittel gcgen die Krätze der Schweine wird das Waschen mit Seifcnwaffer und darnach das Einrciben mit einer Salbe von halb Thecr und halb grüner Seife empfohlen, sowie das Einmcngen von 2 Löffel Schwcfelpulver inL tägliche Fressen. Ein Bauer in Unterfrankcn hat im vorigen Jahre SOO Butten Aepfel, im Werth von 1000 fl., geerntet, während alle Bäume in seiner Nachbarschaft von den Raupen verheert wurden. Sein Kunststück hat darin bestanden, daß er vor der Blüthe unter seinen Bäumen mit ganzem Schwefel geräuchert und so alle Raupen getödtet hatte. (Mittel gegen die Kornwürmer.) Die Erfahrung lehrt, daß die Kornwürmer den Hanfsamen sehr lieben. Man lege daher grünen oder gerösteten Hanfsamen auf den Kornhaufen, oder auch nur ein Tuch, daö mit einer Abkochung von Hanf samen befeuchtet ist, und man wird finden, daß sich die Korn würmer sehr zahlreich darauf sehen; dann nimmt man den Hanf oder daS Tuch, und klopft die Kornwürmer an einem solchen Orte ab, wo man sie leicht tödten kann. Auf diese Art läßt sich ein ganzer Kornboden in wenig Tagen davon befreien. Ein anderes Mittel besteht darin, daß man das Korn mit einer Auf lösung von Salmiak oder Pottasche in Wasser besprengt, oder auch nur die Schaufel damit befeuchtet, welche zum Umstechen des Getreides dient. Oder man lege auf den Getreidchaufen hier und dort ganz junge Sprossen vom Hollunder sammt dem Laube, dessen Geruch diese Thiere nicht vertragen können. (Mittel g eg en Pferd ew u n d en.) Die durch den Sattcldruek oder durch das Brustblatt wundgcriebenc Brust der Pferde soll man vermitelst Kollodion cinpinseln. Einige solche Einpinselungen bis zurBildung einer dünnen, vollkommen deckenden weißen Schicht mache» LaS Pferd zu augenblicklichem weitern Gebrauch tauglich, halte» die Wunde rein und befördern die Heilung derselben. (Landwirthschaftliches Kuriosum.) Als ich 1848 die Domäne B. an den Herrn O.-A. F. übergab, war auch der DepartcmentSrath, Hofkammcrrath St., ein alter Praktiker, gegenwärtig. Die Pferde, jung und kräftig, wurden hintereinander den Taxatoren vorgcführt und schlugen dabei oft hinten aus. „Kinder", rief der alte Hofkammerrath, „daß nur kein Mensch zu Schaden kömmt, oder wohl am Ende g ar ein Pferd!" Markt- und Verkaufs-Preise Pirna, den 23. Mai 1857. Schfl. Thlr. S «tgr. Thlr. Ngr. Weizen 5 — zu 160 Pld. bis 6 — zu 178 Psd. Roggen 3 — zu 158 Pfd. bis 3 12 zu 170 Psd. Gerste 2 25 zu 150 Pfd. bis 3 3 zu 160 Pfd. Hafer I 18 zu 100 Pfd. bis I 26 zu 11 5 Pfd. Erbsen — — zu — Pfd. bis — - — Pfd. Wicken — — zu — Pfd. bis zu — Pfd. Hirse 7 « zu — Pfd. bis — — zu — Pfd. Grütze 5 10 zu — Pfd. bis 8 - zu — Pfd. Linsen 5 — zu — Pfd. bis — — zu — Pfd. Bohnen 6 — zu — Pfd. bi« 6 10 zu — Pfd. Kartoffeln — 25 zu — Pfd. bis I 5 zu —Pst. Der Eentner H en — Thlr. 28 Ngr. bis I Thlr. 3 Ngr. DaS Schock Stroh 4 Thlr. 10 Ngr. bis 4 Thlr. 15 Ngr. Die Kanne Butter 16 bis 18 Ngr. DaS Schock Quarkkäse 15 Ngr. bis 18 Ngr. DaS Schock Eier 18 Ngr. ' Sckmidt, Marktmeister. Allgemeiner Anzeiger. B e k a n n t rn a ch u n g. Die Gemeinden und Privatpersonen im Bezirke der unterzeichneten König!. AmtShauptmannschaft, welche um Gewährung militärischen Flurschutzes für die Zeit der Ernte nachzusuchen gedenken, werden andurch auf gefordert, ihre dieSfallsigen Anträge spätestens bis zum 8. Juni d. I. allhicr einzureichcn. Die aus spätere Zeit, sowie auf Verlängerung des bereits gewährten FlurschutzeS gerichteten Gesuche sind, mit alleiniger Ausnahme besonders dringender-Fälle, wenigstens 4 Wochen vor dem gewünschten Auf treten deS Commando'S anzubringen. Dresden, am 15. Mai 1857. Königliche Pmtshauptmannschaft. In JnterimS-Vcrvaltung: von Schönberg.