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aber verübten noch weitere Gräuelthaten. Nach der Ver jagung der Ansiedler am Heinen Sioux gingen sie den Fluß hinauf nach Spirit Lakes und erschlugen die ganze Bevölkerung dieser Niederlassung, bestehend aus 43 Per sonen, Männer, Weiber und Kinder. Nach den Berichten, welche durch mehre Bürger hierher gebracht wurden, die von hier ausgezogen waren, um die Wilden zu züchtigen, wenn sie denselben begegneten, und die Tobten zu begraben, wurden die Leichen von 3l Männern, Weibern und Kindern furchtbar verstümmelt gesunden. Einige waren durch den Kops, Andere durch die Brust geschossen, noch Andern war mit dem Tomahawk der Kopf gespalten und den Kindern war ein scharfes spitzes Instrument durch den Kopf gebohrt. In einem Hause lagen todt am Boden der alte Hr. Howe, seine Frau, zwei erwachsene Töchter und mehre kleine Kinder; beim Hause des Hrn. Mattox wurden 12 Leichen jedes Alters und Geschlechts gesunden. Dies Haus war teil weise niedergebrannt und die Leichen entdeckte man in der Nachbarschaft zerstreut. Die Männer lagen hinter Bäumen mit Waffen in ihren Händen. Wahrscheinlich hatten sic erst das Haus verlhcidigt, waren dann aber durch das Feuer zum Rückzüge gezwungen worden, auf welchem sie von den Barbaren ermordet wurden. In einem andern Hause sand man die Leiche eines Hrn. Luce, seiner Frau und eines Kindes. Die Beine der Frau waren schon von Wölfen angefressen. Von den 43 Personen, die in der Niederlassung wohnten, wurden 31 gefunden und begraben, 12 blieben vermißt. Der Aussage eines Indianers zufolge hatte die Mörderbande nach dem Blutbadc vier weiße Frauen bei sich, und man muihmaßt, daß die übrigen acht Personen bei einem Fluchtversuche ums Leben gekommen sind. Offenbar unternahmen die Wilden ihren Angriff am Hellen Tage; denn die Leichen der Ermordeten waren sämmt- lich vollständig angekleidet. Aber auch mit dieser Schlächterei war die Mordgier der Indianer noch nicht gestillt. Sie zogen weiter nach dem von Spirit LakeS etwa neun Meilen nördlich gelegenen Gehöft eines Hrn. Marble, erschlugen ihn, plünderten das Haus und machten wahrscheinlich seine Frau, deren Leiche nicht gesunden wurde und die sehr hübsch sein soll, zur Gefangenen. Von hier zogen sie nach einem kleinen etwa 20 Meilen nordöstlich gelegenen Orte, Namens Springfield, in Minnesota, wo sie ihre Schänd lichkeitn erneuerten. Sie brachen in das Haus eines Hrn. Stewart, tödteten ihn, seine Frau, seine 15jährige Tochter und seinen 12jährigen Sohn. Ein anderer kleiner Sohn, etwa sieben Jahre alt, entkam in der Hitze des Kampfes in das nahe Gehölz, wo er sich in einen hohlen Baum stamm verkroch, wo er so lange sich versteckt hielt, bis die Indianer sich wieder entfernt hatten. Dieser wackere kleine Ansiedler, der alle seine Angehörigen verloren hat, ist jetzt hier und wird von der ganzen Gemeinde mit der innigsten Theilnahme behandelt. Von Stewart gingen die Wilden nach dem Magazin eines Hrn. Wood, den sie nebst seinem Bruder erschossen, woraus sie alle Maaren zu sich nahmen. Jetzt ging es nach dem Hause eines Hrn. Thomas, worin sich außer der Familie dieses Mannes noch Hr. Bradshaw, Hr. Markham, Mistreß Church und deren erwachsene Schwester befanden. In diesem Hause ward den Indianern eine verzweifelte Gegenwehr geleistet. Es waren 10 Gewehre im Hause, und während die Frauen heldenmüthig Kugeln gossen und die Gewehre luden, feuer ten die Männer aus dem Fenster, einem Loch in der Thür und einer Bodenluke. Der Kampf dauerte zwei Stunden, und die Vertheidiger behaupteten, acht oder neun der Wilden, worunter nach ihrer Vermuthung der Anführer der Bande, getödtet zu haben. Sie selbst hatten einen Todten; den 11jährigen Sohn des Hrn. Thomas, der durch den Kops geschossen wurde, und drei Verwundete: Hrn. Thomas, dem der Arm zerschmettert wurde; Hrn. Markham , der einen Schuß in die Schulter, und Mistreß Church, die einen in die Brust erhielt. Doch sind die Wunden glück licherweise nicht tödtlich. Um 4 Uhr Nachmittags zogen sich die Rothhäute zurück, und sobald sie außer Sicht waren, sammelten die Bewohner des Hauses, welche deren Rück kehr befürchteten, einige Kleidungsstücke und Lebensmittel und verließen das Gehöfte, um bei befreundeten Familien eine Zuflucht zu suchen. Auch sie hatten furchtbare Strapazen zu dulden, da der Weg, den sie zu machen hatten, 30 Meilen betrug und mit Schnee und Wasser bedeckt war. Am Abend des 20. Febr. stieß ein Capitän mit 00 Dragonern vom Fort Ridgely auf die Indianer, welche ihre Ponies mit den geraubten Gütern bepackt und dem Westen sich zugewandt hatten. Der Capitän verfolgte sie 12 Stunden lang, kehrte dann aber um, weil es ihm an Rationen für seine Leute gebrach." Ä e r ni i s ch t e s. Eine Marroktanerin, welche bei einer Vorstellung die Frau dcö französischen Gesandten in einem „Crinolin-N ocke" sah, richtete an dieselbe die allerliebst charactcristische Frage: ,,Bist Du daS Alles selbst?" — Auf die ,,A in az oncn-H ütc" bringt der „Punch" folgenden Spruch - Mit 18 Jahren wohlgethan, Mit 22 geht'S noch an, Mit 30 Jahr bewahr' uns Gott, Mit 36 — Kindcrspolt! Die Leipziger Jllu strirte Zeitung wird in der näch sten Zeit wieder rcichauSgestattete Artikel bringen; so die Kaiser reise nach Ungarn; die landwirthschaftliche Ausstellung in Wien; die Weltumsegelung der Fregatte Novara; die Jubelfeier der Maria-Thercsienordcns-Stiftung; der Besuch des Großfürsten Konstantin in Paris und die Reise dcö Prinzen Napoleon nach Berlin; Schweizerische Kunst- und Industrieausstellung; das eidgenössische Frcischießen; die Feierlichkeiten in Brüssel bei Vermählung deS Erzherzogs Ferdinand Maximilian mit der Prinzessin Charlotte; ein Besuch in Baden-Baden de. Kirchliche Nachrichten. Altenberg, vom 17. Mai bis 9. Juni. Geboren wurde dem Bürger n. Schuhmachcrmstr Lndw. Emil Grumb t eine Tochter; — dem Einw. u. Handarbeiter Friedr. Trang. Püschel ein Sohn; — dem Einw. u. Wald arbeiter Carl Gottl. Gcißdorf ein Sohn; — dem HauSbes. u. Waldarb. Friedr. Ang. Eichler in Hirschsprung ein Sohn; — dem ansäss. Bürger u. Uhrmacher Carl Gottl. Kadner ein Sohn; — außerdem ein unehel. Sohn. Getraut wurde Carl August Jlermann, Hausbesitzer und Tischlermeister in Wilmsdorf, ein Junggcsell, nnd Jgfr. Christiane Marie, August Traugott Kirsten, ansäß. Bürgers hier». Obersteigers zuPitkärandc iu Finnland, ehel. 2. Tochter; — Carl Gottlieb Schütze, Einwohner und Bergarbeiter hier, ein Junggescll, und Jgfr. Friederike Auguste Wihelminc, weil. Mstr. Christian Benjamin Straßberger, gewesenen Schank- wirths in Obcrfrancndorf, hiutcrlassnc ehel. Tochter; — Carl Friedr. Gricßbach, Einw. u. Waldarb. hier, und Amalia Ang., Carl Friedr. Grundig, ansäss. Bürgers u. Bergarb. hier, ehel. jüngste Tochter; — Carl Friedr. Grummt, Einw. n. Handarb. hier, ein Jungesell, und Christiane Amalie, weil. Mstr. Joh. Gottl. Strauß, gew. Erbangesesscnen n. Fleisch hauers in ZaunhauS, hinterl. ehel. jüngste Tochter. Beerdigt wurde dem ansäß. Bürger und Fleischcrmstr. auch Rathökellerpachter, August Ferdinand S tr a ß b e r g er ein Sohn, alt 2 Wochen 6 Tage; dem Zwittcrstocksgewerkschastl.